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> *Simsalasarrazin*, der Maître bittet zu Tisch, die 4,25-€-Soli-Diät
neelia
Beitrag 20.Feb.2008 - 14:15
Beitrag #21


Gut durch
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QUOTE (Yula @ 20.Feb.2008 - 14:04)

Ich brauche ja schon das doppelte des hier angeführten Tagessatzes nur für Zigaretten :roetel:

:o
Das ist heftig. Weißt du wieviel du sparen könntest, wenn du das Rauchen aufgeben würdest???
Also, wenn du pro Tag 6€ für Zigaretten ausgibst, könntest du im Monat ca. 180€ sparen. Das wären im Jahr 2150€!
Ich nehme an du rauchst schon so um die 3 Jahre. Dann hättest du jetzt 6480€, wenn du vor drei Jahren angefangen hättest jeden Tag 6€ zu sparen!
Überleg mal, was du dir davon jetzt kaufen könntest...

Aber es ist ja noch nicht zu spät. Wenn du jetzt aufhörst zu rauchen und die 6€ auf dein Konto einzahlst, dann hast du in 10 Jahren 21 600€!!! Dafür kannst du dir eine kleine Eigentumswohnung kaufen oder ein neues Auto oder eine schöne lange Reise :wub:

Also wenn das mal kein Grund für dich ist mit dem Rauchen aufzuhören... -_-
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Liane
Beitrag 20.Feb.2008 - 15:53
Beitrag #22


Heiligenanwärterin
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QUOTE (neelia @ 20.Feb.2008 - 13:54)
Ich persönlich denke, dass es ausreicht von 3€ am Tag zu leben. Noch dazu behaupte ich, dass dieser Betrag sogar für eine gesunde Ernährung reicht!
Das wären also maximal 95€ pro Monat für eine Person.
Davon sollte/muss jeder leben können...

Kannst Du konkret Rezepte für 1 Woche angeben, die einen 75 kg schweren/leichten Menschen mit täglicher körperlicher Ertüchtigung (merke: wer sparen muss, geht zu Fuß, anstatt sich eine Busfahrkarte zu leisten) langfristig gesund ernähren?

edit: Deine Schlussfolgerung mit dem Rauchen finde ich aber klasse :zustimm:

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 20.Feb.2008 - 15:54
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Yula
Beitrag 20.Feb.2008 - 16:00
Beitrag #23


Naschkatze
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Ja ja, JA!
Ich weiß ja, aber so richtig vorstellen kann ich mir nicht mit dem Rauchen aufzuhören.
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pfefferkorn
Beitrag 20.Feb.2008 - 16:07
Beitrag #24


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@yula

niemand hat hier gesagt, dass es toll ist und erstrebenswert von 3 euro am tag leben zu müssen -

und: du mußt dich nicht schämen...
rauchen allerdings ... gefährdet die gesundheit :-)

ich gebe gerne zu , dass ich es für mich beruhigend finde zu wissen, dass ich schon mit viel weniger geld ausgekommen bin als heute und nicht unglücklich damit war -

wir alle verbrauchen bis zum ende unseres lebens viel - sparen ist ja nicht der sinn des lebens - manchmal aber leider nötig









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neelia
Beitrag 20.Feb.2008 - 16:52
Beitrag #25


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QUOTE (Liane @ 20.Feb.2008 - 15:53)
Kannst Du konkret Rezepte für 1 Woche angeben, die einen 75 kg schweren/leichten Menschen mit täglicher körperlicher Ertüchtigung (merke: wer sparen muss, geht zu Fuß, anstatt sich eine Busfahrkarte zu leisten) langfristig gesund ernähren?


Ja, kann ich. Ich stelle ja nicht einfach Behauptungen auf, die nicht stimmen ;)

Also:
Zum Leben brauchst du auf jeden Fall Milchprodukte (Milch oder Quark reichen, es muss kein teurer Markenjoghurt sein!) Dies gibt es günstig zu erwerben. Ein Liter Milch kostet ca. 70 Cent und reicht für 5 Tage, wenn du dir ein Glas (0,2 l) am Tag genehmigst.
Außerdem brauchst du Obst. Auch dies ist bei gut bedachtem Einkauf günstig zu bekommen. Äpfel sind z. B. immer günstig. Eine große Tüte (von ALDI) reicht pro Person mindestens für 2 Wochen und du kannst jeden Tag einen Apfel essen. Natürlich solltest du bei Erdbeeren im Winter (außersaisonal!) verzichten, weil: teuer und qualitativ nicht hochwertig! Zu beachten ist also der Kauf von saisonalem Obst und Gemüse.
Da wären wir auch schon beim nächsten. Gemüse ist bei einer gesunden Ernährung nicht wegzudenken. Aber auch hier kann man Geld einsparen. Gurken, Möhren, Tomaten und Eisbergsalat sind immer relativ günstig. Paprika dagegen eher teuer und sowieso ungesund, weil sie sehr gespritzt ist und man dies auch durch Abwaschen nicht beseitigen kann, weil das die Oberfläche der Paprika nicht so gut zulässt. Aber das auch nur nebenbei -_-

Weiter im Beweis meiner "Behauptung".
Was du außerdem brauchst sind Kohlenhydrate. Da fallen mir spontan Reis, Kartoffeln und Vollkornbrot ein.
Du kommst pro Tag mit 100g Reis und 2 Scheiben Brot aus. Oder auch mit 2 Kartoffeln und 2 Scheiben Brot. Du kannst da variieren. Ein Kilo Reis kostet ca. 1,50€ und reicht für 10 Mahlzeiten.
Das letzte auf unserer Liste ist Fleisch und/oder Fisch. Dazu eigenen sich am besten Putenfleisch oder Hähnchenfleisch. Das würde ich jedoch nur 1-2 mal pro Woche essen, weil es teuer ist und Fleisch ja angeblich nur in Maßen gesund ist. Ein Beutel Fisch kostet um die 2€ und reicht auch für ca. 10 Tage (und das bei täglichem Verzehr!!!).
All das, was dein Körper braucht ist somit abgedeckt und das was ich gerade aufgezählt habe bekommst du für 3€ am Tag!

Ach ja, Trinken kostet übrigens nichts, weil das Leitungswasser in Deutschland gut ist und mehr brauchst du nicht!

Ich weiß, dass mein Beweis nicht konkret war, weil ich keine genauen Beträge genannt habe. Also werde ich eine Woche lang alles aufschreiben (mit Preis) was ich einkaufe und esse. Und ich wette mit dir, dass ich pro Woche weniger als 21€ für meine Nahrungsmittel bezahle.
Ich gehe morgen einkaufen und schreibe dir genau, was ich gegessen habe, wieviel, ob ich satt bin und genug Energie habe und wie teuer alles war.

edit: +s

Der Beitrag wurde von neelia bearbeitet: 20.Feb.2008 - 16:55
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Liane
Beitrag 20.Feb.2008 - 17:06
Beitrag #26


Heiligenanwärterin
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QUOTE (neelia @ 20.Feb.2008 - 16:52)

Was du außerdem brauchst sind Kohlenhydrate. Da fallen mir spontan Reis, Kartoffeln und Vollkornbrot ein.
Du kommst pro Tag mit 100g Reis und 2 Scheiben Brot aus. Oder auch mit 2 Kartoffeln und 2 Scheiben Brot.

Nein. Sorry, ich bin sehr schlank, aber 2 Kartoffeln und 2 Scheiben Brot reichen mir nicht für 5 Mahlzeiten. Für 1 Hauptmahlzeit ja, wenn ich noch Gemüse und Eiweiß dazu esse.

QUOTE

Ach ja, Trinken kostet übrigens nichts, weil das Leitungswasser in Deutschland gut ist und mehr brauchst du nicht!

Leitungswasser ist zwar nicht teuer, aber auch nicht gratis. Und Du trinkst tatsächlich auch morgens nur Wasser? Niemals Tee? Kaffee? Nichts anderes als Wasser?

QUOTE

Ich weiß, dass mein Beweis nicht konkret war, weil ich keine genauen Beträge genannt habe. Also werde ich eine Woche lang alles aufschreiben (mit Preis) was ich einkaufe und esse. Und ich wette mit dir, dass ich pro Woche weniger als 21€ für meine Nahrungsmittel bezahle.
Ich gehe morgen einkaufen und schreibe dir genau, was ich gegessen habe, wieviel, ob ich satt bin und genug Energie habe und wie teuer alles war.


Darauf bin ich gespannt :)
Schreibst Du auch noch, wie groß Du bist, wieviel Stunde pro Woche Du körperlich aktiv bist, und ob Du noch im Wachstum bist oder Stress ausgesetzt?
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Yula
Beitrag 20.Feb.2008 - 17:07
Beitrag #27


Naschkatze
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@ neelia

Ich hoffe das das lediglich ein Selbstversuch ist. Ansonsten bin ich mit dem posting überfordert. Auch auf die Gefahr hin als blöde Ignorantin rüberzukommen, aber es muß doch niemand wirklich über den Zeitraum x mit so wenig Geld auskommen?
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Liane
Beitrag 20.Feb.2008 - 17:09
Beitrag #28


Heiligenanwärterin
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QUOTE (Yula @ 20.Feb.2008 - 17:07)
Auch auf die Gefahr hin als blöde Ignorantin rüberzukommen, aber es muß doch niemand wirklich über den Zeitraum x mit so wenig Geld auskommen?

Ich fürchte, dass es tatsächlich auch in unserer Wohlstandskultur mehr Menschen davon gibt, als wir uns alle eingestehen wollen. :(

Ich dachte, Neelia geht noch zur Schule und lebt bei ihren Eltern. Daher ist es vermutlich wirklich nur ein Selbstversuch.
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neelia
Beitrag 20.Feb.2008 - 17:21
Beitrag #29


Gut durch
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Ja, ich wohne noch zu Hause. Ich mache Leistungssport, bin 1,77 m groß.
Ja, es ist ein Selbstversuch aber ich werde so auch leben, wenn ich allein wohne, weil ich gar nicht einsehe mein Geld für Essen auszugeben.
Ich würde es auch hier zu Hause machen aber ich werde gezwungen das zu essen was es hier gibt -_-
Meine Mutter und meine Schwester ernähren sich nicht gesund und gekocht wird hier auch nicht (wenn überhaupt, dann selten). Ich koche dafür gern und relativ oft.

Für euch werde ich also mein Taschengeld opfern und eine Woche lang einkaufen, was ich essen will und nicht das, was meine Mum und meine Schwester essen wollen :D
Und nur nochmal zum mitschreiben: ich weiß, dass ich mit weniger als 21€ im Monat auskomme :P
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Liane
Beitrag 20.Feb.2008 - 17:26
Beitrag #30


Heiligenanwärterin
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QUOTE (neelia @ 20.Feb.2008 - 17:21)
Und nur nochmal zum mitschreiben: ich weiß, dass ich mit weniger als 21€ im Monat auskomme :P

In der Woche, oder? :rolleyes:
Nicht vergessen: Gewürze, Öl, Essig, Senf,..... (das vergisst man leicht, weil es sowieso im Schrank steht)
Bin gespannt. :)
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blue_moon
Beitrag 20.Feb.2008 - 17:26
Beitrag #31


strösen macht blau!
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irgendwie klingt das wie ne mutprobe (oder was ganz anderes)... :gruebel: - ich glaube kaum, dass ein ernährungsexperte eine leistungssportlerin mit 2 kartoffeln und 2 scheiben brot über den tag kommen liesse. - gut, dass du noch bei deinen eltern wohnst...
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Yula
Beitrag 20.Feb.2008 - 17:29
Beitrag #32


Naschkatze
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Danke neelia, das hat mir den Tag gerettet :)
Mir war schon richtig schlecht bei dem Gedanken das du da gezwungenermaßen bei Wasser und Brot sitzt.

Aber wegen dem nicht einsehen für Essen Geld auszugeben. Ist das denn nicht auch ein Stück Lebensqualität was du dadurch abgibst?
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dandelion
Beitrag 20.Feb.2008 - 17:33
Beitrag #33


don't care
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QUOTE (Liane @ 20.Feb.2008 - 17:06)
Du trinkst tatsächlich auch morgens nur Wasser? Niemals Tee? Kaffee? Nichts anderes als Wasser?

Tee ist für 2 Cent die Tasse zu haben - es muß ja nicht gleich Yogitee Schlagmichtot Chakrablüte sein ;)
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Liane
Beitrag 20.Feb.2008 - 17:34
Beitrag #34


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Eine interessante Frage.
Vor einiger Zeit habe ich einen Artikel darüber gelesen, wie sich der Wert von Nahmrung verändert hat.
Ursprünglich hat der Mensch gearbeitet, um ausreichend zu essen zu haben. Für viel mehr hat es nicht gereicht (und oft nicht mal dafür...). Auch in vielen anderen Teilen der Welt wird das, was man hat, für Essen ausgegeben. Nahrung hat dadurch großen Wert.
Bei uns ist aber Nahrung vielmehr eine Notwendigkeit, deren Wert hinter Konsumgütern zurücksteht.
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Liane
Beitrag 20.Feb.2008 - 17:36
Beitrag #35


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QUOTE (dandelion @ 20.Feb.2008 - 17:33)
QUOTE (Liane @ 20.Feb.2008 - 17:06)
Du trinkst tatsächlich auch morgens nur Wasser? Niemals Tee? Kaffee? Nichts anderes als Wasser?

Tee ist für 2 Cent die Tasse zu haben - es muß ja nicht gleich Yogitee Schlagmichtot Chakrablüte sein ;)

Auch Kleinvieh macht Mist...
3 Tassen am Tag sind bereits 1095 im Jahr, das macht 2190 cent oder 21€90 (falls ich mich nicht verrechnet habe). Klingt wenig - aber wer wirklich sparen muss, darf solche "Kleinposten" nicht vergessen.
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Yula
Beitrag 20.Feb.2008 - 17:41
Beitrag #36


Naschkatze
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QUOTE (Liane @ 20.Feb.2008 - 17:36)
Auch Kleinvieh macht Mist...
3 Tassen am Tag sind bereits 1095 im Jahr, das macht 2190 cent oder 21€90 (falls ich mich nicht verrechnet habe). Klingt wenig - aber wer wirklich sparen muss, darf solche "Kleinposten" nicht vergessen.

Wenn schon denn schon...
Das Teewasser muß auch erhitzt werden, und wieder sind pro Jahr ein paar Euro Strom oder Gas fällig.
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LadyGodiva
Beitrag 20.Feb.2008 - 18:00
Beitrag #37


Strøse
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Die Diskussion entwickelt sich doch in Richtung Weinbeerenverstoffwechslung mit Tendenz zur D20 Potenz...

Wie schon mehrfach fest gestellt, ist es möglich, sich von 3 Euro am Tag mit einem gewissen Arbeitsaufwand (auch mental) einigermaßen abwechslungsreich und vollwertig zu ernähren. Wenn man kochen kann und so gar kein Fleischzahn ist. Das stellt ja auch niemand wirklich in Abrede.

Was mich - orientierend am Threadtitel - so frappiert hat, ist die schulterzuckende Selbstverständlichkeit, mit der ein sozialdemokratischer(?) Politiker vom Sozialstaat abhängigen Personen auf den Teller sieht. Was ist der nächste Schritt? Eine Einschränkung der Wohnortwahl oder der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen?
Ich sehe darin eine fatale Fehldeutung von "Staatsbürger".
Ist unser Sozialstaat inzwischen tatsächlich schon auf dieser peinlichen Stufe der Verwaltung des Elends angekommen?
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Bilana
Beitrag 20.Feb.2008 - 18:35
Beitrag #38


Capparis spinosa
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QUOTE
Ich weiß, dass mein Beweis nicht konkret war, weil ich keine genauen Beträge genannt habe. Also werde ich eine Woche lang alles aufschreiben (mit Preis) was ich einkaufe und esse. Und ich wette mit dir, dass ich pro Woche weniger als 21€ für meine Nahrungsmittel bezahle.

Und bitte sag uns, was du bei den geplanten Mengen abgenommen hast. :rolleyes:
Das was du schreibst esse ich zu einer Mahlzeit, also ca. das 3fache am Tag. Und nein ich bin nicht übergewichtig und nein ich arbeite nicht auf dem Bau.
Ich ich wüsste auch gerne wie dir der Reis und das Brot pur schmeckt.. nach einer Woche... nach 1 Monat.



QUOTE
Was mich - orientierend am Threadtitel - so frappiert hat, ist die schulterzuckende Selbstverständlichkeit, mit der ein sozialdemokratischer(?) Politiker vom Sozialstaat abhängigen Personen auf den Teller sieht. Was ist der nächste Schritt? Eine Einschränkung der Wohnortwahl oder der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen?

Das ist doch faktisch schon da. Zumindest was den Wohnort und Wohnbedingungen für alg II Empfänger angeht. Und die medizinische Versorgung, nun ja.
Die Frage ist.. wie soll es anders gehen? Wo soll das Geld herkommen? Mein Volkswirtschaftliches Halbwissen sagt mir, das ist schon ne Menge was man in unserem Staat bekommt, in anbetracht der Möglichkeiten.
Was mich eher stutzig gemacht hat, war die tatsache, dasd die meisten ALG II Empfänger wohl doch klüger, gesünder planen und Essen als Sarrazin es vorschlägt. Er hat damit nur gezeigt, das er keine Ahung von den Menschen hat, von denen er spricht, das er alles andere als volksnah und kompetent ist, Politiker einer Stadt zu sein, die lautn seines Chefs, arm, aber sexy ist. (Bleibt aber arm, trotz sexy.)
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Sägefisch
Beitrag 20.Feb.2008 - 18:38
Beitrag #39


Schlaudegen.
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Die Nachkriegsrepublik hat in der Breite einen bestimmten, stolzen Kleinbürgertypus hervorgebracht, der sich seit jeher als Maß der Dinge begreift und das Scheitern als individuelle Fehlleistung anderer (zu dumm, zu faul, zu verkommen) jenseits des eigenen Lebensraumes verbannt, denn Vati hat ja immer alles brav richtig gemacht.

Je näher die Ohnmacht an diese Schicht heranrückt, desto wilder muß man treten um den Plebs ja auf Abstand zu halten.

Darum liest man dann auch lieber, daß der Kerl es ja auch besser anstellen könnte (siehe Speiseplan), statt sich die soziale Frage einzugestehen. Warum sollten Politiker von diesem Denken frei sein? Wer sich in Brüssel 120€ Fressgeld am Tag draufschlagen läßt (ja, richtig gelesen) MUSS die Menschen ja in unterschiedlich zu wertende Klassen aufteilen damit ihm nicht der Kopf platzt.



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Sägefisch
Beitrag 20.Feb.2008 - 18:49
Beitrag #40


Schlaudegen.
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QUOTE (Bilana @ 20.Feb.2008 - 18:35)
Die Frage ist.. wie soll es anders gehen? Wo soll das Geld herkommen?

Die Frage ist richtig, allerdings wird sie für meinen Geschmack viel zu oft dann gestellt, wenn die Bürger vergleichsweise geringe Summen bekommen sollen, um tägliche Bedürfnisse zu decken (was im übrigen reine Binnennachfrage bedeutet).

Sie taucht kaum auf, wenn die deutsche Kriegsflotte jahrelang fern der Heimat operiert, wenn Steuergeld qua Bankenbeteiligung verbrannt wird, wenn eine überdimensionierte politische Kaste bis runter zum Ministerialrat für ein paar Jahre Dienst üppigst dauerversorgt wird, wenn Kohl mal eben 5 Mia. in den 2. Golfkrieg steckt (woher auch immer die eigentlich kamen), wenn Volksvermögen gegen Schmiergeld verramscht wird, Konkurrenzbetriebe im östlichen Ausland rundgefüttert werden, ich könnte eine Stunde so weitertippen.

Kurz: können wir uns eine selbstbefruchtende Entscheidungsträgerelite leisten, die nichts zu Problemlösung für die Bevölkerung beiträgt, für die sie arbeitet?

Herr Sarrazin ist technisch gesehen Diener des Bürgers, auch des mittellosen, herrscht diesen aber an.

Ich lebe in einem Land in dem es eben doch geht, erwerbslosen Menschen einen gewissen Lebensstandard zu erhalten, nicht nur was alltägliche Alimentierung angeht, sondern gerade auch die Bereitschaft, bis weit über die 50 hinaus Ausbildungen und Umschulungen zu ermöglichen. Hier geht es. Weil es gewollt ist.
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