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> Verlage, Agenturen & Co., unsere Erfahrungen
robin
Beitrag 07.Nov.2004 - 16:15
Beitrag #1


I lof tarof!
************

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Userinnen-Nr.: 198



ich hoffe, ich bin im richtigen... ufo!
Der anlass für diesen thread: Gestern habe ich mich furchtbar geärgert, weil ich, zufällig!, rausgekriegt habe, dass eine bestimmte anthologie schon auf dem markt ist. Für die ausgabe hatte ich im frühjahr 04 einen beitrag geschickt, und die verlegerin mailte mir, dass er ihr gut gefallen hatte und dass er sich in der engste auswahl befand... (ich hatte schon mal in einer anderen ausgabe veröffentlicht, dh. die verlegerin kennt mich sogar schon!) Nun ist das buch raus, ...und meine geschichte auch! Und ich bin sauer!
Habt ihr auch erfahrungen mit verlagen bzw verlegern gemacht? Wie verhält es sich eigentlich? Muss man immer und immer wieder nachfragen? Oder geht man denen nur auf die nerven? <_<
Gibt es eine 'methode', um mit diesen institutionen/menschen umzugehen? Übrigens habe ich ziemlich verrückte/negative erfahrungen auch mit agenturen bzw agenten gemacht... :angry:
Ich wünsche mir, dass alle schreibenden sich hier mut machen und tipps tauschen können... :) zur gegenseitigen unterstützung!
(nach dem altbekannten motto: gemeinsam sind wir unschlagbar! ;) )
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blaustrumpf
Beitrag 23.Dec.2004 - 20:58
Beitrag #2


Ich will Durchblick! Darum ist meine Brille von MrsM!
************

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Tach, die Damen, Servus die Madln und dergleichen Anreden mehr

Der Vorteil bei "Book on Demand" (BoD) besteht unter anderem darin, dass die Exemplare "on Demand" (vulgo: auf Verlangen, je nach Eingang der Bestellungen) hergestellt werden.

Es ist also ohne Einsatz heftiger Egoverwirrungen verhältnismäßig schwierig, den Keller voll angestaubter Restexemplare zu haben. Sorry, kenning. Ich vermute, du meinst das Problem mit den so genannten "Zuschussverlagen".

Letztere sind die, die gerne in Zeitungen und auf Messen mit "Verlag sucht Autor" werben. Als Reklametexterin weiß ich, dass ein gewisser Grundgehalt an Wahrheit in der Aussage schon gegeben sein sollte. In dieser stimmen sogar alle drei Wörter, ohne dass der Satz die tatsächlichen Gegebenheiten widergibt.

"Verlag": Ja, die Firma nennt sich Verlag. Sie gibt tatsächlich auch Bücher heraus. Aber daraus abzuleiten, dass die ganze Angelegenheit seriös sei, ist gefährlich.

"sucht": Dieses Wort ist sowohl klein- als auch großgeschrieben passend.
1) Kleinschreibung
Damit die Firma existieren kann, muss sie Geschäfte tätigen. Erstaunlicherweise kursieren die Adressen von Zuschussverlagen ja nicht als Geheimtipp unter den Schreibenden ("Echt klasse Betreuung, eins a Geschäftsgebaren, Superprodukt, Marketing für mein Buch vom Allerfeinsten..."). Also muss der Betrieb selbst tätig werden. Und suchen.
2) Großschreibung
Es ist ein schönes Gefühl, seinen Namen auf und in einem selbstgeschriebenen Buch zu sehen. Besonders, wenn das Produkt dann nicht in der Grabbelkiste beim Discounter landet, sondern in edlem Ambiente einer richtigen, echten Buchhandlung.
Und wer so etwas so richtig von Herzen will, entwickelt eventuell eine Sucht. Wird sie nicht mit dem oben Beschriebenen (für eine Weile) gestillt, verfallen viele auf die Idee, es läge nicht an ihrem Text und/oder der Blindheit der Verlagslektoren, sondern ausschließlich an den bösen Marktgesetzen.

"Autor": Wer darauf verfällt, ein bisschen Geldeinsatz seinerseits und schon geht das eigene Buch weg wie warmes Brot, sollte das Wort genauer anschauen. Erst kommt ein großes "Au" und anschließend steht ein kleiner tor da.

Ist leider so. Ein Zuschussverlag ist seltenst daran interessiert, den Buchmarkt mit den Texten zu versorgen, die sonst weniger Chancen hätten. In der Regel ist das Geschäftsziel das Geschäft. Vulgo: Das Geld. Und das ist naiven Schreibenden allemal leichter aus der Tasche zu ziehen als mit ehrlicher Verlagsarbeit auf dem heiß umkämpften Buchmarkt.

* * *

Also. Book on Demand funktioniert meiner Meinung nach so:
Ich habe einen Text.
Ich will, dass daraus ein Buch wird.
Ich gründe einen kleinen (Eigen-)Verlag (oder schlüpfe bei einem Dienstleister unter, den ich dafür bezahle).
Das Buch wird gelistet (kann also in der Buchhandlung meines Vertrauens ganz normal bestellt werden).
Das Buch wird erst dann gedruckt, in einer Stückzahl, die den eingegangenen Bestellungen entspricht.
Werbung, Marketing und der ganze Schnodder ist natürlich ein Extrathema.

Mit einem Zuschussverlag sieht das so aus:
Ich habe einen Techt.
Ich will, dass daraus ein Buch wird.
Ein Zuschussverlag akzeptiert das Manuskript und macht mit mir einen Vertrag, der mich zur Zahlung einer (im ersten Moment irgendwie finanzierbar erscheinenden) Summe verpflichtet (sowie häufig auch zur Abnahme einer bestimmten Stückzahl zum rabattierten Autorenpreis).
Der Zuschussverlag verspricht in der Regel vollmundigst unter anderem "Präsentation auf Messen". Wer schon einmal auf einer seriösen Buchmesse war, weiß dass eine solche Präsentation höchst unterschiedliche Formen annehmen kann...
Das Buch wird in der verabredeten Auflage gedruckt. Früher oder später.
Es wird auch gelistet. Früher oder später.
Gerne überlässt der Zuschussverlag "seinen" Autoren das leidige Geschäft, das Produkt in den Buchhandlungen zu platzieren (ein "richtiger" Verlag hat ein Netz von Verlagsvertretern, die mit dem Buch - oder wenigstens dem Katalog in der Hand - Klinken putzen).
Früher oder später meldet sich der Zuschussverlag und klagt über die schlechte Wirtschaftslage und die teuren Lagerkosten.
Spätestens dann wird wieder Geld fällig: Welche/r AutorIn mag schon "sein Kind" ins Altpapier wandern sehen? Also kauft man die restliche Auflage eben auch auf. Im Keller ist noch Platz.

Schöne Grüße von blaustrumpf,
die den Besuch von Schreibkursen bei Karen-Susan Fessel empfiehlt sowie Geduld und Durchhalten

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