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> "Hast Du einen Freund/Mann?", Eure Antworten!
H_Golightly
Beitrag 23.Dec.2007 - 23:28
Beitrag #61


Naschkatze
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QUOTE (nico)
Alles was daraufhin deutet, daß jemand nicht einsam ist, sondern im Gegenteil so viele Menschen wie möglich kennt, möglichst viele soziale Kontakte "aufweisen" kann (wieviele Telefonnummern hast Du in Deinem Handy?), erhöht den Status.
Beziehungen (überhaupt jeder Art) SIND daher Statussymbol, sie sind das Gegenteil von Vereinsamung und Vereinzelung. Einsamsein bedeutet nicht-teilhaben.
In einer individualisierten Gesellschaft wie der unseren, in der jede und jeder immer mehr auf sich selbst zurückgeworfen ist, und das unmittelbare soziale Miteinander immer schwieriger und seltener wird, erfährt gerade das eine Überhöhung.

Ja, so wird es sein. Vielleicht denken sich die meisten auch einfach gar nichts dabei. Komischerweise kommen diese Fragen immer von Leuten, die scheinbar nichts Wichtigeres kennen. Beispiel: die Frau aus dem eigenen Dorf, die ich nur flüchtig kenne, fragt mich, ob ich denn schon einen Freund hätte. Die befreundete Lehrerin hingegen würde mir diese Frage niemals stellen, denn für sie sind ganz andere Sachen wichtig- sie fragt mich z. B. "Na, wie läuft das Studium?"

QUOTE (LaPia @ 23.Dec.2007 - 19:44)
Deshalb wähle ich genau aus, wem ich was über mich erzähle, Maxime "Eher zu wenig als zu viel".

So halte ich es für gewöhnlich auch. Ich habe schon zu viele (negative) Dinge (in anderem Zusammenhang) erlebt, als dass ich Leuten zu viel von mir preisgeben möchte. Das ist reiner Selbstschutz, finde ich.
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nico
Beitrag 23.Dec.2007 - 23:42
Beitrag #62


Gut durch
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QUOTE (H_Golightly @ 23.Dec.2007 - 23:28)
Komischerweise kommen diese Fragen immer von Leuten, die scheinbar nichts Wichtigeres kennen. Beispiel: die Frau aus dem eigenen Dorf, die ich nur flüchtig kenne, fragt mich, ob ich denn schon einen Freund hätte.

Das könnte man auch aus einer geschlechtsspezifischen Perspektive betrachten:

Die Frage an die Frau, ob sie denn (schon) einen Freund habe, zeigt auch, das die Frau (immer noch) ausschließlich in Bezug zum Mann gesehen wird. Wird Frau gedacht, wird gleichzeitig Mann gedacht.
Eine Frau hat eben nun mal einen Mann an ihrer Seite, ohne ihn ist sie unvollständig - übrigends eine uralte feministische Sichtweise ...



Der Beitrag wurde von nico bearbeitet: 23.Dec.2007 - 23:42
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Mausi
Beitrag 24.Dec.2007 - 00:07
Beitrag #63


Mama Maus
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QUOTE (nico @ 23.Dec.2007 - 23:42)
Eine Frau hat eben nun mal einen Mann an ihrer Seite, ohne ihn ist sie unvollständig - übrigends eine uralte feministische Sichtweise ...

:gruebel: Meinst Du das genauSO wie Du es geschrieben hast?
Eine feministische Denkweise ist, dass eine Frau nur vollständig mit einem Mann an ihrer Seite ist, oder war es einfach ein Verschreibseler?

Zum Thema an Sich hab ich nix beizutragen - Zeitmangel und Gedankenmangel :wacko:
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McLeod
Beitrag 24.Dec.2007 - 07:44
Beitrag #64


mensch.
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QUOTE (LadyGodiva @ 23.Dec.2007 - 16:57)
Aber letztenendes lässt du dich auf das recht dreiste Spiel des Fragestellers/der Fragestellerin ein, sich selbst im Recht zu sehen, andere Rede und Antwort für etwas stehen zu lassen, das keiner "dummdreisten" Frage anheim fallen sollte.

Es wäre Verrat an dem feinen Gefühl in mir.

Moin, moin...

Und jetzt wird's wieder gerade. Denn was für mich gangbar und meinem poltrigen Charakter entsprechend ist, muss ja nicht Dein Weg sein oder werden. Puh! :)

QUOTE (Holly)
die Tatsache, dass eine Partnerschaft scheinbar als das Wichtigste im Leben angesehen wird (von einigen Fragern)


Jo mei, eigentlich ist Deutschland dafür bekannt, dass hier jederfrau und -man zuallererst nach seinem Beruf und akademischen Grad gefragt und beurteilt. Nichtsdestotrotz gibt es noch ein paar andere Kriterien für Mitleid oder Bewunderung, doch im Ernst: ich hab noch nie mit jemandem die Länge der Handytelefonbücher verglichen und es ist, wie der kleine Austausch von LadyGodiva und mir zeigt, immer eine Frage des eigenen Wollens, auf die angebotenen Spiele einzusteigen oder mit einem feinen Lächeln weiterzugehen.

Übrigens lernen wir dieses Kennenlernspiel voneinander: "wie alt bist Du, was machst Du so beruflich und bist Du vergeben?" Diese Fragen kamen in dieser Reihenfolge auch schon mehrfach hier in mein PN-Postfach. Nehmen wir es also mit einem gelassenen Ohmmmm als das hierzulande übliche Ritual hin, verändern es nach eigenem Gutdünken, reagieren je nach Herzelust und -leid mit dem üblichen ("83, Postbotin und ich bin Witwe") oder dem unüblichen ("Endlich weiße Weihnachten! *smile*"). Und lassen wir die seltenen Provokationen vielleicht als das was sie sind: Extremfälle, die Seltenheitswert haben.

Nur so ein kleiner Vorschlag. B)

Ich wünsch Euch allen eine schöne Weihnachtszeit mit Euren Lieben.

McLeod
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sonnenstrahl
Beitrag 24.Dec.2007 - 11:02
Beitrag #65


verboden vrucht
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Meistens: "Nein, ich lebe mit einer Frau zusammen." Wenn ich bereit bin, die Frage nach dem Freund nicht wörtlich zu nehmen.

Sonst:
"Ja, ich habe einen Freund. Sogar mindestens zwei. Und eine gute Handvoll liebe Freundinnen. Und eine Lebensgefährtin :) "
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Rafaella
Beitrag 24.Dec.2007 - 13:10
Beitrag #66


Freies Vögelchen
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QUOTE (McLeod @ 24.Dec.2007 - 07:44)
Übrigens lernen wir dieses Kennenlernspiel voneinander: "wie alt bist Du, was machst Du so beruflich und bist Du vergeben?" Diese Fragen kamen in dieser Reihenfolge auch schon mehrfach hier in mein PN-Postfach.



boah*neid* bei mir kam sowas noch nie als pm :rolleyes:
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inna
Beitrag 24.Dec.2007 - 13:27
Beitrag #67


Fürstin Pückler
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ich sage eigentlich immer: "nein, aber eine freundIN! wir sind jetzt schon über 6 jahre zusammen."

dann bleibt ein "wie jetzt? freundin?" weg und stattdessen erstarren die meisten vor erfurcht angesichts einer ach so langen beziehung :D
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nico
Beitrag 26.Dec.2007 - 12:58
Beitrag #68


Gut durch
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QUOTE (Mausi @ 24.Dec.2007 - 00:07)
QUOTE (nico @ 23.Dec.2007 - 23:42)
Eine Frau hat eben nun mal einen Mann an ihrer Seite, ohne ihn ist sie unvollständig - übrigends eine uralte feministische Sichtweise ...

:gruebel: Meinst Du das genauSO wie Du es geschrieben hast?
Eine feministische Denkweise ist, dass eine Frau nur vollständig mit einem Mann an ihrer Seite ist, oder war es einfach ein Verschreibseler?

Zum Thema an Sich hab ich nix beizutragen - Zeitmangel und Gedankenmangel :wacko:

(Ups, in der Tat missverständlich ausgedrückt; sollte natürlich heißen, dass eben dies die Kritik war.)
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nico
Beitrag 26.Dec.2007 - 15:32
Beitrag #69


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Ich habe beim nochmaligem Lesen der Kommentare, die sich auf die absolute Privatheit einer Antwort auf die Frage berufen, nochmal darüber nachgedacht, wie wichtig mir persönlich das ist, dass mein Gegenüber über mich "informiert" ist.
Bei einem Neukennenlernen von Menschen, deren Beziehung für mich wie auch immer wichtig sein wird oder ist, ist es mir das Wichtigste ist, daß mein Gegenüber weiß, dass ich lesbisch bin.

Ein Beispiel: im Sommer habe ich mehrer z. T. ältere heteros. Paare kennengelernt, zusammen mit meiner Lebensgefährtin. Aus anderen hier uninteressanten Gründen traten wir bewußt nicht als Paar auf. Nun habe ich zu einigen einen engeren Kontakt knüpfen können, fühle mich aber irgendwie nicht richtig wohl.
Nur wer weiß und akzeptiert, dass ich lesbisch bin, kann mich wirklich kennenlernen. Für mich ist meine lesbische Identität etwas ganz basales in meinem Leben, ohne eine Offenlegung fühle ich mich unvollständig. Für einige ist es zu intim, um es offenzulegen, für mich ist gerade die Intimität ein Argument dafür.
Noch mehr, ich fühle mich (selbst-)betrogen - denn es wird ja die Heteros. vorrausgesetzt.

Und betrogen auch in der Hinsicht, das ich nicht weiß, ob sie immer noch Interesse an mir haben, wenn sie darum wissen. Ich schütze mich so auch vor (Emotions-)Verschwendung, denn so weiß ich, woran ich bin und worauf ich mich einlassen kann.
Was für H_Golightly "Selbstschutz" ist, nämlich so wenig wie möglich zu erzählen, ist für mich genau das Gegenteil - die Gefahr, eben doch nicht akzeptiert zu werden.
Und darum noch nicht einmal zu wissen (manchmal kann auch die Menschenkenntnis geblendet werden) ...
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malene
Beitrag 26.Dec.2007 - 15:35
Beitrag #70


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QUOTE (nico @ 26.Dec.2007 - 15:32)
Nur wer weiß und akzeptiert, dass ich lesbisch bin, kann mich wirklich kennenlernen. Für mich ist meine lesbische Identität etwas ganz basales in meinem Leben, ohne eine Offenlegung fühle ich mich unvollständig. Für einige ist es zu intim, um es offenzulegen, für mich ist gerade die Intimität ein Argument dafür.
Noch mehr, ich fühle mich (selbst-)betrogen - denn es wird ja die Heteros. vorrausgesetzt.


:zustimm:
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Firefly
Beitrag 02.Jan.2008 - 22:48
Beitrag #71


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Ich würde mich selber so ziemlich in der Mitte zwischen "niemand soll es wissen" und "alle müssen es wissen" ansiedeln. Ich entscheide spontan.

Zu nico und malene: Ich glaube, hier hängt es wieder davon ab, wie sehr man sich selbst über das eigene Liebesleben und die S*xualität definiert. Als doofes Beispiel... ich erzähle nicht allen, dass ich nicht gäubig bin, nur weil ich vermute (oder fürchte oder wünsche), dafür angegriffen zu werden. Natürlich könnte das passieren und ein Angriff würde nichts an/in mir ändern; ich könnte mich behaupten und vielleicht etwas an/in meinen Mitmenschen verändern; außerdem ist mein Agnostizismus definitiv ein allgegenwärtiger Teil von mir. Aber ich hätte bei diesem Teil meines Selbsts keine Befürchtungen, nicht akzeptiert zu werden, nur weil das Thema nicht auf den Tisch kommt. Warum also bei der S*xualität?
Ich finde es keinesfalls falsch, das Thema als unausweichlich anzusehen, ich würde da nur (wie bei allem) sagen: Jede nach ihrem Geschmack. Ich räume meinem Liebesleben sozial nicht diese große Wichtigkeit ein, als dass ich mich für eines der beiden Extreme entscheiden müsste.

Bloß ein Zwischengedanke... Ich definiere mich nicht an erster Stelle als "Lesbe"; ich finde nicht, dass das angemessen wäre, aber vielleicht täte es in der jetzigen Zeit trotzdem gut, so zu denken :gruebel: So unaufgeklärt und intolerant, wie leider so viele Menschen noch sind. Aber eine "Wachrüttlerin" sein zu wollen birgt schon viel Anstrengung und auch Gefahr. Wäre es moralisch richtig, sich das aufzubürden?


Wenn das Thema allerdings angesprochen wird, dann...
  • wechsle ich es auf möglichstleise, aber bestimmte Weise, wenn ich finde, dass es die anderen nichts angeht
  • sage ich "Ich bin in festen Händen", wenn ich mit sympathischen, aber unbekannten Leuten rede, mit denen ich nicht völlig fremd bleiben möchte
  • sage ich "Ich habe eine Freundin", wenn das Gespräch an einer guten Stelle liegt und ich möchte, dass es die anderen wissen.

Klammer auf...
QUOTE (Liane @ 21.Dec.2007 - 22:21)
Wieso ist es schlimmer, eine Frau zu fragen, ob sie lesbisch ist, als sie zu fragen, ob sie heterosexuell ist? :gruebel: Die Frae "Hast Du einen Freund?" drückt ja auch aus, dass die Fragende die andere für heterosexuell hält.


:rolleyes: Ich glaube, die Frage zeigt in erster Linie, dass die Fragende sich brav ins Männersystem eingefügt hat und nicht an Alternativen zur Heteros*xualität denkt. "Jemanden für hetero halten" klingt so absichtsvoll; dazu müsste sie schon offenkundig daran denken, dass die Gefragte lesbisch ist.
Mit "Bist du lesbisch?" würde sie gerade das ausdrücken, dass sie nachgedacht hat.
Nach meinem persönlichen Geschmack sehr dreist, aber lobenswert offen.
"Bist du lesbisch?"
- "Freut mich, dass du an diese Möglichkeit denkst."
Und Ende. ;)

...Klammer zu
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nico
Beitrag 05.Jan.2008 - 15:38
Beitrag #72


Gut durch
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QUOTE (Firefly @ 02.Jan.2008 - 22:48)
Nach meinem persönlichen Geschmack sehr dreist, aber lobenswert offen.
"Bist du lesbisch?"
- "Freut mich, dass du an diese Möglichkeit denkst."
Und Ende. ;)

...Klammer zu

Genial!
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Traumtochter
Beitrag 05.Jan.2008 - 15:46
Beitrag #73


Salzstreuerin
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[QUOTE]

QUOTE (nico @ 20.Dec.2007 - 12:57)
"Hast Du einen Freund?" Oder "Bist Du verheiratet?"

Was antwortet Ihr?


1. Nein, ich bin verheiratet bzw. verpartnert.

2. Ja, verpartnert.



Ja so halte ich das auch :D
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nico
Beitrag 05.Jan.2008 - 15:48
Beitrag #74


Gut durch
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QUOTE (Firefly @ 02.Jan.2008 - 22:48)
Zu nico und malene: Ich glaube, hier hängt es wieder davon ab, wie sehr man sich selbst über das eigene Liebesleben und die S*xualität definiert. Als doofes Beispiel... ich erzähle nicht allen, dass ich nicht gäubig bin, nur weil ich vermute (oder fürchte oder wünsche), dafür angegriffen zu werden. Natürlich könnte das passieren und ein Angriff würde nichts an/in mir ändern; ich könnte mich behaupten und vielleicht etwas an/in meinen Mitmenschen verändern; außerdem ist mein Agnostizismus definitiv ein allgegenwärtiger Teil von mir. Aber ich hätte bei diesem Teil meines Selbsts keine Befürchtungen, nicht akzeptiert zu werden, nur weil das Thema nicht auf den Tisch kommt. Warum also bei der S*xualität?
Ich finde es keinesfalls falsch, das Thema als unausweichlich anzusehen, ich würde da nur (wie bei allem) sagen: Jede nach ihrem Geschmack. Ich räume meinem Liebesleben sozial nicht diese große Wichtigkeit ein, als dass ich mich für eines der beiden Extreme entscheiden müsste.

Bloß ein Zwischengedanke... Ich definiere mich nicht an erster Stelle als "Lesbe"; ich finde nicht, dass das angemessen wäre, aber vielleicht täte es in der jetzigen Zeit trotzdem gut, so zu denken :gruebel: So unaufgeklärt und intolerant, wie leider so viele Menschen noch sind. Aber eine "Wachrüttlerin" sein zu wollen birgt schon viel Anstrengung und auch Gefahr. Wäre es moralisch richtig, sich das aufzubürden?



Ob das moralisch richtig wäre, muss jede nach ihrer eigenen Kraft, diese Moral zu leben, entscheiden. Ich hatte ja schon erwähnt, dass ich mich emotional relativ unabhängig von anderen sehe - das wäre zB. schon eine Vorraussetzung. Ja, ich definiere mich auch als geistig politischen Menschen, daher würde ich für mich die Frage bejahen.

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laterra
Beitrag 07.Jan.2008 - 17:19
Beitrag #75


Suppenköchin
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ich passe das auch der situation an:
zu menschen die es nichts angeht sage ich nur "nein".
bei netten leuten, die ich gerade kennenlerne, oute ich mich manchmal nach der verneinung. wobei mir jetzt auffällt dass ich mich schneller oute, wenn ich gerade ne freundin habe.... jaja ich hör auch gerade meine eigenen vorurteile in meinem unterbewusstsein umhertapsen =)
im allgemeinen warte ich mit outen ab bis mein gegenüber und ich ein bißchen zeit hatten einander kennenzulernen.

edit: kommata vor dem aussterben gerettet

Der Beitrag wurde von laterra bearbeitet: 07.Jan.2008 - 21:43
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snowcat
Beitrag 08.Jan.2008 - 17:41
Beitrag #76


Salzstreuerin
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-> Hast du einen Freund?

Ich beantworte solche Fragen eigentlich prinzipiell mit Gegenfragen: "Wieso?" "Muss ich?" "Spielt das eine Rolle?" "Macht das einen Unterschied?" "Was geht dich das an?"

Ich finde auch, dass es viel zu oft gefragt wird, als sei man ohne Freund nichts wert. Ich habe da mal einer Bekannten beim Umzug geholfen und wurde dann auch zu ihrer Einweihungsparty eingeladen. Dort waren nur Mädels und es galt erstmal zu klären, wer einen Freund hat. Es drehte sich dann auch im Weiteren nur darum, wie die Beziehung so geregelt ist, wer z.B. die Pille zahlt und die Bekannte sprach über ihre Vorstellungen ihrer Hochzeit (wohl gemerkt hatte sie selbst keinen Freund). :wacko:

Ich verstehe, wenn mich das jemand fragt, weil er/sie sich überlegen möchte, ob ich interessant wäre. Dann antworte ich natürlich auch darauf. Ich verstehe auch, wenn Freunde das fragen, weil sie sich für mich und mein Leben interessieren.
Ich bin aber einfach immer zurückhaltend mit persönlichen Informationen. Ich frage auch bei "Was machst du am Samstag?" immer erstmal zurück "Wieso?" wenn ich nicht "Weiß ich noch nicht" sagen kann/will.

Hinter den Frage "Hast du einen Freund?" bereits eine Diskriminierung zu sehen, weil nicht nach einer Freundin gefragt wird, finde ich übertrieben. Schließlich gibt es mehr Heterosexuelle als Homosexuelle (bzw einfach noch zu viele nicht geoutete ;) ). Und man wird ja auch immer gefragt "Rauchst du?" in Kreisen, wo geraucht wird. Und "Rauchst du etwa?" würde man eher in Nichtraucherkreisen gefragt werden. Es ist nun einmal so, dass man immer erstmal von dem "Normalfall" ausgeht, den man am meisten im eigenen Umfeld findet. Das geschieht weniger aus böser Absicht als aus bloßer Vereinfachung. Und die, die fragen, wollen ja letztlich auch seltener wissen, ob man auf Männer steht, sondern einfach ob man vergeben ist. Die Gewohnheit führt sie eben zu dieser Formulierung. Das ist doch aber nicht böse gemeint.

Der Beitrag wurde von snowcat bearbeitet: 08.Jan.2008 - 17:42
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