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Beitrag
#41
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.112 Userin seit: 14.09.2007 Userinnen-Nr.: 4.995 ![]() |
Das Verschweigen von Unterschieden in einer Beziehung kann ich auch nicht nachvollziehen, es ist für mich unvereinbar damit, was ich mir unter einem "Leben zu zweit" vorstelle. Aber welche Diversität eine Frau (oder auch ein Mann) in ihrer Beziehung akzeptieren kann, welche sie als bereichernd und welche sie als unangenehm empfindet, liegt in deren Ermessensbereich. Ich habe übrigens mehr Paare an kulturellen Unterschieden zerbrechen sehen, als an Problemen der (Bi)sexualität. Ob das Scheitern einer Beziehung nur daran lag/ liegt, dass die Gefühle nicht stark genug sind, um eben wie auch immer geartete Unterschiede zu überwinden, mag ich nicht sagen, würde es mir aber auch nicht erlauben, über die jeweiligen Partner ein abschätzendes Urteil zu fällen nach dem Motto, sie/ er ist bloss zu beschränkt, zu intolerant, um mit diesem Anderssein zu leben. Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 25.May.2008 - 16:08 |
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Beitrag
#42
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.112 Userin seit: 14.09.2007 Userinnen-Nr.: 4.995 ![]() |
Hierüber stolpere ich jetzt erst. :huh: Mal jenseits der "se*uellen Orientierung": warum ist es schlimm, wenn eine FRAU "nichts anbrennen" lässt ? (übrigens behaupte ich nicht, dass Du dieser Meinung bist, blaustrumpf ;) ) Ich oute mich als jemand, der auch nie etwas "anbrennen liess" (in meinem Fall ausschliesslich bei Frauen ;) ) und die eine frühere Langzeitbeziehung nur als "Alibi" benutzt hat. Letztendlich habe ich mein Glück in einer festen, sehr engen Beziehung gefunden, wurde plötzlich ohne jeden inneren oder äusseren Zwang "beziehungsfähig". Nein, ich denke nicht, dass jeder Frau bloss die "richtige" Person über den Weg laufen muss. Nicht jede wird ihr Glück in einer Zweierbeziehung finden, einfach weil es sein kann, dass ihr dieser Lebensstil nicht liegt. Aber ich glaube, eine "bewegte" Vergangenheit sagt nicht unbedingt etwas über Beziehungsfähigkeit aus. Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 25.May.2008 - 15:55 |
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Beitrag
#43
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
Das geht mir genau so. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass manchmal alles Raum lassen, alles Nicht-permanent-zelebrieren (oder beschwören?)-von-Gemeinsamkeiten, alles Offen-Miteinander-reden-können und alle Liebe nicht genügen, um unterschiedliche Kern-Bedürfnisse innerhalb einer Partnerschaft zu überbrücken.
Ja. Und darüberhinaus kann es sich ändern. edit: ... innerhalb einer Partnerschaft Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 25.May.2008 - 16:04 |
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Beitrag
#44
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
:D :blumen2: edit: [/COLOR] weg Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 25.May.2008 - 16:09 |
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Beitrag
#45
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 371 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 112 ![]() |
Ich bin eine Sandkastenlesbe. Aber ich habe in meinem Leben Erfahrungen gemacht, die mich wesentlich stärker geprägt haben, als es mein lesbisches Coming Out getan hat, obwohl auch das recht dramatisch verlief. Und sie sind für das, was ich heute bin, was ich heute fühle und wie ich denke, weitaus wesentlicher als es mein Lesbischsein jemals war oder sein wird. Es gibt nicht viele Menschen, mit denen ich sie teile. Ich bin daraus sehr einsam herausgekommen und halbwegs autistisch, mit dem Gefühl, anderen - wenn überhaupt - immer nur hinter der Glasscheibe begegnen zu können. Mittlerweile ist das Glas dünner geworden und ich habe Wege gefunden, mich mit der Welt zu verbinden. Auf einer Ebene, in der Unterschiede zwischen Menschen, Geschlechtergrenzen, Unterschiede der sexuellen Identität usw. zwar noch eine Rolle spielen, aber nicht mehr essentiell sind. Es sind für mich Konstrukte, die sich bilden und wieder zerfließen. Es ist für mich schwierig, das in Worte zu packen, ist es für mich eine spirituelle Erfahrung, eher emotionaler als intellektueller Natur. Die Frau, die mich ein großes Stück meines Weges begleitet hat und immer noch begleitet und ohne die ich wahrscheinlich nicht so weit gekommen wäre, ist bisexuell. Sie ist der einzige Mensch in meinem Leben, der mich jemals vorbehaltslos geliebt hat - so weit dies überhaupt möglich ist -, und den, die ich jemals geliebt habe. Ohne sie gäbe es mich womöglich nicht mehr, jedenfalls nicht in dieser Welt. Wir haben 15 Jahre lang zusammengelebt. Vor drei Jahren zog es sie von mir weg. Das war für mich schmerzhaft, aber ich bin in der Zeit mit ihr gewachsen und so stark geworden, dass ich damit auf eine Weise umgehen konnte, die es uns ermöglicht hat, zusammen zu bleiben. Die Beziehung hat sich zwar verändert, die Liebe ist fast noch stärker geworden, die Verbundenheit bleibt stark und tief. Als ich meine Freundin kennengelernt habe, hat sie in einer lesbsichen Beziehung gelebt und sich als "lesbische Frau" definiert. Hätte sie mir damals gesagt, dass sie bisexuell ist, wäre es mir egal gewesen. Ihr Interesse für Männer habe ich schnell gespürt und eher bewusst wahrgenommen als sie. Ihr Coming Out als bisexuelle Frau hat sich über mehrere Jahre hingezogen. Ich habe hautnah miterlebt, wie schwierig es war. Es zu begleiten war für mich selbstverständlich. Durchaus keine selbstlose Haltung. Ich bin alles andere als selbstlos. Nichts ist mir wichtiger als mein eigenes Glück. Nur kann ich es nicht haben ohne das Glück der Menschen, die mir wichtig sind. Außerdem hat sie mir immer die gleiche Gunst erwiesen. Ich habe mich noch nie in meinem Leben so verstanden und angenommen gefühlt wie mit ihr. Wir sind in Vielem sehr verschieden, sie liebt Männer, ich habe mich noch nie in einen Mann verliebt. Das ist nicht das einzige, in dem wir uns unterscheiden. Es fällt ihr zum Beispiel viel leichter als mir, auf andere zu zugehen. Was uns verbindet ist eine ähnliche Moral, auch im Bezug auf Beziehungen. Insofern ist sie mir viel näher als es viele Sandkastenlesben je sein können. Aber mit Sandlkastenlesbischsein oder Bisexualität hat das nichts zu tun. Wir haben beide aus unterschiedlichen Gründen das Gefühl zwischen allen Stühlen zu sitzen. Eine Ablehnung von bisexuellen Frauen befremdet mich mehr als es Bisexualität tut. Was ich gut verstehen kann, ist das Unwohlsein beim Gedanken an die körperliche Nähe der Liebsten zu Männern, real oder potentiell. Mir selbst sind Männer körperlich auch unangenehm, früher mehr als heute. Und anfangs mochte ich mit den Männern meiner Freundin auch nichts zu tun haben. Aber das hat sich im Laufe der Zeit verändert. Meine Freundin ist für mich zu einer Art Medium geworden, das mich mit der früher so fremden Spezies Mann in Verbindung gebracht hat. Das hat meinen Horizont enorm erweitert, und ich bin dankbar dafür. Wohin mich dieser Weg noch führt, weiß ich nicht. Und ich bin nicht der Meinung, dass jede lesbische Frau ihn gehen muss. Ich finde es schade, wenn lesbische Frauen, bisexuelle Frauen als potenielle Partnerin kategorisch ablehnen, finde es jedoch völlig in Ordnung und nachvollziehbar. Aber Aussagen wie diese gehen eindeutig über meine Schmerzgrenze:
Bei allem Respekt, liebe LG, wenn ich das lese, geht mir die Hutschnur hoch. Das würde mir auch weh tun, wenn die Frau, die ich liebe, so sandkastenlebisch wäre wie ich. Das impliziert nämlich eine Menge, u.a. dass bisexuelle Frauen eher dazu neigen, den bequemen Weg zu gehen, der da heißt ohne Makel leben mit Mann. Es impliziert dass Bisexualität nur eine Variante von Heterosexualität ist, dass bisexuelle Frauen ihren frauenliebenden Anteil mal eben ablegen und verlust- und reibunsgfrei heterosexuell leben können. Ein bisschen bi mag ja schick sein (wie es ein bisschen lebisch mittlerweile ja auch ist). Aber offen bisexuell leben ist noch mal etwas anderes. Mich nervt dieser Wettstreit, wer es schwerer hat in dieser Gesellschaft. Menschen fallen aus unterschiedlichen Gründen aus dem Raster, und die Art, wie damit umgegangen wird und unzugehen ist, unterscheidet sich. Daraus eine Rangliste erstellen zu wollen, ist absurd. "Makel" sind gleichermaßen Fluch und Segen. Die Zahl der Menschen, die ihr Andersein als Segen sehen, ist bei den bisexuellen Frauen auch nicht geringer als bei den Sandkastenlesben. Oder wird ein Großteil der Sandkastenlesben in die Apotheke rennen, sobald es eine Pille gibt, die Heterosexualität nicht nur rein formal, sondern auch in sexueller und emotionaler Hinsicht auf einmal unheimlich attraktiv erscheinen lässt? Einer bisexuellen frau kann die rein formale Beziehungsattraktivität ebenso Wurscht sein wie der Sandkastenlesbe. Umgekehrt kann die Sandkastenlesbe sich ihr Leben lang nach scheinbarer Makellosigkeit sehnen. Mag sein, dass es für eine bisexuelle Frau einfacher ist, ihre Abweichung von der Norm zu kaschieren. Aber kaschieren können wir alle. Wie hoch der Preis ist, kann nur im Einzelfall entschieden werden. Bisexualität auf diese Sicht zu reduzieren ist für mich so, als würde ich mit dem Strahl einer Taschenlampe ein einhundert mal hundert Meter großes Wandbild beleuchten und die fünf Zentimeter, die ich im Lichtkegel erkennen kann, als Essenz des Bildes begreifen. Ich wünsche mir Flutlicht. Wenigstens ab und zu. Die Bereitschaft, mit bisexuellen Frauen intime Beziehungen einzugehen, ist nicht Voraussetzung dafür. Aber Respekt für unsere unterschiedlichen Biographien. Und der liegt mir sehr am Herzen. Deshalb dieser lange und sehr persönliche Text. Edit: kleine Korrekturen Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 25.May.2008 - 18:05 |
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Beitrag
#46
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 183 Userin seit: 19.05.2008 Userinnen-Nr.: 5.922 ![]() |
Auch wenn Bi-Girls anscheinend nicht allzu beliebt zu sein scheinen , muss ich nun sagen , dass ich mich gestern , bei meiner Mutter und meinem jetzigen Ex-Freund als Bi geoutet habe , ihnen aber auch direkt gesagt habe , dass es mir eher so schein als wäre ich Les. mir dies aber erst die Zeit zeigen wird.
lg LaVea |
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Beitrag
#47
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
Danke, Mandelbäumchen, dass du uns diesen Einblick in deinen Prozess gewährst. Was du schreibst, hat mich sehr berührt - es erzählt, wie ich es verstehe, von einer sehr tiefen, großen Liebe, die bereit ist, loszulassen, um der Wirklichkeit willen, Ängste und Schmerz und Befremdungen und Kränkungen zu durchschreiten, immer wieder hinzuschauen, sich selbst und die geliebte Frau wirklich anzuschauen, und sich von Herz zu Herz anstatt von Ego zu Ego zu begegnen. Klingt für mich fast wie ein Märchen - beinahe zu schön, um wahr zu sein ... (auch wenn deutlich wird, dass dieser Weg kein leichter ist) :)
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Beitrag
#48
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Meer sein ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.746 Userin seit: 10.05.2008 Userinnen-Nr.: 5.904 ![]() |
...besser könnte ich das nicht ausdrücken....bei mir ist das genauso,ich könnte es mir gar nicht mehr vorstellen... Ich war einmal mit einer Frau zusammen,die von sich sagte nicht lesbisch zu sein....also wenn überhaupt,dann bi....und das wurde immer mehr zum Problem zwischen uns....ich hatte das Gefühl sie wurde mir immer fremder,wir waren in vielem so gegensätzlich....weil sie sich das eben alles noch auch mit Männern vorstellen konnte und es immer wieder zum Thema wurde....zwischen uns,aber aauch vor anderen,was ich persönlich noch am Schlimmsten fand... |
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Beitrag
#49
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 371 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 112 ![]() |
Danke. Aber ein Märchen ist das alles nicht. Und loslassen wollen wir beide nicht. Dafür ist es einfach zu gut. ;) Und Ängste, Schmerz, Befremdungen und Kränkungen habe ich in meinem Leben reichlich erfahren, aber äußerst selten in der Beziehung zu meiner Freundin. Angst vielleicht schon, aber als Angst um sie. Und Sorge. Sonst würde ich auch nicht so sehr daran festhalten. Mit ihr verbunden zu sein, ist mir eine große Freude. Die Begegnungen mit ihr tun mir immer wieder wohl. Zu wissen, dass sie da ist, gibt mir Kraft. Ohne sie würde mir ein wichtiger Anker fehlen. Schwere Wege bin ich auch viele gegangen. Der Weg meiner Freundin zu ihrer Bisexualität war für mich hauptsächlich deshalb schwer, weil ich ihren Schmerz manchmal schwer aushalten konnte. Für mich war ihre Bisexualität immer leichter anzunehmen als für sie selbst. Keinlerei Heroismus damit verbunden, nichts Märchenhaftes daran. Einfach nur der Blick von einer, die aus der Steinwüste kommt, auf die Blume, die es schafft, den Stein zu sprengen: sie hegen und pflegen und über alle Maßen wertschätzen. Mehr ist das nicht. |
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Beitrag
#50
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I lof tarof! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.384 Userin seit: 30.08.2004 Userinnen-Nr.: 198 ![]() |
@mandelbäumchen: Abgesehen vom thema bisexualität - so eine schöne - und ja, auch romantische - beschreibung einer erwachsenen, liebevollen beziehung habe ich selten gelesen.
Ich hoffe, du wirst deinen anker niemals missen müssen! :) |
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Beitrag
#51
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
@ Mandelbäumchen:
Ich schätze, die meisten würden Loslassen bzw. Festhalten wollen dort ansiedeln, wo eine von beiden sich sexuell und emotional auch anderen (egal welchen Geschlechts) öffnet und obendrein von der anderen wegzieht - dass du eine ganz andere Sicht- und Herangehensweise bzgl. dieser Beziehungs-Einschnitte hast, ist - das weisst du sicherlich - sehr ungewöhnlich. Gerade die Tatsache dass du in der Lage bist, eure Begegnungen auch unter derart veränderten "Vorzeichen" weiterhin als wohltuend und kraftspendend zu empfinden, und nicht, wie es "normal" wäre, sagst: "Ich KANN und/oder WILL dieser Frau, die mich durch solch eine Hölle hat gehen lassen, möglichst nicht mehr begegnen müssen, denn die Wunde reisst jedes Mal wieder auf", "Man kann eben nicht alles haben" o.ä., ist für mich beachtlich - wohl auch, weil Letzteres Teil meiner ganz persönlichen jüngsten Geschichte ist, nachdem ich gegangen bin, bei aller großen Liebe. Wobei mir - vermutlichlich im Unterschied zu deiner Freundin - auch die Vorstellung dafür gefehlt hat, wie ich es anders hätte lösen können, als aus dem Dialog zu gehen, mich erstmal zu trennen, was natürlich ein riesiger Vertrauensbruch gewesen ist nach 15 gemeinsamen Jahren, und dann auf Freundschaft und Verständnis zu hoffen. Konflikte liebevoll zu lösen will gelernt sein - in solchen Situationen zeigt sich für beide Seiten, ob ein inneres Modell dafür vorhanden ist, oder (noch) nicht. Ihr hattet offenbar jede eins, woher auch immer. Was du schreibst, klingt für mich nicht heroisch - aber anders als üblich. Es interessiert mich wirklich sehr, persönlich wie beruflich, wie unterschiedlich Menschen Kraft schöpfen ... oder verlieren können. Samt ihrer dahinterstehenden unterschiedlichen Geschichten. Dass ihr beide anscheinend weit jenseits des Punktes miteinander angelangt seid, der für die meisten ein dramatisches Aus bedeuten würde, hat offenbar für dich, die du mittendrauf stehst auf deinem Weg, etwas ganz und gar Unmärchenhaftes, weil es ja deine Realität ist. Für mich, die gerne aufhorcht, wenn etwas authentisch klingt, weil es einfach Facetten des Menschseins zu zeigen verspricht, die letztlich alle auch mich selbst /mein eigenes Potential widerspiegeln, und der speziell dieses Ungewöhnliche, von dem du ein bisschen erzählt hast, nicht täglich begegnet (wenn auch vieles andere ;) ), klingt deswegen etwas von Märchen an, weil auch dort Dinge geschehen, die nicht alltäglich sind, aber die viele sich wünschen. Natürlich ist es nur ein winziger Ausschnitt von dir, auf den ich durch den Spalt deiner dreihandvoll Sätze blicken kann - und wie immer: "Wir sehen die Dinge nicht so wie sie sind - wir sehen sie wie wir sind" (aus dem Talmud). LG, sonnenstrahl Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 26.May.2008 - 06:49 |
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Beitrag
#52
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Also "no bi" in der Kontaktanzeige einer Lesbe (oder einer Hetera) ist ungefähr so, wie "nur Vegetarier/innen" in der Kontaktanzeige eines vegetarisch lebenden Menschen, wenn ich die Argumente der hiesigen Diskutantinnen richtig verstanden habe. Die Einschränkung wird offensichtlich gemacht, weil es
- entweder bereits schlechte Erfahrungen gab und die auf alle anderen Nicht-Vegetarier/innen übertragen wird (soziologisch begründeter Aberglaube sagte hier eine ungefähr, das hat mich sehr schmunzeln gemacht, danke!!) - oder weil aus Erfahrung oder Vorahnung die Lebenseinstellung von Nicht- und Doch-Vegetarier/innen als zu verschieden für die eigene Beziehungsvorstellung empfunden wird. Damit ist die Eingangsfrage ziemlich gut beantwortet. Ich habe nichts, was noch nicht zum Teil schon mehrfach gesagt wurde hinzuzufügen und verschwinde mit einem Pfund Wissenszuwachs, denn drüber nachgedacht, warum es so ist, hatte ich nie ernsthaft, weil es mich nicht betraf (weder würde ich so eine Anzeige formulieren - würde ich eine schalten, noch würde ich mich vom Ausschluss betroffen fühlen). Drum grüße ich schlicht mit einem :wavey: in die Runde... McLeod |
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Beitrag
#53
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 371 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 112 ![]() |
@sonnenstrahl
Nun, sie hat mich eben nicht durch die Hölle gehen lassen, sonst sähe das Ganze wahrscheinlich anders aus. Aber ich verstehe natürlich trotzdem, was du meinst. Aber dies führt zu weit vom eigentlichen Thema weg. Ich mach mal Platz (PMs - aus allen Richtungen - willkommen). Edit: Kleiner Zusatz Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 26.May.2008 - 17:33 |
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#54
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Manchmal reichen mir in der Tat ein paar fokusartig ausgeleuchtete Pinselstriche, wenige Seiten eines Buches oder eine Minute Takte - und ich kann erstaunlich sicher voraus sagen, inwiefern sich der Genuss bei weiterer Betrachtung eines Werks wohl einstellen wird, und wie viel mir die Mühe mit der Auseinandersetzung damit wert sein darf, um in deinem Bild zu bleiben, Mandelbäumchen. Letztenendes wird doch nur ein Bruchteil dessen, was Akzeptanz gefunden hat, tatsächlich auch Liebe finden können.
Eine Frau, für die enge Männerbeziehungen (in vielen Ebenen mehr übrigens als in der Horizontalen!) eine Normalität darstellen, wird nie in der Selbstverständlichkeit alle Kammern meines Hauses bewohnen, wie es derjenigen möglich sein kann, die sich in einer ähnlich selbstverständlichen (und gewollten) Männerlosigkeit bewegt wie ich selbst. Ich kann keine Privatheit mit Männern ertragen - und bin nicht bereit, mein Privatestes (nämlich meine offenbarte Liebe) theoretisch dort zur Disposition zu stellen, wo Männer indirekt darauf Zugriff haben. Was die gesellschaftliche Dimension der "Wahlfreiheit" betrifft - ich bin in Partnerschaftsdingen erst einem Mann ebenbürtig, sobald ich einer Frau einen ähnlichen Status offerieren kann. Diese Lücke wird noch lange die iuristische Gleichstellung überdauern. Von da sehe ich von privaten Experimenten tunlichst ab. Mein Problem, vielleicht - aber sicher niemand anderes'. |
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
Allerdings liest es sich eher wie "bloß keine Aasliebhaberin" als "meine Grillleidenschaft regt sich zwischen Auberginen und Zucchini - und die würde ich gern mit Dir teilen ..." Es gibt sehr viele gute Gründe, eine Beziehung zu einer Frau zu suchen, die keinerlei Interesse an und Sympathien für Männer hegt. Darum halte ich es auch für möglich, diese so individuell und konkret mitzuteilen, dass "die Zielgruppe" sich angesprochen fühlt, ohne auf ein Feindbild zu referieren. Wahrscheinlich wären Kontaktanzeigen dann sogar erfolgreicher. P.S.: Gleiches gilt selbstredend für no smoke, no szene, no kampflesbe, no xxl ... Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 26.May.2008 - 21:57 |
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 371 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 112 ![]() |
Ohne diese gesellschaftliche Dimension leugnen zu wollen, spielt sie für mich in meinen privaten Beziehungen keine große Rolle. Ich erfahre mich in Partnerschaftsdingen Männern ebenbürtig, bisweilen habe ich mich sogar als überlegen erlebt (was ich nicht nur mochte). Mich mit einer Frau einzulassen, die diesem Status hinterherhechelt, wäre auch für mich ein Experiment, das ich ziemlich bald abbrechen würde, bereits einmal abgebrochen habe. Abgesehen davon kann ich deinen Wunsch, alles Männliche aus deinem privaten Leben zu verbannen, tatsächlich nachfühlen, auch wenn es sich für mich allmählich anders entwickelt und mein "lesbisches Lebensgefühl" sich schon lange zu verflüchtigen begonnen hat. Der Rest ist Schmerz darüber, die Frau, die ich liebe, von dir in ein solches Licht gerückt zu sehen. Ich wünsche mir schon, etwas genauer beleuchtet zu werden. Und diese langjährige Beziehung ist ein wesentlicher Bestandteil von mir. Daher schließt dieser selektive Blick letztendlich auch mich aus. Aber das ist eine sehr persönliche Sache, die ich hier nicht weiter vertiefen möchte. |
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Mandelbäumchen, weder dein Beziehungsbegriff, noch der anderer wird von meinem in irgendeiner Form angegriffen, nur weil ich sage: es wäre nicht das meine und wird es mit großer Wahrscheinlichkeit auch aus diesen und jenen für mich geltenden Gründen nie werden.
@dtam: selbstredend würde ich niemals so eine Anzeige formulieren - ich halte es jedoch lediglich für eine Takt- wie Einfallslosigkeit, präventiv mit der Brechstange zu winken. |
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 371 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 112 ![]() |
Darum geht es mir gar nicht, sondern eben um den Blick. Es ist das ganz banale menschliche Bedürfnis, so wahrgenommen zu werden wie ich bin und nicht in einem Zerrspiegel. Und natürlich weiß ich, wie unmöglich das ist. Aber das führt jetzt wirklich zu weit. Und ich brauche grade selbst etwas mehr Licht. ;)
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Beitrag
#59
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Meer sein ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.746 Userin seit: 10.05.2008 Userinnen-Nr.: 5.904 ![]() |
Das seh ich auch so..... |
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Beitrag
#60
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 66 Userin seit: 21.05.2008 Userinnen-Nr.: 5.925 ![]() |
Hey! :type: Wow, so viele Antworten! Freut mich, dass das Thema sich so gut entwickelt. Nur schwierig, alles im Auge zu behalten, wozu man seinen Senf abgeben will :P Ich versuchs mal der Reihe nach: Seite 1 --> (irgendwo hieß es, dass es für eine Lesbe schlimmer ist, wenn ihre Partnerin sie wegen einem Mann verlässt als wenn sie es wegen einer Frau tut...) da frage ich mich, warum denn das? Wenn mich jemand wegen einem Mann verlässt, brauche ich mich wenigstens nicht fragen "Was hat er was ich nicht habe!" Nee ehrlich, mal im Ernst, wisst ihr was ich meine? -->
Tun sie das? Also ich hab auch schon Beziehungen mit Frauen hinter mir, aber ich habe während diesen nie behauptet ich wäre lesbisch. Für mich bedeutet lesbisch sein nicht "aktuell heute mal eben jetzt gerade" auf Frauen zu stehen, sondern "generell" auf Frauen zu stehen. -->@robin: Nein, wieso? Ich kann nur nicht jeden Tag online sein... Der Beitrag wurde von NinaStrange bearbeitet: 27.May.2008 - 11:20 |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 14.05.2025 - 08:23 |