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> Der späte Tadel für "Gouverneur Tod", endlich
LadyGodiva
Beitrag 13.Mar.2005 - 20:09
Beitrag #21


Strøse
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QUOTE (Violilli @ 13.Mar.2005 - 19:26)
Ansonsten wäre ich für Arbeiten, um nicht zu sagen Schuften, Buckeln bis zum letzten. Um so die Therapien von Opfern und ggf. deren Angehörigen zu finanzieren, die die Straftat nach sich zieht. Und lebenslange Unterhaltszahlungen für die Hinterbliebenen, damit das dann nicht zu kostenfreier Logis und Verpflegung des Straftäters auch noch dem Staat zur Last fällt.
Todesstrafe...wäre doch viel zu einfach...

In welcher Braunzone spielt sich denn dies "Gedankenexperiment" ab? :o
Nach meinem Dafürhalten könnten selbst die drastischsten Strafen weder begangenes Unrecht vergelten, noch neues Unrecht verhindern - wenn es darum geht, Exempel zu statuieren und darauf zu bauen, dass ein Mensch, der sich im Augenblick einer Tat seiner Menschlichkeit entledigt, aus rationalen Gründen von einer bevorstehenden Tat Abstand nimmt.
Ich will keine Gewalttat rechtfertigen; ich bin aber auch nicht bereit, straffällig gewordenen Tätern auch nur einen Bruchteil des Rechts auf menschenwürdige Behandlung zu versagen. Es ist Aufgabe einer Gemeinschaft, sich um Opfer zu kümmern, sich gegen Gewalttäter zu schützen. Es ist aber genauso ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass aus vermeindlichem Gerechtigkeitsdenken nicht willkürliches Unrecht wird.

edit: Wort vergessen, wie fatal

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 13.Mar.2005 - 20:11
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Ahn
Beitrag 13.Mar.2005 - 20:21
Beitrag #22


Satansbraten
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Kabelfernsehen auf Staatskosten?

:D
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Violilli
Beitrag 13.Mar.2005 - 20:21
Beitrag #23


Gut durch
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QUOTE (LadyGodiva @ 13.Mar.2005 - 20:09)
In welcher Braunzone spielt sich denn dies "Gedankenexperiment" ab? :o

Keine Braunzone, nur der Versuch einer Überlegung, was in diesem Staat realisierbar wäre...
QUOTE
Nach meinem Dafürhalten könnten selbst die drastischsten Strafen weder begangenes Unrecht vergelten, noch neues Unrecht verhindern

Steht wohl ausser Frage, aber trotzdem muss man ja irgendwas tun, oder?
QUOTE
Es ist aber genauso ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass aus vermeindlichem Gerechtigkeitsdenken nicht willkürliches Unrecht wird.

Ist es denn gerecht, einen Sexualstraftäter zu einer Freiheitsstrafe von z.B. sechs Jahren zu verurteilen, wenn man schon im Vorfeld weiß, dass er davon max. zwei Drittel absitzen wird? Obgleich das Opfer sein Leben lang mit den Erinnerungen zu kämpfen hat?
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LadyGodiva
Beitrag 13.Mar.2005 - 20:26
Beitrag #24


Strøse
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Verhöhnt ein makaberer Einwurf nicht die Opfer - auch wenn er eigentlich verfasst wurde, um die Täter zu diffamieren?

Violilli:
Das Strafmaß ist zu diskutieren - was du aber vorab beschrieben hast, geht meilenweit an der Diskussion um Angemessenheit vorbei, sondern zeigt vielmehr, welch sadistische Gesichter vermeindliches Gerechtigkeitsempfinden haben kann.
Es erhebt uns in seiner Grausamkeit dann nicht wesentlich über die Täter.
Und nur, damit irgendwas getan wird, muss man ja nicht die Grenzen des Rechtstaatlichen passieren, oder?
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DerTagAmMeer
Beitrag 13.Mar.2005 - 20:27
Beitrag #25


Adiaphora
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QUOTE (Rafaella @ 13.Mar.2005 - 17:59)
ich ging immer davon aus, dass es hier über einige Themen, wie Selbstjustiz (die nicht sein darf) einen Grundkonsens gibt..

ich auch.

und ich bin auch der meinung, dass "staatlich kontrollierte selbstjustiz" ein unwort ohne realisierbaren gehalt ist.

lady godiva hat uns ja sinnvoller weise bereits daran erinnert, dass selbstjustiz nicht umsonst als "mutter aller kriege" gilt.

gewalt zeugt gewalt und potenziert sich selbst ins unermessliche. rache ist niemals das letzte wort - sondern initiiert stets weitere vergeltung.
um das zu verstehen, sollte es genügen, die eigenen kleinen böswilligkeiten und erfahrenen verletzungen zu reflektieren, die in einem ganz normalen harmlosen und rücksichtsvollen leben anfallen.
die oben angesprochenen hinrichtungsphantasien bestverkaufter mittelalterkrimis sind darum in meinen augen absolut entbehrlich in einer diskussion über die rechtfertigbarkeit der todesstrafe.

denn ganz egal, welche kompetenz ihr der justiz hierzulande zutraut - sie erfüllt zumindest eine grundvoraussetzung, wenn wir danach streben, das "natürliche" eskalationspotential jeglicher gewalt einzudämmen: sie urteilt ohne selbst involviert zu sein und sie straft ohne eigenen emotionalen antrieb. sie urteilt und straft im auftrag der gemeinschaft.

der vorschlag, ausgerechnet diese errungenschaft der zivilisation abschaffen zu wollen, zieht darum auch mir die schuhe aus.

insofern schließe ich mich taxus' worten an und stelle dabei enttäuscht fest, dass es tatsächlich so weit ist, dass ich mittlerweile erleichtert darüber bin, dass die masse der einzelnen heute zeit nix mehr zu sagen hat.
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DerTagAmMeer
Beitrag 13.Mar.2005 - 20:31
Beitrag #26


Adiaphora
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QUOTE (Ahn @ 13.Mar.2005 - 20:21)
Kabelfernsehen auf Staatskosten?

:D

ich möchte dich höflichst bitten solch kostengünstige polemik dort zu platzieren, wo sie uns zum amüsement verhilft: im ufo small-talk
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Grübler
Beitrag 13.Mar.2005 - 20:32
Beitrag #27


blau ist gesund
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Meines Erachtens sollte dafür gekämpft werden die Strafen zu erhöhen.
Sprich das die Täter länger sitzen.

Wenn Täter anfangen zu bereuen, dann bereuen sie lange. Klar, können wir disskutieren was angemessen ist oder auch nicht. Aber ich bin froh das ich sowas nicht festlegen muß. Für mich ist der Beruf der Richters ein schwerer Job.
Was die Arbeit für die Öffentlichkeit betrifft. So sieht diese Variante auf den ersten Blick simpel aus. Was ist aber wenn dadurch anderen Kreisen die Arbeit weggenommen wird?
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Violilli
Beitrag 13.Mar.2005 - 20:32
Beitrag #28


Gut durch
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QUOTE (LadyGodiva @ 13.Mar.2005 - 20:26)
Verhöhnt ein makaberer Einwurf nicht die Opfer - auch wenn er eigentlich verfasst wurde, um die Täter zu diffamieren?

Sorry, aber die Realität ist makaber...
QUOTE
Das Strafmaß ist zu diskutieren

Richtig, und eine Überlegung diesbezüglich hast Du immer noch nicht geliefert...schade...
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Fledi
Beitrag 13.Mar.2005 - 20:35
Beitrag #29


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Violilli:

LadyGodiva hatte schon ganz recht mit dem hier: (LadyGodiva, Du gestattest?)
QUOTE
Das Strafmaß ist zu diskutieren - was du aber vorab beschrieben hast, geht meilenweit an der Diskussion um Angemessenheit vorbei, sondern zeigt vielmehr, welch sadistische Gesichter vermeindliches Gerechtigkeitsempfinden haben kann.


ich glaube nicht, dass es Sinn und Zweck der Sache ist, seiner sadistischen Ader freien Lauf zu lassen.

Der Beitrag wurde von LilithBerlin bearbeitet: 13.Mar.2005 - 20:36
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LadyGodiva
Beitrag 13.Mar.2005 - 20:36
Beitrag #30


Strøse
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Es liegt glücklicherweise nicht in meiner Hand zu richten - wohl aber darüber zu urteilen, wenn Macht zur Gewalt instrumentalisiert wird, bzw. der Ruf danach erschallt.
Auch wenn ich nicht mit jedem Urteil emotional im Einklang bin, so freue ich mich doch meines geschützten Lebens im Rechtstaat - egal, ob als potentielles Opfer oder vielleicht gar künftige Täterin.
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zevva
Beitrag 13.Mar.2005 - 20:43
Beitrag #31


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kurze zwischenbemerkung:
ich finde es ehrlich gesagt stak übertrieben von einer "sadistischen ader" zu sprechen!!! ihr sollet bei euren vermeidlich geschickten wortfindungsversuchen auch mal runterschrauben können. vor allem klingt es hier wie ein persönlicher angriff, während es sich doch eher um eine kritik an den beschriebenen bestrafungsmöglichkeiten eines staates richten sollte.
also an der sache selbst und nicht an der person die diese beschreibt, oder?


Der Beitrag wurde von zewa bearbeitet: 13.Mar.2005 - 20:44
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Fledi
Beitrag 13.Mar.2005 - 20:48
Beitrag #32


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Entschuldige Zewa, aber was ich hier heute lesen durfte stellt diverse Strafregelungen in Deutschland extremst in Frage. Wenn dann zur Sprache kommt, ob es Strafe genung wäre, einem Dieb die Hand abzuhacken, etc. dann will mir das nicht in den Kopf. Die Postings im Nachhinnein, stellen für mich gesehen keinen Anfriff auf die jeweilige Schreiberin dar, nur muss ich Lady Godiva nochmals recht geben mit dieser Aussage:
QUOTE
Auch wenn ich nicht mit jedem Urteil emotional im Einklang bin, so freue ich mich doch meines geschützten Lebens im Rechtstaat - egal, ob als potentielles Opfer oder vielleicht gar künftige Täterin.


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LadyGodiva
Beitrag 13.Mar.2005 - 20:51
Beitrag #33


Strøse
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@zewa:
Violillis Ausführungen über den Bestrafungsmodus kann ich unter keinen Umständen nachvollziehen;
Für mich steht bei dieser Diskussion das Opfer, die berechtigten Forderungen des Opfers nach Bestrafung nicht mehr im Vordergrund, sondern die bloße Selbstgerechtigkeit angesichts ach-so "klar" liegender Sachverhalte, ein allzu polarisierendes Gerechtigkeitsempfinden.
Für mich grenzt es an Sadismus, aus einem unerklärlichen Selbstverständnis die Rechtmäßigkeit und Angemessenheit von Strafarbeit resp. vorsätzliche Versehrung von Leib und Gesundheit zu propagieren.
Das geht in Richtung mittelalterliches Dorfgericht.

edit: nun ist's hoffentlich verständlicher :wacko:

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 13.Mar.2005 - 21:08
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Violilli
Beitrag 13.Mar.2005 - 20:53
Beitrag #34


Gut durch
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QUOTE (LilithBerlin @ 13.Mar.2005 - 20:48)
Wenn dann zur Sprache kommt, ob es Strafe genung wäre, einem Dieb die Hand abzuhacken, etc. dann will mir das nicht in den Kopf.

Es gibt bis heute noch Länder, in denen das "üblich" ist, und ich wollte das keineswegs gutheißen. Aber ich werde in Zukunft wohl sehr genau ins Detail gehen, um Mißverständnisse dieser Art zu vermeiden.
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Bilana
Beitrag 13.Mar.2005 - 21:00
Beitrag #35


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@LG:
Im Prinzip stimme ich dir zu. Denke aber auch, das in D und nicht nur hier zu viel für die Täter und zu wenig für die Opfer getan wird. Vergewaltiger und Kindsmörder haben einen sehr schweren Stand im Gefängnis. Sie müssen meist in Sicherheitsverwahrung schon um sie vor den anderen Häftlingen zu schützen. Ihnen werden Therapierungsangebote gemacht, sie werden zu Opfern gemacht.
Und was gibt es für die wirklichen Opfer? Ich persönlich, ganz subjektiv habe das Gefühl, dass Vergewaltigung immer noch in den Köpfen einiger Richter ein Kavaliersdelikt ist. Nicht nur weniger schwer wiegend als Mord, sondern auch weniger schwer wiegend als Wirtschaftskriminalität. Dafür habe ich absolut kein Verständnis.
Ich habe Verständnis dafür, das diese Umstände in einigen das Bedürfniss nach Selbstjustiz wecken. Der Staat sollte etwas dagegen tun. Vergewaltigung und Missbrauch on der Rechtssprechung so werten, wie es menschlich wäre, sehr sehr hart.

Der Beitrag wurde von Bilana bearbeitet: 13.Mar.2005 - 21:01
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DerTagAmMeer
Beitrag 13.Mar.2005 - 21:05
Beitrag #36


Adiaphora
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QUOTE (Violilli @ 13.Mar.2005 - 19:26)
Ich finde es erschreckend, dass hier in erster Linie mal wieder an die Täter gedacht wird. Wie sich die Opfer von Straftaten fühlen - wenn sie denn überleben - die Hinterbliebenen, was sie für Gedanken haben und damit ein Leben lang klarkommen müssen, daran wird auch in unserem Staat sehr wenig gedacht.

wie kommst du zu dieser einschätzung?

für mein empfinden gibt es (und darüber bin ich froh und dankbar!) ein sehr breites und gut sichtbares spektrum an literatur, therapeutischen angeboten, selbsthilfeinitiativen und psychologischem interesse, das sich mit opfern von gewalt beschäftigt und identifiziert.
hingegen ist die zahl der therapeuten/sozialarbeiter/justizvollzugsbeamte, die bereit und ausreichend ausgebildet sind, um mit sexualstraftätern sinnvoll zu arbeiten verschwindend gering.
obendrein werden diese wenigen einrichtungen, die bemüht sind, tätern (zum schutze potentieller opfer!) eine chance zu geben, zu einem sozial verträglichen umgang mit ihren mitmenschen und sich selbst zu gelangen, absurder weise unterstellt, sie würden GEGEN die opfer agieren.
mit wievielen scheuklappen kann ein mensch denn überhaupt noch gesegnet sein?

wie soll gewalt denn bitte verhindert werden, wenn die allererste, einzige und letzte antwort auf aggressives grenzüberschreitendes verhalten der öffentliche schrei nach rache und "haft bis zum tod aber bitte bloss nicht in MEINER umgebung" ist?

:was:
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Diana
Beitrag 13.Mar.2005 - 21:18
Beitrag #37


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Ich möchte in keinem Staat leben, der sich nicht ernsthaft um eine neutrale Justiz bemüht.
Mehr als eine Bemühung kann es nicht sein, aber es ist ein Weg.
Ich finde die Hinrichtungen und die öffentliche "Beteiligung" Angehöriger in den USA widerwärtig. Und ein Justizsystem, in dem derjenige Anwalt den Prozess gewinnt, der ein paar juristischen Laien die beste Show bietet. Respektive der Angeklagte, der die nötigen finanziellen Mittel hat und der höheren Klasse angehört.

Aber zurück zum Thema:
Was hat Opferschutz mit Rache zu tun?
Schützt Vergeltung vor Gewalt?

Wenn wir hier ernsthaft über den Schutz der Opfer oder über den Schutz vor Gewalt diskutieren wollen, sollten wir das tun.
Rache- und Vergeltungsphantasien helfen uns da aber sicher nicht weiter.
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DerTagAmMeer
Beitrag 13.Mar.2005 - 21:20
Beitrag #38


Adiaphora
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QUOTE (Bilana @ 13.Mar.2005 - 21:00)
Vergewaltiger und Kindsmörder haben einen sehr schweren Stand im Gefängnis. Sie müssen meist in Sicherheitsverwahrung schon um sie vor den anderen Häftlingen zu schützen. Ihnen werden Therapierungsangebote gemacht, sie werden zu Opfern gemacht.

weil wir sie nur als "opfer" für therapierbar halten?
liegt nicht gerade dort ein ziemlich entscheidendes problem?
ein mensch der gewalt über andere menschen ausübt, hat sicher wenig eigenes interesse, sich mit der gewalt zu auseinanderzusetzen, die er selbst erfahren hat.
aber genau diesen weg der "aufarbeitung" bietet unsere gesellschaft ihm an.
mit opfern kennt sie sich besser aus, opfer sind einfacher zu ertragen, opfer machen weniger angst.
aber täter sind keine opfer.
sie müssen eine andere seite der verantwortung lernen.
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Ahn
Beitrag 13.Mar.2005 - 21:29
Beitrag #39


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QUOTE (DerTagAmMeer @ 13.Mar.2005 - 20:31)
QUOTE (Ahn @ 13.Mar.2005 - 20:21)
Kabelfernsehen auf Staatskosten?

:D

ich möchte dich höflichst bitten solch kostengünstige polemik dort zu platzieren, wo sie uns zum amüsement verhilft: im ufo small-talk

@dertagammeer : Ich möchte höflichst darum bitten , zu fragen , falls etwas nicht richtig verstanden wird. Ist auf jeden Fall kostengünstiger...

Das war ein Einwurf auf den Satz von Lady Gadiva :

"Ich will keine Gewalttat rechtfertigen; ich bin aber auch nicht bereit, straffällig gewordenen Tätern auch nur einen Bruchteil des Rechts auf menschenwürdige Behandlung zu versagen."

Ich ziehe mich hiermit unwiderruflich aus der Diskussion zurück.

Der Beitrag wurde von Ahn bearbeitet: 13.Mar.2005 - 21:31
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sja
Beitrag 13.Mar.2005 - 21:32
Beitrag #40


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Viele Gesichtspunkte sind schon diskutiert.

Jenseits aller Diskussion um die Gerechtigkeit und Angemessenheit von Strafedauern insbesondere im Quervergleich verschiedener Taten über die man sicher sehr lange diskutieren kann. Denke ich, dass die wenigsten Täter insbesondere bei Triebverbrechen auf die sich die Diskussion inzwischen mehr oder weniger zugespitzt hat, darüber nachdenkt, welche Strafe er zu erwarten hat. Deshalb ist die Diskussion um die Dauer der Haftstrafe als "Abschreckungsmittel" illusorisch. Abgesehen davon, die Täter hoffen ja unerkannt und damit ungestraft davon zu kommen. Und damit ist auch das Strafmass illusorisch.

Was richtig ist, ist das der Täter und die Gesellschaft wenn eben möglich vor Wiederholungen geschützt werden müssen. Aber auch dazu bietet unserer heutiges Gesetzteskonstrukt mit der "Sicherheitsverwahrung" durchaus schon die Möglichkeit, wenn es den von den zuständigen Stellen verantwortlich und sinnig eingesetzt wird, durchaus sinnvoll und ausreichend. Sicher passieren dabei immer wieder Fehler, dass ich aber überall der Fall wo Menschen arbeiten und entscheiden. Dies ist mit Sicherheit bedauerlich und hat größere Folgen als Irrtümer in den meisten anderen Bereichen des täglichen Lebens, aber leider unvermeidlich.

Die Todesstrafe sehe ich keinesfalls als Option an. Masst sich nicht, wer auch immer dann über die Strafe entscheidet, dasselbe Recht an Herr über Leben und Tod zu sein, wie der Mörder vorher gegenüber seinem Opfer. Ist staatlich legalisierte Tötung wirklich besser bzw. was anderes als der Mord an einem Menschen. Viele Täter haben aus ihrer subjektiven Logik durchaus sehr gute Gründe für ihre Tat.

Vor Selbstjustiz so sie als Rachejustiz gedacht und/oder ausgeführt wird ob staatlich legitimiert oder nicht ist nicht der Weg. Etwas anderes ist der schon heute bei "kleineren" Straftaten mögliche Täter/Opferausgleich in dem Täter und Opfer sich miteinander um eine entsprechende "Wiedergutmachung" bemühen. Allerdings halte ich es für sehr problematisch die dortigen Erfahrungen auf "große" Straftaten wie Mord und Vergewaltigung, für die es m.E. nie einen entsprechenden Ausgleich geben kann übertragen zu wollen und die Opfer in die Festlegung des Strafmasses mit einzubeziehen.



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