liebe ist so kompliziert Einstellungen

[little_rose]

hallo leute,
ich war lange nicht mehr da, aber das lag an dem ganzen streß,

meine freundin hat es jetzt auch ihren eltern gesagt, ich sollte mich eigentlich freuen aber jetzt haben wir nur noch mehr probleme!

ihre mutter kommt damit nicht klar das ich mit einem mann verheiratet war, zwei kinder habe und jetzt mit ihrer tochter zusammen bin!
ich versaue ihr das leben, sie hat keine freizeit mehr, woher sie wissen will das ich das ernst meine, wie es kommt das ich erst einen mann und kids habe und dann auf frauen stehen kann usw. kommen dann von der mutter!

jetzt weiß meine freundin nicht mehr was sie machen soll und vorallem was sie zu ihrer mutter sagen soll!
ich weiß auch nicht ihr zu helfen! ich kann ihr dazu nichts sagen hat irgendjemand einen tipp!

ich liebe sie so sehr habe angst sie zu verlieren und ich weiß einfach nicht mehr weiter! :was: :was:

[blaustrumpf]

Hallo, little_rose

Seien wir ehrlich: Die allerwenigsten Eltern sind von ganzem Herzen entzückt, wenn ihre Kindlein sich als homosexuelle Schmetterlinge entpuppen.

Es kann sehr gut sein, dass all die "Argumente" (wenn man sie denn als solche bezeichnen will) Deiner "Schwiegermutter" – ah! Da haben wir ja gleich etwas, das die Sache zusätzlich komplizieren kann: Schwiegermütter sind sowieso ein heikles Thema und wenn eine etwas gegen die angeheiratete Verwandschaft hat, dann kann das Schwiegerkind ein Engel sein und sie wird sich über die Federn der Flügel beschweren – aber zurück zum Thema.

Was die Mutter Deiner Frau alles so vorbringt, sind die guten alten Klischees. Die kannst Du nicht entkräften. Es sind lediglich Satz gewordene Vorbehalte, Vorurteile, schlechte Gefühle und Ängste. Mein Rat: Versuch es gar nicht erst. Entschuldige Dich nicht für das was Du bist (nämlich eine Frau mit "guter" Vergangenheit, die sich für eine Zukunft entschieden hat, die besser für sie ist). Und geh in die Offensive, auch wenn Dich das etwas Überwindung kosten mag.

Du hast Dich – trotz "gesellschaftlich akzeptierbarerer" Vergangenheit (oder vielleicht auch wegen ihr, tut aber nichts zur Sache) – für Deine Frau entschieden und sie sich für Dich. Wer sagt denn, dass bei einer anderen Entscheidung Deine Schwiegermutter tatsächlich einen Prinzen in die Familie bekommen hätte? Und wenn, dann vielleicht einen mit entsprechenden Manieren, der auf die bürgerliche Verwandschaft mit einer gewissen Herablassung reagiert.

Du hingegen – kannst Du kochen, waschen, backen, häkeln, nähen – ach, was weiß denn ich? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du vom Geschäftsessen in einschlägigen Lokalen zurückkehrst mit Lippenstift am Kragen und einer unanständigen Krankheit unterhalb der Gürtellinie? Ja, das ist alles ein bisschen deftig, ich weiß. Aber wenn die Frau Schwiegermutter das Terrain der negativen Meinungen besetzt, musst Du doch da keinen Acker pflügen.

Was spricht für Dich? Was ist das, das Deiner Frau kein Mann bieten kann? Also, außer Deiner Liebe. Dieses Argument kennst Du ja sicher schon. Finde ein paar mehr, solche, die Deiner Schwiegermutter den Wind aus den Segeln nehmen, sie auf anderen Kurs bringen. Gegenwind macht die Segler nur knurrig. Aber so ein bisschen von der Seite, da müssen sie sich entscheiden, ob sie ständig gegen das Ruder drücken wollen.

Ach ja, Du fragst ja: Was sagen. "Das ist die Frau, die ich liebe. Du hast meinen Vater ja auch genommen, weil Du ihn wolltest. Ihn. Und nicht irgendeinen." (Hoffen wir mal, dass das nicht zu ganz überraschenden Reaktionen führt.) Und wenn Deine Kinder ein Problem sein sollten: Ein Mann hätte auch welche mit in die Beziehung bringen können. Und eigene Enkelkinder sind ja auch nicht völlig ausgeschlossen, nicht wahr?

Du könntest auch fragen, woher die Ängste Deiner Schwiegermutter kommen. Manchmal stehen Einwände ja für ganz etwas anderes als das, was sie sagen.

Viel Glück wünscht Euch blaustrumpf