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Beitrag
#1
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Salzstreuerin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 87 Userin seit: 26.12.2007 Userinnen-Nr.: 5.428 ![]() |
Hallo!
Ich glaube ich brauche Eure Hilfe. Ich bin mit meiner Frau nun 3 1/2 Jahr zusammen und 1 1/2 Jahr verheiratet. Meine Eltern kennen meine Frau nicht und wollen sie auch nicht kennenlernen, zumindest führt wohl im Moment kein Weg rein. Ich habe nun schon mehrere Möglichkeiten ausprobiert damit klar zukommen. Aber ich falle immer wieder in ein großes schwarzes Loch. Gerade jetzt zu Weihnachten kamen wieder nur Vorwürfe meiner Mutter über mein Leben und Verhalten meiner Eltern gegenüber. Soll ich los lassen? Kann man seine Eltern loslassen? Ich weiß nicht mehr weiter... |
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Beitrag
#2
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zur Blume mutierend ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.368 Userin seit: 27.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.533 ![]() |
Hallo,
das ist ja traurig, dass deine Eltern nicht mit deinem Lesbischsein klarkommen. Ja, sich von den Eltern zu verabschieden ist total schwer. Viel einfacher, den Vorstellungen immer weiter versuchen zu entsprechen. Aber das tust du ja zumindest nach außen hin nicht, du lebst was du bist und hast deine Liebste geheiratet. Insofern: Was meinst du mit loslassen? Den Kontakt zu den Eltern abbrechen? Meines Erachtens gibt es immer mehrere Lösungen. Meine, nach meinem Coming-Out bei den Eltern (die auch nicht damit klar kommen) war und ist mittlerweile: Klarheit. Ihnen gegenüber im Sinne von "Nein, ich kann mich nicht ändern, ich bin so", und zum anderen, für mich: Nein, ich bin nicht dazu da, sie zu erretten. Was nicht heißt, dass ich die Konfrontation nicht immer noch scheuen würde. Aber wer fragt, kriegt Antworten und wer die Augen schließt, darf auch das gerne tun. Das überlasse ich ihnen selbst. Alles Gute für dich! |
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Beitrag
#3
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Salzstreuerin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 87 Userin seit: 26.12.2007 Userinnen-Nr.: 5.428 ![]() |
Ja so weit bin nun auch schon. Es gibt bei Erzählungen von mir nur uns oder wir.
Aber ich möchte zu den Familienfeiern meine Frau mitbringen dürfen. Sonst "darf" sie auch überall mit hin. Zu meinen Großeltern zum Beispiel gehen wir immer zusammen. Nur zu Familienfeiern wo meine Eltern dabei sind darf sie nicht mit. (Das verbieten meine Eltern) Ich möchte das nicht mehr, aber meine Eltern akzeptieren das nicht. Nun überlege ich ob ich überhaupt nicht mehr hingehe. Ich muß sie doch mal zum aufwachen bekommen???!!! |
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Beitrag
#4
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 412 Userin seit: 30.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.782 ![]() |
Oh, das muss eine schreckliche Situation sein für dich. :troest: Ich finde das sehr traurig, dass deine Eltern so drauf sind.
Ich weiß (aus einer anderen Situation heraus), dass man bei manchen Dingen an einen Punkt kommt, an dem es einfach nicht mehr geht und da ist es dann doch besser, den Kontakt entweder ganz abzubrechen oder wenigstens zu minimieren. Auch wenn es schwer fällt, aber manchmal ist das einfach nötig. Du würdest dich sonst kaputt machen, wenn du so weiter lebtest. |
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Beitrag
#5
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Guten Morgen! Wer bitte sind Deine Eltern, dass sie Dir ernsthaft etwas verbieten können? Sie können ihre Meinung äußern und Dich um etwas bitten (auch mal in vergriffenem Ton oder befehlsartiger Formulierung), doch Du bist längst nicht mehr weisungsgebunden. Das heißt, Du kannst selbst entscheiden, wohin Du in Begleitung Deiner Frau gehst und wohin nicht. Es liest sich für mich, als ob Du kurz vor der Emanzipation und Abnabelung von Deinen Eltern stehst. Deine Eltern werden Dir immer wichtig sein, keine Frage. Und für vieles gilt es, den eigenen Eltern dankbar zu sein und sei es ausschließlich dafür, dass Du auf der Welt bist. Der Preis für dieses geschenkte Leben ist allerdings nicht, dass Du immer zu tun hast, was sie für richtig halten. Dann wäre es ja kein Geschenk. Zum Beispiel hatte ich (aus anderen Gründen) einige Jahre viel Streß mit meinem Vater. Das ging so richtig mit Rechtsanwälten und Gericht ab. Viel Traurigkeit und Wut hat er damit in mir ausgelöst, viel von dem was er getan hat, hat mir extrem wehgetan. Wir hatten dann außer über die Rechtsanwälte keinen Kontakt und ich bin zur Ruhe gekommen. Nun können wir seit ein paar Jahren wieder miteinander umgehen. Am Anfang war es sehr zögerlich und mißtrauisch, mittlerweile erwarte ich einfach nichts mehr von ihm und ich entscheide gut, wozu ich ihn einlade, teilzuhaben. Er bekommt nicht automatisch Raum in meinem Leben, nur weil er mein Vater ist. Das ist eine Mischung aus Selbstschutz und Gestaltung der gemeinsamen Beziehung. Seitdem geht es recht gut mit ihm. Das ist jetzt ein jahrelanger Prozess auf ein paar Zeilen eingedampft. Es wird also für Dich auch nicht einfach so über Nacht gehen. Fang doch mit einer Geburtstagseinladung an die gesamte Verwandtschaft (da gibt es ja noch die tollen Großmütter!) an. Deine Eltern werden sie höchstwahrscheinlich ausschlagen. Dann geht Ihr einfach mal gemeinsam zu einer Familienfeier, die nicht von Deinen Eltern ausgerichtet wird. Oder Deine Frau holt Dich mal von einer ab. Zu Ostern gibt es ein gerahmtes Foto von Euch beiden. Deine Eltern haben immer die Wahl, für sich selbst Konsequenzen zu ziehen: sie können wegbleiben, das Foto wegwerfen, die Familienfeier verlassen oder gro0es Theater machen. Sie können Dich anrufen und beschimpfen ("Mutti, solche Anrufe will ich nicht mehr." und auflegen). Es ist Dein Leben und Deine Eltern dürfen daran teilhaben. Sie müssen es nicht. Du hast keine Pflicht, außer einer moralischen, ihnen gegenüber. Diese moralische Pflicht verwirken sie allerdings schon mindestens seit dreieinhalb Jahren. Unter Erwachsenen (und das bist Du ja auch schon eine Weile) heißt es "geben und nehmen" und nicht mehr "bestimmen und folgsam sein". Also... Zeit für eine deutliche gelbe Karte in Richtung Deiner Eltern. Sei es konfrontativ durch klare Ansagen oder dadurch, dass Du Dir Deine Freiheit nimmst. Viel Mut und Kraft wünscht und sendet Dir virtuell McLeod |
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Beitrag
#6
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Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.591 Userin seit: 03.08.2005 Userinnen-Nr.: 1.942 ![]() |
:zustimm:
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Beitrag
#7
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Salzstreuerin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 96 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 59 ![]() |
Hallo Traumtochter,
Also, verbieten können dies nur die Einladenden. Sollten Tante , Großeltern oder Onkel keine Probleme damit haben, Dich mit Deiner Frau einzuladen, dann geht dort gemeinsam hin, ungeachtet der Einwände Deiner Eltern. Denn je öfter sie sehen, daß die Verwandtschaft oder der Freundeskreis mit Eurer Beziehung keine Probleme haben, um so schneller können sie sich mit der Situation abfinden. Sie werden vielleicht nie begeistert sein über ihre Schwiegertochter, aber sie lernen sie kennen. Entscheidet von Fall zu Fall wie wichtig eine Einladung ist. Es hat auch Einladungen an mich gegeben mit der deutlichen Bitte allein zu kommen. Dieser Bitte habe ich jedoch nur in einem einzigen Fall entsprochen (Hochzeit meines Bruders, die Bitte kam von meiner Schwägerin), sonst bin ich nicht hingegangen. Ich war mittlerweile seit 17 Jahren zu Weihnachten nicht mehr bei meinen Eltern (was in den letzten Jahren aber eher an Zeitmangel lag). Zu Beginn meiner Partnerschaft mit meiner Frau haben mir meine Eltern sehr deutlich gesagt, daß sie mit meinen Stiefkindern (damals 8 und 12 Jahre alt) nichts zu tun haben wollten. Also habe ich ihnen ziemlich konsequent deutlich gemacht, daß es sich um meine Familie handelt und sie mich nur im Großpack kriegen oder gar nicht. Vor 5 Jahren hat mein Vater dann über meine Schwester durchblicken lassen, daß er unsere Beziehung akzeptiert und daß es ja nun wohl Zeit würde, diese zu legalisieren. Wir haben vor 5 Jahren ein rauschendes Hochzeitsfest mit meinen Eltern gefeiert. Seitdem ist klar, daß meine Eltern uns so akzeptieren wie wir sind. Mittlerweile ist mein Vater derjenige, der sich am meisten darüber aufregt, wenn wir zu Familienfeiern o.ä. nicht gemeinsam eingeladen werden. Fazit: je selbstverständlicher Ihr mit Eurer Beziehung umgeht, desto leichter fällt es Eurer Umgebung (Familie und Freunde) mit Euch umzugehen. Ich wünsche Euch trotz aller Umstände und Widrigkeiten ei wunderschönes neues Jahr Gruß Stoner |
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Beitrag
#8
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Das kommt mir alles sehr bekannt vor...
Meine Frau und ich sind seit 5 Jahren zusammen - fast genauso lange weiß ihr Vater um unsere Beziehung. Dennoch will er bis zum heutigen Tag nicht wahrhaben, dass seine Älteste eine Lesbe ist - und dann auch noch eine Frau mit Kindern hat... Alle anderen Verwandten meiner Frau haben mich über die Jahre akzeptiert und sogar liebgewonnen (und ich sie auch), sogar die Oma, die fast 90 Jahre alt ist und ich werde zu allen Familienfesten eingeladen - außer, die Eltern meiner Liebsten richten sie aus. Zwar war ich auch schon mal auf einem Geburtstagsfest der Mutter (wir beide mögen einander sehr), aber ich hab deutlich gespürt, dass der Herr Vater es lieber gesehen hätte, ich sei nicht da gewesen... Ich hab auch immermal wieder überlegt, ob ich es mir überhaupt antun will, zu Feierlichkeiten zu gehen, an welchen mit dem Erscheinen des Vaters meiner Liebsten zu rechnen ist - hab aber immer wieder beschlossen, dass das eben SEIN Problem ist, dass ich mich nicht unsichtbar zu machen brauche; vor allem, wenn ich herzlich und hochoffiziell eingeladen bin. ER kommt damit nicht klar - nicht ich. Und bei ihm kann ich inzwischen das Problem auch lassen - besonders, seit meine Frau nicht mehr im Familienbetrieb mitarbeitet und daher viel Spannung aus der Familie verschwunden ist. Ich würde niemals zulassen, dass meine Frau daheimbleiben müsste, während ich zu einer Festivität innerhalb der Familie geladen wäre - ist sie nicht willkommen, geh ich auch nicht hin. Zum Glück ist meine Familie da aber eh ganz anders und meine Liebste ist akzeptiert und wird ehrlich als Teil der Familie betrachtet. shark |
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Beitrag
#9
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Miau ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.625 Userin seit: 17.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.495 ![]() |
Huch,
na wenn mir das mal nicht bekannt vorkommt *seufz* Meine Eltern kommen beide nicht gut damit klar, dass ich eine Frau liebe - wobei sich meine Mutter schon bemüht, aber es fällt ihr schwer. Mein Vater macht komplett dicht, obwohl er "es" jetzt seit 1994/95 weiß und somit reichlich Zeit hatte, sich daran zu gewöhnen bzw. damit auseinanderzusetzen... Meine Freundin hat Hausverbot bei meinen Eltern (bzw. bei ihm, meine Mutter ist darüber sehr unglücklich und würde meine Freundin gern dabei haben... weil sie gemerkt hat, dass mir das wichtig ist...). Konsequenz daraus ist: Ich fahre so gut wie nie zu meinen Eltern, höchstens, wenn meine Freundin ohnehin verhindert ist und nicht mitkann. Weihnachten z. B. fällt daher flach, weil ich einfach nicht einsehe, dass ich allein hinfahre, mir die traute Zweisamkeit meines Bruders mit seiner Freundin anschauen soll und meine Freundin allein zu Hause hockt. Zu irgendwelchen Veranstaltungen, die nicht von meinen Eltern ausgehen, wo diese jedoch anwesend sind, gehe ich auch höchst selten, denn ich kann auch meine Freundin gut verstehen, dass sie nicht mitkommen will, wo sie weiß, dass sie nicht willkommen ist und nur Stress auslöst... Meine Mutter sitzt da zwischen zwei Stühlen - sie hat schon x-mal versucht, mit meinem Vater darüber zu reden, aber der blockt nur ab oder verlässt gar einfach die Wohnung... Ich selber hab´ es aufgegeben, mit ihm darüber zu reden. Wenn ich schon mal da bin, dann spreche ich auch von "wir" und nehme Urlaubsfotoalben mit, wo natürlich auch Fotos von meiner Freundin drin sind - da muss er dann durch... Die Einladung zu unserer Hochzeit habe ich auch ganz bewusst an meine beiden Eltern adressiert - was zur Folge hatte, dass mein Vater einen Tobsuchtanfall bekam und mal wieder die Wohnung verlassen hat... Super. Meine Mutter will allerdings zur Hochzeit kommen - was für sie ja auch ein blödes Gefühl sein muss... Die Eltern meiner Freundin hingegen akzeptieren mich voll und ganz - was ja zeigt, dass es auch anders geht... Es gab eine Zeit, da hat mich das Ganze sehr frustriert und traurig gemacht... Inzwischen sage ich mir: Ich kann ihn nicht ändern; wenn er nicht will, dann will er eben nicht... Die Konsequenzen, die ich daraus gezogen habe (seltener Kontakt), treffen nur leider zum großen Teil meine Mutter... LG, Leslie |
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Beitrag
#10
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 742 Userin seit: 25.08.2007 Userinnen-Nr.: 4.908 ![]() |
Meiner Meinung nach hat genau diese Einstellung schon immer zu sehr viel Leid von "Kindern" geführt und tut es immer noch! Denn damit verbunden sind unendlich viele Schuldgefühle... Darum die "ketzerische" Gegenthese: Wieso eigentlich muß ich meinen Eltern dankbar dafür sein, daß ich am Leben bin? Habe ich darum gebeten? Haben sie mich gefragt, ob ich das sein möchte? Nein, wohl kaum. Entweder haben sie mir das Leben "geschenkt", weil sie sich ein Kind wünschten oder ich bin Produkt eines "Unfalls", der sich in der Regel bei einer -ich will's mal so nennen- meinen Eltern (und nicht mir) Vergnügen bereitenden Tätigkeit ereignet hat. Schon unter diesem Gesichtspunkt ist es in meinen Augen unverzeihlich, wenn Eltern sich von ihren Kindern abwenden, weil diese nicht so "geworden" sind, wie sie, die Eltern, es wünschten. Oder wenn die Eltern den Kindern Vorwürfe für Dinge machen, für die das Kind doch gar nichts kann...... @Traumtochter Ich kenne Deine Eltern nicht. Aber vielleicht würde es helfen wenn sie verstünden, daß Du es Dir nicht ausgesucht hast, lesbisch zu sein, genauso wenig wie sich jemand seine Haarfarbe ausgesucht hat. Vielleicht kannst Du ihnen Literatur darüber besorgen. Und vielleicht würde es auch helfen, wenn Du an ihr Gewissen appellierst (falls Du es nicht schon getan hast), nach dem Motto, daß sich Eltern doch eigentlich das Glück ihrer Kinder wünschen "müßten" ..... Wenn meine Eltern meiner Partnerin Hausverbot oder Familienfeierverbot erteilen würden, täte mir persönlich diese Ablehnung eines so wichtigen Teiles von mir vermutlich so sehr weh, daß ich wohl den Kontakt zu ihnen abbrechen würde. Ich glaube, daß es das ist, was Du abwägen mußt: 1) Hast Du Hoffnung auf Veränderung bei Deinen Eltern? und 2) wenn nein - ob Dir ein Kontaktabbruch mehr weh täte als die ständigen Verletzungen durch ihre ablehnende Haltung. Von Schuldgefühlen, falls Du welche hast, solltest Du Dich meiner Meinung nach jedenfalls nicht leiten lassen! Ich wünsche Dir von Herzen ganz viel Kraft! Gruß, Miriam |
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Beitrag
#11
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Wie recht Du hast.... Und trotzdem handeln Eltern nicht durchweg so... Der Vater meiner Frau behauptet, seine Tochter zu lieben und ihr das Beste zu wünschen - er kapiert eben nur - wie so viele - nicht, dass das, was er für das Beste hält, für seine Tochter keineswegs das wäre, was sie glücklich machte... Mir käme es nie in den Sinn, meine Töchter zu verstoßen... und das auch noch aufgrund einer Tatsache, die weder ich noch die Kinder ändern können. Hätte ich solches von meiner Mutter erfahren, wäre für mich der Kontaktabbruch klare Folge gewesen. shark Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 27.Dec.2007 - 21:28 |
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Beitrag
#12
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Hallo miriam, es gibt noch viele andere Beweggründe dafür, ein Kind zu zeugen, als die beiden von Dir genannten. Meine Erfahrung - sowohl eigene, als auch beobachtete - ist, dass die Verbindung zwischen Eltern und ihren Kindern immer extrem stark ist. Sei es im Negativen oder im Positiven. Und meine - weiterhin persönliche - Erfahrung ist es, dass die sich positiver entwickelt, wenn mensch selbst gute Emotionen hineingibt. Das kann Dankbarkeit sein oder Respekt oder Liebe. Ich klinge grad fürchterlich esoterisch und bin weit entfernt davon das zu sein. Wie gesagt: ich spreche nur aus Erfahrung und nicht von irgendwelchen idealistischen Theorien. Ich habe viele Kämpfe mit meinen Eltern ausgefochten (und tue es noch). Und ich habe diese "ketzerischen" Fragen gestellt: "Hat mich jemand gefragt, ob ich hier sein wollte?" Ich für mich bin froh, hier zu sein. Ich bin nicht so geworden, wie meine Eltern es sich gewünscht haben. Ich habe nicht die Eltern bekommen, die ich mir gewünscht habe. Für mich ist das mittlerweile ein Unentschieden und ich schaue nicht mehr, wie ich den Kampf noch gewinnen könnte. So nach dem Motto: "wenn Ihr mich endlich akzeptiert, dann kann ich Euch... vielleicht... auch akzeptieren." Ich habe angefangen, meine Eltern zu nehmen, wie sie sind. Wer bin ich, dass ich von ihnen Änderungen verlange und gleichzeitig, dass sie mich nicht ändern?! Und ich kann zum Beispiel was für meine Berufswahl, für viele meiner Entscheidungen im Leben. Und auch dafür rechtfertige ich mich nicht (mehr oder seltener ;o) ) vor meinen Eltern. Trotzdem kann ich ihnen dankbar sein. Ich hätte nie gedacht, dass diese Haltung so viel verändern würde zwischen uns. Nur ne singuläre (oder unrepräsentativ beobachtete) Erfahrung. Herzlich grüßt McLeod |
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Beitrag
#13
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 742 Userin seit: 25.08.2007 Userinnen-Nr.: 4.908 ![]() |
@McLeod
Was für Beweggründe auch immer Menschen haben, Kinder zu zeugen/gebären, ob religiöse, esoterische, philosophische, materialistische, triebgesteuerte, sehnsüchtige etc. usw. : letztlich ist es nicht möglich, den werdenden Menschen zu fragen, ob er überhaupt werden möchte. Und daher ist Dankbarkeit oder das Verlangen von selbiger in dieser Hinsicht meiner Meinung nach völlig fehl am Platze. Außerdem ist Dankbarkeit meiner Ansicht nach ein Gefühl, so wie Liebe, und kann wie diese nicht gefordert werden, im Gegenteil! Je mehr gefordert wird, desto weniger ist sie möglich. (Dabei ist das Gefühl von echter Dankbarkeit meiner Erfahrung nach ein sehr schönes!) Ich bin absolut Deiner Meinung, daß das Verhältnis Eltern-Kind ein extrem starkes ist, und vielleicht auch das komplizierteste, welches wir in unserem Leben haben. Umso besser natürlich, wenn es (beiden Seiten!) gelingt, es so positiv wie möglich zu gestalten. Du schreibst:"Wer bin ich, dass ich von ihnen Änderung verlange und gleichzeitig, daß sie mich nicht ändern?!" Betrachte ich diese Aussage allgemein, bin ich absolut einer Meinung mit Dir. Im hiesigen Kontext aber stimme ich nicht zu: ein Kind kann nichts dafür, daß es homosexuell (oder blond) ist. Und es kann das bekanntlich auch nicht ändern, selbst wenn es wollte, was gewiß oft der Fall ist! Und ich finde, es kann daher verlangen, daß seine Eltern diese Eigenschaft wenigstens tolerieren oder sich zumindest um Toleranz bemühen! Wenn ich mich weigere, mich mit der Homosexualität meines Kindes auseinanderzusetzen, bemühe ich mich nicht..... Wenn ich mein Kind deswegen verstoße oder ihm verbiete, seine/n PartnerIn mit nach Hause zu bringen, verletze ich es zutiefst (ist ja klar.) In was für ein Dilemma gerät da ein solches Kind, wenn es auch noch so erzogen ist, daß es diesen Eltern dankbar für seine Existenz sein muß?! Auch ich kann meinen gewiß auch nicht ganz einfachen (gilt auch für mich ;) ) Eltern für so manches dankbar sein. Und das ist schön. Nicht aber dafür, daß sie mich in die Welt gesetzt haben. @traumtochter (schöner Name!) Mir ist noch etwas eingefallen, was Du auch noch versuchen könntest: vielleicht könntest Du Deinen Eltern/Deiner Mutter sagen oder möglicherweise sogar besser schreiben, daß Du nicht ändern kannst wie Du bist und wie sehr Dir ihr Verhalten weh tut und wie sehr Dir an ihrer Akzeptanz liegt. Gruß, Miriam Der Beitrag wurde von miriam bearbeitet: 28.Dec.2007 - 13:32 |
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Beitrag
#14
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.517 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Hallo nochmal Miriam,
ehe es jetzt zu sehr abgleitet: ich bin in vielem Deiner Meinung. Auch wenn Du das offensichtlich anders liest ;) Ich schrub ja nur: ich (persönlich) kann meinen Eltern Dank, Respekt oder Liebe entgegenbringen und es war auf Dauer hilfreicher (für mich), meine Anforderungen an sie runterzuschrauben und damit Druck(luft) aus der Beziehung zu lassen. Falls meine Formulierung nahe legte, ich forderte solcherlei Zuneigung von anderen gegenüber ihren Eltern, bitte ich das insofern zu relativieren. Jede/r ist des eigenen Lebens Gestalter/in. Ich bin nur eine Beobachterin und gebe das Beobachtete wieder. Und: Natürlich ist es wünschenswert, dass Eltern ihre Kinder so annehmen, wie es den Kindern am besten gefällt und gut tut. Die Idee mit dem 1:1-Kontakt mit der Mutter finde ich gut. Guten Rutsch wünscht McLeod |
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Beitrag
#15
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Salzstreuerin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 87 Userin seit: 26.12.2007 Userinnen-Nr.: 5.428 ![]() |
Hallo Ihr Lieben!
Vielen Dank für die vielen Vorschläge von Euch. Ich habe gerade einen 6 Seiten langen Brief an meine Eltern geschrieben. Wenn das auch nicht im Herz meiner Eltern ankommt, dann habe ich wohl keine Chance mehr als Tochter. Also vielen lieben Dank. :D Ich wünsche Euch ein gesundes neues und liebevolles Jahr 2008! |
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Beitrag
#16
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 823 Userin seit: 27.11.2007 Userinnen-Nr.: 5.303 ![]() |
Mit nem Brief habe ich sie auch weich bekommen *g*
Ich drück Dir die Daumen, wird schon!! :troest: |
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Beitrag
#17
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 407 Userin seit: 29.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.540 ![]() |
Formulier das doch einfach positiver und selbstbewußter: Wenn das nicht ankommt, dann haben sie keine Chance mehr als Eltern. Und das würde ich so und nicht anders auch in den Brief schreiben. |
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Beitrag
#18
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blinder Passagier ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.957 Userin seit: 07.05.2006 Userinnen-Nr.: 2.905 ![]() |
:zustimm: :zustimm: :blumen2: :blumen2: (an beide Zitate) Das ist wohl genau das, worum sich so vieles dreht... @Traumtochter: Ich drück dir die Daumen! |
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Beitrag
#19
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giraffenhalsige Dancingqueen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.157 Userin seit: 08.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.476 ![]() |
nicht direkt zum thema, aber: als ich letzte woche - quasi ungeoutet bei mum und dad (welche es spürten! aber nie fragten) - heulend wegen IHR im wohnzimmer meiner eltern saß:
folgende reaktion: "ach kind, schwiegertochter oder -sohn, das ist uns doch egal. natürlich kriegste keinen applaus für diese leistung (jetzt mit einer frau anzukommen!). das kannste auch nicht erwarten. aber: wie können wir dir helfen?" fand das einfach klasse und seitdem geht's mir - ungeachtet der probleme, die sich natürlich nicht gelöst haben - wesentlich besser. bin ungeheuer stolz auf meine 70 jährigen eltern. und fand meinen dad lustig, der mich trocken fragte: "und, wieviele unserer nachbarn haben euch küssend gesehen - ohne dass wir es wußten? mit wem muss ich mich jetzt deinetwegen schlagen? ---apropos, die ist nicht die richtige für dich, dein geschmack läßt zu wünschen übrig" (letzteres fand ich nicht ganz so gut - aber der tenor gefiel mir dennoch.) das nur am rande: so geht es anscheinend auch: kein applaus, aber zu 100 % hinter der tochter stehend - gleich, welche scheiße sie baut. edit/ Zusatz: vielleicht habe ich auch einfach nur glück gehabt? eltern zu haben, die viel von der welt gesehen haben, globetrotter sind, mit vielen kulturen konfrontiert wurden / werden; einfach generell offen sind/ schon immer waren. und trotzdem hatte ich schiss, mit der wahrheit herauszurücken. denn: anderen leuten ihre identität vom hohen westlich zivilisierten roß zuzugestehen *winkewinke-ach was sind wir tolerant*, ist etwas anderes, als der eigenen tochter den "austritt" aus eben diesem schema zuzugestehen. Der Beitrag wurde von freedom bearbeitet: 05.Jan.2008 - 00:35 |
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Beitrag
#20
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a.D. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 8.380 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 5 ![]() |
@freedom, klasse! :zustimm:
oja. Der Beitrag wurde von regenbogen bearbeitet: 05.Jan.2008 - 12:00 |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 14.07.2025 - 09:38 |