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> Ablehnung des Körpers seit der Pubertät
H_Golightly
Beitrag 23.Jul.2007 - 01:27
Beitrag #1


Naschkatze
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Hallo zusammen,

ich möchte mal ein Thema ansprechen, dass mir schon ziemlich lange auf der Seele brennt und weil ich es von diesem Forum gewohnt bin, dass meistens gute und tiefgründige Beiträge zu erwarten sind, möchte ich mein Problem mal schildern.

Im Laufe der Pubertät merkte ich, dass ich mit den köperlichen Veränderungen, die bei mir stattfanden, so gar nichts anfangen konnte. Ich sah es irgendwie als überflüssiges Übel an. Andere Mädchen konnten es kaum erwarten, sich körperlich zu verändern, Rundungen zu bekommen etc. . Mich jedoch ängstigte das alles eher. Da ich immer schon sehr schlank war, entwickelte ich mich natürlich auch eher später, dennoch war es mir total unangenehm. Ich merkte schnell, dass ich mich für mein neues "Aussehen" schämte. Ich zog mich nicht gern vor Mitschülerinnen um und gemeinsames Duschen oder Nacktbaden wäre mir niemals in den Sinn gekommen. Irgendwie lehnte ich schon damals meinen Körper ab. Andere Mädchen unterhielten sich zum Beispiel ungeniert über ihre erste Menstruation, mir jedoch war das Thema peinlich und ich hielt mich bei solchen Dingen immer zurück. Ich hatte aber niemals das Gefühl, lieber ein Junge zu sein. Als Mädchen sah ich mich schon immer, ich liebte schon damals meine langen Haare und kleidete mich auch immer ganz normal, so wie andere Mädchen auch. Aber in Bezug auf o. g. Körperlichkeiten, entwickelte ich totale Hemmungen. :roetel:

Zwar kann ich mit einigen körperlichen Dingen heute schon besser umgehen, aber der Grundzustand, des Nichtakzeptierens des Körpers, hat sich bis heute nicht wesentlich geändert. Ich kann meinen Körper nicht so akzeptieren, wie es sich für eine junge Frau in meinem Alter eigentlich gehört. Ich habe eine sehr niedrig angesetzte Schamgrenze und bei bestimmten Themen blocke ich gänzlich ab, z. B. wenn ich mir vorstelle, irgendwann mal zu einem Frauenarzt zu müssen oder sowas. :huh:

Natürlich frage ich mich jetzt im Nachhinein, ob das alles einen Zusammenhang zum Lesbischsein haben könnte. Vielleicht lehne ich (un)bewusst meine Rolle, die mir als Frau zukommen "sollte", ab und ich regiere deswegen so? Den Gedanken, dass andere Frauen weibliche Reize wahrnehmen könnten und es sich deshalb schon lohnt, zu sich zu stehen, verdränge ich irgendwie. Habe ich vor meinem geistigen Auge immer das Bild, dass weibliche, körperliche Reize eher auf Männer wirken und bin deswegen so gehemmt? Ich weiß es nicht. Ich wünschte, ich könnte irgendwie eine Antwort finden.

Was meint ihr zu der Problematik? Ist das alles natürlich oder sollte ich mich ernsthaft um Hilfe bemühen? Bin für jeden Tipp dankbar.

LG
Holly
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shark
Beitrag 23.Jul.2007 - 08:25
Beitrag #2


Strösenschusselhai
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QUOTE (H_Golightly @ 23.Jul.2007 - 02:27)
Ist das alles natürlich oder sollte ich mich ernsthaft um Hilfe bemühen?

"Natürlich" ist das sicher nicht. Und wenn Du darunter wirklich leidest, Dich dauerhaft unwohl fühlst und selbst nicht darauf kommst, welche Ursache Dein Unbehagen in Bezug auf Deinen Körper haben könnte, ist es sicherlich kein schlechter Weg, Hilfe von kompetenter Seite in Anspruch zu nehmen.

Zu Deiner Theorie, diese unangenehmen Gefühle könnten davon kommen, dass Du als Lesbe immer schon intuitiv vermieden habest, Männern zu gefallen, kann ich gar nicht wirklich was sagen. Theoretisch wäre das möglich....


Viele Grüße,


shark
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blaustrumpf
Beitrag 23.Jul.2007 - 10:03
Beitrag #3


Ich will Durchblick! Darum ist meine Brille von MrsM!
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Hallo, H_Golightly

Die Zeiten sind ja seit geraumer Zeit so, dass das Thema Schamgrenze schon fast ein bisschen tabu ist. Ich wundere mich jedenfalls schon lange, mit welcher Selbstverständlichkeit und Bereitwilligkeit die Hüllen zu allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten fallen. Ich mag da nicht so recht mitmachen - und hoffe, dass das nicht allein an meinem Alter liegt.

Aber Du sprichst ja nicht von Situationen wie "Ja, es ist nun einmal Sommer oder ein ziemlich überzeugender Fake, da grillen wir ein bisschen im Stadtpark und es ist doch völlig wurscht, ob unsere sonnengereifte Blöße dabei kleine Hunde und bissige Kinder erschreckt."

Ich glaube, dass es eine - wenn vielleicht auch feine - Trennlinie gibt zwischen Schamgefühl und Akzeptieren des eigenen Körpers. Gut, für Dich ist beides sehr eng miteinander verwoben, aber auch Frauen, die sich selbst und ihre Körperlichkeit sehr zu schätzen wissen, reißen ja nicht unbedingt sofort beim geringsten Vorwand alles, was den Blick verstellt, vom Leibe.

Wie Du mit Dir selbst umgehen lernst, Deinen Körper und damit auch Dich selbst lieben kannst, dazu kann ich Dir keinen Rat geben. Aber wenn Du vor lauter Schamgefühl nicht einmal wagen magst, zum Frauenarzt zu gehen, dann glaube ich, dass Du es lernen musst. Dringend!

Mal abgesehen davon, dass es ja auch Frauenärztinnen gibt (was Dir Deine Scheu vielleicht ein bisschen verändern könnte): Du leidest immerhin so stark unter dem Problem (oder empfindest es als solch ein Problem), dass Du hier um Rat fragst. Die Antwort auf Deine Frage (Professionelle Hilfe ja/nein) gibst Du Dir damit meiner Meinung nach schon selbst.

Du hast Schwierigkeiten, Dich zu akzeptieren. Wenn Du nicht fortwährend Akzeptanz "nur" im Gegenüber suchen willst (was Du wegen Deines Schamgefühls zumindest in Sachen Körperlichkeit ja nicht so recht kannst), musst Du wohl etwas für Dich lernen.

Bisher hast Du das auf Dich allein gestellt nicht zu Deiner Zufriedenheit geschafft (sonst hättest Du ja nicht gefragt). Die Frage ist: Wo setzt Du die Priorität? Wenn Du das weißt, kannst Du genau die Unterstützung suchen, die auf das Problem passt. Vielleicht verändert sich dabei das Problem, verschieben sich die Prioritäten oder es geschieht sonst etwas. Vieles ist möglich. Wenn Du es zulässt.

Viel Glück auf dem Weg (egal, für welchen Du Dich entscheidest),

blaustrumpf
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schneeland
Beitrag 24.Jul.2007 - 00:50
Beitrag #4


Gut durch
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Hallo Holly,

was Du beschreibst, kannte ich auf ähnliche Weise auch. Bis Anfang zwanzig hatte ich ein schlechtes Verhältnis zu meinem Körper. Ich war auch sehr lange nicht beim Frauenarzt, konnte mich kaum selbst ansehen, habe nie was (tief) ausgeschnittenes angezogen und hatte irgendwie immer ein schlechtes Verhältnis zu meinem Körper.

Ja und auch bei mir hat sich vielleicht im Laufe der Erkenntnis, dass ich eben nicht anziehend auf Männer wirken "muss" genau dieses geändert. Aber sicher bin ich nicht. Ich weiß nur, dass ich irgendwann angefangen habe, Dinge zu ändern, wodurch sich manchmal auch Einstellungen ändern können.

Irgendwann habe ich angefangen, Träger-Shirts anzuziehen zum Beispiel. Am Anfang immer nur so beim weggehen (Gott bewahre, so was kann man auch am hellichten Tage tragen??? In der UNI??? Auf der Straße??? Denken dann nicht ALLE ich will sie anmachen irgendwie oder sowas? ;) ). Ich weiß auch nicht mehr, wie es kam, aber Schritt für Schritt habe ich mich dran gewöhnt. Heute kann ich mir nicht vorstellen, was anderes anzuhaben, wenn es warm ist. Und mit der Zeit habe ich auch angefangen mich schön in so Sachen zu fühlen.

Irgendwann habe ich auch meine Angst überwunden und bin zum Frauenarzt gegangen. Auch das war ein wichtiger Schritt, weil ich danach anfangen konnte, mich mit mir selbst auseinander zu setzen. Da hatte jemand meinen Körper gesehen. Und scheinbar war es gar nicht so "schlimm" für die Ärztin, also warum sollte ich es nicht mal selbst wagen?

Naja und dann hat es mir natürlich auch geholfen, zum ersten Mal (bewusst) von jemandem attraktiv gefunden zu werden. Klar, man muss sich für sich selbst akzeptieren und sollte sich nicht über Andere und deren Meinung definieren. Aber ich finde das einen ganz wichtigen Schritt, auf dem Weg zu sich selbst, diese Hilfestellung von außen. Und damit meine ich nicht therapeutisch, oder freundschaftlich oder was weiß ich. Sondern jemand, der einen anziehend und attraktiv findet. Der sagt, hey, deinen Körper MAG ich.

Man muss ausprobieren, denke ich. Versuchen zuzulassen. Und dann kann es (ent)spannend sein. Und sich nicht so unter Druck setzen. Gib Dir Zeit. Aber aktive Zeit :)


In dem Sinne gute Nacht :)
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DerTagAmMeer
Beitrag 24.Jul.2007 - 07:44
Beitrag #5


Adiaphora
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Guten Morgen H_Golightly,

du schreibst in Bezug auf deinen Körper vor allem über andere. Sicher ist das keine unerhebliche Eigenschaft - das Sichtbarsein für andere, die Möglichkeit berührt oder auch verletzt werden zu können.
Vor allem ist dein Körper aber etwas anderes: Du selbst.

Solange er schweigt, bleibt dir die Möglichkeiten dies zu ignorieren und zu vergessen. Wir haben es schließlich "kultiviert" den Körper auf eine Art Accessoire zu reduzieren, das zu unserer Attraktivität beitragen soll. Ein zusätzliches Zeichensystem in unserem Zusammenleben von dem wir erwarten, dass es uns so gefügig zu Diensten ist wie Wörter und Satzzeichen. Unser Leistungssport-Perfektionsdenken degradiert unser leibliches Selbst zu einer seelenlosen Masse, die nach Gutdünken gedopt werden kann. Pimp my body

"Glücklich werden" in der eigenen Haut geht (meiner Erfahrung nach) den umgekehrten Weg, verläuft stets unmittelbar - nie über andere, nie über den Kopf. Manchmal ist von dieser Unmittelbarkeit nur noch das Schmerzempfinden geblieben - aber auch das kann ein guter, kraftvoller Anfang sein. Darum wünsch ich Dir ganz viel Kraft, Freude und Begeisterung bei der Entdeckung deiner selbst :blumen2:
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H_Golightly
Beitrag 24.Jul.2007 - 19:29
Beitrag #6


Naschkatze
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Hallo zusammen,

ich bedanke mich erst einmal recht herzlich bei allen für ihre tollen Beiträge. Ich habe vieles von dem, was ihr geschrieben habt, für mich verwerten können und denke, dass mir vorallem durch Bestätigung, z. B. durch eine Freundin, wohl am meisten zu helfen wäre. Natürlich muss ich aber auch selbst lernen, meinen Körper zu akzeptieren und ihn zu lieben.


QUOTE (blaustrumpf @ 23.Jul.2007 - 10:03)
Mal abgesehen davon, dass es ja auch Frauenärztinnen gibt (was Dir Deine Scheu vielleicht ein bisschen verändern könnte)

Eigentlich glaube ich nicht wirklich, dass eine Frau meine Scheu in dieser Hinsicht mindern könnte. Mann oder Frau macht bei mir keinen Unterschied. Ich geniere mich vor beiden gleich stark. :roetel:
Aber eigentlich ist das Thema "Frauenarzt" eher meine geringste Sorge, denn solch einen Besuch kann man ja zum Glück umgehen, wenn nichts Ernsthaftes vorliegt (auch wenn jetzt gleich wieder Protestschreie kommen werden ;) ).
Nein, in der Tat sehe ich das größere Problem darin, wie ich mal mit (m)einer Freundin umgehen kann. Ob es mir gelingt, Nähe zu ihr aufzubauen usw. :gruebel: Naja, kommt Zeit, kommt Rat.

LG
Holly
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shark
Beitrag 24.Jul.2007 - 20:07
Beitrag #7


Strösenschusselhai
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*Protestschrei ausstoße*

Mindestens einmal im Jahr solltest Du einen PAP machen lassen - das ist wichtige Gesundheitsfürsorge und die sollte Dir nicht egal sein!


Ich denke, ehe Du daran denken kannst/solltest, wie Du eines Tages mit der Frau Deines Herzens Nähe erleben willst und kannst, solltest Du versuchen, Dir selbst näher zu kommen - vielleicht fühlt sich ja ganz gut an, was Du nicht so gern sehen magst? Oder vielleicht sieht das, was Du nur ungern fühlst, ja ganz schön aus im Spiegel? Vielleicht "kann" Dein Körper etwas, das Du schätzen und bewundern kannst?

Alles, was Du in dieser Richtung entdeckst, kann helfen. Tanzen, Sport, Berührungen, Yoga.... was auch immer. Wichtig ist, dass Dein Körpergefühl sich allmählich verändert.

Versuch, mit etwas mehr Barmherzigkeit mit Deinem Körper umzugehen, ein wenig Freundlichkeit für ihn aufzubringen.

Ich hab das auch erst spät gelernt, aber es lohnt sich tausendfach.


Alles Gute,


shark
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H_Golightly
Beitrag 25.Jul.2007 - 00:47
Beitrag #8


Naschkatze
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QUOTE (shark @ 24.Jul.2007 - 20:07)
*Protestschrei ausstoße*

Mindestens einmal im Jahr solltest Du einen PAP machen lassen - das ist wichtige Gesundheitsfürsorge und die sollte Dir nicht egal sein!

Dazu sage ich lieber nichts, sonst geht's hier wieder los. Naja, vielleicht nur soviel- ich habe meine Meinung dazu. -_-

QUOTE (shark @ 24.Jul.2007 - 20:07)
Ich denke, ehe Du daran denken kannst/solltest, wie Du eines Tages mit der Frau Deines Herzens Nähe erleben willst und kannst, solltest Du versuchen, Dir selbst näher zu kommen - vielleicht fühlt sich ja ganz gut an, was Du nicht so gern sehen magst? Oder vielleicht sieht das, was Du nur ungern fühlst, ja ganz schön aus im Spiegel? Vielleicht "kann" Dein Körper etwas, das Du schätzen und bewundern kannst?

Alles, was Du in dieser Richtung entdeckst, kann helfen. Tanzen, Sport, Berührungen, Yoga.... was auch immer. Wichtig ist, dass Dein Körpergefühl sich allmählich verändert.

Versuch, mit etwas mehr Barmherzigkeit mit Deinem Körper umzugehen, ein wenig Freundlichkeit für ihn aufzubringen.

Ich hab das auch erst spät gelernt, aber es lohnt sich tausendfach.

Das hast du sehr schön formuliert. :zustimm: :D Ich glaube aber auch, dass eine Frau mir sehr dabei helfen könnte, mir selbst näher zu kommen. ;)

LG
Holly
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blue_moon
Beitrag 25.Jul.2007 - 12:26
Beitrag #9


strösen macht blau!
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QUOTE (H_Golightly @ 25.Jul.2007 - 01:47)
Ich glaube aber auch, dass eine Frau mir sehr dabei helfen könnte, mir selbst näher zu kommen. ;)

das kann schon gut sein, aber diese katze beisst sich in den schwanz. denn mit einem positiveren körpergefühl ist die annäherung an eine solche frau möglicherweise viel einfacher... :rolleyes:
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pandora
Beitrag 25.Jul.2007 - 15:11
Beitrag #10


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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QUOTE (H_Golightly @ 25.Jul.2007 - 01:47)

:D Ich glaube aber auch, dass eine Frau mir sehr dabei helfen könnte, mir selbst näher zu kommen. ;)

ich glaube das ehrlich gesagt nicht, oder nur bedingt.
will heissen, es mag für eine zeitlang funktionieren das du dir näher kommst, anfängst dich zu mögen oder dich mit deinem körper zu arrangieren.
es mag sein, dass du dich vielleicht sogar attraktiv und/oder begehrenswert findest, weil diese frau dir sagt das du es bist, weil sie dich liebt und dies wirklich so meint/sieht.
aber dies sind worte, worte die du gerne glauben magst, weil auch du verliebt bist.

was aber denkst du passiert, wenn diese frau dich, evtl. sogar für eine andere, verlässt???
du zweifelst an diesen/ihren worten, glaubst alles war nur eine lüge.
du kommst wahrscheinlich wieder genau an dem punkt an, an dem ihre aufmerksamkeit und ihre worte dich einmal abgegeholt haben.

ich persönlich musste erfahren, dass nicht die schönen worte anderer von belang waren, sondern die auseinandersetzung mit mir selbst.
ich habe immer wieder gehört, dass mein gegenüber mich schön, toll, sexy fand, aber... ich habe diesen worten keinen glauben geschenkt, weil ich es nicht fühlen konnte, weil ich mich hässlich und eklig fand.
ich habe fast drei jahrzehnte gebraucht um meine körperin anzunehmen, sie zu mögen und mittlerweile sogar schön zu finden.
es war sehr harte arbeit, aaaber... ich habe sie ganz alleine machen müssen !
keine frau, kein mensch hat mir dies abnehmen können, oder eben nur zeitweise.
es waren viele gespräche, die persönliche körperliche annäherung und die überwindung von angst, scheu und ekel von nöten.
"also sozusagen ein sich selbst erforschen"

ich mag es da mit sharks worten halten...sei gut zu deiner körperin.
ich wünsche dir ansonsten die kraft, ausdauer und die zuversicht, dass es werden wird.
und solltest du es wirklich nicht alleine schaffen, oder nicht den entsprechenden ansatz finden, dann ist es keine schande, wenn du dir "wenn auch nur kurzzeitig", hilfe dazu holst :)

alles liebe

pandora

edit...anmerkung eingefügt

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 25.Jul.2007 - 15:14
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wolke
Beitrag 27.Jul.2007 - 19:19
Beitrag #11


blinder Passagier
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QUOTE (H_Golightly @ 25.Jul.2007 - 01:47)
Ich glaube aber auch, dass eine Frau mir sehr dabei  helfen könnte, mir selbst näher zu kommen.  ;)

Darf ich Dich fragen, wie genau Du Dir das vorstellst?
Was würdest Du Dir von einer solche Frau wünschen? Bestätigung? Bewunderung? Komplimente?

Ich frage mich schon länger, wie man als Partnerin seiner Freundin am besten eine Stütze sein kann, auf dem Weg "sich selbst zu akzeptieren/gefallen". Wie kann ich jemandem glaubhaft klar machen, dass er/sie schön ist, wenn er/sie selbst vom Gegenteil überzeugt ist? :(

Ich kann noch so oft betonen, "MIR gefällst Du so wie Du bist", oder "Du (dies/das an Dir) (b)ist hübsch" etc.- Worte klingen schnell so leer- auch wenn sie ernst gemeint sind- und ich komme einfach nicht weiter, ich erreiche sie nicht- ich helfe ihr nicht...

Der Beitrag wurde von wolke bearbeitet: 27.Jul.2007 - 19:20
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H_Golightly
Beitrag 27.Jul.2007 - 19:42
Beitrag #12


Naschkatze
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QUOTE (wolke @ 27.Jul.2007 - 19:19)
QUOTE (H_Golightly @ 25.Jul.2007 - 01:47)
Ich glaube aber auch, dass eine Frau mir sehr dabei  helfen könnte, mir selbst näher zu kommen.  ;)

Darf ich Dich fragen, wie genau Du Dir das vorstellst?
Was würdest Du Dir von einer solche Frau wünschen? Bestätigung? Bewunderung? Komplimente?

Ich denke, allein schon die Tatsache, geliebt zu werden, lässt das Selbstbewusstsein wachsen und man fühlt sich besser. Es ist eine Art Bestätigung, finde ich. Und dann foele es mir natürlich auch leichter, meinen Körper zu akzeptieren.
Wenn man aber so allein herumdümpelt, wie ich im Moment, kommt man schnell zu der Überlegung, dass einen gar keine haben will und das Selbstbewusstsein sinkt dementsprechend. Man malt sich aus, woran es liegen könnte. Schließlich schiebt man es dann z. B. aufs Aussehen, obwohl das absoluter Quatsch ist, und das Körpergefühl geht flöten. :patsch:
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regenbogen
Beitrag 27.Jul.2007 - 20:06
Beitrag #13


a.D.
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Holly, das klingt bestechend, aber ich glaube trotzdem nicht so recht daran. Zum einen strahlt eine, die mit ihrem Körper hadert, das bestimmt auch aus, und man verliebt sich darum möglicherweise nicht so schnell in sie. Zum anderen ist eine Beziehung kein Allheilmittel - auch wenn Liebe/Verliebtheit da ist, muss man, gerade wenn man mit seinem Körper hadert, erst lernen, die Partnerin zum ersten Mal und immer wieder an sich heranzulassen.

Der Rat, deinen Körper bewusst kennen und lieben zu lernen - unabhängig von einer Beziehung - erscheint mir (die dein Problem leider sehr gut kennt) am nachvollziehbarsten. Mir hat seinerzeit Singen sehr geholfen, und zwar nicht das verkopfte, das ich bis dahin nur kannte, sondern das, bei dem der ganze Körper einbezogen wurde. Atmen, Bewegen, Rhythmus... da wurde mir auf einmal klar, dass da unterhalb des Kopfes tatsächlich noch mehr war, das sich wohlfühlen konnte. ;)
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pandora
Beitrag 27.Jul.2007 - 20:09
Beitrag #14


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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QUOTE (H_Golightly @ 27.Jul.2007 - 20:42)

Wenn man aber so allein herumdümpelt, wie ich im Moment, kommt man schnell zu der Überlegung, dass einen gar keine haben will und das Selbstbewusstsein sinkt dementsprechend. Man malt sich aus, woran es liegen könnte. Schließlich schiebt man es dann z. B. aufs Aussehen, obwohl das absoluter Quatsch ist, und das Körpergefühl geht flöten. :patsch:


mag ja wirklich so sein, wenn frau lange alleine ist.

aber sagtest du nicht, dass du dieses gefühl schon seit deiner pubertät hast?
somit kann doch dein selbstwertgefühl nicht deswegen gesunken sein, sondern es war nie so wirklich da...oder verstehe ich dich falsch?


edit...regenbogens beitrag leider zu spät gesehen...
möchte dem ganz heftig zustimmen, denn auch ich habe erfahren müssen, dass frau erst einmal lernen muß zuvertrauen um sich zu öffnen...und dies ist bestimmt im ersten verliebtheitszustand noch nicht so einfach.
ausserdem glaube ich, daß selbstbewusstsein nicht durch andere kommt, sondern die ansätze dazu in einer selbst schlummern müssen :)

edit 2...satz entfernt, weil sinnlos und aufbau etwas verändert

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 27.Jul.2007 - 20:40
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DerTagAmMeer
Beitrag 27.Jul.2007 - 21:33
Beitrag #15


Adiaphora
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QUOTE (H_Golightly @ 27.Jul.2007 - 19:42)
Wenn man aber so allein herumdümpelt, wie ich im Moment, kommt man schnell zu der Überlegung, dass einen gar keine haben will und das Selbstbewusstsein sinkt dementsprechend.

Gibt es einen triftigen Grund für das herumdümpeln?

... Schöne Wäsche? Sieht ja eh keine? SPA? Für dich allein viel zu teuer? Candlelightdinner? Nur für eine lohnt's den Aufwand nicht? Massagen? Soweit kommt's noch? Ein Spaziergang bei Sonnenaufgang? Sonntagsbrötchen im Bett? Ein üppig duftender Strauß Blumen? Einfach so? Handgemachte Musik, Entspannung und kraftvolle Bewegungen, gutes Essen, wache Sinne, viel Zeit und Platz, spannende Reisen und schöne Erinnerungsfotos ...

... eigentlich wissen wir doch genau, was uns das Gefühl gibt, wertvoll zu sein, oder?
Es tut halt gut, gut zu sich zu sein.
Aber einfach so? Nur um sich selbst ein bisschen wohler zu fühlen? Besser nicht ... da soll doch lieber die Geliebte alles richten ... und für die wird dann das lang ersehnte Feuerwerk abgefackelt, das man sich doch eigentlich ganz für sich selbst wünscht. Tragischer Weise ist die dann zumeist erschlagen von so viel angespartem Resturlaub, der schleunigst abgefeiert werden will ...

Drum rate ich Dir: Lass Dich von dem überraschen, was eine Frau dir irgendwann zu schenken bereit ist ... und fang schon mal mit dem an, was Du selbst für Dich tun kannst!

P.S.: Und bedenke, ich habe noch nicht mal angefangen, all die Möglichkeiten anzudeuten, die hier aus Rücksicht auf die zart besaiteten Spanner dieses Forums verschwiegen werden ... ;)
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H_Golightly
Beitrag 28.Jul.2007 - 01:47
Beitrag #16


Naschkatze
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QUOTE (regenbogen)
Zum einen strahlt eine, die mit ihrem Körper hadert, das bestimmt auch aus, und man verliebt sich darum möglicherweise nicht so schnell in sie.

Dann werde ich wohl für immer Single bleiben (müssen) und muss Abschied von der Idee einer Freundin nehmen. :abschied:


QUOTE (regenbogen)
Zum anderen ist eine Beziehung kein Allheilmittel - auch wenn Liebe/Verliebtheit da ist, muss man, gerade wenn man mit seinem Körper hadert, erst lernen, die Partnerin zum ersten Mal und immer wieder an sich heranzulassen.

Eigentlich nimmst du mir die letzte Hoffnung, die ich noch hatte. Ich habe immer geglaubt, dass es mit einer Freundin anders wird. Wenn ich verliebt bin, kann ich nämlich ungeahnte Kräfte mobilisieren, die ich vorher gar nicht von mir kannte. So denke ich auch, dass mir eine Frau durchaus Selbstvertrauen schenken kann. Ich habe öfter mal von Leuten gehört, dass sie erst in einer Beziehung an Selbstbewusstsein gewonnen haben. Warum sollte das denn nicht auch bei mir möglich sein? :was:


QUOTE (regenbogen)
Der Rat, deinen Körper bewusst kennen und lieben zu lernen - unabhängig von einer Beziehung - erscheint mir (die dein Problem leider sehr gut kennt) am nachvollziehbarsten. Mir hat seinerzeit Singen sehr geholfen, und zwar nicht das verkopfte, das ich bis dahin nur kannte, sondern das, bei dem der ganze Körper einbezogen wurde. Atmen, Bewegen, Rhythmus... da wurde mir auf einmal klar, dass da unterhalb des Kopfes tatsächlich noch mehr war, das sich wohlfühlen konnte.

Ich kann mir gut vorstellen, dass durch solche Aktivitäten das Körpergefühl gestärkt werden kann.


QUOTE (DerTagAmMeer)

Gibt es einen triftigen Grund für das herumdümpeln?

Ja, den gibt es wohl, sicher auch mehrere Gründe. Zum einen weiß ich noch nicht allzu lange, dass ich auf Frauen stehe, zum anderen ist es wohl der Mangel an Gelegenheiten (ich treffe beim Studium so gut wie keine Frauen, die mich begeistern können-> die Altersfrage). Ich habe mich bisher immer in mein Studium "verkrochen" und mir über Beziehungsdinge gar keine Gedanken gemacht, alles irgendwie verdrängt. Aber so langsam kommt eben die Sehnsucht nach einer Beziehung doch auf.
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regenbogen
Beitrag 28.Jul.2007 - 10:43
Beitrag #17


a.D.
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QUOTE (H_Golightly @ 28.Jul.2007 - 02:47)
Dann werde ich wohl für immer Single bleiben (müssen) und muss Abschied von der Idee einer Freundin nehmen. :abschied:

Nein, das musst du sicher nicht. :knuddel:

Mir ist dein Problem alles andere als fremd, und dennoch haben mich zu verschiedenen Zeiten meines Lebens Frauen "gefunden" - was mich selbst am allermeisten erstaunt hat. ;) Daher weiß ich aber eben auch, dass damit nicht alles gewonnen ist. Ja, es ist gut fürs Selbstbewusstsein - es ist aber auch eine große Herausforderung, und es ist von der Partnerin zu viel verlangt, wenn sie zuerst einmal dafür sorgen muss, dass deine Probleme durch die Beziehung gelöst werden. Damit ist die Beziehung schnell überfordert. Darum ist es um so besser, wenn du ein bisschen Glück vorher schon in dir selbst gefunden hast.

Sei immer wieder mal gut zu dir. Hier sind schon gute Vorschläge gemacht worden. Tu doch einfach mal so, als sei dein Körper genauso attraktiv und liebens-wert wie der von der Frau nebenan oder der im Supermarkt an der Kasse. Welches kleine bisschen magst du von dir am liebsten? Freu dich dran - und stell dir vor, wie die Frau an der Kasse dich vielleicht ein bisschen drum beneidet. ;)
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H_Golightly
Beitrag 29.Jul.2007 - 01:01
Beitrag #18


Naschkatze
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QUOTE (regenbogen @ 28.Jul.2007 - 10:43)
QUOTE (H_Golightly @ 28.Jul.2007 - 02:47)
Dann werde ich wohl für immer Single bleiben (müssen) und muss Abschied von der Idee einer Freundin nehmen.    :abschied:

Nein, das musst du sicher nicht. :knuddel:

Schön! :D


QUOTE (regenbogen @ 28.Jul.2007 - 10:43)
Sei immer wieder mal gut zu dir. Hier sind schon gute Vorschläge gemacht worden. Tu doch einfach mal so, als sei dein Körper genauso attraktiv und liebens-wert wie der von der Frau nebenan oder der im Supermarkt an der Kasse. Welches kleine bisschen magst du von dir am liebsten? Freu dich dran - und stell dir vor, wie die Frau an der Kasse dich vielleicht ein bisschen drum beneidet. ;)

Ja, du hast recht. Ich fange auch schon so langsam damit an. Es gibt an mir einige körperliche Eigenschaften, die mir wirklich gut gefallen. Das ist ja schon mal ein Anfang, oder? ;)

LG
Holly
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regenbogen
Beitrag 29.Jul.2007 - 13:01
Beitrag #19


a.D.
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QUOTE (H_Golightly @ 29.Jul.2007 - 02:01)
Das ist ja schon mal ein Anfang, oder? ;)

Und was für einer! :)
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