lesbenforen.de

Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

> Bitte beachten

Denk bitte daran, dass unser Forum öffentlich einsehbar ist. Das bedeutet: wenn du hier dein Herz ausschüttest, kann das von allen gelesen werden, die zufällig unser Forum anklicken. Überleg also genau, was du preisgibst und wie erkennbar du dich hier machst. Wir löschen keine Threads und keine Beiträge, und wir verschieben auch nichts in unsichtbare Bereiche.

Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.


Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

2 Seiten V  < 1 2  
Reply to this topicStart new topic
> Wenn der Rückfall in alte Schemata droht..., ... wie kann man entgegen wirken?
Joey
Beitrag 25.Jun.2008 - 12:53
Beitrag #21


Im Frühling.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 14.196
Userin seit: 14.12.2004
Userinnen-Nr.: 931



Mausi, vielen Dank für Deinen offenen und so ehrlichen Beitrag. Er hilft mir, stimmt mich nachdenklich... ich erkenne mich wieder. Vielen, vielen Dank. :blumen:

QUOTE (Mausi)
Ich musste lernen (und tue es weiterhin) das früher, was zu mir gehört, auch wenn ich es tw. nicht gerne haben - wirklich zu mir gehört - mit allem wenn und aber. Das ein neues Leben nicht geführt werden kann, indem ein altes abgestreift ist. Sondern das Alte das Neue bedingt


Da ist etwas sehr, sehr Wahres dran. Lange Zeit hat man versucht, mir zu vermitteln, dass ein altes Leben vergessen werden kann und das alleine zählt, was nun ist. Ich sehe es mittlerweile so, dass die Vergangenheit nicht vergessen sein sollte, denn was man ist, ist geprägt von dem, was man war.
Man verändert sich. Mal ist es auffällig, mal versteckt. Jedoch kommt irgendwann der Punkt, an dem man es bemerkt und entweder annimmt/anerkennt oder aber es nicht sehen will. Und da kann man dann wirklich sagen:

QUOTE (Mausi)
Wer aber das Heute nicht sehen will, wie ich bin - der hat - gelinde gesagt, pech gehabt.


Eine gute Einstellung. Ich wünsche mir, dass ich sie verinnerlichen kann.



QUOTE (Mondstern)
Ich persönlich habe bisweilen das Gefühl, dass sich negtive Dinge stärker einprägen als Positive. Bei Erinnerungen ist das sogar wissenschaftlich bewiesen, und ich würde mich nicht wundern, wäre es in anderen Bereichen des Lebens genauso.


Ich hab letztens eine Fortbildung zum Thema Konfliktmanagement besucht und da wurde vom Referenten die These aufgestellt, dass auf einen unfreundlichen Verkäufer zehn freundliche Verkäufer fallen müssen, um die negative Erfahrung auszubügeln. Da ist etwas Wahres dran. Wenn ein Verkäufer unfreundlich ist, fällt das mehr auf, als wenn Einer freundlich ist. Vielleicht liegt es daran, dass man dieses gewisse Maß an Freundlichkeit voraussetzt, sobald man einen Laden betritt. Der Kunde ist doch König und wird man einmal nicht königlich behandelt, fällt es eher auf, als wenn man seinen Erwartungen entsprechend bedient wird.
Wobei ich schon registriere, wenn Jemand freundlich ist. Dann habe ich auch keine Scheu davor, der Person zu sagen, wie sehr mich die Freundlichkeit gefreut hat.

QUOTE (Mondstern)
Manchmal hilf es sehr, den "Beschuldiger" direkt darauf anzusprechen - was im Übrigen die Meisten nicht erwarten und dementsprechend schon deshalb ins Grübeln kommen.


Ein Versuch ist es wert, wobei ich leider auch da schon die Erfahrung gemacht habe, dass als Gegenreaktion kommt: "Na wenn Du Dich so verändert hast, warum sehe ich das dann nicht?". Aber eine direkte Konfrontation ist sicherlich eine gute Idee und sorgt schonmal dafür, dass man seiner Frustration etwas "Luft lassen" kann.

QUOTE (Leah)
Mir ist auch schon aufgefallen,dass es Menschen gibt die sich immer wieder auf alte Fehler,die man irgendwann mal gemacht hat,beziehen... "Aber damals hast du ... gemacht"...


Oh ja... manchmal reicht es, einmal eine falsche Entscheidung getroffen zu haben, um sie ein Leben lang vorgehalten zu bekommen. -_-

QUOTE (dandelion)
vielleicht ja auch ein Selbstschutz... ein Relikt aus alter Zeit.


Andere Frage zum Selbstschutz: Kann das Rückfallen in alte Verhaltensweisen nicht auch eine Art Selbstschutz sein? Weil es bekannt ist? Weil Andere Eine so kennen? Weil man "schon immer so war"? Weil alte Muster gar vertraut sind und dadurch sicher erscheinen mögen?

Bei mir ist das Problem, dass ich sehr wohl dieses "Alte" nicht mehr haben will, weil ich nicht mehr so bin (bzw. nicht mehr so extrem). Dennoch weiß ich, dass es mir eine gewisse Sicherheit gibt. Es hat ja schließlich immer funktioniert. Also befinde ich mich in dem Zwiespalt, loszulassen, was mich immer geschützt hat und mir vertraut ist... und den Mut zu haben, jene Sicherheit auch in dem zu finden, was ich nun bin.

Hm...
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Leah
Beitrag 25.Jun.2008 - 13:05
Beitrag #22


Meer sein
************

Gruppe: Members
Beiträge: 1.746
Userin seit: 10.05.2008
Userinnen-Nr.: 5.904



Hallo Joey,

das stimmt,man sollte die Vergangenheit nicht vergessen,denn daraus lernt man,daran wächst man....sie gehört genauso zu Dir wie Dein Leben jetzt und in Zukunft...man kann für sich ändern,was einem nicht gut getan hat,aber vergessen sollte man das Vergangene nicht...

Ich denke schon,dass das fallen in alte Verhaltensmuster eine Art Eigenschutz ist,weil es eben bekannt und vertraut ist....so hat man unangenehme Situationen in der Vergangenheit bewältigt,ob das gute oder eher negativ war...ist erst mal egal - damals hat es geholfen...

Trotzdem kann man,wenn man für sich merkt,dass das nicht gut war - etwas verändern,es ist sicher nicht leicht...dafür muß man langsam sehen wo man steht,was man will und wie man eigentlich wirklich ist...um dann seinen Standpunkt zu finden. Dann kann man sicher nach und nach altes ablegen um so zu sein wie man wirklich ist... Wenn man merkt,dass man die alten Verhaltensmuster nicht mehr braucht...und sich das neue auch besser anfühlt wird es auf längere Sicht immer leichter und irgendwann selbstverständlich so zu sein...
Go to the top of the page
 
+Quote Post
dandelion
Beitrag 25.Jun.2008 - 14:49
Beitrag #23


don't care
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 34.734
Userin seit: 21.01.2005
Userinnen-Nr.: 1.108



QUOTE (Joey @ 25.Jun.2008 - 13:53)
Bei mir ist das Problem, dass ich sehr wohl dieses "Alte" nicht mehr haben will, weil ich nicht mehr so bin (bzw. nicht mehr so extrem). Dennoch weiß ich, dass es mir eine gewisse Sicherheit gibt. Es hat ja schließlich immer funktioniert. Also befinde ich mich in dem Zwiespalt, loszulassen, was mich immer geschützt hat und mir vertraut ist... und den Mut zu haben, jene Sicherheit auch in dem zu finden, was ich nun bin.

Naja...
Du hattest einen Grund, die zu sein, die du warst. Etwas davon bist du immer noch. Warum solltest du dir dann alte Muster nicht als Plan B in der Hinterhand halten?
Weil du dein neues Ich, so scheint es mir, hinterher in Frage stellst, wenn du diesen Plan B benutzt hast.

Eigentlich seltsam.

Vermutlich bist du doch nicht eines Morgens aufgestanden und hast dir ein neues Leben "angezogen". Das hat gedauert, sich entwickelt, sich graduell verändert, immer mehr. Und es ist aus dem entstanden, was du ablegen willst.

Das Problem ist ja nicht wirklich, daß du in dieses Muster zurückfällst. Das Problem ist, daß du darunter leidest, wenn du das tust. Versuch doch mal, dir vor den kritischen Situationen vor Augen zu rufen, wie sehr du danach grübeln und leiden wirst, wenn du "einen Rückfall hast". Oder dir zwischendrin immer wieder die Momente vor Augen zu rufen, in denen du beim Jetzt geblieben bist.
Unterhalt dich mal mit Günter darüber ;) Vielleicht hilft es ja :blumen:
Go to the top of the page
 
+Quote Post
malene
Beitrag 25.Jun.2008 - 16:52
Beitrag #24


Gut durch
************

Gruppe: Members
Beiträge: 1.112
Userin seit: 14.09.2007
Userinnen-Nr.: 4.995



QUOTE (dandelion @ 25.Jun.2008 - 14:49)
Das Problem ist ja nicht wirklich, daß du in dieses Muster zurückfällst. Das Problem ist, daß du darunter leidest, wenn du das tust.

:zustimm:
Go to the top of the page
 
+Quote Post
pfeffermühle
Beitrag 12.Jul.2008 - 18:12
Beitrag #25


Fürstin Pückler
*********

Gruppe: Members
Beiträge: 192
Userin seit: 29.08.2004
Userinnen-Nr.: 193



weil mich dieses thema von beginn an interessiert und beschäftigt hat, krame ich es nochmal aus der fast-versenkung hervor:

joey, wenn ich dich richtig verstehe, hast du dein "altes schema" schon weitestgehend hinter dir gelassen - sprich: du HAST dich bereits verändert, neue wege gefunden, deiner umwelt zu begegnen. du hast ein neues bild von dir, das dir besser passt und besser gefällt als das alte.

dazu will ich dir erstmal gratulieren, denn du hast schon eine menge geleistet!

dass es dir noch nicht immer gelingt, die "neue joey" in "alten situationen" zu präsentieren, erscheint mir völlig normal.
wie liane schon schrieb, kennen viele menschen das gefühl, in verhaltensmustern zu erstarren (oder in solche zurückzufallen), die sie eigentlich schon als überholt und unerwünscht erkannt haben.

ich verstehe sehr gut, dass dich diese diskrepanz beschäftigt, dass sie dich ärgert und vielleicht auch entmutigt. und ich kann dir leider auch nicht sagen, dass (oder gar wie!) du da irgendwann komplett raus kommst.

ich kann dir nur aus eigener erfahrung sagen, dass das allerwichtigste ist, nach rückschlägen eines zu vermeiden: das hadern mit dir selbst.

für mich persönlich (und ich hoffe sehr, dass ich damit nicht vom eigentlichen thema abkomme) ist das hadern ein muster, das ich nicht ablegen kann. die selbstvorwürfe, wenn ich dem bild einer idealen pfeffermühle, das ich vage am horizont ausmache, nicht entsprechen kann, lähmen mich, und sie tun es mehr und ausdauernder und effektiver als alle reaktionen, die ich von anderen wahrnehme. natürlich beeinflussen auch mich negative erlebnisse mehr als positive (siehe dein beispiel von freundlichen und unfreundlichen verkäufern).
aber ich glaube, der entscheidende punkt dabei ist nicht die erinnerung an diese situationen, sondern das ausmaß, mit dem sie in mein selbstbewusstsein eindringen. wie sehr sie meine vorstellung davon berühren, was andere von mir denken und wie sehr sie dadurch meinem umgang mit mir selbst schaden.

um das alles mal etwas anschaulicher zu machen:
auch ich bin, wie einige andere hier, von zu hause weggegangen. das hat mir sehr gut getan, denn die zeit bis zu meinem abitur war, rückblickend betrachtet, ziemlich düster. und ich habe mir lange eingeredet, dass ich daran selbst schuld bin, weil doch eigentlich "immer alles in ordnung war" und ich keinen objektiven grund hatte, so lange unglücklich, verschlossen und schüchtern zu sein.

mit der aufarbeitung bin ich immer noch beschäftigt (sie kam übrigens wegen ganz anderer probleme in gang, die ich damit von alleine niemals in zusammenhang gebracht hätte), aber die wichtigste erkenntnis ist für mich bislang die, dass ich für alle meine verhaltensweisen bisher meine gründe hatte. ich kenne sie noch nicht alle, aber ich bin davon überzeugt, dass es sie gibt.

mittlerweile habe ich viel geschafft: ich habe ein coming-out hinter mir, ich stehe kurz vor dem ende meines studiums, ich habe ein soziales umfeld, das mir halt gibt und dem ich mich öffnen kann und in dem ich weitestgehend herausgefunden habe, wer die wahre pfeffermühle ist. all das habe ich mir lange zeit nicht zugetraut.

wenn ich nun von zeit zu zeit nach hause komme und meine familie, alte freunde oder lehrer wiedersehe, habe ich oft das merkwürdige gefühl, in alte, unsichere muster. ich habe, wie mausi schrieb, das gefühl, dass alles, was ich zu hause vorfinde, "belastet" ist.

ich kann es nicht so konkret nachfühlen wie du es beschreibst, joey, weil mein verhalten von früher für andere eher unangenehmer war als mein jetziges - bei dir scheint es ja eher so zu sein, dass die "neue" joey vielleicht für andere ein bisschen unbequemer ist als die alte.

aber der effekt ist vergleichbar:
mich schützt meine alte unsicherheit in gewisser hinsicht, weil ich mein neues selbstbewusstsein (das, wie ich zugeben muss, noch in den kinderschuhen steckt) nicht gleich in "freier wildbahn" erproben muss, bei menschen, die die langsame entwicklung nicht so mitverfolgt haben wie die, mit denen ich hier jahrelang zusammengelebt habe.

mein wunsch für die zukunft ist, dass ich irgendwann mal so sicher bin in meinem neuen lebensgefühl, dass mir egal ist, wen ich damit konfrontiere. und bis es so weit ist, versuche ich einfach immer wieder, ein stückchen mehr von meinem neuen leben in mein altes zu übertragen und mich dabei nicht unter druck zu setzen. denn das ist auch ein altes muster, das meine gefühle und reflexe nicht halb so schnell ablegen können wie meine gedanken und idealvorstellungen.

ich wünsche dir alles gute, und vor allem: dass du dir die zeit gönst, gerade in den momenten innezuhalten und das bereits erreichte nochmal ausdrücklich zu rekapitulieren, in denen du glaubst, es müsste doch schon alles fertig, perfekt und abgeschlossen sein.

und zu guter letzt natürlich: dass du diesem verschwurbelten beitrag wenigstens die hälfte von dem entnehmen kannst, was ich damit ausdrücken will :rolleyes:


pfeffermühle
Go to the top of the page
 
+Quote Post
DerTagAmMeer
Beitrag 13.Jul.2008 - 12:19
Beitrag #26


Adiaphora
************

Gruppe: Members
Beiträge: 1.987
Userin seit: 14.10.2004
Userinnen-Nr.: 596



Also erstmal: Ich bin grundsätzlich schon mal soooo froh über jeden Menschen, der auf die Frage nach dem allgemeinen Befinden mit "Prima!" antworten und ein bisschen Sonnenschein zwischen den ganzen "Mussja's" und "Fragbloßnich's" verbreitet, dass ich aus Eigeninteresse dafür plädieren möchte, zumindest die heiteren Schnürsenkel beizubehalten :)

Was die "Naivität" betrifft, hast Du mich bereits vorgestern(?) mit Deinem Statement zur "Nachbarinnengeschichte" überrascht und meine Erwartungshaltung erheblich gedreht. Und was bis zu mir durchdringt, ist Anderen sicher schon längst aufgefallen :)

Ich glaube also nicht, dass Dir wirklich ein "Rückfall in alte Schemata" droht. Aus meiner Sicht geht es eher darum, in den neuen Schuhen laufen zu lernen, sie einzutragen, auch mal einen schweren Einkauf mit ihnen zu erledigen, einen Berg zu besteigen und in eine Pfütze zu treten. Es geht darum, auch ihre Nachteile am eigenen Fuß zu erleben und einen Ausgleich dafür zu finden.

Meine beste Freundin hat es beispielsweise problemlos geschafft ihr angepasstes "Sonnenschein-Image" in einer knappen Woche zerlegen - es hat viele Jahre in Anspruch genommen auf die gewohnte Beliebtheit zu verzichten, mit scharfer und zum Teil berechtigter (Selbst-)Kritik umzugehen, das rechte Maß im Ausleben negativer Gefühle zu finden, Rücksicht auf Andere zu nehmen und von einer Prinzessin Lillifee zur Queen zu werden.

Ich hab mich ähnlich schwer damit getan Schwächen zu zeigen, Hilfe anzunehmen.
Und ich hab mich ebenfalls total verschätzt, als ich die Schuhe damals im Schaufenster hab stehen sehen. "Ich kann nicht mehr" war schnell gesagt ... am Ruder hab ich mich sehr viel länger festgeklammert. Schließlich wollte ich weiterhin bestimmen, wie andere mir helfen sollten ;)

Lass Dir Zeit ... wenn die Richtung stimmt, kommst Du auch an!

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 13.Jul.2008 - 12:23
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Sägefisch
Beitrag 13.Jul.2008 - 13:17
Beitrag #27


Schlaudegen.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 4.102
Userin seit: 25.08.2004
Userinnen-Nr.: 71



Vielleicht besteht das Schema ja gerade darin, ständig die Antennen ausgefahren zu haben und dem eigenen Image, der Fremdwahrnehmung viel zu viel Aufmerksamkeit zu widmen?

Ist es denn so wichtig, daß andere ständig jede Regung von Dir mitbekommen und genau so interpretieren wie Du es möchtest? Dann ist es doch eh das gleiche wie früher in Grün, oder? Bist Du nur Du wenn andere Dir das permanent bestätigen?

Provokant gefragt, aber aus eigener Erfahrung - meine Freiheit liegt mittlerweile darin, daß ich kein Image brauche, weder ein altes noch ein neues noch ein verfeinertes, optimiertes oder vermeintlich ganzheitlicheres.

Der Beitrag wurde von Sägefisch bearbeitet: 13.Jul.2008 - 13:21
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Joey
Beitrag 13.Jul.2008 - 15:55
Beitrag #28


Im Frühling.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 14.196
Userin seit: 14.12.2004
Userinnen-Nr.: 931



QUOTE (pfeffermühle @ 12.Jul.2008 - 19:12)
ich kann dir nur aus eigener erfahrung sagen, dass das allerwichtigste ist, nach rückschlägen eines zu vermeiden: das hadern mit dir selbst.

Und das ist leider etwas, das mir (noch) sehr schwer fällt. Ich selbst bin mir gegenüber die größte, schlimmste, gnadenloseste und unbarmherzigste Kritikerin. Das mag manchmal gut sein, manchmal sehr schlecht. In diesem Fall wohl Letzteres. Aber ich lerne ja... jeden Tag ein Stückchen mehr.

Es entspricht in etwa dem, was Du hiermit sagst (auch wenn es vielleicht so in diesem Beitrag bisher nicht rübergekommen sein sollte)

QUOTE (pfeffermühle)
die selbstvorwürfe, wenn ich dem bild einer idealen pfeffermühle, das ich vage am horizont ausmache, nicht entsprechen kann, lähmen mich, und sie tun es mehr und ausdauernder und effektiver als alle reaktionen, die ich von anderen wahrnehme.




QUOTE (pfeffermühle)
bei dir scheint es ja eher so zu sein, dass die "neue" joey vielleicht für andere ein bisschen unbequemer ist als die alte.


Das ist sie. Und genau das ist der Punkt, mit dem ich zu kämpfen habe. Ich habe, seit ich denken kann, zu allem "Ja" und "Amen" gesagt und wollte der Erwartung aller entsprechen. Es wurde mir eingebläut und ging in Fleisch und Blut über. Endete damit, dass ich irgendwann selbst nicht mehr wusste, was ich will und was ich denke. Aber wie ich schon schrieb: es funktionierte. Ich eckte nicht an, kam mit allen zurecht. Dass es so aber auf die Dauer nicht weitergehen konnte und kann, habe ich - zum Glück - gemerkt. Ich geh doch sonst nur selbst kaputt. Also lerne ich, meine Meinung zu sagen. Zu dem zu stehen, was ich denke. (Dass ich das lange nicht konnte, liegt in meiner Vergangenheit begründet...)
Nun merke ich aber auch, dass manchen nicht passt, dass Joey auch mal ihre Meinung sagt und diese nicht immer mit der von mir erwarteten Reaktion übereinstimmt. Ich ecke an. Aber ich werde mehr und mehr ich. Und mir tuts gut.

QUOTE (pfeffermühle)
mein wunsch für die zukunft ist, dass ich irgendwann mal so sicher bin in meinem neuen lebensgefühl, dass mir egal ist, wen ich damit konfrontiere. und bis es so weit ist, versuche ich einfach immer wieder, ein stückchen mehr von meinem neuen leben in mein altes zu übertragen und mich dabei nicht unter druck zu setzen.


Eine gute Idee. Ich schließe mich an. :)

QUOTE (DerTagAmMeer)
Ich glaube also nicht, dass Dir wirklich ein "Rückfall in alte Schemata" droht. Aus meiner Sicht geht es eher darum, in den neuen Schuhen laufen zu lernen, sie einzutragen, auch mal einen schweren Einkauf mit ihnen zu erledigen, einen Berg zu besteigen und in eine Pfütze zu treten. Es geht darum, auch ihre Nachteile am eigenen Fuß zu erleben und einen Ausgleich dafür zu finden.


Ein schönes Bild. Wahr dazu. Danke :)
Ja... manchmal scheinen die neuen Schuhe ab und an ein wenig zu groß und manchmal lege ich mich noch ein wenig auf die Nase oder strauchle. Aber generell ein schönes Gefühl, dass sie nicht mehr so "eng" wie die Alten sind und daher viel mehr Platz zur Entfaltung vorhanden ist. Hat wohl auch viel mit Freiheit zu tun...

QUOTE (DerTagAmMeer)
es hat viele Jahre in Anspruch genommen auf die gewohnte Beliebtheit zu verzichten, mit scharfer und zum Teil berechtigter (Selbst-)Kritik umzugehen, das rechte Maß im Ausleben negativer Gefühle zu finden, Rücksicht auf Andere zu nehmen und von einer Prinzessin Lillifee zur Queen zu werden.


Es ist ein langer Prozess, den ich selbst gerade durchlaufe. Das trifft es gut. Hoffe, dass ich eines Tages auch eine Queen bin. ;)

dtam, danke... Du hast mir Mut gemacht. :)


QUOTE (Sägefisch)
Vielleicht besteht das Schema ja gerade darin, ständig die Antennen ausgefahren zu haben und dem eigenen Image, der Fremdwahrnehmung viel zu viel Aufmerksamkeit zu widmen?


Ganz sicher sogar. Aus Angst vor Ablehnung. Aus Angst vor Verlust.
Es ist etwas, das ich mir über viele Jahre antrainiert habe. Ich habe gelernt, zu viel Wert auf das zu legen, was Andere über mich denken. Das ist nicht gut und das weiß ich auch. Aber es bedarf einiges an Arbeit und Mut, um dies auch wirklich ändern zu können... um wirklich zu verstehen, dass ich nicht bin, wie Andere mich sehen... sondern das ich bin, wie ich bin und mich selbst zulasse.

QUOTE (Sägefisch)
Ist es denn so wichtig, daß andere ständig jede Regung von Dir mitbekommen und genau so interpretieren wie Du es möchtest? Dann ist es doch eh das gleiche wie früher in Grün, oder? Bist Du nur Du wenn andere Dir das permanent bestätigen?


Hm... darüber muss ich ein wenig nachdenken. Aber danke schonmal...
Go to the top of the page
 
+Quote Post
rubia
Beitrag 13.Jul.2008 - 17:07
Beitrag #29


Satansbraten
***********

Gruppe: Members
Beiträge: 583
Userin seit: 28.07.2006
Userinnen-Nr.: 3.285



Hallo Joey...

glaube mir, mit zunehmendem Alter wird es Dir egal sein, was Deine lieben Mitmenschen über Dich denken, oder wie sie Dich wahrnehmen.

Denn wahrgenommen wirst Du von jedem Menschen anders, niemals so wie Du es gerne möchtest, hättest oder wie du denkst das seiest Du :)

Jede Menschin hat von sich ne bestimmte Vorstellung/Einbildung wie sie auf ihre Mitmenschen wirkt... leider weicht diese unsere Vorstellung über sich selbst meilenweit von der Wahrnehmung unserer Mitmenschen ab :wacko:

Ich denke Sägefisch hat recht, frau sollte sich nicht groß drum kümmern was Andere von uns denken, wie Andere uns wahrnehmen... wenn mich Andere nicht mögen so wie ich bin... da haben einige Pech gehabt
Ich oder die Anderen :teeth:

Mir geht es wie DTaM... es ist doch schön wenn frau nicht ständig angejammert wird wie böse und ungerecht das Leben und wie schlecht das Wetter ist.
Auch ich sage stets *danke mir geht es gut* :pfeif:

Go to the top of the page
 
+Quote Post
shark
Beitrag 13.Jul.2008 - 19:19
Beitrag #30


Strösenschusselhai
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 21.898
Userin seit: 10.11.2004
Userinnen-Nr.: 741



Ich möchte nur mal eben Bezug nehmen auf die Sache "Wenn Du älter wirst, wird Dir egal werden, was die Anderen denken.."

Allein das Alter macht nicht weise und (für wie auch immer geartete Kritik oder Zurückweisung) unberührbar.

(Und völlig auf Rückmeldung durch Andere verzichten zu wollen, erscheint mir auch nicht wirklich erstrebenswert.)

Aber für dieses "gesunde" Maass an selbstverständlichem "Sein-wie-frau-ist" braucht es eine Menge Selbsterkenntnis und auchEigenliebe.. und die wächst nicht automatisch mit den Jahren und Falten zu.

Ich kann gar nicht aufzählen, wieviele Menschen jenseits der 60 ich kenne, die von solch einer selbstbewussten Einstellung meilenweit entfernt sind...

Aber DU, Joey, wirst nicht so lange brauchen. Du bist auf dem richtigen Weg. Das kannst Du auch selbst fühlen, stimmts? Abseits von Aerger über Dich und Andere... hab noch ein bisschen Geduld, ja?

Alles Gute weiterhin. :blumen2:


shark


edit: Einschub und in der Folge anderer Satzanfang
"Maass" ist Absicht... *blöde Tastatur; da muss dann ein doppelter Vokal her, damit es wenigstens einigermaassen richtig klingt...*

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 13.Jul.2008 - 19:39
Go to the top of the page
 
+Quote Post

2 Seiten V  < 1 2
Reply to this topicStart new topic
1 Besucherinnen lesen dieses Thema (Gäste: 1 | Anonyme Userinnen: 0)
0 Userinnen:

 



Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 14.05.2025 - 23:35