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> Prinzipien, über Bord oder doch lieber nicht
Fledi
Beitrag 17.Jul.2006 - 20:50
Beitrag #1


...
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Gruppe: Members
Beiträge: 17.466
Userin seit: 24.08.2004
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Guten Abend,

seit einiger Zeit mach ich mir nicht wenige Gedanken über im Titel genannte Thematik. Wir alle glauben hauptsächlich an uns, unseren Willen und das unser Weg der richtige scheint. Falsche Denkweise gibt es in diesen Dingen nicht. Prinzipien pflastern unseren Weg der Eigenständigkeit, eine jede wünschte gewisse Dinge nicht in ihrem Leben zu wissen und zu missen.

Prinzipien: was machen diese Dinge so prinzipiell? Wann ergeben wir uns diesen scheinbar unüberwindbaren Schranken? Inwiefern booten wir uns selbst immer wieder aus, indem Tun gerechtfertigt und zurechtgeredet wird? Glaubt Ihr, dass es Menschen gibt, die Eure Prinzipien ins Wanken bringen?

Welche noch so geradlinigen Dinge gabt Ihr auf obwohl sie Euch ein Anker im Leben waren und was daran bereut Ihr?

Wurden Dinge erst dann prinzipiell, als Ihr ins kalte Wasser gefallen wart? Und wo wird aus dem vagen Blick ins Unbekannte eine Abhängigkeit oder ein nach dem Mund reden des Gegenübers?

Ich freue mich auf diskussionsreiches Miteinander.

Liebe Grüße
Fledi
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Willow71
Beitrag 17.Jul.2006 - 21:29
Beitrag #2


Miss Understood
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Beiträge: 4.272
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Huhu,

schönes Thema, beschäftigt mich auch oft.
Ich kann die Fragen oben nicht so komplett beantworten, darum antworte ich mal auf's Geratewohl.

Prinzipien hatte ich "früher" eigentlich nie. Alles konnte, nichts musste. Ich war flexibel in meinem Tun, fast schon unstet.

Inzwischen - sagen wir mal die letzten 6 Jahre - hat sich vieles ereignet:
1. Beruf
2. erster wirklich großer Liebeskummer
3. Kind
(chronologische Reihenfolge!)

Aus diesen Ereignissen sind allmählich Prinzipien "gewachsen", ohne die ich mein Leben nicht mehr zufriedenstellend bewerkstelligen könnte.
Ich musste einige Verhaltensweisen erst "lernen", daraus erwuchsen dann Prinzipien.

Beispielprinzipien:
zu 1.: Wenn gleich nach der Arbeit das Telefon klingelt (Schülereltern), gehe ich nicht mehr ran. Vielleicht später, vielleicht rufe ich zurück. Aber nicht mehr sofort. Zu anstrengend, Feierabend und die Eltern meist überdreht und ohne Respekt vor meinem Feierabend. Es ging oft so: ich komme rein und schon klingelt das Telefon und ich muss über die Sitzordnung in meiner Klasse mit den Eltern diskutieren.
Das gibt es hier nicht mehr.

Ansonsten bin ich allerdings gerade Schülern gegenüber gerne mal prinzipienlos. Eben weil jeder Schüler anders ist und jeder Tag auch. Arbeit mit Kindern bedeutet, flexibel zu sein. Zu viele Prinzipien im Unterricht bedeuten eher Starre.

zu 2.: Es gab gerade da immer viel Nachgeben meinerseits. Immer wieder auf SIE eingehen, ihre Vorstellungen akzeptieren. Mich aber gleichzeitig demütigen lassen (z.B. indem ich um Verabredungen bettelte, die ich nie bekam).
Das ging bis vor ein paar Monaten noch so. Leider.
Nun ist endlich Schluss. Ich hab's geschafft und mich zurückgezogen. Kein Betteln mehr. Inzwischen bin ich diejenige, die jeglichen privaten Kontakt ablehnt. Aus Prinzip. Es bringt ja nichts. Ich würde nur wieder zum Spielball.
Natürlich würde ich gerne eine Freundschaft pflegen, aber die Zeit hat einfach gezeigt, dass es auf Dauer nicht klappt. Also lieber aus Prinzip alles ablehnen, was von ihr kommt.

zu 3.: Kind geht vor. Immer. Aus Prinzip wird nicht das trinkende Kind weggelegt, wenn hier das Telefon klingelt. Das Kind wird (fast) überall hin mitgenommen. Wenn ich nicht dringend notwendig (beruflich) einen Babysitter brauche, stelle ich keinen ein. Dann bleibe ich lieber zuhause mit Kind oder ich nehme es halt mit.

Wann schmeiße ich Prinzipien hin?
Vermutlich vor allem dann, wenn jemand in Not ist.
Wenn ich also nach Hause komme und ich sehe eine Nummer auf dem klingelnden Telefondisplay von einem Elternteil, von dem ich weiß, dass es wirklich Kummer hat, dann gehe ich schon mal ran. Auch mit Baby auf dem Arm.

Vermutlich würde ich also auch mein Kind zum Babysitter geben um "zu 2." zu helfen. Schön blöde, aber vermutlich auch menschlich.
Nur bei einem Umzug würde ich ihr nie wieder helfen... ;)

Prinzipielle Grüße
W71
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