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> Für alle Liebeskummer-Geplagten, eine Geschichte, die Mut machen soll
Oldie
Beitrag 25.Jul.2006 - 09:22
Beitrag #1


multifunktionales Blond(s)chen
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Gruppe: Sonderbeauftragte
Beiträge: 11.499
Userin seit: 17.06.2006
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Meine erste wahre Liebe, lernte ich in einem Verein kennen, in dem sie Teilzeit arbeitete und ich ehrenamtlich. Sie machte den Anfang, über Umarmungen, Begrüßungsküßchen usw. Wir fuhren zusammen in den Urlaub :wub: :bounce:
Nach drei Jahren, trennten wir uns auf ihren Wunsch. Das klingt jetzt so einvernehmlich, das war es ganz und gar nicht. Ich litt wie ein Hund, ich versuchte zu kämpfen, sie zeigte mir die kalte Schulter. Das ging mit Sicherheit ein Jahr so, dann habe ich meine Arbeit in diesem Verein auf das absolute Minimum reduziert und schuf so eine gewisse Distanz. Das half mir, so lange ich beschäftigt war, wenn ich dann alleine in meiner Wohnung saß, fing der Katzenjammer wieder an.
Zu irgendetwas aufraffen konnte ich mich auch nicht, Freunde luden mich ein, das genoss ich auch, aber, wenn die Treffen rum waren...s.o.
Je mehr Zeit verging, desto sachlicher wurde ich allerdings in der Betrachtungsweise unserer Beziehung. Ich sah unser beider Versagen, in vielen Punkten, „abgeklärter“ und merkte, dass das letzte halbe Jahr keine gute Beziehung mehr war. Diese Nüchternheit half mir etwas auf die Beine und ich konnte anfangen, mein selbstgewähltes Schneckenhaus zu verlassen.
Genau an dem Tag, als ich zu einem von mir organisierten großen Treffen, mit Freunden aus ganz Deutschland aufbrechen wollte, rief sie an und das nach 4 Jahren.
Zum Glück war ich in Eile, sehr ausgeglichen und voller Erwartungen auf das Treffen, so dass ich ihr sagen konnte, ich hätte kein Problem mit ihr und wenn wir uns im Verein treffen, dann werde ich sie immer höflich behandeln, wie bisher auch, aber darüberhinausgehenden Kontakt würde ich nicht wünschen.
Sie hat das als Abfuhr empfunden und war seitdem beleidigt und ließ mich das bei den wenigen gemeinsamen Unternehmungen im Verein, deutlich spüren.
Am vergangenen Wochenende sollte sie nun verabschiedet werden und sie wird in einem Bereich arbeiten, den sie immer ablehnte. Ich hatte gewaltige Bauchschmerzen, ihr zu begegnen, aber dennoch war ich neugierig, wie sie diesen neuen Schritt bewältigt.
Also habe ich mir ein Herz gefasst, habe sie direkt angesprochen, unter vier Augen, und wir führten ein sehr persönliches und gutes Gespräch.
Je länger das Gespräch dauerte, desto persönlicher wurde es und es kamen auch einige Seitenhiebe zu meiner beruflichen und gesundheitlichen Situation. Früher wäre ich in die Luft gegangen, hätte einen Streit angefangen, erklärt und rechtfertigt.
Ich brauche es nicht mehr!
Ich wünsche mir ganz sicher keine „normale“ Freundschaft mit ihr, so, wie ich es mir am Anfang der Trennung erträumt habe, dafür hat es zu viele Verletzungen gegeben.
Heute bin ich mir absolut sicher, dass es eine Befreiung war, auch die lange Zeit, in der wir keinen Kontakt hatten, hat mich „frei“ werden lassen.
Mein Fazit: Trauer ist furchtbar, sie macht mürbe, aber sie ist der erste Schritt zum „Loslassen“, wenn sie angenommen wird. Ich möchte so eine Situation nicht mehr erleben, ich weiß aber jetzt , dass ich es schaffen kann, wenn es wieder passieren sollte. Und dann vielleicht sogar schneller?!
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Oldie
Beitrag 25.Jul.2006 - 12:36
Beitrag #2


multifunktionales Blond(s)chen
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Gruppe: Sonderbeauftragte
Beiträge: 11.499
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QUOTE
ich durchlebe die sehrnsucht nach ihr, die aber nur eine sehnsucht nach heiler welt ist. ich sehen mich nach dem halt von ihr, der aber eigentlich nur ein spiegel meiner eigenen orientierungslosigkeit ist. ich sehne ich mich nach dem zusammensein mit ihr, welches aber nur die sehnsucht nach geborgenheit ist.


Genau so war es in der "Akutphase" bei mir auch.

QUOTE
ihr gerne sagen, dass ich ihr nur schlechtes wünsche und dies innig und mit der hoffnung, dass es auch eintritt.


Ich würde fast behaupten, meine Gedanken sprangen nur zwischen diesen Extremen hin und her:

Nicht ohne sie leben können und Wut und Haß.
Bis mir ein guter Freund den Kopf wusch und meinte, diese Haßgefühle würden doch nur auf mich selbst zurückfallen und mich "verbiestern". Recht hatte er. Das konnte ich damals aber nicht erkennen, vielleicht wollte ich das auch gar nicht.
Ich gab mich ja gern dem Schmerz hin, kostete diesen "bittersüßen" Schmerz aus.
@mausi001
QUOTE
es ist inzwischen soweit,dass ich beruhigungstabletten nehmen muss. ich habe einfach keine freude mehr am leben und mich baut nichts auf. selbst diese treffen mit freunden,nervt mich nur,denn ich bin am liebsten alleine in der wohnung und trauer vor mich hin


Dieses "Ich will mich aber gar nicht ablenken lassen" ist wohl das Verrückteste, was einem in diesem Moment passieren kann. Einerseits soll der Schmerz vergehen, andererseits sehnte ich mich nach dem Schmerz.
Deshalb war der Rat der guten Freunde, rausgehen, an sich selbst denken, das Leben in die eigenen Hände nehmen....., alles gut und richtig. Allein mir fehlte das Hirn und jemand, der mich an die Hand hätte nehmen können, um wenigstens mal vor die Türe zu gehen.
Ich selbst, aus mir heraus, war dazu nicht mehr in der Lage.

Als ich das mal erkannt hatte, fing ich an, mir einen ganz festen, geregelten Tagesablauf aufzuzwingen.
Ich habe mich selbst in ein Korsett gespannt, um wenigstens den "normalen" Alltag bewältigen zu können.
Wirklich so: Mo. 7 Uhr aufstehen, 7.30 Uhr Uni, 14 Uhr Kaffee trinken, 14.30 Geschirr spülen usw.
Lange Zeit später war ich erst offen für Sportverein, Chor, VHS und was auch immer.
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