![]() |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
Denk bitte daran, dass unser Forum öffentlich einsehbar ist. Das bedeutet: wenn du hier dein Herz ausschüttest, kann das von allen gelesen werden, die zufällig unser Forum anklicken. Überleg also genau, was du preisgibst und wie erkennbar du dich hier machst. Wir löschen keine Threads und keine Beiträge, und wir verschieben auch nichts in unsichtbare Bereiche.
Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.
Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.
![]() |
![]() ![]()
Beitrag
#1
|
|
Salzstreuerin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 80 Userin seit: 11.02.2006 Userinnen-Nr.: 2.593 ![]() |
Hallo ihr Lieben!
Möchte einfach einmal zum Teil niederschreiben, was mich seit einigen Monaten beschäftigt... Der Reihe nach: Dass ich mich mit Männern zwar freundschaftlich super verstehe, mir jedoch niemals auf sexueller Ebene etwas mit ihen vorstellen könnte, war mir bereits mit 14/15 Jahren klar... Mit 17 fuhr dann das erste Mal der Blitz in mich ein - ich wusste endlich, von welchen Schmetterlingen die bei Dr. Sommer immer schrieben... nur starteten die bei mir eben dann so richtig durch, wenn ich dieses eine Mädchen - und keinen Burschen *oh schock* - sah/hörte oder einfach an sie dachte... Langsam fing ich an, mich damit auseinander zu setzen um irgendwann - bis dahin vergingen etliche Monate - endlich festzustellen, dass ich eben anders bin als andere. Ich fing an, mich bei der ein oder anderen Lesbenhomepage zu registrieren, lernte ganz nette Gleichgesinnte kennen und beschäftigte mich immer mehr mit dieser Thematik und akzeptierte es für mich immer mehr - mittlerweile ist es für MICH selbstverständlich, dass ich lesbisch bin und bin auch froh darüber. Was mich sehr belastet, ist, dass keiner meines Umfeldes davon weiß. Es gibt niemanden, mit dem ich darüber reden kann. Und das, obwohls jetzt schon 3 Jahre her ist, dass ich mein Coming Out hatte. :( Mein großes, helles Licht am Ende des finsteren Versteck-Tunnels war noch vor einem Jahr mein Umzug in eine große Studentenstadt im Herbst 06. Ich komme vom ländlichsten Land und wohne in einem erzkonservativen 1000 Seelen (und etwa gleich viele Kühe) Dorf, wo jede/r Sonntags in die Kirche läuft... Von meinem Umzug zum Studieren erhoffte ich mir, endlich mehr Gleichgesinnte kennenzulernen und mein Leben so leben zu können, wie es sich für mich gut anfühlt. Mittlerweile weiß ich, dass einem solche Kontakte auch nicht zufliegen sobald man einmal mit den Fingern schnippt. :blink: Irgendwann im Dezember - also gut 2 Monate nach meinem Umzug - konnte ich endlich meine Feigheit überwinden und besuchte einen Art Stammtisch der LesBiSchwulen StudentInnenvertretung unserer Uni. Es war schön, einmal über Themen zu sprechen, die einen auch selbst betreffen. Und ich unterhielt mich mit einigen Leuten dort auch sehr gut; bin ja eigentlich auch ein aufgeschlossenes Mädl, dass keine Schwierigkeiten hat, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen. Mein großes Problem liegt nur darin, dass ich über meine Gefühle nicht sprechen kann. :( Ich hab mich mit denen also über alles unterhalten - über lesbische Themen genauso wie über den letzten Urlaub - nur nicht über MEIN lesbisch Sein selbst. Bin zu diesem Stammtisch dann auch nicht mehr gegangen, weil ich es zwar toll fand, Leute zu treffen, die die gleichen Themen bewegen, aber merkte, dass ich auch mit denen nicht über meine eigenen Gefühle rede/-n kann. :o Ich hab einen ziemlich großen Freundeskreis und darunter 2 aabsolut gute Freundinnen mit denen ich über so gut wie alles rede. Trotzdem hab ich's bis heute nicht geschafft, ihnen die drei Worte "ich bin lesbisch" zu sagen. :( Was die Angelegenheit ziemlich erschwert, ist, dass die eine doch ziemlich homophob angehaucht ist. Sie versteht's überhaupt nicht, wies sowas geben kann. Und das machts absolut nicht leichter für mich, ihr zu sagen, dass ich auch "so eine" bin. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass sie (und bestimmt ist sie nicht die einzige) insgeheim vermutet, dass ich's mit Männern nicht so habe. In letzter Zeit fragt sie mich immer öfter, ob mir derzeit kein Mann gefällt... Ich find das alles so schlimm. Wir kennen uns sooo gut, sind mehr oder weniger wie Schwestern und so einen wichtigen Teil von mir weiß sie nicht. Erschreckend. Ich würde ja keines Falls wollen, dass sie mir so lange nichts davon sagt wenns ihr so gehen würde, aber ich fürchte mich einfach zu sehr vor ihrer Reaktion. :( :( :( Meine Familie weiß auch nichts davon, was mich aber nicht weiter belastet, warum auch immer. Ich bitte euch, mir irgend einen Rat zu geben, wie ich endlich mal wieder einen Schritt vorwärts kommen kann. Der Weg zum Stammtisch vor einem halben Jahr war für mich so wie 10 Schritte vorwärts, war schon eine gewaltige Überwindung. Aber seither ist nichts mehr passiert. Natürlich "passiert"'s auch, dass ich ein Mädl mehr als sympathisch finde. Dies immer alles mit mir selbst ausmachen ist so schwierig. Für andere Menschen bin ich häufig eine Anlaufstelle in Herz-Schmerz Dingen und versuche ach-wie-gscheite Tipps zu geben... Mir selbst weiß ich oft nicht zu helfen. Ich danke für die Geduld bis hier her und freue mich auf aufmunternde Worte eurerseits. Ich hätte das ganze hier noch um mind. 2000 Worte verlängern können und hätte noch immer nicht alles niedergeschrieben was in meinen Gedanken vor sich geht. :type: Nachdenkliche Grüße aus den österreichischen Bergen Der Beitrag wurde von Meerwind bearbeitet: 01.Jun.2007 - 10:57 |
|
|
![]() |
![]()
Beitrag
#2
|
|
Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Vielleicht passt's, womöglich auch nicht. Aber einen Versuch ist's doch immer wert:
Ich bin auch recht traurig, einsam und alternativlos zu einem Standart aufgewachsen, von dem ich schon immer wusste, dass er nicht der meine werden könnte. Also dachte ich, ich bleibe wohl immer... so einsam und wehmütig. Dass mein Fühlen zuerst einen Begriff und später auch mein Begehren ein Gesicht (etc) erhalten hat, war eine große Erleichterung für mich. Ebenso die Entdeckung: es gibt mehr, die so empfinden. Szene. Ein wenig Mut - eintauchen und zurückprallen, weil es nicht das meine war... weil ich sehen musste, dass es für mich keine identitätsstiftende Zugehörigkeit geben würde. Wieder Einsamkeit, aber eine andere. Weil ich immerhin schon mehr von mir und über mich wusste - und inzwischen auch konkreter, was ich nicht wollte oder sein konnte. Also dachte ich, ich bleibe doch wohl immer... so einsam und wehmütig. Und was soll ich sagen - es gab eine Erlösung, weil ich mir dadurch immer näher kam. Dann, wenn man so gar nicht damit rechnet. |
|
|
![]() ![]() |
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 12.05.2025 - 17:56 |