![]() |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.
Wenn dir nach Ablauf der Editierzeit noch gravierende inhaltliche Fehler auffallen, schreib entweder einen neuen Beitrag mit Hinweis auf den alten oder wende dich an die Strösen.
Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.
![]() |
![]()
Beitrag
#1
|
|
auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 7.174 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 22 ![]() |
Wenn ja, würde ich gerne von euch erfahren, wie, welcher Art waren sie und wie habt ihr euch dabei und/oder danach gefühlt ???
Ich frage euch dies, weil ich heute selbst eines ausgeführt habe. Habe hier in diesem Forum schon öfter mal über eine an Krebs erkrankte Freundin geredet... Eben diese Freundin hatte nach mehren Op's nun ihre ersten Chemos und so langsam kamen die ersten kahlen Stellen. Sprich die Haare gingen büschelweise aus... Sonntag rief sie mich an und meinte, sie könne dieses Gezubbele auf ihrem Kopf nicht mehr ertragen, sie ginge nun zum Friseur und ließe sich eine Glatze schneiden. Bei diesem Gespräch kam sofort ein mulmiges Gefühl in mir auf. Für mich war dieser Weg nicht stimmig. Ich fragte sie, ob sie wirklich so einfach zu einem wildfremden Menschen gehen wolle um sich ihre Haare, ihren Kopfschmuck entfernen zu lassen und ob sie ihre Haare nicht lieber von ihrer Frau schneiden lassen will, eventuell ja in einer Art Ritual... Wir sinnierten einige Minuten darüber und der Entschluss war gefasst... Mit einer kleinen Abweichung, nicht die Freundin sondern ich sollte die Glatze schneiden... Gesagt, getan...Heute morgen war es dann soweit... Wir stellten eine Flasche Sekt kalt, bereiteten uns ein feudales Frühstück, legten eine wunderschöne Walzermusik auf....und los gings... Die ersten Strähnen und Locken schnitt ihr ihre Liebste mit der Schere ab, ich fotografierte. Dann tranken wir ein Glas, weinten ein paar Tränen und ließen den Dingen ihren Lauf... Das Ganze entwickelte sich dann zu einer wirklich lustigen, warmen, wahnsinnig vertrauensvollen und innigen Handlung... Wir redeten über die schönen und weniger schönen Momente die wir schon zusammen durchgestanden haben. Wir begossen den halbgeschorenen Kopf mit Sekt, fotografierten jeden einzelnen Schritt und waren uns unheimlich nah. Wir sprachen immer wieder darüber wie sie sich nun fühlt, wie ES sich nun anfühlt und wie sie denkt damit zurecht zu kommen... Letztendlich war es vollbracht... Wir fühlten uns alle drei KLASSE... Ich fühle mich im nachhinein sehr gut und glücklich, weil ich glaube ihr damit meine Freundschaft und tiefe Verbundenheit gezeigt zu haben, aber gleichzeitig habe ich das Gefühl einer Beschenkten... Und aus den Fotos werde ich ihr eine schöne Kollage basteln, die sie immer an diesen Tag und so die Göttin will, an diesen Neuanfang erinnern wird... Edit...kleine Änderungen und Schrechtreibung Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 09.Mar.2005 - 22:39 |
|
|
![]() |
![]()
Beitrag
#2
|
|
Treue Seele ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.473 Userin seit: 26.08.2004 Userinnen-Nr.: 147 ![]() |
hallo,
auch ich finde rituale sehr wichtig. ich bin mit ritualen aufgewachsen, und manche liebgewonnenen rituale aus der kindheit setze ich bis heute fort. (es gibt da ein buch, das heißt: "kinder brauchen rituale" - kennt das eine? und mein papa hält elternabende zu diesem thema.) gerade kinder brauchen diese inseln im alltag, um eine orientierung in der rasanten welt zu haben. beispiel: abends kam erst papa, hat erst meinem bruder, dann mir gute nacht gesagt und die hand hingehalten. ich habe mich dann nochmal an der hand augerichtet, ihn umarmt. dann ist papa raus, mama kam ins kinderzimmer und wir haben erst gebetet ("lieber gott, heute war ein schöner tag..."), danach hat mama juke-box gespielt und wir durften uns ein lied wünschen (die arme musste mir ein ganzes jahr lang "menschen sind" (gemeint war: "alle jahre wieder") vorsingen. und wie ich mich ärgerte, wenn sie dabei lachen musste! aber abends liege ich oft im bett und denke still bei mir: "lieber gott, heute war ein schöner tag..." und schlafe dann im glauben, irgendwie behütet zu sein, ein. diese kleinen rituale, die erst durch ihre wiederholungen an wert gewinnen, sind natürlich unvergleichlich mit solch einem ritual, das du, pandora, zelebriert hast... das haare abrasieren habe ich vor einem jahr auch gemacht; als zeichen dafür, dass eine neue zeit beginnt. ich fühlte mich danach wie neu geboren. hoffentlich kann es deiner freundin auch gelingen, dass sie sich jetzt wie von einer last befreit fühlt, rein und stark. ich finde, abgeschorene haare haben etwas ehrliches, weil das gesicht so unmittelbar wird... ich bete für deine freundin, dass sie wirklich neu geboren werden kann und die krankheit überwindet. alles liebe june |
|
|
![]() ![]() |
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 06.07.2025 - 05:24 |