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Beitrag
#1
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Da im Verlauf der Diskussion um Organ- und Blutspende auch das Thema Stammzellforschung angeschnitten wurde, möchte ich dem schon aus eigenem Interesse nun mehr Platz einräumen als in tausend hellgrauen OTs. Was sind Stammzellen?
Eine grobe, aber recht greifbare Definition, die ich in einem überhaupt sehr interessanten Schweizer Artikel gefunden habe - Menschliche Stammzellen, bietet einen ersten, guten Überblick und verfügt über einen Anhang, in dem noch einiges an Definitionen angeführt wird. Grundsätzlich kann in embryonale und adulte Stammzellen unterschieden werden. Adult bedeutet: die Stammzelle wurde aus einem geborenen, gereiften Körper entnommen; adulte Stammzellen kommen u.a. in Blut und Knochenmark vor. Embryonale Stammzellen werden aus menschlichen Keimen entnommen, die wenige Tage alt sind und die nach der Entnahme der Zellen nicht mehr lebensfähig sind. Warum werden nicht ausschließlich adulte Zellen verwendet? Diese scheinen mehrheitlich schon so spezialisiert zu sein, dass sie eben nicht mehr die Möglichkeit besitzen, annähernd jedes Gewebe neu zu bilden - was man sich augenblicklich von embryonalen Zellen verspricht. Gerade im Bereich der Immunologie und Neurobiologie sind aber sog. toti- bzw. pluripotente Zellen (also die embryonalen "Alleskönner") besonders wichtig, da diese Zellen eine hohe Kompartibilität, wie auch einen großen Grad an "Lernfähigkeit" aufweisen und in der Lage scheinen, Abbauprozesse stoppen oder sogar umkehren zu können. In diesem Zusammenhang weise ich aber noch einmal darauf hin, dass Stammzellforschung nicht mit der Forschung an embryonalen Zellen gleich zu setzen ist - es gibt bereits Therapieansätze, in denen adulte Stammzellen des eigenen Körpers im Labor gezüchtet und wieder in den Körper zurück geführt werden; über die Erfolge liest man im Moment viel, aber nichts, was auch nur annähernd wirklich aussagt: Ja, adulte Stammzellen vermögen x oder y; ebenso wie es verschiedene "Glaubensrichtungen" der Wissenschaft gibt, woran eine adulte Stammzelle eigentlich erkannt wird - aber das würde den Rahmen sprengen. ;) Viel interessanter und brisanter jedoch ist die Forschung an oben beschriebenen embryonalen Zellen: Der Dialysepatient - ein kritischer (und uU auch polarisierender) Artikel in einer Zeitung für potentiell betroffene PatientInnen. Unser deutsches Embryonenschutzgesetz - grobe Inhalte im oben eingestellten Artikel - erlaubt zwar den Import vor 2002 gewonnener embryonaler Stammzellen zu Forschungszwecken, nicht aber deren Gewinnung im Inland. Doppelmoral? Wenn überhaupt eine Moral erkennbar ist... Zu den ethischen Aspekten der Gewinnung und Verwendung von Stammzellen gesellt sich ein wichtiges Argument, das ich mehrfach von unterschiedlichen Stammzellforschern bereits gehört habe: Gefrorene, klonierte Stammzellen scheinen dennoch zu "altern", sprich: sie verlieren einen Teil ihrer "natürlichen" Eigenschaften und könnten so ggf Forschungsergebnisse verfälschen bzw. stellen in meinen Augen den Sinn der Forschung an Stammzellen in Deutschland an sich in Frage. Stammzellforschung ist teuer, arbeiten wir künftig konkurrenzlos mit überlagerten Stammzellen? Wie lässt sich unsere europäische Ausnahmeregelung moralisch wirklich begründen? |
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Beitrag
#2
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Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
Mit mir brauchst du über solche Fragen nicht zu diskutieren. :rolleyes: Aber ich kann mir denken, das es Menschen, die nichts mit Forschung zu tun haben nicht so einsichtig ist. Aber da ist von den Medizinern vielleicht mehr Aufklärungsarbeit nötig. Denn Menschen haben so ein Anspruchsdenken doch hauptsächlich an Medizin und Pharmazie, obwohl ihr Leben mit anderen Forschungsbereichen viel verbundener ist. Natürlich muss man auch bei der Forschung aufs Geld gucken, aber gerade Grundlagenforschung bringt ja nun mal nicht unmittelbar Gewinne. (Das scheint selbst die DFG oft zu vergessen.) Aber ich denke im Endeffekt wird auch die Stammzellenforschung dazu beitragen Kosten im Gesundheitswesen zu denken, wenn Verfahren zum Standard gehören und bisherige Prozeduren ersetzt haben. Und selbst wenn Stammzellenforschung in Deutschland generell verboten werden würde, würde man die Technologie doch, wenn sie erst mal da ist, importieren oder es würde ein Behandlungstourismus statt finden, der aus Deutschland rausgeht, irgendwohin, wo an solchen Sachen gearbeitet wurde und wird. Dabei sollte es umgekehrt sein. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 31.05.2025 - 05:30 |