Unfreiwillige Zeugin eines Sui*ids..., "Triggergefahr" Einstellungen

[pandora]

... ich weiss nicht recht wie ich es beschreiben soll, ich fühle mich gerade ziemlich hilflos, ohnmächtig, traurig, wütend und unzulänglich
als ich gerade mit meinem hund seinen spaziergang am rheinufer machte, musste ich leider einen suizid einer frau mitansehen.
vorort standen polizisten und der ehemann/freund o.ä...
es war schrecklich, zu sehen wie dieser mensch sich dafür entschied, seinem leben ein ende zu machen und nichts dagegen tun zu können...schlimmer noch...ich tat nichts, obwohl ich wohl hinterher hätte springen können.
in meinem kopf stellte und beantwortete ich mir innerhalb von millisekunden 1000 fragen.
der rhein, der strom europas mit der schnellsten und stärksten strömung...kommst du dagegen an? nein
hälst du es kräftemässig aus? nein
willst du wirklich das risiko eingehen hier und heute zu ertrinken? nein
was passiert dann mit deinem hund?
gedanken an meine liebste...
diese und tausend andere fragen stellte ich mir und entschied mich, genau wie parntner und polizisten dagegen.
ich hatte einfach angst :(
nun sitze ich hier, die tränen laufen über mein gesicht, ich fühle mich wie durch den wolf gedreht und fühle mich schuldig. ich schäme mich.
ich hätte etwas tun müssen...aber wie???

oh göttin...ich weiss wie menschen sich fühlen wenn sie sich zu so einem schritt durchringen...
warum war ich nun so feige...ist mein leben mehr wert, als dass dieser armen frau?

keine ahnung warum ich dies hier schreibe, wahrscheinlich weil ich es loswerden musste...ich habe gerade das gefühl an dieser last zu ersticken

edit...satz eingefügt

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 31.May.2006 - 17:25

[blue_moon]

nein, da nicht hinterher zu springen war nicht feige. du hast eine verantwortung - für dich, für deinen hund, für die, die dich lieben und achten, die mit dir verbunden sind und sich auf dich verlassen. dass es unerträglich ist, zugucken zu müssen, darf nicht zu reaktionen führen, die dich am ende selbst in grösste gefahr bringen. die fragen, die du dir stellst, sind normal, umso mehr, weil dich das alles triggert. aber die verantwortung lag nicht bei dir. du kanntest diese frau nicht. die tatsache, dass du sie ausgerechnet heute wahrgenommen hast, dass du genau zu dieser zeit vor ort warst, macht dich nicht verantwortlicher.

ganz sicher gibt es viele wenn's. umstände, in denen du mehr hättest tun können, wenn sie eingetroffen wären, aber die lagen nicht im bereich deiner möglichkeiten. ganz offensichtlich war der suizid kein hilferuf, sondern eine entscheidung. du hast nicht versäumt zu helfen, du hattest keine chance.

:troest: