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Beitrag
#1
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blau ist gesund ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.276 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 40 ![]() |
Hallo,
heute las ich folgende Anzeige in der Wirtschaftswoche: Die Oberschicht hat Sorgen. Die Mittelschicht hat Angst. Die Unterschicht hat Aufgegeben. und die Konsumausgaben steigen. N24 wenn wir mal den grauen Satz weglassen... Wie seht Ihr das? Meine Eine war etwas verwundert, da ich meine Angst auf meine Risikoaversität zurückgeführt habe. Hat die Unterschicht wirklich aufgegeben? zeigen das die Langzeitarbeitslosenzahlen? oder ist das nur Eine Sichtweise und dort gibt es viele Kämpfer die nicht aufgegeben haben.. Hat die Mittelschicht wirklich Angst? Existiert sie noch? Was für ein Nutzen hat die Mittelschicht? Hat die Oberschicht wirklich Sorgen? oder klagen sie nur auf einem hohen Niveau? Gelten Sie als Aushängeschild für Deutschland? Hier antworte ich mal ;) Unter der Annahme, dass mit der Oberschicht Personen mit einem Jahresgehalt von mehr als 150TEur und weniger als 750 TEur gemeint ist, dann Nein. Kein Aushängeschild. Dies sind "nur" sehr gut verdienende Personen :engel: So ich hoffe, dass Thema interessiert Euch auch. Lasst uns zusammen darüber reden :) Gruß Grübler |
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Beitrag
#2
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Schlaudegen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.102 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 71 ![]() |
Ob "die Oberschicht" Sorgen hat - privat bestimmt, wie alle. Ökonomisch gesehen (und das ist hier wohl gemeint) dürfte es ihr prächtig gehen, weil Umwälzungsprozesse von Volks- zu Privateigentum, sowie neue Absatzmärkte die Möglichkeit beträchtlicher Vermögensmehrung hergeben.
Wer hat, wird dieser Tage durchaus belohnt, und zeichnet sich (im Gegensatz zu den sich wenigstens im Kleinen teilweise durchaus verpflichtet fühlenden Standeseliten früherer Epochen) eher weniger durch Sorge ums Gemeinwohl aus. Sonst würden die derzeitigen Entwicklungen wohl kaum so einseitig ausfallen. Man gefällt sich durchaus in der Rolle einer Elite, die sich endlich nicht mehr ständig erklären muß. Angst in der Mittelschicht sehe ich schon eher. Heimlich, still und leise bröckelt das Leistungsprinzip als eine verlässliche Garantie für Besitzstandswahrung und -mehrung. Drollig, wo doch eine Etage weiter oben Leistung als Schlagwort ganz hoch im Kurs steht, freilich ohne daß man groß auf deren Rahmenbedingungen schauen würde. Bourdieu aus dem Gedächtnis zitiert: Die Schule verwandelt diejenigen, die erbten, in die die es sich verdient haben. Dem Mittelstand dämmert, daß der Spezialvertrag, den man meinte mit den Konzernoberen abgeschlossen zu haben, keine unbedingte Gültigkeit mehr hat, wenn lukrativeres winkt. Billigere Arbeitskräfte etwa, oder eine Verlagerung vom Produktionskerngeschäft hin zu Finanzmärkte, die schnellere Gewinne mit weniger Belegschaftsverantwortung versprechen. Hier zeigt sich dann auch gerne eine vielleicht tatsächlich typisch deutsche Empörung darüber, daß ja doch nicht immer alles gut für Deutschland ist, was gut für Siemens ist. Blitzmerker. Die Unterschicht nun - hat sich vermutlich nicht mehr oder weniger aufgegeben als früher auch. Vielleicht ist es eher umgekehrt - das aufgeben ist leichter geworden, in utopiearmen Zeiten, in denen zudem die ganz wenigen "anständigen" Lebenswege schwerer zugänglich werden. Und wer sich aufgibt, ohne auf Polster zurückgreifen zu können, der ist wohl tatsächlich schnell das, was man als Unterschicht bezeichnet. Insofern stellt sich vielleicht weniger die Frage, was "die Unterschicht" als homogene Konstante so umtreibt, sondern wie es kommt daß selbige wächst - weil sich Wackelkandidaten eben zunehmend aufgeben - und damit erst Unterschicht werden? |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 08.07.2025 - 03:44 |