Ich bitte um Hilfe ..., Komme mit meinem Leben nicht mehr klar Einstellungen

[Wunschengel]

Hallo!
Ich bin 16 Jahre alt, Schülerin. Ich bin neu hier.
In meinem Leben läuft alles drunter und drüber, ich bin verzweifelt. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll, deshalb erhoffe ich mir Hilfe oder Ratschläge von Leuten, die vielleicht etwas mehr Erfahrung haben als ich.

Zu meiner Situation:
Ich habe, was die Liebe angeht, noch nicht sehr viel erlebt. Ich hatte mir bis vor einem Jahr noch keine Gedanken über sexuelle Neigungen gemacht, oder was auch immer. Ich war auch eine Zeit lang mit einem Jungen zusammen, aber von einer richtigen Beziehung konnte man da nicht sprechen. Es waren, um ehrlich zu sein, auch keine wirklichen Gefühle im Spiel, soweit ich das beurteilen kann.
Vor fast genau einem Jahr passierte etwas in meinem Leben, was mich total aus der Bahn geworfen hat und das mich zu einem sehr unglücklichen Menschen gemacht hat. Da ist auf einmal etwas völlig Neues da, etwas, das mir Angst macht, und so wahnsinnig weh tut.
Da ist diese Lehrerin … Seit dem ich sie zum ersten Mal gesehen habe, bin ich davon überzeugt, dass es Engel gibt. Am Anfang habe ich versucht, das Alles zu verdrängen, aber je mehr Zeit vergeht, desto schlimmer wird es. Ich empfinde plötzlich so ein merkwürdiges Gefühl, ich kann es nicht beschreiben. Es fällt mir sehr schwer, etwas darüber zu erzählen, weil ich denke, dass mich niemand verstehen kann. Diese besagte Lehrerin macht mich todunglücklich, ohne es zu merken. Ich kann nur noch an diese Frau denken, jede Stunde, jede verdammte Sekunde. Sie will einfach nicht aus meinem Kopf raus – Ich träume von ihr; in meinem Kopf existieren die merkwürdigsten Vorstellungen und Gedanken. Wenn ich sie ansehe, würde ich am liebsten in ihren Augen versinken, sie hat die schönsten Augen der ganzen Welt! Ich stelle mir so oft vor, sie nur ein einziges Mal zu küssen und zu berühren … Das ist ein wahnsinniger Schmerz, weil ich weiß, dass es immer nur Träume bleiben werden.
Am Anfang dachte ich – oder besser gesagt, hoffte ich – dass es nur eine harmlose Schwärmerei ist, so „Lieblingslehrerin“ – mäßig. Oder dass ich sie einfach nur als eine Art Vorbild betrachte, da wir sehr viele Gemeinsamkeiten haben. Ich habe mich geirrt, es ist etwas anderes. Ich würde alles für diesen Menschen tun … wirklich alles.
Ich habe es nie jemandem erzählt, nur meiner besten Freundin, doch da sie definitiv eine Hetero ist, hab ich das Gefühl, dass auch sie mir nicht helfen kann, das Gefühl, ganz allein zu sein.
Ich habe mich, seitdem ich schmerzlich erfahren habe, was Liebe ist, verändert – das ist meinen Freunden, und auch meinen Eltern aufgefallen. Ich versuche, mich normal zu geben, doch es gelingt mir nicht. Ich habe manchmal Anfälle, gegen die ich nichts tun kann … Dann breche ich einfach weinend zusammen und wünsche mir, jemand würde mir Flügel schenken. Vor noch nicht allzu langer Zeit habe ich dann angefangen, mir selbst weh zu tun; mich zu ritzen. Es lenkt ein bisschen von dem seelischen Schmerz ab, doch es macht mich nicht ansatzweise glücklicher.
Auch meine Lehrerin hat bemerkt, dass etwas „mit mir nicht stimmt“. Dazu muss ich sagen, dass ich ein wahnsinnig gutes Verhältnis zu ihr habe, auch privat. Wir haben schon miteinander telefoniert, schreiben ab und zu SMS, reden nach dem Unterricht oft sehr lange miteinander, usw. Sie ist sehr neugierig. Als sie mitbekommen hat, dass etwas mit mir nicht in Ordnung ist, hat sie sich sehr viele Sorgen gemacht, und hat mich gefragt, ob sie mir helfen kann, meine Probleme zu lösen. Ich fühl mich in solchen Momenten einfach ratlos … Ich kann ihr nicht in die Augen sehen. Ich fühle mich so gefangen, wie in einem Käfig. Ich kann es ihr nicht sagen, es geht einfach nicht. Ich schaffe es aber auch nicht, ihr ins Gesicht zu lügen. SIE ist mein Problem … und sie hat davon nicht mal die leiseste Ahnung

Ich war früher immer ein recht fröhlicher Mensch, habe viel gelacht und habe mit meinen Freunden immer so viel Spaß gehabt. Das Alles ist vorbei, ich bin ein anderer Mensch geworden, und das ist allein ihre Schuld.
Ich habe gehofft, dass diese Phase wieder vorbei geht, doch es wird immer immer schlimmer. Ich weiß nicht, was ich dagegen tun soll, ich fühl mich so allein und hilflos. Und ich will, dass es aufhört.
Es gibt noch so viel mehr, was es zu dem Thema zu sagen gäbe, doch ich kann es nicht alles aufschreiben, ich möchte auch keine Romane schreiben. Ich würde am liebsten irgendwann alles aus mir herausschreien, doch ich kann es nicht.
Diese Frau hat mir mein Lachen genommen.

Ich bitte um Hilfe …
Ich kann nicht mehr.

Grüße
Wunschengel

[grenzgängerin]

Hallo erst einmal und danke für dein Vertrauen.
Aus deinem Beitrag kommt sehr deutlich heraus, dass du dich im Moment ganz schön kraftlos und verzweifelt fühlst. Ich finde es gut, wie du deine Gefühle reflektierst, dass du selbst merkst, wie du dich veränderst. Das bedeutet, dass du mit dir verantwortungsbewusst umgehst.

Ich frage mich, wie ich dich unterstützen kann? Oder besser gesagt, wer dich stützen kann? Wenn du nicht mit deinen Freundinnen oder Eltern kommunizieren kannst, weil du da keine Wertschätzung für deine Gefühle vermutest, wo könnte dann ein anderer Ort sein, um dieses Verständnis zu bekommen?

Ich habe, als es mir einmal sehr schlecht ging und nicht weiter wusste, eine Beratung aufgesucht. Die erste war leider nicht passend für mich, aber beim zweiten Anlauf habe ich das Richtige für mich gefunden.

Da habe ich für mich das Verständnis erfahren, was ich auch für mich brauchte, um den Blick wieder auf das Lebendige in meinem Leben richten zu können. Mir hat es also sehr geholfen, dass jemand mit professionellem Blick von außen auf mein Leben geschaut hat. Das würde ich dir auch wünschen. Den ersten Schritt nach außen hast du ja schon gemacht!!! Vielleicht fällt es dir jetzt auch leichter, jemanden persönlich aufzusuchen.

Dafür wünsche ich dir ganz viel Kraft und Glück, damit du wieder die Leichtigkeit spürst und deine Flügel ausbreiten kannst.
grenzgängerin

[Wunschengel]

Hallo grenzgängerin ...

Zuerst mal Danke für deine Antwort und für deine Worte.
Ja, du hast recht - es fällt mir total schwer, etwas über meine Lage zu erzählen. Aber ich habe gemerkt, dass es so nicht weitergehen kann.

Ich weiß, dass meine Freunde jederzeit hinter mir stehen würden, doch trotzdem könnte ich mit ihnen glaub ich nicht darüber reden, weil sie mich nicht verstehen würden, das weiß ich.
Und ich weiß auch, dass meine Eltern in diesem Thema recht untollerant sind. Ich will und kann mit ihnen nicht darüber reden.
Ich habe auch mit dem Gedanken gespielt, professionelle Hilfe aufzusuchen, aber da ist ja auch immer noch die Tatsache, dass ich erst 16 bin. Und ich denke, ich könnte den Mut dafür nicht aufbringen.
Diese Frau, diese Lehrerin hat mich zu einer schwachen Person gemacht.

Ich weiß nicht, wer in der Lage sein könnte, mir zu helfen. Ich denke, so jemanden gibt es nicht. Ich weiß es nicht.

Es ist auch so, dass ich wie schon mal gesagt keinerlei Erfahrung mit dem "lesbisch sein" habe. Ich schaue mir Mädchen, bzw. Frauen schon sehr interessiert an und habe keinerlei Interesse an Jungs. Doch auch mit Mädchen ist das sehr komisch, weil mir meine Lehrerin nur durch den Kopf geht, und Alles und Jeden mit ihr in Verbindung bringe.
Mit dieser Tatsache komme ich einfach nicht zurecht.

Ich würde so gerne mal, wenn auch (wegen IHR) ohne Gefühle, einfach mal ein hünsches Mädel küssen ... um zu wissen, wie sich das anfühlt. Doch da ist diese Fassade in mir, dieser Käfig der mich einschließt ...

Der Beitrag wurde von Wunschengel bearbeitet: 03.Feb.2008 - 17:05

[Moosmutzelchen]

Hallo Wunschengel!

Erst einmal ein paar kräftige :troest: Cyberdrücks von mir als kleinen Trost.
Ich kann Dir ganz gut nachempfinden, was Du gerade durchmachst. Ich war damals 13, als ich mich in meine Lehrerin verknallte und auch ich war ziemlich verzweifelt, weil ich für diese Frau einfach alles getan hätte und habe; ich habe sehr viel privat mit ihr zu tun gehabt, mir sehr viel Mühe für sie gegeben in außerschulischen Sachen und es tat mir weh, immer wieder zu merken, dass nie etwas aus uns werden wird, besonders in der Phase, als sie sich neu verliebte und ich ihr ganzes Versteckspiel miterlebte und ihre Verliebtheit, obwohl das so ein ****** war. Wie oft hab ich mir gewünscht, sie nur einmal berühren zu dürfen oder sie nur ein einziges Mal küssen zu dürfen. Richtig verzweifelt war ich während meines Abiturs. Die Erkenntnis, dass SIE meine große Liebe ist und dass es so eine Liebe nur einmal gibt und ich dafür verdammt bin, auf ewig unglücklich in sie verliebt zu sein, weil sie einfach nicht auf mich kommt, hat mich richtig fertig gemacht.

Mein Glück war, dass meine beste Freundin von alle dem wusste und ich in ihr immer eine super verständnisvolle Zuhörerin fand. Zudem habe ich im Internet ganz viele Gleichgesinnte kennengelernt, mit denen ich mich über Jahre austauschte. Daher habe ich auch viele verschiedene Erfahrungen, wie so eine Geschichte ausgehen kann.

Von einer weiß ich, dass sie gerade die Schule gewechselt hatte, weil sie damit überhaupt nicht mehr klar kam und seitdem geht es ihr wieder besser und lacht auch wieder öfter ;).

Mir hat damals nur die radikale Variante geholfen. Ich suchte mir nach meinem Abi einen Studienplatz am anderen Ende Deutschlands, vernichtete alle Erinnerungsstücke, die ich von ihr hatte, brach den Kontakt komplett ab und kehrte die ersten Monaten nicht mehr nach Hause zurück oder nur für ganz ganz kurze Zeit, so dass ich nicht Gefahr lief, ihr zu begegnen. Es war die schönste und befreiendste Zeit innerhalb meiner ganzen Schullaufbahn. Obwohl ich die ganzen Jahre zuvor jeden Morgen mit einem Kribbeln aufwachte, weil ich ihr ja wieder hätte begegnen können und ich jede einzelne Nacht von ihr träumte, war das mit dem Umzug auf einmal komplett vorbei. Mal ganz vereinzelt kamen Träume und die Momente, in denen ich nicht an sie dachte, wurden von Mal zu Mal länger, weil so viele neue Eindrücke auf mich einströmten, und die Gewissheit, ihr dort niemals zufällig zu begegnen, mich absolut frei und glücklich gemacht hat.

[grenzgängerin]

Hallo Wunschengel -

Ich glaube es gibt hier mehrere Themenfelder, die zu klären sind.
Einmal möchtest du raus aus der Abhängigkeit, die du gegenüber deiner Lehrerin spürst.
Wie fühlt es sich an, lesbisch zu sein, ist das andere Thema.

Im Moment kommt es mir so vor, dass dich das Gefühl der Abhängigkeit sehr beeinträchtigt in deinem Denken und Tun. Aber ich lese aus deinen Zeilen auch, dass du wieder du werden willst. Du hast schon formuliert, dass du dich auf diesen Weg begeben willst. Das ist ein wichtiger und guter Schritt. Dein Wille muss da sein, um etwas in deinem Leben zu ändern, dann kommt auch die Kraft.

Ich weiß, dass es schwer fällt, über sich zu reden. Es ist ja auch nicht leicht, das ein oder andere zuzugeben oder sich zu offenbaren.
Du hast ein gutes Gefühl für dich und dein Umfeld. Würdest du versuchen, mit deinen Eltern oder Freunden über das Thema zu reden, würden auch deren eigene Themen sehr stark mitschwingen. Wahrscheinlich hätte dein Anliegen dann auch gar nicht den Platz, den es bräuchte, um sich verständlich zu machen.
(Oh, ist das verständlich geworden? Wie du siehst, fällt es mir nicht so einfach, meine Gedanken in Worte zu formulieren.)

Darum, auch wenn du erst 16 bist, gibt es sicher Möglichkeiten, eine Beratung zu machen, ohne dass deine Eltern davon erfahren. Ich war damals auch über meine Eltern versichert (war allerdings schon über 18) und konnte angeben, dass diese nichts über die Therapie verfahren sollten. Jedenfalls nicht über die Krankenkasse. Irgendwann, als ich fand, dass es der richtige Zeitpunkt ist, habe ich ihnen davon erzählt. Nur so viel zu den Möglichkeiten auch eine Beratung geheim zu halten!

Ich weiß auch, dass die Entscheidung, sich jemandem Professionellen anzuvertrauen, wachsen muss. Und wenn du den starken Wunsch hast, wieder zu dir zu finden, wirst du FÜR DICH die richtige Entscheidung treffen. Ich habe es auf jeden Fall nicht bereut, im Gegenteil, ich bin soooo froh, wieder ich selbst zu sein.
Übrigens war ich auch mal sehr abhängig von einer weiblichen Bezugsperson und ich habe es durch die Beratung geschafft, mich zu lösen.

Es ist schwierig, in der Situation der Verstrickung, einen klaren Kopf zu bekommen und das, was anderen klar ist, muss einem noch lange nicht so vorkommen. Deshalb kann ich dir einfach nur von meiner Situation erzählen und du kannst schauen, was du dir davon mitnehmen kannst - sozusagen als Proviant. Was dir nicht schmeckt, lass einfach liegen.

[Moosmutzelchen]

Zu Deinem zweiten Post:

Eine meiner Leidensgenossinnen hat damals ihren ganzen Mut zusammen genommen und ihrer Lehrerin in einem Brief alles gestanden. Daraufhin kam es zu einem Gespräch zwischen den beiden und die Lehrerin vereinbarte einen Termin beim Schulpsychologen. Da sie auch Angst hatte, dass ihre Eltern etwas mitbekommen könnten, holte die Lehrerin sie immer wieder für den nächsten Termin ab und versprach, ihren Eltern nichts zu sagen. Beim ersten Gespräch waren sie auch zusammen dort, danach ging es nur noch um sie ...

Da ihr so ein enges Verhältnis habt, wäre das vielleicht auch eine Überlegung wert, sich ihr anzuvertrauen.

Zum Thema Küssen kann ich nur sagen: Das klappt nicht. Immer, wenn ich kurz davor war, schoss sie mir plötzlich in den Kopf und ich hab gar nichts mehr hingekriegt. Außer Jungenherzchen zu brechen :roetel: (mit Mädels zu küssen, hab ich mich gleich gar nicht getraut).

[Wunschengel]

Vielen Dank für eure Posts!
Das ist eine komplett neue Erfahrung für mich ...

Ich erwähnte ja oben schon mal, dass meine beste Freundin über mich bescheid weiß. Sie tröstet mich, und würde mir sehr gerne helfen. Aber sie kann es nicht, und deshalb ist das Alles etwas schwierig ... (vor Allem, weil sie die Lehrerin absolut nicht leiden kann)

Über einen Neuanfang habe ich ebenfalls schon nachgedacht, habe aber Angst, dass das für mich einfach viel zu früh wäre ... Ich hänge viel zu sehr an meiner Stadt, meinen Freunden, und an meiner Schule. Gehe auf ein Gymnasium und will Abitur machen ... Aber am meisten hänge ich an meiner Lehrerin. Sie ist so unbeschreiblich ...
Ich habe mir auch schon überlegt, dass es vielleicht gerade nicht so toll ist, wenn ich ein so gutes Verhältnis zu ihr habe. Denn mittlerweile haben wir schon über so viele Dinge gesprochen, ich weiß mehr über sie als irgendein anderer Schüler, denk ich mal. Wir haben uns schon öfters umarmt, und ich bin in solchen Situationen komplett im Gefühlschaos. Wenn ich mit ihr zusammen bin, oder einfach nur in ihrer Nähe, wenn ich sie sehe, dann hab ich das Gefühl, der glücklichste Mensch der ganzen Welt zu sein. Oder eben wenn sie etwas nettes sagt und mich in ihre Arme schließt ... Dann bin ich so happy, so wahnsinnig froh ... Und im nächsten Moment, wenn ich anfange, darüber nachzudenken, bricht wieder alles zusammen und ich versinke in meinem Tränenmeer.
Am Schlimmsten ist es, wenn sie mich fragt, was los ist. Ich merke richtig, wie sie sich Sorgen um mich macht. Sie sagt, sie kann es nicht mit ansehen, wenn ich unglücklich bin. Sie fragt, ob sie mir helfen kann; nimmt mich fast jedes Mal nach dem Unterricht zur Seite ...
Aber ich kann das nicht, ich habe solche Angst. Wenn ich mir vorstelle, dass sie bescheid weiß, und keinen Kontakt mehr mit mir will, dann wäre ich mit meiner Verzweiflung wahrscheinlich im Keller.
Wenn ich kleinere Probleme hatte, die mich bedrückten, war sie immer für mich da und hat mir geholfen ... Wenn ich daran denke, dass das Alles nicht mehr wäre, zerreißt es mir das Herz.

Habe ich schon erwähnt, dass ich Ferien über Alles verabscheue?

[Moosmutzelchen]

Ja, Ferien sind megaätzend in solchen Fällen!!!

Ich habe letztens auch schon darüber nachgedacht, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn sie auf Distanz geblieben wäre. Dann hätte ich mir nicht so viele Hoffnungen gemacht. Und vielleicht wäre es dann ja wirklich nur bei einer Schwärmerei geblieben, aber das lässt sich nun eh nicht mehr ändern.
Ich habe ja immer noch die Hoffnung, dass Erwachsene eigentlich in der Lage sein müssten, damit umzugehen. Und dass sie eben nicht panisch die Flucht ergreifen und so auf Distanz gehen, dass sie einem damit nur noch mehr weh tun. Doch gerade in Kombination mit Homosexualität ist es für manche scheinbar wirklich zu viel.

Aber wenn ihr so ein gutes Verhältnis zueinander habt, vielleicht kannst Du ja dann mal allgemein das Thema darauf lenken, dann wüsstest Du zumindest schon mal, wie sie überhaupt dazu steht. Du kannst ja auch eine "Freundin" ins Spiel bringen (also anstatt von Dir zu reden) und so sehen, wie sie reagiert ...

Soo krass meinte ich das mit dem Neuanfang übrigens nicht. Jedenfalls jetzt noch nicht. Aber vielleicht findest Du auch eine Schule, die Dir ganz gut gefallen könnte? Vielleicht hast Du ja auch noch Freunde, die auf einer anderen Schule sind, so dass Du gleich Anschluss hättest?

[Zimtmaus]

Mensch :abschied:
finde ich echt mutig so über deine Gefühle zu schreiben.
Liebe soll aber nichts negatives sein, sondern etwas positives.
Lass Dich mal drücken. :troest:
Die Frau kann gar nichts dafür. Sie ist sich ja dessen nicht mal bewusst.
Ich kann mich nur schwer in deine Lage hineinversetzen.....Kann man dieses verliebt-sein denn nicht in ein poitives Gefühl verwandeln?
Die Frau ist deine Lehrerin....oh man....es gibt so viele Mädchen und Jungs die sich in Ihren Lehrer oder in Ihre Lehrerin verlieben.
Du kannst natürlich für Sie schwärmen...ist vollkommen in Ordnung.
Vergiss aber deine Umwelt nicht-vielleicht übersiehst du sonst einen ganz besonderen Menschen der Dir auch sein Herz schenken will.
Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute.

[Wunschengel]

Ihr seid so lieb! Das tut gut ...

Das mit dem "unauffällig auf das Thema lenken" ist vielleicht wirklich gar nicht so schlecht ... Darüber hab ich noch gar nicht nachgedacht. Generell fällt mir das Denken in letzter Zeit sehr schwer.
Wir haben mit der Klasse mal bei ihr im Unterricht das Thema "Homosexualität" durchgekaut. Ein Typ hat von sich aus gemeint, dass das an der Normalität des Menschen vorbei geht, und dass das nicht dem Sinn der Fortpflanzung entspricht.
Das fand sie mal gar nicht in Ordnung, und das ist in einer ziemlich krassen Diskussion geendet.
Sie ist irgendwie so ... menschlich, so lieb. Nicht unbedingt wie eine Lehrerin (das kommt aber auch auf den Schüler drauf an). Sie ist recht chaotisch, kommt meistens immer ein paar Minuten zu spät und vergisst gerne mal was ... Das ist so wahnsinnig süß.
Vielleicht werd ich mal versuchen, wirklich irgendwie in diese Richtung zu kommen, was ein Gespräch mit ihr angeht... Ich könnte ihr erzählen, dass ich mich wahnsinnig in jemanden verliebt habe, aber weiß, dass ich diese Person nie bekommen kann. Nur was sage ich, wenn sie fragt, wer es ist?
Danke übrigens!

Das mit "Neuanfang" klingt so eigenartig ... Ich glaube, ich könnte gar nicht die Kraft dafür aufbringen ... Und davor hätte ich denk ich auch viel zu viel Angst. Und diese Sehnsucht würde mich zerstören ...

@Zimtmaus:
Ich weiß, dass sie nichts dafür kann. Sie ist vollkommen ahnungslos. Sie denkt, sie hilft mir mit ihren Worten, und merkt nicht, dass sie alles nur noch schlimmer macht. Aber ich wünschte, sie könnte was dafür. Wenn es nämlich so wäre, könnte ich ihr wenigstens die Schuld an Allem geben und hätte somit etwas negatives an ihr auszusetzen. Aber es geht nicht.
Meine beste Freundin hat mir auch schon gesagt, dass ich das Ganze mal positiv sehen soll. Aber ich finde einfach nichts, was daran gut sein soll, wenn es mein Leben und mein "Ich" kaputt macht.
Ich würde so gerne mit offenen Augen durch die Welt spazieren, aber ich packe es einfach nicht. Sobald ich mir jemanden genauer ansehe, geht SIE mir durch den Kopf, wieder mal. Die ganze Zeit, immer und überall .... Es ist schrecklich!
Ich weiß, dass ich mich zusammenreißen muss ... es ist nur so wahnsinnig schwer.

Danke für eure Worte!

[miriam]

Hallo Wunschengel,

als ich Deinen Beitrag las, fühlte ich mich sehr stark zurückversetzt in meine eigene Mittel- und Oberstufenzeit! Für mich gab es da auch so eine Lehrerin, sie war mein Ein und Alles und es geschah auch so mancherlei, aber natürlich ist nichts aus uns geworden, konnte nichts werden. (Immerhin war ich, so wie Du jetzt, minderjährig.) Noch bis in meine Studienzeit hinein habe ich sie geliebt und auch ab und zu gesehen, wenn ich in meiner Heimatstadt war.

Ich habe zu der Zeit minutiös Tagebuch geschrieben, kann heute also alles genau nachlesen. Es hat mich damals sehr erleichtert, alles aufzuschreiben. (Und zu zeichnen, malen, musizieren, zu lesen....und nicht, mich selbst zu verletzen!)

Ich habe den Eindruck, daß Du zum ersten Mal richtig verliebt bist. Und ich kann nachempfinden, wie Du Dich dabei fühlst. Ich weiß nicht, wie es bei Dir ist oder wie Du es später sehen wirst, aber für mich war die Zeit damals, trotz der Tatsache, daß es eine "unglückliche" Liebe war, eine gute Zeit. Ich bin gewachsen und gereift (was bei Dir offenbar auch der Fall ist, wenn Du schreibst, daß Du Dich verändert hast), vom Kind zur Frau herangereift. Und habe mich selbst sehr intensiv erlebt. Übrigens wußte auch nur meine beste Freundin von dieser Liebe.

Als "alte" Frau möchte ich Dir noch mitteilen, daß nach dieser "großen" Liebe noch andere kamen, die glücklicher waren (und sind). Und ich bin ganz sicher, daß es Dir genauso ergehen wird!

Ich drücke Dir die Daumen, daß Du Dein Gleichgewicht bald wiederfindest,

Gruß, Miriam



Der Beitrag wurde von miriam bearbeitet: 03.Feb.2008 - 20:51

[junisonne]

[Moosmutzelchen]

Du könntest auch sagen, dass Du einen Freund oder Freundin hast, die sich ins gleiche Geschlecht verliebt haben oder eine Freundin, die sich in die Lehrerin verliebt hat. Du könntst sie ja vielleicht auch fragen "Was würden Sie machen, wenn sich ein/e Schüler/in in Sie verliebt hätte?" Und wenn sie fragt, warum Du das wissen willst, kannst Du ja sagen, dass eine Freundin von Dir gerade damit zu kämpfen hat ...

Da sich die Gefühle ja nicht so leicht abschalten lassen und Du ihr auch nicht groß aus dem Weg gehen kannst, kannst Du ja vielleicht versuchen, ein bisschen an Deiner Einstellung zu arbeiten. Diese Liebe als Bereicherung anzusehen und nicht als etwas, das Dich nur kaputt macht. Das Gefühl lieb gewinnen und sich darüber zu freuen, dass Du so etwas empfinden darfst. Das lässt Dich doch reifen und macht Dich noch menschlicher. Wenn Du das erst einmal überstanden hast, wirst Du auch noch ganz andere Sachen überstehen. Beobachte doch mal Deine Freundinnen, über was die sich teilweise einen Kopf machen, was doch eigentlich gar nicht wichtig ist.
Vielleicht gelingt es Dir ja auch, es als Glück anzusehen, sie überhaupt zu kennen. Wie trostlos wäre das Leben denn ohne so einen süßen, chaotischen und verschusselten Menschen? Und zudem mag sie Dich sogar noch sehr und Du bist ihr nicht egal.
Mir hat sonst schon ein einziges Lächeln von ihr genügt, um den Rest des Tages auf Wolken zu verbringen ;)

Und miriam schließe ich mich an, finde einen anderen Weg, um damit klar zu kommen, schreibe, zeichne, dichte, musiziere, aber schmeiß Dich nicht wegen ihr weg (und auch wegen sonst keinem).

[nico]

Moinmoin Wunschengel!

Liebe kann weh tun, gerade wenn es die erste wirklich intensive - unerreichbare - Liebe ist.

Was mir an Deiner Geschichte aufstößt, ist die Destruktivität. Also die negativen Gefühle, die sie in Dir auslöst, mit gar konsequenten Handlungen (Selbstverletzung).


Gibt es an Deiner Schule Sozialarbeiter oder Schulpsychologen, denen Du Dich anvertrauen kannst?
Ich weiß nicht, wo Du wohnst - in jeder größeren Stadt gibt es Beratungsstellen, auch nur welche für Frauen, die Dir helfen können.

Du sagst, Du machst gerade Abi - hat sich das bereits auf Deine Leistungen ausgewirkt (Leistungsabfall)?


Nun, wie Du siehst, gibt es einige hier unter uns, die ähnliches erlebt haben wie Du.
Persönliches von mir und eventuell konkretere Hilfe über PM, wenn Du möchtest.

[Wunschengel]

Es gab vor Kurzem noch Vertrauenslehrer an unserer Schule ... SIE war eine von ihnen.
Ich weiß nicht, ob ich einem fremden Menschen (real) dieses Vertrauen schenken könnte ... Und ich weiß ja auch nicht, wie die Kontakte unter den Lehrern sind, selbst wenn ein Sozialpädagoge der Schweigepflicht unterliegt.

Keine Ahnung, wie das so mit den Sorgentelefonen ist ... Dazu müsste ich mich echt überwinden. Vielleicht sollte ich mich mal erkundigen ...

Dass ich ihr nicht egal bin, hat sie mir selbst schon mal ins Gesicht gesagt. Sie hat dann immer diesen Blick ...

Kann es eigentlich passieren, dass sich Lehrer auch in Schüler verlieben? Also passieren kann es sicher schon, aber mit der Homosexualität verhält sich das ja vielleicht anders, ich weiß es nicht.
(Warum ist sie ausgerechnet Lehrerin?)
Aber ich fange wohl schon wieder an zu träumen ...

Seltsam ist auch, dass sie so undurchschaubar ist, und immer für Überraschungen gut.
An einem Tag hatten wir in der Schule mal so eine Art "besonderen Sporttag". Da gings ums Klettern ... und somit auch um das Befestigen von diesen Gurten, die man da tragen muss. Und dabei gab es eine Situation, bei der ich fast meinen Verstand verloren hätte. Ich war gerade damit beschäftigt, den Gurt enger zu ziehen, da schlang sie von hinten ihre Arme um mich und erledigte das selbst. (Also das Festziehen der Gurte an den Oberschenkeln)
Ich konnte mich in dem Moment echt kaum bewegen, ich war wie gelähmt. Das Gute war, das in dem Augenblick fast niemand dabei war, bzw. es gesehen hat. Eine Freundin von mir kam aber danach zu mir und fragte mich ganz geschockt, was da abläuft, und was das gerade eben sollte.

... Und dann geht das Nachdenken wieder los, und ich bin so wahnsinnig verwirrt und weiß nicht, was ich tun soll ...

Ich mache in zwei jahren das Abitur ... Verschlechtert haben sich meine Leistungen in der Schule durch die Situation seltsamerweise nicht, im Gegenteil, ich bin sogar richtig gut geworden ...
Wie gesagt, meine Gefühle spielen vollkommen verrückt.

Ich frage mich schon manchmal, was wäre, wenn ich sie nie so wirklich kennen gelernt hätte. (Bis vor zwei jahren kannte ich sie nur vom Sehen her) Dann wären diese Schmerzen jetzt nicht da ...
Aber ich kann mir jetzt auch nicht mehr vorstellen, wie es wäre, wenn das Alles nie passiert wäre. Sie ist der wunderbarste Mensch der ganzen Welt.

Der Beitrag wurde von Wunschengel bearbeitet: 03.Feb.2008 - 22:59

[Liane]

[Wunschengel]

Ja, das ist die bittere Wahrheit ...
... und die tut verdammt weh!

Aber was, wenn wirklich Liebe ins Spiel kommt? (nicht bei "uns", sondern im Allgemeinen) ... Gefühle kann man doch nicht verbieten ... Und wenn man es geheim hält?

Aber ich weiß: Es ist nicht möglich.

:(

[Liane]

Die Sache mit dem Gurt war von ihr vielleicht ungeschickt gelöst (wobei eine heterosexuelle Frau meist nichts dabei findet, eine andere zu berühren), vielleicht dachte sie auch, Ihr versteht Euch gut, da stört Dich das nicht - und wenn sie den Gurt an sich selber zu schließen gewohnt ist, dann kann sie es in dieser Position viel besser als von vorne, wo alles seitenverkehrt ist.

Dass Du Sorgen hast, andere VertrauenslehrerInnen könnten trotz Schweigepflich irgendetwas ausplaudern, kann ich nachvollziehen. So gesehen wäre ein Sorgentelefon sicher eine gute Idee. Die Menschen dort sind sicher nicht weniger vertrauenswürdig als wir im Forum - denn von uns weißt Du gar nichts, von der Person am anderen Telefonende zumindest das Geschlecht und das ungefähre Alter. Und eine reale Stimme gibt mehr Rückmeldung als Buchstaben, die auf Deinem Bildschirm erscheinen.

Probiers einfach mal aus. :) :zustimm:

[Liane]

[Wunschengel]

Meine Eltern wissen es nicht, aber sie haben glaube ich Vermutungen. Zumindest kommen manchmal Sprüche ... (wo auch immer sie die her haben)
"Bitte tu uns das nicht an!"
"Brich uns nicht das Herz." Sie haben zwar nichts gegen Homosexualität, aber wenn es in "eigenen Kreisen" auftritt, dann passt ihnen das ganz und gar nicht ...

Das macht die Sache noch schwerer.
Ich weiß noch nicht mal, ob ich komplett lesbisch bin, oder vielleicht auch bi. (obwohl ich mich bisher noch nie direkt für Jungs interessiert habe) Wie gesagt, das ist alles noch ziemlich neu für mich.

Ich würde das "Verliebt-Sein" ja liebend gerne genießen, aber in so einer Situation weiß man irgendwie nicht, wie es weitergehen soll. Es ist Alles so *******, dass man der Meinung ist, dass es nie vorbei sein wird ... obwohl ich noch viel vor mir hab, aber ich habe in meinem Leben noch nie solche starken Gefühle für einen Menschen gehabt ...