eine offensichtliche demontage Einstellungen

[blue_moon]

letzte woche stand das präsidium der csu noch geschlossen hinter ihm (wenn das kein warnsignal war...). mit seinem ziel, die macht in bayern bis 2013 festhalten zu wollen, hat er der partei aber dann doch mehr zugemutet, als die vertragen konnte. sein ruf hatte schon nach dem poker um superministerien nach der bundestagswahl gelitten. und dann kam gabriele pauli, machte den abhörskandal publik und forderte konsequenzen.

edmund stoiber führt wohl gerade den kampf um sein politisches überleben. jeden tag gibt's ein vor- und zurückrudern, jeden tag andere optionale rücktrittstermine. als 'krönung' dieser geschehnisse hat jetzt der 'haussender', der bayrische rundfunk, noch einen draufgesetzt. in einer nächtlichen sondersendung sollten die tagesereignisse aus wildbad kreuth aufbereitet werden. stattdessen wurde ein beitrag gesendet, der schonmal vorsorglich konserviert wurde: ein politischer nachruf für den fall des rücktritts edmund stoibers. klick

[frau-suhrbier]

Die Fehler vom Herrn Bayernkönig Edmund sowie Stärke und Mut von Frau Pauli hätten zuletzt eine einmalige Chance verschafft. Den Laden aufzufrischen und die "geschwollener Hahnenkamm-Politiker-Machtfraktion" aufzubrechen.
Für mich lag der Schlüssel im Nichterfolg der Erneuerung im bayrischen Volke. Wenn kurz nach der Schlammschlacht um Stoiber und Pauli immernoch die große Mehrheit geschlossen hinter der CSU steht und eigentlich nur die Erwartungshaltung herrscht, dass wieder Ruhe in die Strukturen da oben einkehren soll, dann haben die Amigos leichtes Spiel und können das folgsame Völkchen mit langen emotionalen Aschermittwochreden schnell wieder auf ihre Seite ziehen.
Also, Chance verpasst, alles bleibt irgendwie wie es ist, auch wenn Stoiber jetzt tatsächlich von seinem Amts-Ross steigt, und für mich bleibt vor allem die Enttäuschung über das Demokratieverständnis der Bayern :huh: