damals..., erinnerungen Einstellungen

[blue_moon]

inversionswetterlage: unten kalt, oben warm. die warme luft drückt nach unten, hält alles am boden gefangen. früher wäre smogalarm möglich gewesen, graue tristesse, fahrverbote, schulfrei für kinder, aber auch das verbot, draussen zu spielen. in den siebzigern war das fast noch normal. das ist mir heute morgen beim radiohören durch den kopf gegangen. und die erinnerung daran gräbt andere bruchstücke auch wieder aus... zusammengewürfelt und chaotisch :D

genauso normal war das fussballspielen auf der strasse. oder das rollschuhlaufen - im winter eher die gleitschuhe. die paar autos, die es damals gab, haben nicht gestört. das fahrrad mit den stützrädern konnte auch mal eine stunde unbeaufsichtigt auf der strasse stehen, ohne dass es geklaut wurde. zwei tante emma-läden gab's auf dem stückchen strasse zwischen den nächsten querstrassen, ein gardinen-fachgeschäft und eine trinkhalle. supermärkte? fehlanzeige! dann schon eher grosse kaufhäuser wie horten oder karstadt. da wurde am wochenende der klamotteneinkauf gemacht - oder auf dem grossen wochenmarkt. und anschliessend gab's eintopf im gut bürgerlichen ecklokal.

der postbote kannte alle. ob vorname, nachname, spitzname... die post kam an, zusammen mit den neuesten gerüchten aus der nachbarschaft. in der kneipe an der nächsten ecke gab's die tollsten grillhähnchen. und einen flipper: eight ball. auf dem leeren feld hinter unserem häuserblock gab's einmal im jahr eine kirmes mit raupe, kettenkarussel und der schiessbude, an der ich einen schraubendreher 'erlegt' habe. :rolleyes:

die gegend, in der ich grossgeworden *hüstel* bin, war eine reine arbeitergegend. viele mitwohnungen, wenig eigentum. die meisten frauen waren hausfrauen. von 9 ehefrauen im haus hatten 3 einen job, von den 12 kindern sind 2 auf's gymnasium gegangen. im haus kannte man sich gut, die hilfsbereitschaft war riesig, es wurde oft miteinander gefeiert - und auch die tragödien wurden miteinander gelebt.

so, nach diesem ganzen sammelsurium: vielleicht kann die eine oder andere damit was anfangen, vielleicht hab ich ähnliche erinnerungen geweckt? ich lass mich überraschen... :D

[Sunny7.1]

Ich erinner mich, dass ich immer die erste früh im Kindergarten war, manchmal sooo zeitig, dass ich noch zum Hausmeisterehepaar (Fam. Hase :) ) musste.

Wunderbar fand ich es, bei meinen Grosseltern zu sein, meinem Opi :wub: in der Werkstatt beim Basteln zuzusehen oder da im Garten zu spielen. In eiskalten Winternächten mich bei den Großeltern ins Federbett zu kuscheln und meiner Omi zu lauschen, wenn sie mir vorsang *Schlaf Prinzchen schlaf* oder *Sag mir wieviel Sternlein stehen* (Es war soooo kalt, dass die Fenster-damals noch einfach verglast - dick von innen gefroren waren *brrrr* ).
Wie gerne bin ich auf dem Leiterwagen ins *Schuttloch* gefahren, immer in der Hoffnung, mal irgendwo ne Ratte zu sehen :lol: .

Sorgloses Spielen im Wald mit meiner Freundin. Was sind wir durch die Wälder gerannt, haben Staudämme an Bächen gebaut, Buden aus Ästen ... seufz :rolleyes:

Aber ich erinnere mich auch an meine Teenagerzeit, wo ich mir nichts sehnlicher wünschte, als fort von meinen Eltern zu kommen. An das Schimpfen meines Vaters, wenn ich mal ne 2 statt einer 1 hatte :( . Daran, das mir all das verboten wurde, was jungen Leuten so Spass macht ... es zählte immer nur Leistung ..."alles andere kannst du später machen".
Ich erinnere mich auch daran, wie mein Vater von mir verlangte, mein Tagebuch vorzulesen, was dann nur dank meiner Mama nicht geschah.
Ich erinnere mich an Gedanken, die mich teilweise bis heute verfolgen .... aber egal ... (IMG:http://www.cosgan.de/images/midi/traurig/b0015.gif)

...wie froh ich war, mit 17 endlich ins Internat zu kommen.

..... usw.