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Beitrag
#1
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Wir tun's angeblich 84 Millionen Mal im Leben (interessanterweise fast doppelt so häufig wie der Welt anderer Teil :rolleyes: ) - seidig weich gleiten sie über unser individuelles Tor zur Welt und takten, mal nervös, mal gelangweilt oder zuweilen gar verführerisch unsere visuelle Wahrnehmung in gyrusgerechte Portionen.
Und doch... 100 ms, in denen uns auch im Wachzustand die Welt blind passiert, unzählige Male alltäglich unspektakulär; gelegentlich jedoch atemberaubend anders, der Augen(nicht)blick, in dem unsere Wahrnehmung eine Metamorphose erlebt. Ein Schritt zu weit, ein Wort zu viel, eine Geste zu wenig, ein unerwartetes Lächeln, ein Augenaufschlag, eine Hand und etwas fällt wie Schuppen von den Augen - der Moment einer Erkenntnis bleibt tief im Gedächtnis gebranntmarkt, auf Jahre abrufbar in seinen Facetten, mal beruhigende Erleichterung, mal herzklopfende Ahnung mit sich bringend. Ob nun Wahrnehmung allein oder an anderen, kassandrisch oder eher überfällig-keulenschlagartig... ich würde gerne mit Euch ein wenig darüber parlieren, inwiefern Kleinstmomente Euer Leben verändert, welches Erkennen sie mit sich gebracht und inwiefern sie Euch geprägt haben. |
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Beitrag
#2
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Großer Hund ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.841 Userin seit: 04.11.2005 Userinnen-Nr.: 2.269 ![]() |
In meinem bisherigen Leben gab es unzählige Augenblicke, die ich niemals vergessen werde, die sich für immer in meine Erinnerung gebrannt haben, Schöne wie Schreckliche.
Der Augenblick, als ich, auf dem Teppichboden eines Zimmers sitzend, meinen Hasen neben mir und tief in Gedanken versunken, zum ersten Mal auf die Idee kam, ich könnte lesbisch sein. Der Bruchteil einer Sekunde, in dem ich, noch nicht einmal deutlich, eine junge Frau sah und sofort wusste, dass ich den Rest meines Urlaubs auf ihrer Fährte verbringen würde. Noch Wochen später tat mein Herz jedes Mal einen dumpfen Schlag, wenn ich auf der Straße einer Frau begegnete, die ihr ähnelte. Der Moment, als ich an einem fremden Bahnhof stehend meinen Blick über die Menschen schweifen ließ und jene, die ich suchte, sofort erkannte, obwohl mein Sicherheitsbedürfnis noch viele weitere Momente brauchte, ehe ich auf sie zuging. Die endlosen Sekunden, die folgten als wir uns zum ersten Mal real gegenüberstanden und uns ansahen und ich plötzlich nicht mehr den Hauch einer Ahnung hatte, was ich tun sollte. Und so viele andere. Die vielen schrecklichen Augenblicke, die meine Erinnerung behält obwohl ich sie liebend gern löschen würde, bleiben dort wo sie sind. Im Schweigen. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 08.05.2025 - 10:50 |