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> familienaufstellung, kennt ihr das ?
Weissdorn
Beitrag 20.Feb.2008 - 16:10
Beitrag #21


Naschkatze
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zu pandora:

ich finde Du beschreibst völlig verschiedene Aufstellungsmethoden: Bei der ersten Beschreibung scheint es ein Team von Statisten zu geben, die als Standings gesetzt werden. Der Klient hat nur eine eingeschränkte Wahlmöglichkeit.

Bei Deiner zweiten Beschreibung, bleibt der Klient, in dem Fall warst Du es, völlig frei in seinen Entscheidungen.


zu McLeod:

wie unterscheidest Du Selbsterfahrung und Therapie, bzw. wo siehst Du die Grenze zwischen beiden?



:wavey: weissdorn
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McLeod
Beitrag 20.Feb.2008 - 20:38
Beitrag #22


mensch.
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Ähm... ein paar Holzfiguren zu benutzen, um sich haptisch zu artikulieren ist nicht unbedingt gleich eine Familienaufstellung im systemischen Sinn. Auch wenn ich den nur schemenhaft kenne ;o) - das ganze Prozedere ist einfach ein anderes, insbesondere kein "gegenwärtiges und zukünftiges System", das mensch selbst stellt - in der systemischen Aufstellung stellt mensch die Gegenwart und zwar alleine, nicht gemeinsam. Denn dasselbe "System" sieht für 2 Beteiligte anders aus.

Insofern, afrika, denke ich, dass Eure Therapeutin die Figuren und ihr Aufstellen anders verwendet hat.

@weissdorn: es gibt verschiedene Möglichkeiten aufzustellen: mit anderen Menschen, die mensch fragt ob sie Stellvertreter sein möchten oder allein mit Figuren, Papieren mit Namen drauf... Es liegt nicht am Werkzeug, die Methode gut und achtsam einzusetzen. Das was Pandora beschreibt, klingt ein wenig nach Psychodrama, ohne dass ich jetzt allzu firm in all den vielen Methoden und Werkzeugen wäre.

Und wo die Grenze zwischen Selbsterfahrung und Therapie für mich liegt... puh... ähm... ich ahne schon, dass das gleich auseinandergepflückt wird. Ich gehe / ginge mit unterschiedlichen Erwartungen in die Situationen "Selbsterfahrungsworkshop" oder "Therapie". Bereits der zeitliche Horizont... Einmalerlebnis versus (temporäre) Dauereinrichtung. Dann die Wissenschaftlichkeit: ich bin bereit, hier und da "unbeweisbare" und nur durch Empirik als wirksam erwiesene Methoden auf mich anzuwenden. Kinesiologie, Bachblüten, systemische Familienaufstellungen... alles schonmal mitgemacht, erlebt, genommen. Ohne, dass ich ne Eso-Tante wäre. Gebrochene Knochen oder eben ein dauerhaft gebrochenes Herz allerdings würde ich in die Klinik bringen. Ich glaube nicht an Kräutersäfte gegen Krebs. Dass sie und positives Denken unterstützen schon.

Wird mit diesen Beispielen meine Grenze sowohl in meinem eigenen Tun als auch meiner persönlichen Definition ein wenig (an);)greifbarer?

Selbsterfahrung beginnt manchmal bereits mit dem Abschalten des Fernsehgeräts. Therapie noch lange nicht. :D

McLeod
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Weissdorn
Beitrag 20.Feb.2008 - 21:02
Beitrag #23


Naschkatze
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QUOTE (McLeod @ 20.Feb.2008 - 20:38)
Selbsterfahrung beginnt manchmal bereits mit dem Abschalten des Fernsehgeräts. Therapie noch lange nicht. :D

McLeod

Das würden Verhaltenstherapeuten aaaaaaaaaaaaber ganz anders sehen B)


Angreifen will ich gar nicht, eher verstehen und was ich jetzt verstanden habe, ist, dass ein Unterscheidungskriterium zwischen Therapie und Selbsterfahrung die Dauer der Maßnahme ist.

QUOTE
andererseits habe ich 2 einzelaufstellungen, mit von mir zuvor bestimmten personen gemacht, die mich wesentlich weiterbrachten.
die gruppenleiterin war sehr aufmerksam, einfühlend und ließ mir raum für meine interpretation der dinge, meine gefühle und meine empfindungen standen dabei im mittelpunkt

das hier liest sich für mich wie das Aufstellen des sozialen Atoms im klassischen Psychodrama, war es aber wohl nicht.

weissdorn

Der Beitrag wurde von Weissdorn bearbeitet: 20.Feb.2008 - 21:03
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pandora
Beitrag 20.Feb.2008 - 22:22
Beitrag #24


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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QUOTE (Weissdorn @ 20.Feb.2008 - 21:02)


QUOTE
andererseits habe ich 2 einzelaufstellungen, mit von mir zuvor bestimmten personen gemacht, die mich wesentlich weiterbrachten.
die gruppenleiterin war sehr aufmerksam, einfühlend und ließ mir raum für meine interpretation der dinge, meine gefühle und meine empfindungen standen dabei im mittelpunkt

das hier liest sich für mich wie das Aufstellen des sozialen Atoms im klassischen Psychodrama, war es aber wohl nicht.

weissdorn

hallo weissdorn,

vielleicht habe ich mich hier ein wenig missverständlich ausgedrückt.
die von mir zuvor bestimmten personen, waren menschen, die mein vertrauen genossen und die ich bat stellvertreter zu sein, ohne das sie näheres über den inhalt meiner aufstellung wussten.
als mir dann die genaue sicht auf die dinge verloren ging, stellte gruppenleiterin auch für mich eine vertretung, sodaß ich die situation von aussen betrachte und erfühlen konnte.

bei der großen gruppe waren es auch personen die gebeten wurden stellvvertreter zu sein.
mich jedoch irritierte es sehr, dass es fast ausschliesslich die selben leute waren die aufgefordert/gebeten wurden, oder die sich zur verfügung stellten.
für mein gefühl kann die menge an emotionen die diese leute fast im 2 tagesrhythmus zu verarbeiten/verdauen hatten nicht echt gewesen sein, darum benutzte ich auch den ausdruck"spielen".
ich denke einfach, dass mensch sich bei solch heftiger arbeit auch verweigern kann/soll/muß...ich zumindest habe das mehrfach getan, weil ich spürte das mich die welle der emotionen~~trauer/angst, die mich überspülte einfach mit sich riß.
ich war nach den sitzungen immer total geschafft und so frage ich mich, wie es angehen kann, dreimal die woche immer wieder aufgestellt zu werden und zwischendurch noch eben selbst aufzustellen.
in meinen augen hätte ein wirklich verantwortungsbewusster gruppenleiter einschreiten müssen.

nun hoffe ich mich etwas verständlicher ausgedrückt zu haben -_-
noch einen schönen abend

wünscht pandora
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afrika
Beitrag 20.Feb.2008 - 22:24
Beitrag #25


Salzstreuerin
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@ McLeod -

zur ergänzung ..
wir waren zu zweit dort um diese aufstellungen zu machen, jeder hat aber für sich eine eigene aufstellung gemacht !! also keine gemeinsame !
und es wurde eben eine gegenwartsaufstellung gemacht- wo ich dann aufgefordert wurde die "personen" so umzustellen, das es für mich passend ist, bzw. wie ich es mir vorstellen könnte..
und da war dann eben diese sache mit - ich stellte mich raus- und der effekt dazu..

i glaub du dachtest wir haben zu zweit an den "personen" herumgefahren.. nein haben wir nicht..

und bei dieser zweiten aufstellung war ich überhaupt alleine dort und diese hab ich mit steinen gelegt..

lg afrika
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McLeod
Beitrag 20.Feb.2008 - 22:38
Beitrag #26


mensch.
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QUOTE (afrika @ 20.Feb.2008 - 22:24)
@ McLeod -

zur ergänzung ..
wir waren zu zweit dort um diese aufstellungen zu machen, jeder hat aber für sich eine eigene aufstellung gemacht !! also keine gemeinsame !

...

i glaub du dachtest wir haben zu zweit an den "personen" herumgefahren.. nein haben wir nicht..

und bei dieser zweiten aufstellung war ich überhaupt alleine dort und diese hab ich mit steinen gelegt..

lg afrika

Hallo nochmal afrika,

die beiden Aufstellenden/Anleitenden, die ich kenne, halten verschiedene Beteiligte aus demselben Familienkreis sehr, sehr gut auseinander. Verwandte können darum nicht am selben Seminar teilnehmen und Ehepaare nicht die Aufstellung der/des anderen miterleben. Mir persönlich kommt es etwas komisch vor, dieses Werkzeug dann auch noch ausgerechnet in einer Konfliktsituation auf solche Weise einzusetzen, dass sich beide vor ihrem Partner/Gegenüber offenbaren. Ich stelle mir eigentlich vor, dass die jeweiligen Impulse in solch einem Fall extrem in Konflikt geraten.

Aber wie gesagt: ich bin eine Laiin, eine Anwenderin, keine Praktizierende.

@weissdorn: :D recht hast Du, mit der Verhaltenstherapie. Ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass zum Beispiel die Dauer ein Merkmal in *meinen* Augen und für *meine* persönliche Unterscheidung von Selbsterfahrungsseminar und Therapie ist. Klar ist eine Therapie eine recht regelmäßig initiierte Selbsterfahrung, solange die Krankenkasse oder der eigene Geldbeutel gnädig sind ;) Nicht jeder Mondtanz- oder Projektmanagementworkshop hingegen erreicht therapeutische Qualitäten, wenngleich es extreme Selbsterfahrungen sein können. Es ist (weiterhin für mich wohlgemerkt) irgendwie, wie einen Sommer-Spaziergang und ein Fußballspiel miteinander zu vergleichen: beides findet an der frischen Luft und vornehmlich mit den Füßen statt und ist doch einfach wesensverschieden.

Rödelrödelrödel... ich will doch nur verstanden werden ;o)))

McLeod
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Mausi
Beitrag 20.Feb.2008 - 22:48
Beitrag #27


Mama Maus
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QUOTE (kröpi @ 19.Feb.2008 - 22:17)
....abgesehen davon kann man Hellinger nur als sexistisches Arschloch bezeichnen, nachdem, was ich so über ihn gelesen habe...

*zustimm* :zustimm: - ich hab einmal angefangen so ein Buch von ihm zu lesen und als ich dann las "nun müssen sie ihrer Mutter die Verantwortung zurück geben, dass ihr Vater sie m*ssbr**cht hat - weil sie ihm keinenS*x gegeben hat" musst ich schier kotzen und hab es nie wieder angerührt - drecksack!
Hauptsache männl. Gewalttätern sämtliche Verantwortung abnehmen! *grmpf*


....


*wieder abreg*
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McLeod
Beitrag 21.Feb.2008 - 17:27
Beitrag #28


mensch.
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Naja, das Christentum ist doch auch nicht abgrundtief gruselig, nur weil der Papst ein Homophober ist, oder? Nur mal so einwerfend zum etwas abseitigen Meinungsaustausch über Hellinger.

McLeod
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kröpi
Beitrag 22.Feb.2008 - 22:28
Beitrag #29


Naschkatze
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QUOTE (Mausi @ 20.Feb.2008 - 22:48)
*zustimm*  :zustimm: - ich hab einmal angefangen so ein Buch von ihm zu lesen und als ich dann las "nun müssen sie ihrer Mutter die Verantwortung zurück geben, dass ihr Vater sie m*ssbr**cht hat - weil sie ihm keinenS*x gegeben hat" musst ich schier kotzen und hab es nie wieder angerührt - drecksack!
Hauptsache männl. Gewalttätern sämtliche Verantwortung abnehmen! *grmpf*
*wieder abreg*

Das geht bei ihm ja noch weiter: "Für Dich, Papi, habe ich es gerne getan"
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kröpi
Beitrag 22.Feb.2008 - 22:36
Beitrag #30


Naschkatze
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QUOTE (McLeod @ 21.Feb.2008 - 17:27)
Naja, das Christentum ist doch auch nicht abgrundtief gruselig, nur weil der Papst ein Homophober ist, oder? Nur mal so einwerfend zum etwas abseitigen Meinungsaustausch über Hellinger.

Wenn ich über den Papst lästere, dann läster ich über den Papst und nicht über das Christentum. Und wenn ich über Hellinger etwas gelesen habe, was mich total gruseln läßt, dann finde ich das ebenfalls erwähnenswert. Und nur, weil deswegen ja nicht alle Aufstellungen Mist sein müssen, muß es trotzdem erlaubt sein, Hellingers Ansichten hier mal anzuprangern....

Aber ich bin insgesamt eben auch sehr skeptisch, weil wir in der Familie so extreme Erfahrung mit Aufstellung gemacht haben. Meine Schwester ist in der Nacht nach ihrer Aufstellung komplett ausgetillt und landete erst mal mit zyklothymer Störung und Wahnvorstellung in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik. Da wurde dann mal so eine Aufstellung gemacht, unglaublich viel Emotionen losgetreten und hinterher ist sie offensichtlich mit allem allein gelassen worden. War jetzt nicht unbedingt geeignet, mich dem ganzen positiver gegenüber zu stimmen
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Weissdorn
Beitrag 23.Feb.2008 - 12:17
Beitrag #31


Naschkatze
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eine fundierte Kritik zu der Ordnung der Liebe des Bert Hellinger
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Mausi
Beitrag 23.Feb.2008 - 21:29
Beitrag #32


Mama Maus
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QUOTE (kröpi @ 22.Feb.2008 - 22:36)
QUOTE (McLeod @ 21.Feb.2008 - 17:27)
Naja, das Christentum ist doch auch nicht abgrundtief gruselig, nur weil der Papst ein Homophober ist, oder? Nur mal so einwerfend zum etwas abseitigen Meinungsaustausch über Hellinger.

Wenn ich über den Papst lästere, dann läster ich über den Papst und nicht über das Christentum. Und wenn ich über Hellinger etwas gelesen habe, was mich total gruseln läßt, dann finde ich das ebenfalls erwähnenswert. Und nur, weil deswegen ja nicht alle Aufstellungen Mist sein müssen, muß es trotzdem erlaubt sein, Hellingers Ansichten hier mal anzuprangern....

:zustimm:

Das trifft meine Gedankengänge und wäre auch ungefähr meine Antwort gewesen.

Ich sage nicht per se, dass Aufstellungen schlecht sind - ich denke man kann durch sie durchaus viel erfahren.
Mir persönlich wären sie zu heikel - eben da ich um Dinge in meiner Vergangenheit weiß - wenn sie hochkommen,sie mich echt beuteln können.
Muss also nicht sein (für mich) - für andere kann es DIE Lösung sein.

Bei Hellinger ist es jedoch einfach nur *args* - allerdings ist Hellinger nur einer von denen, die Aufstellungen machen - er hat sie schließlich nicht erfunden - er übt sie "nur" nach seiner Auslegung aus - und die ist, meiner Meinung nach, :angry:

Gruß
Mausi
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Bilana
Beitrag 23.Feb.2008 - 22:36
Beitrag #33


Capparis spinosa
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Hallo, jetzt sag ich doch mal was.

In einem geschützen, professionellen Rahmen habe ich eine Aufstellung zu einem für mich wichtigen Thema erlebt. Für mich war es sehr hilfreich, das ich intensiver an Gefühlen dran war als sonst oft. (Damit will ich nicht sagen, das es die "beste" Methode ist, die ich erlebt habe zur Gefühlsarbeit.)
Was ich im nachhinein als wichtig empfand war der Respekt und das Wohlwollen, das mir entgegengebracht wurde. Und die Kenntnis meiner geschichte, die eben einfloss und Respekt und Wohlwollen nähren konnte.
Durch das gefühlsmäßige Verstehen war auch dann die Lösung einfach da und die Umsetzung nicht mehr zu schwierig.

Das Fazit für mich ist, wenn es mit viel Achtung, Kenntnis der methode und Menschen gemacht wird, kann es sehr produktiv und hilfreich sein.

Es kann aber eben auch, mit Blick auf Hellinger, einfach nur schadhaft und menschenverachtend sein. Und damit ist es wie jede andere "Therapiemethode" mit seriösem Ursprung. Es kommt darauf an, wie es gemacht wird.

Und nochmal an Mausi, ich denke es kann für Teilprobleme hilfreich sein. Schwerste Lebensereignisse damit verarbeiten zu wollen, diesen Anspruch erhebt die Methode ja auch nicht. Es ist ein Baustein von mehreren. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Der Beitrag wurde von Bilana bearbeitet: 23.Feb.2008 - 22:36
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kröpi
Beitrag 27.Feb.2008 - 21:55
Beitrag #34


Naschkatze
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QUOTE (Weissdorn @ 23.Feb.2008 - 12:17)
eine fundierte Kritik zu der Ordnung der Liebe des Bert Hellinger

Wow. Was für ein langer, intensiver Text. Kann mich nicht erinnern, wann ich in der letzten Zeit mal wieder so viel Zeit für's Lesen genommen habe. Vielen Dank für den Link!!!
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sonnenstrahl
Beitrag 28.Feb.2008 - 00:21
Beitrag #35


verboden vrucht
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Noch ein aufschlussreicher Artikel zu dem Thema

Um alles, was mit "nach B. Hellinger" wirbt, würde ich einen großen Bogen machen.
Es gibt genügend gut ausgebildete Therapeuten, die "systemische Arbeit" mit im Repertoire haben, ohne einem damit das Weltbild eines größenwahnsinnigen Ex-Jesuitenpaters, vermengt mit Versatzstücken ihres eigenen, in Klein-Guru-Manier aufdrücken zu wollen.

Selbst habe ich an mehreren Aufstellungen teilgenommen und zweimal aufstellen lassen - bei zwei verschiedenen, erfahrenen, integren, achtsamen Leiterinnen, die sich explizit NICHT auf Hellinger und seine Ideologien beziehen, und die ich in keinem Moment als manipulativ oder indoktrinierend empfunden habe. Vielmehr wurde - mehr noch bei der zweiten als bei der ersten - großer Wert darauf gelegt, alles spüren zu dürfen, was gespürt wird, und sich frei entscheiden zu können, wie man damit umgehen möchte. D.h. z.B. auch, aus Rollen vor Ende der Aufstellung wieder aussteigen zu können.

Ich halte diese Arbeit für absolut ungeeignet als traumatherapeutische Maßnahme, als ersten Einstieg in die Arbeit an der eigenen Seele, sowie als therapeutischen Ansatz für emotional sehr erschütterte, ungefestigte Menschen.
Für Menschen jedoch, die sich mitsamt ihren Schatten bereits gut kennengelernt haben, die gelernt haben, mit erlebten Verletzungen umzugehen, und sich Rat und Hilfe zu holen, wo es nötig ist, und die im Allgemeinen recht stabil im Leben stehen, auch wenn das eine oder andere alte, hinderliche Muster sie hier und da noch plagt, ist das Aufstellen meiner Erfahrung nach ein Weg, die Dinge einmal ganz anders zu sehen und zu empfinden, und dadurch mitunter - Schritt für Schritt - zu erstaunlichen und heilsamen Veränderungen fähig zu werden.

Die erste der beiden Aufstellungs-Begleiterinnen, deren Arbeit ich kennen gelernt habe, arbeitete auch - wie Pandora es beschrieben hat - in Gruppen von teilweise über 30 Leuten, und innerhalb von 6 Stunden haben 4 verschiedene Leute ihr Problem/ihre Familie/ihre Beziehung o.ä. aufgestellt.
Es war sehr o.k., hat durchaus auch positiv nachgewirkt ... so, wie manchmal ein zufällig aufgeschnappter Satz eine kleine oder große Lawine lostreten kann.

Die zweite Begleiterin arbeitet nur mit Vorgespräch von mindestens einer Stunde. Sie lässt vor dem Vorgespräch ein sogenanntes Genogramm (Stammbaum mit Informationen zu den einzelnen Personen, wenn möglich) erstellen, und geht es ausführlich mit dir durch. Die eigentliche Aufstellung dauert 3-5 Stunden. Am selben Tag finden bei ihr keine weiteren Aufstellungen statt. Die Größe des TeilnehmerInnenkreises variiert zwischen 10 und 25 Personen. Nachgespräche sind möglich.
Die letztgenannte Variante habe ich als wesentlich "runder" erfahren für die Bearbeitung/Erhellung meiner jeweiligen Themen, wobei keineswegs der Anspruch besteht/geweckt wird, an einem Nachmittag "die" alles bereinigende Therapie für´s Leben zu absolvieren. Es war jedoch nicht nur dieser eine Satz mit ein bißchen drumrum, der hängen geblieben ist, und was bewegt hat, wie nach dem ersten Mal, sondern ein wirkliches, behutsames Rausschälen von verinnerlichten, über Generationen gewachsenen Strukturen, über die ich immer wieder stolpere.

Insgesamt: Gute Ergänzung zu viel stabilisierender "Vorarbeit" und Selbsterfahrung mit und ohne professioneller Begleitung. Anstrengend, aufregend und hilfreich.

Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 28.Feb.2008 - 00:47
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sonnenstrahl
Beitrag 01.Mar.2008 - 11:51
Beitrag #36


verboden vrucht
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QUOTE (sonnenstrahl @ 28.Feb.2008 - 00:21)
Noch ein aufschlussreicher Artikel zu dem Thema


Nachtrag: Die in der Literatur-Liste aufgeführte FETZ-Broschüre von Vowinckel ist wesentlich ausführlicher und sehr lesenswert.
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