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> Das Ende des Erdölzeitalters
Bilana
Beitrag 25.Jan.2005 - 15:13
Beitrag #1


Capparis spinosa
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Was passiert eigentlich wenn es kein Erdöl mehr gibt? Diese Frage sollte gestellt werden, finde ich. Immerhin gehen Schätzungen von Geowissenschaftlern davon aus, dass in 40 Jahren das Ende des Erdölzeitalter da sein wird. Vielleicht auch früher, wenn man bedenkt in welch instabilen Regionen sich neuere Entdeckungen befinden (Indonesien, Venezuela, Kolumbien, Westafrika, Lybien) und wo sich alt bekannte Lagerstätten befinden. Hinzu kommt, dass niemand weiß, wieviel Öl im Nahen Osten tatsächlich lagert. Es gibt ledigleich Angaben der Regierungen. Trotz extrem hoher jährlichen Fördermengen, zB in Saudiarabien haben deren Ölvorkommen seit den 70ern angeblich nicht mehr abgenommen. 40 Jahre, das wird innerhalb der Lebenszeit der meisten von uns sein und innerhalb der berufstätigen Zeit vieler von uns.

40 Prozent des weltweiten Energiebedarfs werden durch Erdöl gedeckt, eine riesige Menge, aber längst nicht das größte Problem. Das sind Produkte, die mit und durch Erdöl hergestellt worden sind. Die Landwirtschaft sehe ich dabei als größtes Problem. Nahezu die gesamte Agrochemie basiert auf Erdöl. Zur Aufzucht einer US-amerikanischen Kuh werden heute 1000L Erdöl gebraucht. Düngemittel, Pestizide sind aus Erdöl, Treibstoff für Maschinen basieren natürlich auf Erdöl. Und wenn man sich überlegt was heute alles aus Kunststoffen ist, selbst Klamotten sind es. Die Pharmaindustrie baut auf Erdöl.
Hinzu kommt der sehr stark steigende Verbrauch insbesondere durch große aufstrebende Volkswirtschaften, zB Indien und China.

Wie wird es dann sein auf unserer Erde? Ist die Erde dann noch tragfähig, bewohnbar für so viele Erdenbürger? Wie werden wir uns ernähren und kleiden? Werden die gemäßigten Klimazonen unbewohnbar werden? Wird es zu einer neuen Abholzungswelle der Wälder kommen?
Wie soll es weiter gehen? Wenn kein Öl mehr da ist müsste vieles wieder per hand gemacht werden, was jetzt mit Maschinen gemacht wird. Werden wir in Europa wieder ein Volk von Bauern und Handwerkern? Werden wir den größten Teil des Geldes für teure Nahrung ausgeben?

Was denkt ihr? Oder ist alles gar nicht so schlimm? Wird es schon irgendwie gehen?

http://www.bgr.de/index.html?/b123/eserdoel.html
http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Erd%F6l#R

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Sägefisch
Beitrag 25.Jan.2005 - 17:32
Beitrag #2


Schlaudegen.
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Hmmm, wenn es tatsächlich ganz ganz eng wird, wird sich zunächst mal extrem gereizte Stimmung breit machen, speziell zwischen den Großverbrauchern USA, EU, China, Indien und GUS. Erstere werden durch ihre Rohstoffkontrolle, die ja derzeit gesichert wird, einerseits noch mehr weltweite Macht haben, aber auch deutlichere Konflikte, die hoffentlich nicht kriegerisch ausarten.

Von China könnte ich mir andererseits auch vorstellen, daß sie sich in ihrem eigenen wahnwitzigen Tempo durchaus um Alternativen kümmern könnten und ihrerseits dann mit wachsender Unabhängigkeit auch ihre Position ausbauen können.

Hierzulande wird vermutlich erst auf den letzten Drücker irgendeine halbgare Lösung ausgebrütet, und ja, ich kann mir durchaus vorstellen daß das massive Krisen zur Folge hat. Andere europäische Länder sind vielleicht flexibler, was via Brüssel die Entwicklung im Rest der EU etwas abfedern könnte.

Einen Totalrückfall in die Steinzeit befürchte ich aber nicht, da die Entwicklung entsprechender Alternativen ja nicht völlig inexistent ist. Es gibt schon Erdgas- und Brennstoffzellenantrieb, letzteres sogar schon im Hochleistungsbereich für Uboote, Embraer aus Argentinien hat gerade ein Flugzeug entwickelt daß ausschließlich reinen Alkohol verbrennt usw. All das würde vermutlich rasant weiterentwickelt, sobald der Wirtschaft nichts anderes mehr übrig bleibt, sprich sobald das Öl so teuer wird, daß Neuentwicklungen anfangen sich zu rechnen.

Die Karten würden halt neu gemischt, mit allen Chancen und Risiken die das birgt.

Gefährlicher ist wahrscheinlich die Übergangsphase, in der wir ja im Grunde schon mit einem Bein stehen. So geht es im Irak / Iran / Afghanistan, und auch im Kaukasus ja um nichts anderes als Kontrolle, nicht zuletzt auch über den noch nicht endgültig gesicherten Teil vom ehemals sowjetischen Rohstoffkuchen (Cheneys berühmte Pipeline ist nicht für Öl, sondern usbekisches Gas). Solche Nummern werden wir sicherlich noch einige zu Gesicht bekommen.
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