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Beitrag
#1
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Suppenköchin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 131 Userin seit: 25.11.2004 Userinnen-Nr.: 821 ![]() |
Guten Abend allerseits.
so ganz weiß ich gar nicht, was ich mit dem nachfolgenden Beitrag eigentlich erreichen will. Vielleicht einfach mal mir etwas von der Seele zu schreiben; vielleicht aber auch, Tipps irgendeiner Art zu erhalten, die mir helfen, mit meiner derzeitigen Gefühlslage umzugehen. Denn irgendetwas muss ich tun, davon bin ich überzeugt. Aber von vorne, ich erzähl einfach mal... Zuerst zu meiner Person - ich bin Schülerin, werde bald 19, seit meinem 13. Lebensjahr beschäftigt mich der Gedanke, ob ich nicht vielleicht "auch" oder auch "nur" auf Frauen stehen mag. Dennoch hatte ich bisher nur Erfahrungen mit Männern, diese jedoch auch nicht sehr "tiefgehend". Das bedeutet: Ein paar Küsse mit Urlaubsbekanntschaften und ein ein paar Wochen dauerndes Techtel-Mechtel mit einem fünf Jahre älteren Mann, das man mehr eine Affäre als eine Beziehung nennen kann und das auch schon wieder anderthalb Jahre her ist. Ich war bisher in Männer verliebt (aus verschiedenen Gründen kam es aber nie zu einer wirklichen Beziehung), hab aber auch nacheinander für zwei Freundinnen ziemlich geschwärmt, natürlich nur für mich, in meinem Köpfchen. Wie gesagt trage ich den Gedanken des Lesbischseins schon länger mit mir herum und habe mich daher in den letzten Jahren auch schon im Internet über das Thema ausführlich kundig gemacht, vor allem was sein Auftreten in den Medien betrifft. Ich habe bisher noch nie mit einem Menschen darüber gesprochen, selbst im Internet fällt es mir recht schwer. Warum das so ist - ich weiß es nicht genau. Ich bin eigentlich nicht prüde und auch ziemlich offen, auch für Neues. Nur befinden sich in meinem Freundeskreis auschließlich Heteros, von denen einige (nicht alle) mit dem Thema nicht sonderlich tolerant umgehen. Ich denke nicht, dass irgendjemand, der mich sieht, annehmen würde, dass ich nicht auf Männer stehen könnte. Ich weiß, das klingt jetzt ziemlich oberflächlich, aber ich entspreche wohl eher dem Bild der Vorzeige-Schwiegertochter - verheiratet mit einem Mann versteht sich. So weit, so gut; das Chaos herrschte in meinem Kopf, hat aber nie Überhand gewinnen können. Jetzt bin ich diesen Sommer zusammen mit einer Freundin in Urlaub gefahren und habe dort SIE kennengelernt. Eine 21jährige Studentin, intelligent, lustig, total schnuckig und - lesbisch. Komischerweise habe ich mir das beim ersten Aufeinandertreffen gedacht, mir erzählt hat sie es dann nach drei Tagen, als es um das Thema Liebe ging. Sie geht sehr offen mit ihrer Sexualität um und hatte in ihrem Leben auch noch nie ein Problem damit (etwa mit Reaktionen anderer). Nun denn, 2 Wochen lang haben wir zusammen Party gemacht, gelacht, uns über sehr interessante Themen aber auch banales Zeug unterhalten, haben Touren unternommen...immer in Begleitung von meiner Freundin und zwei Freunden, die wir dort kennengelernt hatten. Die letzte Woche über haben wir ziemlich miteinander geflirtet, was keine Einbildung meinerseits ist, dessen bin ich mir sicher. Anfangs war das von unser beider Seite aus wohl nur ein Spaß, bei mir hat sich das aber recht bald geändert. Es kam, wie es kommen musste - ich hab mich immer mehr zu ihr hingezogen gefühlt. Dann der Abschied und das Versprechen, uns wiederzusehen. Bis dahin schrieben wir uns eine Menge eMails, in denen wir den Kontakt ziemlich vertieft haben, uns über wirklich (fast) alles überhalten haben, auch sehr viel über ihre Ex-Freundin, mit der sie ihre erste, lange Beziehung hatte. Sie erzählte mir intime Details mit einer Selbstverständlichkeit, als wären wir schon lange gute Freundinnen. Dann haben wir uns wiedergesehen, allerdings nicht zu zweit - die Freundin, mit der ich in Urlaub war, hatte sich logischerweise auch mit IHR angefreundet und war mitgekommen, außerdem war an dem Wochenende auch noch ein andere Freundin von ihr dort. Die drei Tage waren aber trotzdem wunderschön, des Nachts, als sie so neben mir lag, musste ich mich wirklich zwingen, nicht anzufangen sie zu streicheln usw. Ein nächster Besuch musste leider verschoben werden und ist jetzt erst fürs nächste Jahr geplant. Nur leider denke ich seit dem Sommerurlaub fast ununterbrochen an sie. Ich checke täglich mehrmals meine eMails um zu schauen, ob sie sich gemeldet hat. Wenn das der Fall ist, hab ich Millionen Schmetterlinge im Bauch. Genau das gleiche Gefühl, wenn wir telefonieren. Kurz und bündig - mich hat's total erwischt. Joah, und wo liegt jetzt das Problem? Uns trennen 350km. Sie geht davon aus, dass ich stock-hetero bin (obwohl ich das nie gesagt hab); ich bin das Gegenteil ihres "Frauentyps" und sie hat mir klar und deutlich gesagt, dass sie niemals versuchen würde, eine hetero Frau "umzudrehen". Sie ist drei Jahre älter, führt ein komplett anderes Leben als ich (was nicht heißt, dass wir keine gemeinsamen Interessen oder Gesprächsthemen haben, im Gegenteil). Ich habe tierische Angst, ihr die Wahrheit über meine Gefühle zu sagen, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass das unser gutes Verhältnis kaputtmachen würde. Was ich zur Zeit erlebe, ist wahrlich eine Achterbahn der Gefühle. Ich fühle mich himmelhochjauchzend, wenn ich von ihr eine SMS, eMail oder einen Anruf bekomme. Wenn ich dann wieder länger nichts höre, kommt das Tief, was ich mittlerweile nicht mehr sehr gut verstecken kann. In jeder freien Minute kommt mir ihr Name und ihr Gesicht in den Sinn. Das ging dann so weit, dass ich mich bei einer Klausur nicht mehr konzentrieren konnte. Eine gute Freundin hat mich auch schon drauf angesprochen, aber ich kann ihr einfach nichts sagen. Es ist wie eine unsichtbare Blockade. SIE hat mittlerweile eine Frau kennengelernt, die sich in sie verliebt hat. Sie wusste nicht, ob sie für etwas Neues bereit ist, und wollte meinen Rat. Ich hab ihr gesagt sie soll auf ihr Herz hören. Im Grunde weiß ich, dass es für uns keine gemeinsame Zukunft gibt. Ich denke, ich habe die meisten Leserinnen, die es geschafft haben, das hier bis zum Ende zu lesen, nur gelangweilt. Dennoch tat es sehr gut, meine Gedanken aufzuschreiben. Vielleicht gibt es hier ja auch jemanden, der mir, die einfach nur unfähig ist und es nicht gebacken bekommt, mit ihren engsten Freundinnen darüber zu sprechen, einen Ratschlag geben kann - was soll ich machen? Diese Frau bestimmt meinen Alltag, obwohl sie (leider) Hunderte von Kilometern entfernt wohnt. Es kann so einfach nicht mehr weitergehen... Vielen Dank fürs Zuhören. musikus |
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Beitrag
#2
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 73 Userin seit: 21.10.2004 Userinnen-Nr.: 634 ![]() |
Hallo musikus!
Nein, langweilig ist Deine Erzählung ganz sicher nicht, finde ich mich doch in weiten Teilen wieder. Auch wenn sich keine Beziehung ergibt, warum solltest Du sie verlieren? Warum sollte daraus dann nicht eine tiefe Freundschaft entstehen? Mich selbst trennen fast 700 km von der Frau, mit der ich ähnliches durchgemacht habe. Ich selbst habe mich ihr schriftlich offenbart, nicht am Telefon. Und es hat mich viel Überwindung gekostet, den Sprung in das vermeintlich so kalte Wasser zu wagen. Später habe ich Dinge, die ich nicht direkt über die Lippen brachte in Gedichte verpackt. Über anderes habe ich Geschichten geschrieben, Methaphern sozusagen. Was ich damit sagen will: Wenn Du es direkt und unverblümt nicht schaffst, dann mach es "durch die Blume". Aber vertrau Dich ihr an. Schrittweise oder "am Stück", wie Du es als richtiger für Dich empfindest. Nur wenn Du nichts sagst, dann nimmst Du Dir und euch alle Chancen. Ich wünsche Dir und euch viel Glück und Glücklichsein! |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 09.05.2025 - 18:02 |