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Beitrag
#1
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Salzstreuerin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 81 Userin seit: 14.02.2007 Userinnen-Nr.: 4.075 ![]() |
Hellow
etwas hängt mir jetzt wieder schwer in der Seele. Also raus damit! Gestern tauchten bei mir wieder Gefühle auf bei Situationen, mit den ich konfrontiert worden bin. Es ist niemand da, mit denen ich darüber reden kann. Ich bin sehr froh darüber, darüber hier zu schreiben. Fühle mich wie ein Eiswürfel im Whiskyglas, das einmal durchgeschüttelt wurde oder doch durchgerührt? Gestern fand ein Infoabend über Stress und deren Bewältigung, an dem auch meine Oma, meine Mum, meine Tante und mein Onkel anwesend waren. Der Psychologe, der den Vortrag hielt, gab ein Beispiel, wann ein Mensch in eine Stresssituation kommt. Beispiel - Sohn zum Vater: Vater, ich bin schwul. In dem Augenblick blieb in der Menge mein Herz stehen, ohne zu wissen, warum. Ich habe mich ja schon geoutet, meine Family weiss Bescheid. Und ich stehe dazu, lesbisch zu sein. So will ich auch leben. Nur hängt mir jetzt ein Gedanke im Kopf herum. In mir steckt das Bedürfnis, mit meiner Mum darüber zu reden. Seit Ende April, mein Outing, haben wir darüber nie ausführlich gesprochen. Mal erzählte ich ihr von einem Treffen mit "Gleichgesinnten". Sie hörte begeistert zu, was ja schon mal ein gutes Anzeichen ist, dass sich die Lage bessert. Das finde nur so an der Oberfläche gekratzt. Habe es mal angeschnitten, wobei meine Mum gleich in die Abwehrhaltung geht. :was: :gruebel: Ich will gern mit ihr reden über das Thema "Homosexualität". Da komme ich nicht an sie ran, wiel sie dann blockiert. Glaube es ist am Besten, ihr ein Brief über meine Gefühle zu schreiben. Mehrmals bot ich ihr das an, dass sie mit mir darüber reden kann. Zur Zeit prasseln soviele Gefühle auf mich nieder. Gefühle der Sehnsucht. Gefühle der Einsamkeit. Gefühle der Zuversicht. Gefühle der Selbstachtung..und das alles auf einmal. Fühle mich gerade auseinander gerissen. Heute morgen hatte ich das Gefühl, gleich den ganzen Tag im Bett zu bleiben. Schwäche, Kopfschmerzen, das volle Programm. Zur Zeit spüre ich so eine Enge in meinem Kopf. Und so ein Druck in mir. Das ist schon ungesund. Ich muss noch 3 Monate warten bis Ende September, dann will ich nach Hamburg ziehen. Geld zusammenkratzen, echt schwierig, das durchzuhalten. Ich sehe das Positiv. Ich bin hartnäckig in solchen Dingen.Warum das so verbissen sehen? Und trotzdem beschäftigt mich das innerlich. Zweifel ich zuviel? Das Leben ist echt abenteuerlich. Take care! LG Cosmolight |
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Beitrag
#2
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Viele Baustellen hast Du da....
Ich nehme jetzt mal nur Bezug auf die Frage, wie Du mit Deiner Mutter ins Gespräch kommen kannst. Und dazu möchte ich auch gleich selbst eine Frage stellen: Hast Du das Gefühl, es wäre vor allem für Deine Mutter gut, mit Dir über Deine Homosexualität zu sprechen? Oder doch eher für Dich? Fakt ist, dass ein wirkliches Gespräch nur dann möglich ist, wenn beide GesprächspartnerInnen das auch wollen. Deine Mutter scheint derzeit nicht willens zu sein, sich näher mit Deinem Thema auseinanderzusetzen. Willst Du ihr erzählen, wie es Dir damit geht, dann schreib ihr doch ruhig einen Brief. Vielleicht genügt ihr der dann aber auch schon wieder und sie will weiter nicht darüber sprechen. Dann gilt es, das zu akzeptieren, auch wenn's schwer fällt. Viele Grüße, shark |
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Beitrag
#3
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auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 7.174 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 22 ![]() |
wie du ja schon selbst schriebst, deine mum hört dir schon interessiert zu, wenn du über dich erzählst...
vielleicht ist sie schon an dir interessiert, mag aber noch nicht näher auf das thema lesbisch sein eingehen. ich denke, dass du wirklich in dich hineinhören solltest, um dir klar darüber zu werden, ob ein gespräch mit deiner mum derzeit richtig wäre... so es dir wichtig ist deiner mum mitzuteilen wie du dich fühlst und was in dir vorgeht, so finde ich die alternative mit dem brief sehr gut und richtig. liebe cosmolight, überstürze nichts und versuche nicht zu schnell, sehr viel errreichen zu wollen. ich finde du hast einen großen schritt getan, du warst offen, ehrlich und bist out.... nun laß den dingen ihren lauf und genügend zeit und raum für gewöhnung und gedankliche/gefühlsmässige auseinandersetzung... denn diese zeit ist für jeden menschen unterschiedlich edit...wörtchen "noch" eingefügt Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 07.Jul.2007 - 10:46 |
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Beitrag
#4
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Hallo Cosmo,
vielleicht erwartest Du zuviel von Deiner Mutter. Ich habe eigentlich noch keine Eltern erlebt - weder bei mir ;o) noch bei Freundinnen - die es eilig hatten, ihre Wissenslücken zu füllen. Vielleicht war / ist ihnen auch nciht bewusst, dass sie welche haben. Ich glaube, sie haben alle ein vages Bild im Kopf und das reicht ihnen, denn es deutlicher werden zu lassen könnte ja schlimmer sein. So ein bißchen Vogel-Strauß-Taktik: was ich nicht genau weiß, kann ja nicht schlimm sein. Und vielleicht spielt da auch der Gedanke eine Rolle "Es ist ja dasselbe, nur eben mit einer anderen Frau." - woher soll denn eine unerfahrene Mutter wissen, was Szene ist (klingt verrucht), oder ein CSD (bunte Leute, die homosexuellen Karneval feiern und im Fernsehen gezeigt werden?), oder ein Lesbenforum (worüber reden die denn? Eine andere Form von Kontaktanzeigen?), oder wie sehr Diskriminierung herrscht (die haben doch jetzt sogar diese Homo-Ehe!)... Sich tiefergehend damit zu befassen, würde ja bedeuten zu merken, daß es vielleicht doch problematischer ist, als "dasselbe". Und das wären alles Probleme, für die sie - mangels Kenntnis - sowieso keine Lösungsvorschläge machen kann. Also... ich kann exemplarisch für meine Eltern sagen (das sind immerhin 4 mittlerweile), dass sie ein Jahrzehnt lang nicht viel drüber geredet haben. Meine Freundinnen waren willkommen und als Menschen interessant - das "abstrakte" Phänomen Lesbinismus jedoch ist für Uninvolvierte kaum fassbar. Ich musste erst Horden schwuler Freunde vorbeibringen und nochmal deutlich machen, dass es nach 10, 12 Jahren wirklich keine Hoffnung auf das Ende der berühmt-berüchtigten Phase gibt... So langsam tauen sie diesbezüglich auf und fragen die oben genannten Fragen: Was ist ein CSD und findet der jedes Jahr woanders statt? Wieso soll die Homo-Ehe denn so anders sein? Was ist da in Moskau eigentlich los? In diesem Sinne: Geduld....! :D McLeod |
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Beitrag
#5
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Suppenköchin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 116 Userin seit: 15.04.2007 Userinnen-Nr.: 4.342 ![]() |
Wenn Du das Bedürfnis hast mit Deiner Mutter draüber zu reden, dann tue dies auch.
Wenn sie zu einem solchen Gespräch nicht wirklich bereit ist, weil es ihr vllt. unangehnem ist, dann schreibe ihr einen Brief. Schildere ausführlich das, was in Dir vorgeht. Gruß Charity-Katania :ww: Der Beitrag wurde von *Charity-Katania* bearbeitet: 05.Jul.2007 - 12:50 |
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Beitrag
#6
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Salzstreuerin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 81 Userin seit: 14.02.2007 Userinnen-Nr.: 4.075 ![]() |
Hellow
erstmal vielen Dank für die vielen Antworten und fürs Lesen. Ja, wegen den vielen Baustellen fiel ich gestern in ein tiefes Gedanken-Bauloch. Das löste Verwirrungen aus, zuviele Fragen und Informationen prasselten auf mich ein. Mein Kopf fühlte sich leer und eng an. Höre ich in mich hinein, gehe ich auf einem neuen Weg voran. Das ist neu und unbekannt, unbegreiflich. Steuere auf Unbekanntes zu, z. B. die erste Beziehung mit einer Frau. Das macht mich in erster Linie sehr neugierig und gleichzeitig bin ich so wissensdurstig, dass ich beinahe vor Ungeduld platze. @ shark: Und dazu möchte ich auch gleich selbst eine Frage stellen: Hast Du das Gefühl, es wäre vor allem für Deine Mutter gut, mit Dir über Deine Homosexualität zu sprechen? Oder doch eher für Dich? Ich denke für uns beide, tut das gut. Habe eine Broschüre über Homosexualität gelesen, wie Eltern über ihre Erfahrungen berichten. Klar, meine Mum braucht noch Zeit, darüber zu sprechen. Das akzeptiere ich. Meiner Mum erzähle ich auch, hey, auf dem CSD hatte ich eine Frau kennengelernt, was sie nur mit einem "Schlucken" aufnahm. So finde ich heraus, ok, kommt sie mit diesem Thema auf mich zu? Geht sie näher darauf ein? In diesem Fall, nein. Also weiter warten, wie auch schriebst, auch wenn´s schwerfällt. Da ist der Knackpunkt: Den Dingen freien Lauf lassen und geduldig sein. Das Überstürzen kann ja auch schief gehen. Muss mich immer bremsen, wenn ich so hungrig nach Wissen und Gewissheit habe. :gruebel: Es ist doch besser, zu fragen, was erwarte ich von mir als von anderen? woher soll denn eine unerfahrene Mutter wissen, was Szene ist (klingt verrucht), oder ein CSD (bunte Leute, die homosexuellen Karneval feiern und im Fernsehen gezeigt werden?), oder ein Lesbenforum (worüber reden die denn? Eine andere Form von Kontaktanzeigen?), oder wie sehr Diskriminierung herrscht (die haben doch jetzt sogar diese Homo-Ehe!)... :gruebel: :was: Danke, McLeod. Da stimme ich zu. :patsch: :roetel: :rolleyes: Der Vater meines schwulen Cousins braucht auch seine Zeit. Mit meiner Mum kann ich ja lachen und reden. Nur dabei bin ich mehr selbstständiger geworden. Nehme das Leben in die Hand. Das überrascht meine Mum auch ein wenig von "festgefahrenen" Vorstellungen loszulassen, was ihr sehr schwerfällt. So habe ich das im Gefühl. Das muss auch langsam abgebaut werden, das ich nicht mehr das "brave" Kind bin, sondern mich eher in die weite Welt stürze und selber Erfahrungen sammle. Also zusammenfassend ist es für mich ganz gut, meiner Mum ein Brief zu schreiben, in dem ich meine Gefühle erkenntlich mache. Heute geht es mir schon viel besser. Es ist doch wichtig, sich in der eigenen Haut wohlzufühlen, sich selber zu akzeptieren und weniger Grübeln, das kann ja auch nur gesund sein. Und weniger auf die äusserlichen Dinge achten, sondern mehr auf die innere Stimme zu hören. Das Leben bietet soviele Herausforderungen. Da kommt mir gerade ein toller Spruch in den Sinn: Fürchte dich nicht vorm langsamen Vorwärtsgehen, sondern vorm Stehenbleiben. (Chinesisch). Take care! Liebe Grüße Cosmolight |
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Beitrag
#7
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Deine Frauenliebe wird womöglich der erste Punkt sein, an dem sich die Erfahrungswelten (die deiner Mutter und die deinigen) scheiden. Dort, wo die Begriffe aufhören, beginnt die Unsicherheit - für dich, die ja quasi noch am Anfang steht, und erst recht für deine Mutter, die die wie auch immer befühlte Aussicht hat, dir diesbezüglich (erstmals?) wirklich offensichtlich fremd zu sein.
Natürlich ist es dich wichtig, etwas von dir zu erklären. Aber du sollst dich nicht gedrängt fühlen, dich erklären zu wollen. Interesse kann man nicht erzwingen. Zum Glück. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 21.05.2025 - 16:16 |