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Beitrag
#1
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I lof tarof! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.384 Userin seit: 30.08.2004 Userinnen-Nr.: 198 ![]() |
:) wie sieht es bei euch aus? Praktisch und/oder theoretisch? :)
Habe ich Optionen vergessen? <_< |
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Beitrag
#2
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
Das klingt sehr schön, shark, was du da über deinen Willen zur Exklusivität schreibst.
Meine Erfahrungen habe ich ein paar Beiträge weiter oben vor etwas über einem Jahr schonmal versucht, darzustellen. Hier die Fortsetzung davon ...., denn auch ich finde das Thema nach wie vor - spannend? Nein, viel Spannung ist da nicht mehr drin, bzw. ist da zur Zeit und schon seit einer ganzen Weile nicht mehr drin. Es berührt mich einfach, und die Auseinandersetzung damit hat mir so manchen Moment der Erleuchtung beschert ..... Mein Leben lang konnte ich mir, wie bereits geschrieben, innig berührende, tiefe, sowohl erotische als auch sexuelle Beziehungen zu mehreren Menschen gleichzeitig gut vorstellen. Entsprechende Wagnisse gab es einige. Irgendwie schien ich über zwei Jahrzehnte lang auf Dreiecksbeziehungen geradezu abonniert zu sein. Und auch wieder nicht: Denn jeder Versuch wurde alsbald torpediert von aufbegehrenden, empörten, sich als zu kurz kommend wähnenden Egos. Durchaus auch meinem eigenen. Was in meiner Phantasie so schön und einfach anmutete, scheiterte in der Realität bislang mehrfach an generationenalten abendländischen Idealen und Ideologien, die die Sozialisation von allen, die hier aufgewachsen sind, so entscheidend mitgeprägt haben. Da geht es um "mein + dein", um "richtig + falsch", um "gut + böse" .... Wir haben so Vieles davon so bis ins Mark verinnerlicht, daß wir wirklich leiden können, wenn es in der Liebe nicht entsprechend verläuft - auch dann noch, wenn archaischere Triebe es schaffen, sich bis in unser Bewußtsein hochzuranken, und ein anderer Teil als der gesellschaftlich geprägte in uns sich zusammen mit diesen Trieben nach mehr Autonomie, wirklicher Freiwilligkeit und Freiheit dehnt und streckt. Ich bin mit jeder Frau, mit jedem Menschen anders - NICHTS wiederholt sich, auch in ein und derselben Beziehung nicht. Sicher, Berührungen werden vertraut - und doch sind sie, wenn ich ganz sensibel hinspüre, jedes Mal anders. Daß ich auch weniger sensible Momente habe, in denen meine Antennen eingezogen sind, und ich alles schon zu kennen meine, was mir vertraut ist, ändert nichts an den feinen Unterschieden die jeder neue Moment mit sich bringt. Ob ich sie mitbekomme, ist eine Frage der Bewußtheit: Exklusivität ist sowieso immer da. Merke ich, wie besonders jeder neue Augenblick in meinem Leben ist? Die Tradition, mit der wir durchwoben zu sein scheinen, lehrt uns hingegen festzuhalten. Sie lehrt uns, daß Veränderung Angst macht, und deswegen zu verhindern ist. Es sei denn, die Veränderung erhöht unsere Sicherheit: Mehr Geld, Eheverträge, ein Zaun ums Grundstück, Versicherungen ... Sie lehrt uns, daß es schrecklich ist, allein zu sein - und daß wir auch dies zu verhindern trachten sollten. Sie lehrt uns, daß die Zwei eine besonders schöne Zahl ist - weil 1+1 im landläufigen Idealfall 3 oder 4 macht, natürlich wohlgeordnet. Eine Ganzheit kann nicht aus einem Menschen allein bestehen. Was sie uns noch lehrt: Daß überall Feinde lauern, die uns was wegnehmen könnten. Daß wir immer das Heft in der Hand behalten sollten. Daß Spezialisten besser über uns Bescheid wissen als wir selbst. Daß wir alles noch besser, noch sicherer machen können. "Und stell dich immer mit dem Rücken zur Wand" - das lehrt sie uns. Zum Glück ist es nicht die einzige Tradition. Ich stand solange ich denken kann immer wieder dazwischen. Irgendwo mitten im Raum. Wo zwischen? Zwischen meiner Begeisterung dafür, wirklich wahrzunehmen, wache Sinne zu haben, und meinem Bedürfnis nach Geborgenheit, das ich lange Zeit sehr an andere Menschen geknüpft habe, wie die meisten von uns. Meine offene Seite hat mir selbst oft Angst gemacht. Etwas in mir wollte sich weigern, auf schöne Momente mit dem Titel "Seitensprung" zu verzichten, nur (nur?) um nichts aufs Spiel zu setzen, und als gute, treue Gattin dazustehen. Etwas anderes in mir hatte "keinen Bock auf all den Streß". Mit der Zeit habe ich erfahren: Je weniger abhängig ich mich von anderen Menschen fühle, desto kleiner wird meine Sehnsucht nach körperlicher Vereinigung. Und, Wunder über Wunder, desto größer wird meine Fähigkeit zur Lust. Wenn die Lust da ist, und ich ohne Angst bin, das, was ich gerade genieße wieder zu verlieren, ist sie voll da. Keine hingerotzten, angstentladenden Streßorgasmen, sondern eine allesdurchflutende Extase vom Haarboden bis in die Zehenspitzen. (Ich denke nicht, daß das mit Wechseljahren/Hormonumstellung zu tun hat, sondern mit dem sich vergrößernden Maß an innerer Freiheit - zumal sich unsere Hormone bereits ein Leben lang umstellen, von Tag zu Tag, und nicht erst im sechsten Lebensjahrsiebt ...) Es gab 5 Frauen in meinem Leben (die erste als ich 12 war), bei denen mir schwante: Würde ich mit IHR zusammenkommen, dann wäre ich eifersüchtiger als je zuvor (es war nicht meine erste Verliebtheit damals, 1973 ....) Meine ganz großen Leidenschaften waren, wie wahrscheinlich alle zwischenmenschlichen Leidenschaften, gekoppelt an ein beängstigendes Gefühl von ... Sucht. "Ich brauche diese Frau wie Wasser zum Trinken - ohne sie verdörre ich. Tag und Nacht denke ich nur an sie ..." So ging es mir, das war mein Gefühl. Fast jede kennt das. "Das ginge GAR NICHT, wenn da noch jemand anderes wäre", sagte mir die Fünfte von ihnen vor etwa zwei Jahren, als es mit uns für kurze Zeit sehr weit gediehen war. Ich schwebte im 127. Himmel - und verspürte Panik. Und ich antwortete:"DIR könnte ich treu sein - mit einer Selbstverständlichkeit, die es so in meinem Leben noch nicht gegeben hat." Ich konnte das sagen, weil ich selbst die Kralle spürte, die mein Herz umklammert hielt: Hilfe, sie könnte wieder gehen. Um dem vorzubeugen, war ich bereit, meine Seele zu verkaufen. Wenn das ihre Bedingung war: Nun gut. Ich wollte sie so sehr ... Etwas in mir schrie: "Ich will aber auch bei meiner Frau bleiben!!!" Es ging mir elend - der 127. Himmel wurde zur Folterkammer. Wäre es weitergegangen mit mir und dieser Frau, dann hätte ich, wie ich mich kenne, sicherlich alles darangesetzt, um die Angst, verlassen zu werden, zu meiner Verbündeten zu machen, und zu meiner Kraft zurückzufinden. Aber zunächst einmal hing mein inneres Kind wimmernd an meinem Schürzenzipfel. Ja, werden einige von euch sagen, so ist sie, die wahre große Liebe. Grausam und schön. Es wurde nichts zwischen mir und dieser Frau. Sie blieb bei ihrem Mann. Ich kehrte zurück zu meiner Frau. Reumütig? Nein. Es war wunderschön, daß meine Frau ihre Arme für mich aufhielt - und daß da weiterhin Liebe sein konnte zwischen uns. Trotz der Wunden, die da ebenfalls waren. Anfangs dachte ich "Darunter, daß DIE EINE sich gegen mich entschieden hat, werde ich ewig leiden müssen." Doch das Leiden hat recht schnell aufgehört. Es war so heftig gewesen, und mein inneres Kind war so fertig mit den Nerven, daß ich beschloß, aufzuräumen mit dem Wünschen, die Welt möge anders sein, als sie ist. Schritt für Schritt. Eine Art analytischer Meditation, Tag um Tag. Kaum war da ein Gedanke, der mir Leid verursachte, nahm ich ihn auseinander. Und dieses Überprüfen der eigenen Gedanken kann, wenn mensch es übt und übt und übt, und so lange übt, bis die alten, gewohnten Denkmuster dem gegenüber verblassen, nur zu einem führen: Zu mehr Freiheit. "Du bist nur zu deiner Frau zurückgekehrt, weil du zu feige bist, konsequent zu sein! Eigentlich bist du mit der Beziehung unglücklich, sonst hättest du dich nicht so tief auf eine Andere eingelassen!" Stimmt das? Nein, es stimmt nicht .... es ist nur Moral, nur ein Gedanke. Die Wirklichkeit hat 1000 Facetten, oder mehr .... Womit ich wieder an meinem Ausgangssatz angelangt wäre: Mein Leben lang konnte ich mir, wie bereits geschrieben, innig berührende, tiefe, sowohl erotische als auch sexuelle Beziehungen zu mehreren Menschen gleichzeitig gut vorstellen..... Wenn ich es nicht lebe - und jetzt wird´s wirklich interessant: Dann deswegen, weil es (die s. Untreue/ Polygamie) zu leben auch nicht besser wäre, als es nicht zu leben. Diese Erkenntnis hat mir einen Ozean inneren Friedens geschenkt. So oder so ist es gut. Und da ich nun mal in einer fast durchgehend monogamen Zweierbeziehung lebe, ist sie anscheinend genau das, was ich leben will. Sonst täte ich es nicht. Ich bin jedes Mal eine Andere - auch mit der Frau, mit der ich nun schon seit 15 Jahren zusammen bin. Und sie ist jedes Mal eine andere für mich. Manchmal entfällt uns das - aber ich weiß, wie reich sich mein Leben anfühlt, sobald ich wieder richtig hinspüre. Das gilt immer. Egal ob ich eine, zwei oder fünf Geliebte habe. Die Angst ist nach und nach der Bewußtheit gewichen. Exklusivität ist nichts, was ich einer vorbehalten kann - ich kann sie nur wahrnehmen, wo auch immer ich bin. Was ich mit Vielen finden kann, nämlich ein erfülltes Leben, kann ich auch mit Einer finden. Wie wunderbar! Und die Eine ist nicht die Eine, aber .... die ebenso Einzigartige. Und ich lebe ein glückliches Leben mit ihr. Vor ein paar Monaten hat sie, die mir früher immer wieder versicherte, es mache ihr nichts aus, wenn ich Affären hätte, was ich nie recht glauben konnte, gesagt: "Es macht mir doch was aus" - und ich habe geantwortet: "Okay, dann habe ich keine." Ich hätte vermutlich auch direkter und einfacher da hinkommen können - nur wär es dann nicht mein Weg gewesen. (Das kommt dem, was du beschreibst, in seiner letzten Ausformung recht nahe, shark, oder?) (IMG:http://www.cosgan.de/images/smilie/verschiedene/s010.gif) Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 05.Aug.2006 - 17:34 |
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