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Beitrag
#1
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Filterkaffeetrinkerin ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 25 Userin seit: 11.06.2007 Userinnen-Nr.: 4.599 ![]() |
Hallo Ihr Lieben,
ich bin total neu hier im Forum und freu mich, daß ich es entdeckt habe. Keine Ahnung, was noch passieren wird, aber Eure Erzählungen ähneln meiner Geschichte ungemein. Ich habe mich bis vor zwei Monaten für komplett hetero gehalten. Meine Tochter ist 8 Jahre alt, ich war verheiratet und hatte einige Beziehungen mit Männern danach. Im April habe ich in einer Kur eine Frau kennengelernt. Ich habe gemerkt, daß ich weiche Knie bekam, wenn ich sie traf, daß ich Schmetterlinge im Bauch hatte und daß ich immer Ausschau gehalten habe, ob sie da ist. Ich wollte diese Gefühle ignorieren und einfach wieder nach Hause fahren, aber ich wurde mit der Nase darauf gestoßen, daß das nicht ging. Ich wußte damals nicht mal, ob sie überhaupt lesbisch ist, ob sie frei ist. Ich bin das Risiko eingegangen und hab sie gefragt, ob wir abends mal rausgehen. Die Zeit mit ihr ist verflogen wie nichts. Wir haben so viel geredet und gelacht, daß ich beinahe nicht rechtzeitig zurück ins Kurhaus gekommen wäre, wo es ja eine "Sperrstunde" gibt. Ich habe in der Nacht danach von ihr geträumt, ich habe gehofft, daß sie mich wieder anruft, denn ich hatte ihre Nummer nicht. Ich habe sie vermisst, als sie nicht kam. Zwei Tage später habe ich ihr gesagt, daß ich mich in sie verliebt habe. Ich fühlte, daß es richtig ist, daß ich ihr das sage. Ich habe sie eingeladen, mich zu besuchen, um zu sehen, was mit uns passiert. Wir wohnen 260 km auseinander. Ich hatte ein bißchen Angst, weil es so ein Neuland ist. Sie ist gekommen und hat mich besucht. Wir haben uns ineinander verliebt, wie ich es noch nie mit einem Mann gespürt habe. Wir reden und denken so ähnlich. Wir verbringen Tage miteinander ohne Stress. Manchmal ist es schon unheimlich, wie ähnlich unsere Gedanken sich sind. So schön ist das und ich war so glücklich und könnte es auch noch immer sein. Jetzt kommen die Schwierigkeiten. Meine Tochter ist relativ entspannt. Sie findet den Gedanken wohl eklig, daß wir uns küssen. Ich provoziere ihre Fantasie nicht unnötig. Sie ist da von sich aus sehr begabt. Aber sie mag meine Freundin und ich hatte noch nie einen Partner, der so sinnvoll, liebevoll, konsequent und spielerisch mit ihr umgegangen ist, wie meine Freundin jetzt. Meine Eltern sind da eher schwierig für mich. Sie wissen Bescheid und sie sagen mir klipp und klar, daß sie meine Freundin nicht mögen. Sie wollen nichts mit ihr zu tun haben. Sie wollen sie auch nicht kennenlernen. Sie schneiden mich nicht, helfen mir auch weiterhin mit meiner Tochter, aber sie werden mich nicht besuchen, wenn sie da ist. Ich solle mir gut überlegen, wie öffentlich ich das leben wolle. Ich täte mir und meiner Tochter keinen Gefallen, sagen sie. Das ist für mich einschneidend, weil wir ansonsten ein recht gutes Familienleben führen, was Treffen, gemeinsam essen, Weihnachten, Geburtstage usw. angeht. Klar kann ich das beenden, aber es würde mir auch fehlen. Ich bin sehr traurig darüber, daß es mit Harmonie nicht zu funktionieren scheint und daß ich nur das eine oder das andere haben kann. Was mich jetzt dazu beschäftigt, ist die Frage, was ich leben kann. Das war jetzt ein Teil des Eisberges, den ich gespürt habe. Manchmal habe ich auch in mir noch Unsicherheiten und denke an meine alten Sehnsüchte, Wunschvorstellungen, Wünsche nach einem Leben mit einem liebevollen Mann. Waren die eingebildet? Habe ich sie schon hinter mir gelassen? Ich fühle mich noch nicht "normal" mit diesem Zustand. "Normal" ist für mich immer noch der andere Zustand und dabei habe ich so ein Glück und so ein Zusammenspiel noch nicht erlebt. Kann so etwas der negativen Energie Stand halten? Wahrscheinlich nur, wenn ich genügend überzeugt von mir selbst bin oder? Wenn ich daran denke, was los ist, wenn meine Tochter zu ihrem Vater fährt und dort erzählt, was sie eklig findet. Es geht ihn alles nichts an, das weiß ich, aber wenn er Theater macht, dann muß ich trotzdem drüber sprechen und er ist ein schwieriger Typ. Diese Frau ist toll. Sie hat das schönste Lachen der Welt und ich fühle mich bei ihr einfach wohl. Sie sieht MICH und nicht irgendetwas, das ich aus mir machen sollte. Ich kann ich sein - und das zum ersten Mal in meinem Leben - und wir können fast alles miteinander machen und haben doch auch unser eigenes Leben. Zum ersten Mal spüre ich auch, daß ich jemandem etwas geben möchte, daß ihr gut tun will. Ich will, daß sie sich wohlfühlt, daß es ihr gutgeht. So habe ich bei einem Mann auch noch nie gefühlt. Ich habe das Gefühl, es ist echt eine Frage, was lebbar ist. Ich fänd's richtig schön, wenn Ihr Eure Erfahrungen mitteilen würdet. Es tut mir schon gut zu lesen, wie sehr Ihr anderen Frauen Euch in eine Frau verlieben könnt und daß es sich so liest, als wäre es mir passiert. Es klingt so wunderbar ähnlich. Bißchen neidisch war ich auch, als ich Eure Beiträge über das weniger oder doch mehr entspannte Leben im Dorf gelesen habe. Ich bin noch nicht soweit, daß hier alle Bescheid wissen könnten. Ich würde mich echt freuen über Meinungen, Erfahrungen, Hinweise. Ganz liebe Grüße lapis |
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Beitrag
#2
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Hallo, lapis, Trotz schwieriger Ausgangslage (zum Zeitpunkt meines CO seit 8 Jahren verheiratet, 2 kleine Töchter) und eines durchaus schmerzhaften Weges zur Trennung und Scheidung, gefolgt von immensen finanziellen Schwierigkeiten, ist mein Leben recht "leicht". Ich bin einfach glücklich, zu wissen, was ich wirklich will.... Und das war ich sofort nach meinem überraschenden inneren CO... dadurch tat es zwar weh, eine Beziehung beenden zu müssen, die ja nicht nur schlecht war, aber aber es fiel mir gar nicht so schwer.... ich hatte große innere Sicherheit darüber, dass das so richtig war und alles Andere falsch (für mich). Das ist jetzt 10 Jahre her und inzwischen ist jede Hürde genommen. Meiner Mutter habe ich "es" ganz schnell gesagt; ich hätte gar nicht anders gekonnt... ich war richtig verliebt in die Tatsache, endlich zu wissen, dass ich lesbisch bin. :D Und sie hat sich einfach mit mir gefreut. Bestimmt musste sie auch erst Freundin der neuen Situation werden, aber das wäre wohl auch so gewesen, hätte ich mich z.Bsp. wegen eines anderen Mannes von meinem Gatten getrennt. Seither ist sie DIE Person, an die sich die Mamis und Papis in ihrem Umkreis wenden (oder "hingeschickt" werden), wenn sich eines deren Kinder geoutet hat. Und sie macht das prima. So, wie McLeod es von ihrem schwulen Bekannten erzählt hat. Sie sagt: "Das ist Euer Kind; es ist nicht ander als gestern. Es hat Euch nur heute sehr viel Vertrauen geschenkt. Enttäuscht es nicht!" Damit ändert sich das Gefälle erheblich. Und bisher hat meine Mami es immer geschafft, die Eltern so zu beraten, dass die Beziehung zum homosexuellen Kind intakt blieb/bzw. sich verbessert hat. umd meine Frau liebt sie wie ihr eigenes Kind. Meine Omi hat auf mein telefonisches Outing nur erwidert:"Kind, wenn Du glücklich bist, ist das das Allerwichtigste!" Und sie war schon weit über 80, als ich es ihr gesagt habe. Es fällt mir leicht, mich zu outen; Oder besser: wenn ich jemandem in einem Nebensatz "versehentlich" zu verstehen gebe, dass ich lesbisch bin, merke ich es nicht einmal mehr. Es ist für mich so normal geworden, das nicht zu verheimlichen, dass ich überhaupt nicht darüber nachdenke. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, habe ich auch wirklich "Glück gehabt" mit den Menschen um mich herum: alle, die mir wichtig waren und sind, lieben mich immer noch. Und die, die das nicht können, sind wie die Spreu, die sich vor meiner Tür vom Weizen trennt: eigentlich auch wieder Glück. Ich wünsche Dir alles Gute, shark edit: zwei Buchtaben vertauscht und einen vergessen. edit2: Satz eingefügt. Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 13.Jun.2007 - 11:07 |
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