Ich trau mich nicht nach Hause Einstellungen

[soulpain]

Hallo,

ich hätte mich gerne vorgestellt, aber im moment bin ich nur das was ich euch schreibe.
Es gibt keine schönen Worte um meine Person.

Ich traue mich nicht nach Hause, aus Angst, da steht einer vor der Tür und will pfänden.
Mein Chef hat 2 Monate mein Gehalt nicht bezahlt und seitdem läuft alles konfus.
Es gab ganz viele Zusagen seinerseits, nachdem ich eine Anwältin mit Beratungsschein beauftragt habe.
Ich warte und warte und mittlerweile erdrückt mich das Finanzamt, ich kann meine Steuern (2000.-) nicht bezahlen.
Ich bin schon 14 Tage über dem Termin und ich weiß, dass die nicht lange fackeln.


Ja, ich war bei der Schuldenberatung. (Danke, an den netten Menschen dort!) Leider hat das nur temporär geholfen um die laufenden monatlichen Kosten abzudecken. Für solche Hämmer hat es nicht gereicht.

Einen Kredit bekomme ich nicht, weil ich selbständig bin, ein 1-Frau-Betrieb.


Bitte, es soll jetzt keiner denken, ich erwarte eine Lösung von euch.
Ich mußte es einfach mal niederschreiben und gucken, wie es sich liest.
(Liest sich schlecht..)

Sorry
und LG

[McLeod]

Nun denn, auch das Finanzamt kann stunden oder Ratenzahlung geben (übrigens auch der Gerichtsvollzieher, aber wenn der unterwegs ist, sind schon wieder Gebühren dazugekommen). Anrufen, Termin ausmachen, Lage erklären (wie das zusammengeht, einen Chef zu haben und selbstständig zu sein zum Beispiel), Schreiben der RAin vorlegen und die Contenance wahren. Wichtig ist, dass die einen Eindruck davon bekommen, dass Du alles Dir mögliche machst und es Dir zwar nicht gut dabei geht, aber Du auch nicht kurz davor bist, aus dem Fenster zu springen. Zuverlässigkeit vermitteln, vielleicht mal dazu sagen, dass es Dich im Moment alles etwasüberfordert und Du deswegen die Frist ohne Nachricht hast verstreichen lassen.

Toitoitoi!!!
McLeod

[soulpain]

Danke!
Ich würde schon aus dem Fenster springen, wenn ich nicht Paterre wohnen würde.
Es ist leider nicht die einzige Nullnummer, die ich schiebe.
Ich bin auch nicht krankenversichert, obwohl ich monatlich meinen Beitrag zahle, ausser eben den zwei vorerwähnten nicht. Die Versicherung tritt erst wieder ein, wenn diese Beiträge bezahlt sind.
Ich habe Angst ich verliere das noch alles aus den Augen und den Boden unter den Füssen gleich hinterher.

Dennoch hat mich dein Beitrag, @McLeod, wenigsten schon mal ermutigt nach Hause zu fahren und in den Briefkasten zu schauen.
Unbedeutender Inhalt.
Morgen ist ein neuer Tag, neue Ängste, neue Zweifel.

[Orange]

[davvero]

[Orange]

[McLeod]

Parterre ist gut. :-)

Ich hab auch eine dezente Finanzamtsphobie. Zum Glück hat mir mal jemand gesagt: "Wovor hast Du Angst? Sie können Dir nicht mehr wegnehmen, als das, was Du verdient hast und sie werden Dir immer genug zum Leben übrig lassen, wenn Du es mal versaut hast."

Das mit der Krankenkasse finde ich schlimm! Das gibt ein ganz mulmiges Gefühl. Umso wichtiger, mit dem Finanzamt zu einer Einigung zu kommen, die auch das Weiterbezahlen der KK ermöglicht. Ich bin in dem Thema nicht sonderlich firm... Gibt es da nicht auch Möglichkeiten, Unterstützung von der Arbeitsagentur zu bekommen? Hat eine kleine Firma, in der ich mal im Studium gejobbt habe auch - die haben für eine Weile einen Teil der Sozialleistungen übernommen, weil das immer noch billiger kam, als die ganzen Mitarbeiter als Arbeitslose auffangen zu müssen.

Darf ich fragen, was Du selbstständig machst und was es mit "Chef" da auf sich hat? Falls es Scheinselbstständigkeit ist, würde ich an Deiner Stelle sogar erwägen, Dich selbst und Deinen "Chef" anzuzeigen, damit Dein Arbeitsverhältnis zu dem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis würde, das es eigentlich ist (wenn es das ist). Dann müsste er nachzahlen (auch die KK). Vielleicht hebt so eine Ankündigung auch die Zahlungsmoral Deines "Chefs"? Ist aber die strategisch schlechteste Lösung, denn Du verlierst ihn als Kunden und die Erfolgsaussichten sind geringer, als bei dem Gespräch mit dem Finanzamt.

Wenn Du aber mit Aussicht auf Erfolg selbstständig bist und gerade wegen zahlungsunwilliger Auftraggeber in der Klemme steckst, hilft auch der Gang zur Bank, damit sie und sei es nur temporär, den Dispo erhöhen. Das ist zwar der teuerste Kredit, aber es ist einer. Denen solltest Du auch die Rechnungen, Mahnungen und das Anwaltsschreiben vorlegen.

Den Kopf in den Sand stecken, bedeutet leider nur, dass es zwischen den Zähnen fürchterlich knirscht und nicht, dass der Kelch von alleine "draußen" vorbeimarschiert. Wie gesagt: Es gibt mehrere Möglichkeiten. Rede mit Deiner Bank oder mit DeinemFinanztbeamten / Deiner Finanzbeamtin.

McLeod

[blue_moon]

alles in allem bitte bedenken: wir können hier tipps geben. rechtsberatungen oder rechtsgültige auskünfte erteilen autorisierte berufsgruppen im jeweils dafür vorgesehenen rahmen.

[sophialein]

Ich habe gehört, dass frau auch als Selbständige Hartz IV beantragen kann. Vielleicht könntest du dann auch darüber krankenversichert werden?!? :gruebel: Ist nur so eine Idee und nicht weitergedacht.

Aber aktiv werden musst du schon selbst!

[Co-Mom]

Ganz allgemein, Rechtsberatung ist was anderes: Seit der Gesundheitsreform besteht in Deutschland Krankenversicherungspflicht. Bei den gesetzlichen seit 2007, bei den privaten ab 2009. Das wäre ja auch nicht mehr so lange.

Wenn der Bürger versicherungspflichtig ist, hat er im Gegenzug auch das Recht, in eine Versicherung aufgenommen zu werden. Reicht das Geld nicht, muß wohl der Sozialstaat aushelfen.

[soulpain]

[soulpain]

Hallo,

ich habe es hinter mich gebracht.
Das Gespräch beim Finanzamt war fruchtbar, ich kann die Steuerschuld abstottern, wenn ich entsprechenden Antrag stelle und die Situation erkläre.
Allerdings sind die Raten fast nicht zu bewältigen, es sei denn ich bekomme endlich meine Aussenstände.

Ich weiß noch nicht, wie ich das wuppe, aber erst einmal kann ich wieder nachts schlafen.

Danke euch!

[McLeod]

:)

viel erfolg beim eintreiben der außenstände!

mcleod