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Beitrag
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
Diese Theorie, (im Thread "Gibt es hier feminine Lesben?", Seite 6) von LadyGodiva in den Raum gestellt, beschäftigt mich seit Tagen immer wieder zwischendurch ... Etwas in mir "weiss", dass das so für mich nicht stimmt, und durchforstet, während aller möglichen anderen Beschäftigungen, meinen Erfahrungspool nach Momenten, die sich formulieren, und der o.g. Idee unverkrampft und mit Leichtigkeit entgegenstellen lassen. Vorweg: Ich selbst wohne in einem Hänflingskörper - 1, 72 groß, ideale Flohmarktmaße, um immer mindestens 2 fast neue Hosen, T-Shirts, Jacken ... für ein bis drei Euro zu finden. Meine Brüste sind so klein, dass sie keines Erleichterungs-BHs bedürfen. Ich hatte in meinem Leben zwar Unfälle, aber keine, die zu langfristigen Einschränkungen geführt haben. In meinem Arzt-Elternhaus (Vater Spross einer alten, betuchten, hanseatischen Kaufmannsfamilie, Mutter Sprosse sich verbandelt habender hoher Forstbeamten-Generationen) wurde auf "Proleten" und beleibtere Menschen herab geschaut: Selber schuld. Krank werden? Eine Behinderung haben? Nun gut, kann passieren ... aber nervig und höchst überflüssig für uns körperlich nach Plan funktionierende Wesen, uns damit befassen zu müssen. Es sei denn, gegen Geld. Nicht-Deutsche? O.k. - solange es Skandinavier waren. Oder Spanier - dort hatte mein Vater sich im deutschenfreundlichen Willkommen der Franco-Freunde einmal sehr prinzenhaft gefühlt. Als ich ein noch sehr kleines XX-Mädchen war, begann ich mit zunehmender Intensität, ein Junge sein zu wollen. Als ich sechs war, gab ich mir einen Jungs-Namen, den ein bewunderter Klassenkamerad trug. Ich stopfte so lange meine verhassten Pepita- und Schotten"röckchen" in meine Baumwollstrumpfhosen, bis meine Klassenlehrerin meine Mutter anrief, und sie davon überzeugte, dass ich in Hosen ein glücklicheres Kind wäre. Ein Mädchen, das ich irgendwo auf meinen Streifzügen kennen gelernt hatte, fragte meine Mutter nichts ahnend: "Ist das wirklich sein Fahrrad?" Meine Mutter korrigierte, und sagte: "Aber X. ist doch ein Mädchen." Sie fing sich von ihrer siebenjährigen Tochter die erste und einzige ohnmächtig-beschämte Ohrfeige unserer Beziehung ein. Allabendlich betete ich darum, mit dem ersehnten Männlichkeitsbeweis zwischen den Beinen zu erwachen. Soweit zu meiner Physiologie, meinen Prägungen, meinen kindlichen Identitätskämpfen .. Was - oder wer - bin ich heute? Eine, die gern in ihrem weiblichen Körper wohnt. Und die viele, viele Erfahrungen gemacht hat, die nicht vornehmlich mit ihrem eigenen Körper-Zuhause zu tun haben. Ich werde das eine oder andere aus meinen Durchforstungs-Funden für Euch rauspicken. Ich bin: 1. Eine, die viel intensive, partnerschaftliche Zeit mit zwei Frauen verbracht hat, die dicke, runde Bäuche und große, schwere Brüste haben. Die eine der beiden, mit der mich bisher 22 Jahre Freundschaft und 17 Jahre Liebe verbinden, ist nach einem schweren Unfall gehbehindert, und hat oft Schmerzen. Sie ist nicht-spanische, südeuropäische Arbeitertochter aus kleinen Verhältnissen. 1, 58 cm groß (?). Es ist ihre, nicht meine Körperlichkeit und Lebensgeschichte, durch die ich mit am entscheidendsten gelernt habe, meine Überheblichkeit in vielen Lebensfragen überhaupt erstmal zu erkennen. Und die Körperlichkeit meines besten Freundes, die über 7 Jahre immer weniger wurde, bis er schließlich mit 42 Jahren starb. Ich habe meine Frauen und ihn so oft in den Armen gehalten. Ich habe viel mit allen dreien diskutiert, gestritten, mir um die Ohren hauen lassen und ausgeteilt. Und einfach mit-gelebt, mit-gefühlt, mit-gespaßt, mit-gestöhnt - und mit-getrauert. Um körperliche Schätze, die ich hatte und habe - aber sie nicht. (Und manchmal auch um Schätze, die sie haben, und ich nicht. Meist auf nicht-körperlichen Ebenen.). Ich habe dagestanden, und ihre Brüste angehoben und gehalten, wenn sie unter Rückenschmerzen litt. "Ah, tut das gut - kannst du eine Weile so bleiben?" Ich habe gelernt, zu verstehen, dass Vieles eben nicht "Anstellerei" ist, sondern ein anderes Körper-Erleben. Ich habe gelernt, mitzufühlen, wo eine Stufe zu hoch, ein Abhang zu steil, ein Einkaufsbeutel zu schwer, ein Urinbeutel voll, eine Todesangst einfach gerade da ist. Nicht, dass es mir immer leicht gefallen wäre ... aber ohne diese Erfahrungen, die mit den Körpern der anderen zu tun haben, wäre ich nicht die, die ich heute bin. 2. Eine, die eine weitere, prägende, ganz regelmäßige, nicht so private und intime, aber auf andere Weise ebenso persönliche Erfahrungswelt hat: Meinen Beruf. Ich arbeite (u.a.) als Körper-Therapeutin. Meine Arbeit besteht zu ca. 50% darin, mich auf andere einzuschwingen. Das ist etwas, was über das wissende Einfühlen hinaus geht. Je weitgehende ich mich freimachen kann von gedanklichen Anhaftungen an eigene Themen, desto tieferes und wohltuenderes Berühren des Menschen, der sich mir, der Therapeutin, anvertraut, ist mir möglich. Eine Zeitlang waren meine besten, effektivsten, tiefsten Behandlungen oft die, die ich gab, wenn ich völlig übermüdet war. Warum? Vermutlich weil ich an solchen Tagen ausser mit Wachsein mit nichts aus meinem eigenen Nähkätchen beschäftigt sein konnte , vor lauter Müdigkeit (die ich oft eher als ganz eigenartige Wachheit empfunden habe), und der Rest der Aufmerksamkeit ins Da-Sein und intuitive Erspüren gehen konnte. Oft hätte ich nicht wirklich sagen können, was ich da tue - aber es war gut. (Inzwischen gelingt es mir sehr häufig, diese Tiefe zu erreichen, ohne die Nacht zuvor durchwacht zu haben. Madame Schlaflosigkeit war eine meiner großen LehrmeisterInnen, in vielfacher Hinsicht. Aber v.a. auch, was Durchlässigkeit für Ströme außerhalb meiner Körperlichkeit angeht.) 3. Eine, die "hört", wenn ihre Pflanzen nach Wasser oder Zuwendung schreien. 4. Eine, die überall in ihrer Wohnung Toll- , Ausruh- und Wohlfühlplätze für die mit ihr wohnenden Gnome, Elfen, Trolle verteilt hat. Wenn sie sich nicht wohlfühlen (beispielsweise, wenn es zu ordentlich oder zu chaotisch ist - in ganz spezieller Hinsicht), "höre" und "sehe" ich auch sie. 5. Eine, die etliche (nicht-hellinger´sche) Familien-Aufstellungen begleitet und mitgemacht hat. Die Erfahrung, in der Rolle beispielsweise einer Frau vor vier Generationen zu stecken, die ihrem 13. Kind "begegnet", bei dessen Geburt sie starb, und mit diesem Kind zu weinen, und es in den Armen zu wiegen, bis es sich beruhigt hat, ist alles andere als nur körperlich. (Auch wenn sich unter solche Tränen sicherlich welche mischen (dürfen), die etwas aus meinem eigenen Leben beweinen.) 6. Eine, in deren Armen eine alte Frau starb, die sie vor vielen Jahren ambulant mit betreute. Auch keine körperliche, aber eine wegweisende Erfahrung: Zu spüren, wie die Seele noch da ist, und, nachdem der Arzt da war, stundenlang, aus Respekt vor eben dieser Noch-Anwesenheit, zu warten, bis ich das Bestattungsinstitut angerufen habe. 7. Eine, die gespürt hat, als ihr geliebter Hund starb - 700 km entfernt. So, bei diesen Beispielen belasse ich es erst mal. Es gäbe sicherlich mehr zu finden. Viele von Euch werden Ähnliches, Vergleichbares, Nicht-Vergleichbares, Transzendentes und Zwischenmenschliches erfahren haben, was sie jetzt und heute ausmacht, ohne Ergebnis ausschließlich oder überhaupt ihrer Physiologie zu sein. Ich denke nicht, dass es dafür einer besonderen Fähigkeit bedarf (wie oft gemutmaßt wird). Bestenfalls z.T. einer besonderen Aufmerksamkeit. Ganz zum Schluss möcht ich Mandelbäumchen zitieren (auch aus dem "Gibt es feminine Lesben-Thread) mit der wunderschönen Beschreibung einer Erfahrung, die ich teile:
"Alles nur Ergebnis deiner Physiologie ..." ? Welche Erfahrungen habt ihr, was denkt ihr darüber? Bin gespannt auf eure Beiträge. Schönen Restsonntag noch. (IMG:http://www.cosgan.de/images/smilie/verschiedene/s010.gif) Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 06.Jul.2008 - 16:06 |
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 52 Userin seit: 26.04.2008 Userinnen-Nr.: 5.872 ![]() |
Hallo Sonnenstrahl ;)
Danke für Dein tiefes Teilen hier mit uns allen! Ich wertschätze Deine Offenheit sehr!!! Für mich stimmt dieser Satz "Alles, was du bist, ist Ergebnis deiner Physiologie. Auch deine Gedanken sind stofflicher Natur ...." überhaupt nicht. Ich kenne aus meiner eigenen Geschichte und auch aus vielen anderen Geschichten von Menschen auch, dass - sobald die Körperlichkeit sich verändert - sich sehr oft auch Verhaltensweisen verändern.... aber nicht der gesamte Mensch - die Persönlichkeit. Meiner Meinung nach sind wir sehr viel mehr als "nur" unser Körper (bzw. gehe ich heute soweit zu sagen, dass ich NICHT mein Körper bin). Alles, was uns ausmacht, ist für mich die Seele des Menschen - der Teil, der nie sterben kann - der Teil, der ewig ist.... der Teil, der bleibt, wenn der Mensch seine Hülle (den Körper) verliert.... Vielleicht ist aber auch mit dem Satz oben etwas anderes gemeint. Worte sind manchmal sehr vieldeutig - Sätze erst recht. Ich fände es spannend, auch in diesem Thema tiefer einzutauchen.... und bin sicher, dass hier viele verschiedene Ansichten, Annahmen, Einsichten, Erkenntnisse uvm. zu finden sind. Ich könnte mich "vielleicht" hinreißen lassen bei dem Satz: "Ich bin das Ergebnis meiner Erfahrungen" - wobei ich so ganz damit auch nicht einverstanden bin. Es gibt sicher auch Momente, wo ich einfach sehr unbewusst Erfahrungen gemacht habe, über die ich mir heute noch gar nicht bewusst bin..... Ein echt komplexes Thema!! Soviel trotzdem erstmal von mir! LG in die Runde, Rainbow |
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
Oh ja - ein weiterer, sicherlich in uns mitlebender Aspekt ... :) |
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Meer sein ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.746 Userin seit: 10.05.2008 Userinnen-Nr.: 5.904 ![]() |
Ich kann damit nicht viel anfangen,da das Leben,jedes Einzelne,so komplex ist und so viele Seiten aufzeigt...ich finde das überhaupt nicht stimmig,denn dann gäbe es nicht so viel Unterschiedlichkeiten....um nur ein wirklich kleines Beispiel zu nennen...
Der Körper an sich ist das vielleicht...da laufen viele Prozesse ab die erklärbar sind,aber es gibt so viel mehr wie "nur" den Körper... |
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
das stimmt sicher... aber vieles, wie sonnenstrahl selbst schon sagte, wird über Erfahrungen angestoßen, die wir ohne unseren Körper in genau dieser aktuellen Form nie gemacht hätten.
Beispiel dazu: ich bin stolze 1,62m klein. ein Freund ist sehr groß, fast 1,90m, und nicht eben schmal. wenn wir beide einen bestimmten Weg zurücklegen müssen, passiert es schonmal, daß ich einen Weg wähle, der für ihn fast unpassierbar ist - weil ich nicht darauf achte, ob ich beim gehen 30cm Kopffreiheit habe :roetel: das, denke ich, ist eine Erweiterung des Satzes "wir sind Ergebnis unserer Physiologie": durch die Sinneserfahrungen, die unser Körper macht, und die seelischen Erfahrungen, die wir und die uns nahestehenden auf Grund ihrer Körperlichkeit machen, formt sich unser Charakter sehr nachhaltig. Was daran liegt, daß wir unseren Körper immer bei uns tragen. Einschneidende Ereignisse sind zweifelsohne stark prägend. Aber die Einflüsse durch den eigenen Körper machen nie Pause - was sicherlich eine ganz eigene Intensität von Prägung bietet. Ich denke, man kann vieles von dem, was sonnenstrahl eingangs sagte, so deuten, daß es mit der Aussage, die sie widerlegen wollte, konform geht. Eine philosophische Frage. Für mich wiederum ist es so, daß ich mein Sein von den Ursachen möglichst losgelöst betrachten will - solange das Ich, mit dem ich rumlaufe, lebbar scheint, darf es so bleiben, danach wird rumkonzipiert, 10% davon umgesetzt, und weiter geht's von vorn ;) Daher von meiner Warte nicht genug Reflexionsenergie vorhanden, um meine Prägungsursachen zu erforschen... :blumen: |
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Meer sein ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.746 Userin seit: 10.05.2008 Userinnen-Nr.: 5.904 ![]() |
wir tun so ziemlich gar nichts ohne unseren Körper...denn wir haben ihn nun mal,aber dennoch gibt es weitaus mehr als dies...
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 52 Userin seit: 26.04.2008 Userinnen-Nr.: 5.872 ![]() |
... und das ist wunderbar so, Leah!!
Ich bin schon oft heilfroh gewesen, dass ich nicht "nur" mein Körper bin! Da ich selber MS habe und einige Male den Körper nicht mehr fühlen konnte - oder Teile davon - weiß ich einfach, dass ich wirklich SEHR VIEL mehr bin - und das ist gut so!!!! LG, Rainbow |
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
das soll ja, wenn ich das richtig verstanden habe, auch gar nicht bestritten werden. die Frage ist eher: wieviel davon hat seinen Ursprung oder seine Art von etwas, das mit dem Körper zusammenhängt? wie du schon sagst: wir tun nichts ohne unseren Körper. sicher, daß dessen Art das, was wir tun, oder die Art, wie wir das tun, nicht sehr oft beeinflußt? |
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das seh ich genauso :zustimm: :blumen2: |
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@ dandelion : alles was mit Psyche zu tun hat ist sicher durch 10000 Dinge beeinflusst,aber deshalb ist es dennoch nichts körperliches....meine Meinungen sind nicht körperlicher Natur,sondern entstehen durch Dinge die mir passieren,oder wie immer ich dazu komme wann mir irgendeine Meinung über was auch immer zu bilden...
Wenn alles so "stofflich" (ich finde dieses Wort - gelinde gesagt widerlich) wäre,dann wären alle psychischen Erkrankungen gleich,benennbar und heilbar....ist es aber nicht.... Weil jede dieser Erkrankungen bei jedem Menschen anders sind... Wir wären alle ohne eigene Meinung und im Grunde Zombies die einfach tun,was sie tun müssen,weil sie nicht anders können... Und DAS ist definitiv nicht so :blink: |
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
aber ich denke, du überlegst dir z.B. Strategien, wie du ohne die betroffenen Körperregionen zurechtkommst - ein Erfindungsreichtum, den du ohne deinen Körper vielleicht nicht entdecken würdest. dir wird der enge Horizont deiner Mitmenschen, was allgemeine Mobilität angeht, viel bewußter. mir ist durch meine Körpergröße vielleicht bewußter als manch anderen, wie sinnlos es für manche Menschen ist, daß die meisten Regale 2,20m hoch sind. oder wie blödsinnig Brustvergrößerungen sein können (das beschrieb sonnenstrahl ja schon ausführlich). als Kind habe ich meinen Körper als etwas erfahren, was wunderbar in die kleinsten Ecken paßt. heute mag ich zugestellte Räume (Lagerraum-Entdeckerspielplatz-Feeling) sehr gerne, klettere gern unter Weidezäunen durch etc. Dinge an mir, von denen ich nicht zumindest konstruieren kann, daß sie auf Beschaffenheiten oder Befindlichkeiten meines Körpers fußen, fallen mir auch nach mehreren Stunden nicht ein. ob diese Konstruktion mir weiterhilft, ist natürlich eine andere Frage ;) |
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
es ist einfach nur eine Frage der Perspektive. und an der Erklärung finde ich alleine schon vier Punkte, an denen ich Anstoß nehme: 1. nicht alles, was stofflich ist, ist erklärt. nicht alles, was stofflich ist, ist gleich. ich habe blaue Augen. das ist nicht heilbar. und selbst alle blauen Augen dieser Welt unterscheiden sich in Nuancen. Stofflichkeit und Gleichheit sind zwei Paar Schuhe. 2. man kann Stofflichkeit auch als Erdigkeit, Authentizität, Präsenz auffassen. und das finde ich nicht widerlich ;) Menschen bestehen nun mal nicht nur aus Geist und Meinung. 3. ja, Meinungen entstehen durch Digne, die dir passieren. aber wie oft passieren dir Dinge, die in erster Linie deinem Körper passieren, aber dein Geist, deine Psyche, muß damit umgehen? Wie oft hat dein Körper das, was du tust, beeinflußt? Sei es die maximale Tragkraft, der Gleichgewichtssinn, die Größe, das Gewicht, oder eben auch feinere Nuancen? ich sage nicht, daß das schon alles ist. aber es fließt doch in allem mit ein. (kursiv, damit ich nicht im nächsten Beitrag wieder verteidigen muß, warum ich den Mensch auf den Körper reduziere - das tue ich sicher nicht. -_- ) 4. wir wären eben nicht ohne Meinung. wir sind nicht ohne Meinung. spätestens Größenangaben wie "zu groß" oder "zu klein" funktionieren ohne Körper gar nicht und sind hoch subjektiv. nochmal: Stofflichkeit und Gleichheit haben keinen Zusammenhang. Beispiel: Schneeflocken. sie sind wirklich nur stoffliches, doofes Wasser. und doch sind nie zwei Schneeflocken exakt gleich. ob man das als sehr große Permutation, göttlichen Geist, Zufall, physikalische Impulse oder das Werk kleiner Schneeflockenwichtel betrachtet, tut der Schönheit der Schneeflocke keinen Abbruch ;) denn der Theologe, der Wichtelfreund, der Atomphysiker und der Mathematiker sind allesamt hin und weg und freuen sich, bevor sie sich mit ihren Theorien zur Entstehung die Köpfe einschlagen... |
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Meer sein ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.746 Userin seit: 10.05.2008 Userinnen-Nr.: 5.904 ![]() |
Ich habe auch nicht behauptet dass an einem Menschen nichts stoffliches dran ist,aber alles was mit Psyche zu tun hat ist definitiv nicht stofflich und ich habe auch nicht gesagt,dass stofflichkeit bedeutet dass alles gleich ist...
KLaro,wenn meinem Körper etwas passiert muß ich auch damit umgehen,aber mindestens genauso oft passiert meiner Psyche irgendwas....dass kann man also nicht so pauschal daher sagen... :rolleyes: Ich habe auch nicht gesagt dass Menschen nur aus Geist und Meinung bestehen - wenn Du kommentierst solltest Du genau lesen :) :blink: naja....ein irres Thema....wenn man das Anfangszitat so stehen läßt hieße das das an uns nichts "unstoffliches" dran ist... So und ich weiß dass ich das nicht bin und denke das auch von allen Menschen....die ich bisher kennen gelernt habe...wenn Du da anders bist....INTERESSANT! |
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
Liebe Leah, ich finde den Begriff "stofflich" in unserem Kontext überhaupt nicht "widerlich" oder fehl am Platz. Mir geht es bei meiner Fragestellung um Erfahrungen, die ihren Ursprung nicht in der Grobstofflichkeit des eigenen menschlichen Körpers haben. Es geht mir um unser Einfühlungsvermögen in Befindlichkeiten, die sich nicht in unserem eigenen Organismus entfalten, um Wahrnehmungen, die über unsere 5 Sinne hinaus gehen, um sehr sehr feinstoffliche Erfahrungen wenn du so willst. |
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Meer sein ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.746 Userin seit: 10.05.2008 Userinnen-Nr.: 5.904 ![]() |
ja aber gerade das.....gerade das ist für mich mit diesem "stofflichwort" sehr befremdlich... - alles was über die 5 Sinne hinausgeht hat - für mich nichts,absolut gar nichts mit stofflich zu tun und deshalb finde ich das sehr wohl fehl am Platze!
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
@ leah: Vielleicht ist "stofflich" für dich nur das, was man anfassen kann, während du Feinstoffliches einfach anders benennst?
In der chinesischen und japanischen Philosophie gibt es ein Wort, das wir hier im Westen nur unzureichend mit Stofflichkeit, Kraft, Lebenskraft oder Energie übersetzen. Es ist das Wort Qi oder Ki, dir evtl. bekannt aus Qi Gong, Tai Qi, Aikido, Reiki ... Das Zeichen für dieses Wort zeigt unten (ungekochten) Reis, und darüber den Dampf, der beim Kochen von Reis entsteht. Ki kann einerseits so zart, dünn und immateriell wie Dampf und andererseits so dicht und materiell wie Reis sein. Das Zeichen zeigt auch, daß Ki eine feine Substanz ist, die aus einer groben entsteht - so wie sich beim Kochen von Reis Dampf bildet. Ki gilt als die Grundlage für die Vielfalt an Lebensmanifestationen des Universums, Mineralien, Pflanzen und Tiere eingeschlossen. Für Feinstoffliches wie Grobstoffliches. Kannst du damit was anfangen? Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 06.Jul.2008 - 22:40 |
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 371 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 112 ![]() |
Danke, sonnenstrahl, dass du diese berührenden Erfahrungen mit uns teilst.:blumen2:
Deine Frage beschäftigt mich und weckt in mir das Bedürfnis, ebenfalls eine Fülle von Erfahrungen und Gedanken mitzuteilen. Ohne - so viel weiß ich jetzt schon ;) - eine Antwort darauf geben zu können. Im Moment fühle ich mich dem (dem Mitteilen) nicht wirklich gewachsen. Nur kurz ein Bild, dass mich nicht mehr los lässt: Der Körper ist das Instrument auf dem unsere Erfahrung spielt. Er gibt uns Begrenzungen und Möglichkeiten vor, welche Virtuosität wir aber im Rahmen dieser Möglichkeiten erreichen und wie wir das Instrument letztendlich spielen (oder wie es gespielt wird), hängt von vielen Faktoren ab. Ein Vergleich, der - wie jeder - hinkt. Und ganz sicher nicht die Antwort auf die Frage ist. ;) Ich glaube schon, dass allem, was existiert eine gewisse Art von Stofflichkeit zugrunde liegt, und dass sich alles auch stofflich äußert. Ich glaube aber nicht, dass diese Stofflichkeit nur in den begrenzten Räumen von Körpern stattfindet und auch dort nicht isoliert agiert, sondern von außen beeinflusst ist und hinausfließen kann. Zu abstrakt! Wenn ich weitermache veheddere ich mich nur. Ich glaube, ich bleibe bei meinen Leisten, den Erfahrungen, und werde vielleicht demnächst ein wenig davon berichten. Mandelbäumchen Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 07.Jul.2008 - 17:18 |
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
Ja, davon gehe ich auch aus. Und wenn man Physiologie in diesem Sinne zu greifbarer und nicht-greifbarer Vielstofflichkeit ausdehnt, die Aura, den 6. und 7. und ... Sinn, unsere Fähigkeit zu morphischer Resonanz, etwas wie ein höheres Selbst, etc. mit hineinnimmt, dann kann ich mich sogar mit dem Ausgangspostulat von LG anfreunden ... |
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Ich weiss ganz viel... meist, ohne es irgendwoher nehmen zu können... jedenfalls nicht aus sicht- und berührbaren Töpfen.
Ich fühle den Tod von Lebewesen nahen, fühle Lüge und Wahrhaftigkeit Anderer körperlich in mir... auch dieses "Bauchweh", wie Unbehagen oft genannt wird, spüre ich direkt und mit warnender Wirkung... Ich kann Menschen und ihre Empfindungen "erfühlen"... ungefragt kommen Informationen bei mir an, die sich irgendwann als überaus treffend erweisen. Ich träume manchmal Ereignisse "voraus", kann durch Handauflegen Kopf- und Bauchschmerzen "wegnehmen".. alles nie "gelernt" und "laienhaft", aber wirksam. Und ich habe manchmal Kontakt zu nicht leibhaftig lebenden Wesen. Nicht selten muss ich dieses sonderbare Wissen und diese Fähigkeiten zurückhalten, weil sie in der grobstofflichen Welt irgendwie keine Berechtigung zu haben scheinen. Aber das macht sie nicht "unwahrer" oder "unechter"... Mein Körper ist eben auch "Ankunfts- und Abfahrtsbahnhof" vieler "Geisterzüge"... shark |
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Beitrag
#20
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Meer sein ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.746 Userin seit: 10.05.2008 Userinnen-Nr.: 5.904 ![]() |
:zustimm: |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 10.05.2025 - 07:31 |