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> Bitte um Einschätzungen bzgl. Kränkungen
Thymian
Beitrag 22.Dec.2013 - 21:36
Beitrag #1


Vorkosterin
*

Gruppe: Members
Beiträge: 3
Userin seit: 22.12.2013
Userinnen-Nr.: 8.810



Liebe Forumsnutzerinnen,

erst einmal vielen Dank an die Macherinnen und natürlich Schreiberinnen in diesem Forum. Ich lese hier schon eine Weile mit und bin sehr angetan vom wertschätzenden Umgangston und den reflektierten Beiträgen. Das ist mir so noch nirgendwo begegnet.

Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir auch so Kluges zu sagen habt, auch wenn mein Anliegen nicht neu ist ;-) Es geht um Trennung :-(

Vor ein paar Tagen hat meine Freundin beschlossen, die Beziehung zu beenden. Wir führten eine dreijährige Fernbeziehung über mehrere hundert Kilometer. Obwohl es sehr schnell sehr hakelig zwischen uns wurde, unsere Muster dummerweise sehr gut ineinanderpassten und eine Trennung immer wieder Thema war - auch von meiner Seite - bin ich nun trotzdem ziemlich fertig. Ich versuche mich deshalb daran festzuhalten, dass es ein paar Dinge gab, die mir sehr zugesetzt haben; vielleicht hilft mir das ja zur Distanzierung.

Bis zum Schluss habe ich einiges nicht verstanden - und da bitte ich Euch um Eure Einschätzung, ob das evtl. auch meiner Geschichte geschuldet ist, dass ich da so empfindsam war und nicht anders als verletzt reagieren konnte. Meinen Freundinnen habe ich diese Aspekte noch nicht erzählt, deshalb hätte ich gerne hier ein paar Meinungen.

1. ist es sehr häufig passiert (allerdings am Anfang überhaupt nicht), dass meine Freundin mich unterbrochen hat, selbst wenn sie mich gebeten hatte etwas zu erzählen. Das konnte auch mehrmals hintereinander geschehen, vor allem bei Spaziergängen. Irgendwann konnte ich nicht mehr anders als dies als abnehmendes Interesse an meinen Beiträgen/meiner Person zu sehen. Entsprechend habe ich reagiert: Nicht mehr weitergesprochen, mich beschwert, sauer geworden, gezeigt, dass mich das sehr verletzt. Immer wieder habe ich es aber auch geschafft, nicht gekränkt zu sein.

Sie sagte dazu, sie sei leicht ablenkbar, habe ADHS (sie ist Therapeutin) und könne das nicht abstellen, ich müsse wohl damit leben. Ehrlich gesagt, war mir das zu wenig an Erklärung. Denn ich weiß, dass sie es bei Menschen, die sie nicht so gut kennt, auch nicht macht; auch nicht bei Respektspersonen.

Was meint ihr dazu? (Meine "passende" Biographie: Eine egozentrische Mutter, die mich vollgetextet hat und bei der ich als eigenständiges Wesen nicht vorkam).


2. gab es eine durchgehende Geschichte von Aggression und Abwertung mir gegenüber, manchmal aus dem blauen Dunst heraus und ohne dass ich darauf gefasst war. Oft bezog sich dies auf mein Leben, meine beruflichen Entscheidungen oder auch sonstige privaten Dinge, oft aber auch auf die Beziehung. Ich habe dann immer fieberhaft gesucht, ob ich irgendwas gesagt hatte, was sie über Umwege doch gekränkt haben könnte - und stellte dann irgendwann fest, dass sie die Dinge über mehrere Brücken hinweg tatsächlich auf sich bezog.

Beispiel: Ich erzählte stolz, dass ich (selbständig und Auftstockerin) es endlich mal geschafft hätte, die Anfrage einer Neukundin abzulehnen, weil diese schon am Telefon sagte, es stehe nicht soviel Budget zur Verfügung. Für mich war das sehr wichtig, weil ich mittlerweile weiß, dass diese zeitraubenden Jobs für gerade mal 100 bis 200 Euro nicht gerade gut fürs Selbstbewusstsein sind und ich dann immer "billiger" werde.

Meine Freundin kommentierte dies nicht nur mit Unverständnis, sondern ihrem typisch verächtlichen Ton, den sie in solchen Momenten hatte. Immer wieder fühlte ich mich in meinem vertrauensvollen Erzählen ausgebremst und abgewertet. Für sie zählte, so hat sie mir auch bestätigt: Ich lehne Aufträge ab, komme dadurch nicht aus dem ALG II heraus, und kann deshalb nicht sorglos zu ihr umziehen. Sie nannte das "Angst, dass da sowieso nichts draus wird".

Wie meine Freundin jetzt vor ein paar Tagen sagte, habe diese Aggression aber auch mit der Fernbeziehung an sich zu tun gehabt. Sie habe festgestellt, dass es immer "zu wenig" für sie gewesen sei und sie deshalb wahrscheinlich so reagiert habe. Allerdings weiß ich das seit Anbeginn, dass sie da eine Verlustangst-Geschichte hat. Für mich reicht auch diese Erklärung nicht. Warum muss man dann aggressiv sein? So stößt man doch Menschen nur weg? Letztlich habe ich wegen dieser Abwertungen immer mehr gezögert, den Umzug in Angriff zu nehmen. Also eine typische Pattsituation.

Ich freue mich über Inputs von Euch und bin sehr gespannt auf Eure Meinungen.

Keine Sorge über Mega-Posts, Ende Januar werde ich auch nochmal eine Therapie beginnen, um das alles zu verarbeiten und mich selbst wieder zu versorgen.

Das war übrigens auch ein Thema in den letzten Monaten: Ich solle doch endlich mal eine Therapie machen, meinte sie, um meine wunden Punkte zu bearbeiten. Dass ich mich damit nicht an meine Stadt binden wollte, weil ich ja immer auf dem Sprung zu ihr war, zählte für sie nicht. Selbst in den Paartherapiestunden, die wir uns gönnten, meinte sie, ich hätte ja hier anfangen und bei ihr weitermachen können. Interessanterweise verstand unsere Therapeutin (also eine Kollegin von ihr) sofort, dass ich mich nicht noch mehr binden wollte. – Also, auch hier: Zwei Sichtweisen, die sich auch ohne Emotionen betrachten lassen können? Was meint Ihr?

Vielen Dank jetzt schon für Eure Mühe!

Thymian



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