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> Outing am Arbeitsplatz
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Abstimmungen insgesamt: 154
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miriam
Beitrag 20.Sep.2007 - 20:24
Beitrag #21


Gut durch
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Ich denke, es ist sehr orts- und berufsabhängig, ob am Arbeitsplatz ein Outing ratsam ist oder nicht.

Ich habe mich dort nie geoutet, allerdings haben meine Partnerin und ich eine gemeinsame Telefonnummer. Da ich naturgemäß öfter Anrufe von Kollegen und Vorgesetzten auf unseren Festnetzanschluß erhalte, ist schon mal meine Partnerin dran. In sofern weiß "man", daß ich mit einer Frau zusammenwohne.

Ich weiß nicht, was über diese Tatsache gedacht (oder geredet) wird aber für mich ist es ein Unterschied, ob jemand etwas glaubt oder denkt oder ob er es definitiv weiß. Und ich halte es in meiner Situation (s.o.) für ratsam, daß möglicherweise vermutet, nicht aber gewußt wird.

Gruß, Miriam

Der Beitrag wurde von miriam bearbeitet: 20.Sep.2007 - 20:26
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marie87
Beitrag 21.Sep.2007 - 12:15
Beitrag #22


Suppenköchin
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ich hab mal eine frage zu diesem thema.
wenn man sich nicht outen kann am arbeitsplatz, was antwortet man dann auf fragen wie "hast du einen freund?" also klar, man antwortet mit "nein", aber um seine arbeitskollegen richtig kennen zu lernen und ins gespräch zu kommen, unterhält man sich ja schon über's privatleben und wenn man einfach schweigt schließt man sich aus. also wenn man z.b. gefragt wird, was man so in seiner freizeit macht und all seine freizeit mit seiner freundin verbringt, was soll man denn dann antworten? mit "einer" freundin wäre eine lüge. mit "meiner" freundin und dabei das nicht-abzustellende leuchten in den augen ist genau so wie ein outing.... also wie kann man sich in solchen situationen verhalten? wie kann man mitreden und andere einen kennen lernen lassen, ohne sich zu outen (obwohl die freundin einem das leben bedeutet)??
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malene
Beitrag 21.Sep.2007 - 13:18
Beitrag #23


Gut durch
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@marie87, diese Gratwanderung ist sehr schwierig. Du kannst natürlich sagen: "Ich lebe mit jemandem zusammen", und dann immer von eurem Urlaub oder dem Haus erzählen, ohne Deine Freundin zu erwähnen, nur hin und wieder "wir" sagen, um klar zu stellen, dass Du nicht allein lebst.

Doch wenn du dich auf die Dauer nicht outen willst, ist es wahrschienlich besser, zu deinen Kollegen Distanz zu wahren, schon um zu verhindern, dass sie dich eines Tages samt "deinem Freund" zum Abendessen einladen. :rolleyes:

Aber vielleicht hast du ja such Glück und entdeckst, dass du keine homophoben Kollegen hast.

;)

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Belanna
Beitrag 21.Sep.2007 - 15:16
Beitrag #24


Naschkatze
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Mir geht es wie Charleen. Ich erzähle jedem dass ich nach der Trennung von meinem M. mit meiner Freundin zusammen gezogen bin (meist geht mit dieser Frage auch die Frage einher, weshalb ich überhaupt in der Schweiz bin...). Die meisten nicken verständnisvoll und denken sich nichts dabei. Die sich etwas mehr Gedanken machen und mehr wissen wollen und nachfragen bekommen auch eine ehrliche Antwort, dass es nicht nur eine Wohngemeinschaft ist. Aber das waren bisher nur zwei.

Bisher bin ich gut damit gefahren. Ich arbeite ja bei zwei verschiedenen Arbeitgebern. Einer davon bringt Geschenkekoffer zur Hochzeit und zur Geburt. Und ich war sehr amüsiert, als meine Chefin mir erzählte, dass die Firma letzthin - träräää - erstmals - träräää einem lesbischen Paar einen gebracht hätte. Ach? das ist ja nett! Ehrlich gesagt finde ich es schön, dass meine Firma eingetragene Partnerschaften auch als tatsächlich als Hochzeiten anerkennt. Das hatte ich nicht wirklich erwartet.

Und das Beste ist: Heute abend hab ich meinen ersten Termin bei einer solchen!
Aber das gehört wohl schon nicht mehr zu diesem Thema.....
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miriam
Beitrag 21.Sep.2007 - 19:21
Beitrag #25


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QUOTE (marie87 @ 21.Sep.2007 - 12:15)
....... um seine arbeitskollegen richtig kennen zu lernen und ins gespräch zu kommen, unterhält man sich ja schon über's privatleben und wenn man einfach schweigt schließt man sich aus. (.......)also wie kann man sich in solchen situationen verhalten? wie kann man mitreden und andere einen kennen lernen lassen, ohne sich zu outen?

Hallo Marie 87

Ich glaube, daß das nicht geht. Ich denke, entweder solltest Du Distanz zu Deinen Kollegen halten oder Dich outen. Ein Kennenlernen ohne Outing (Deine Beziehung ist vermutlich das Wichtigste in Deinem Leben) kann wohl kaum funktionieren.

Gruß, Miriam
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Glühwürmchen
Beitrag 23.Sep.2007 - 12:31
Beitrag #26


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QUOTE (marie87 @ 21.Sep.2007 - 12:15)
ich hab mal eine frage zu diesem thema.
wenn man sich nicht outen kann am arbeitsplatz, was antwortet man dann auf fragen wie "hast du einen freund?" also klar, man antwortet mit "nein", aber um seine arbeitskollegen richtig kennen zu lernen und ins gespräch zu kommen, unterhält man sich ja schon über's privatleben und wenn man einfach schweigt schließt man sich aus. also wenn man z.b. gefragt wird, was man so in seiner freizeit macht und all seine freizeit mit seiner freundin verbringt, was soll man denn dann antworten? mit "einer" freundin wäre eine lüge. mit "meiner" freundin und dabei das nicht-abzustellende leuchten in den augen ist genau so wie ein outing.... also wie kann man sich in solchen situationen verhalten? wie kann man mitreden und andere einen kennen lernen lassen, ohne sich zu outen (obwohl die freundin einem das leben bedeutet)??

Das ist eben der Punkt warum ich "ich plane ein Outing" gewählt habe. Bis jetzt bin ich auch immer ganz gut damit gefahren bei solchen Fragen anzugeben dass ich Single bin (was ja momentan auch stimmt) und einfach noch nicht den richtigen Mann gefunden zu haben. Allerdings hab ich in meiner letzten Arbeitstelle zunehmend das Gefühl gehabt dass das ständige Ausweichen nicht gut für mich Selbst ist, da ich dort zu allen ein gutes Verhältniss hatte und es mich genervt hat einen wichtigen Teil von mir selbst immer verstecken zu müssen. Da die Arbeit dort aber nur für ein Jahr begrenzt war, habe ich dann doch darauf verzichtet mich zu outen.
Für die Zukunft ist mir jedoch klar geworden, dass ich auf eben solch Fragen nach einem Freund o.ä. nicht mehr ausweichend reagieren möchte, solange ich mich in dem Arbeitsumfeld sonst wohl fühle...
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Simonetta
Beitrag 23.Sep.2007 - 14:04
Beitrag #27


Gut durch
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Also, wenn ein Outing an einem der begehrtesten Arbeitsplätze Deutschlands mittlerweile kein Problem mehr darstellt, sollten wir uns langsam mal Gedanken darüber machen, warum sich viele den Umgang mit der eigenen Homosexualität immer noch so schwer machen... ;)
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Paschtscho
Beitrag 23.Sep.2007 - 19:42
Beitrag #28


Naschkatze
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Uui eine Menge unschöner Sachen die Frau hier teilweise zu lesen bekommt. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich denke das meine sexuelle Ausrichtung nicht unbedingt als Thema am Arbeitsplatz zum Ausdruck kommen sollte - naja aber gut, wenn es mal zur Sprache gebracht wurde, dann habe ich nie versucht etwas anderes vorzutäuschen und habe mich geoutet. Jedoch denke ich das ein allg. Basiswissen wirklich genügen sollte, das heißt ich sage " Jo ich bin lesbisch und Punkt.Ohne weiter drauf eingehen zu müssen ( einige Frauen lieben es darüber lang und ausführlich zu sprechen- was ich immer nicht ganz nachvollziehen kann, denn mich interessiert das Sexualleben von einer Hetera auch nicht)

Der Beitrag wurde von Paschtscho bearbeitet: 23.Sep.2007 - 19:43
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marie87
Beitrag 24.Sep.2007 - 10:16
Beitrag #29


Suppenköchin
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Beiträge: 128
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@malene+miriam: schade. ich habe gehofft mir ist einfach nichts eingefallen, aber es gäbe doch eine lösung wie man das machen könnte. die idee einfach zu sagen, dass man eben mit jemandem zusammen wohnt gefällt mir ganz gut, aber wir leben zurzeit noch nicht zusammen...oder ich warte, bis es soweit ist und wähle dann diese variante...

mal sehen, aber so und so muss man sich entscheiden: distanz oder outen. ich find beides blöd. ich will mir durch ein outing nicht alles kaputt machen, weil ich nicht weiß, wie eine lesbische hebamme aufgefasst wird. es soll ja noch viele viele leute geben, die denken, dass sich lesben in JEDE verlieben?!! gynäkologen sind zwar auch nicht alle schwul, aber ich glaube das zählt nicht bzw. das wird anders aufgefasst, weil das "normal" ist.... wiiieee doooooooof :rolleyes: :(

Der Beitrag wurde von marie87 bearbeitet: 24.Sep.2007 - 10:17
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beara
Beitrag 24.Sep.2007 - 11:04
Beitrag #30


Gemüseputzi
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Liebe marie,

bei meinem ersten Kind hatte ich eine offen lesbisch lebende Hebamme und hab das eher als sehr angenehm empfunden. Zu der Zeit hielt ich mich noch für hetero...

Ich möchte dir damit gerne ein wenig Mut machen dich zu outen, ich denk es lässt sich freier leben so.

alles Gute für dich!
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Sehnsüchtige
Beitrag 24.Sep.2007 - 20:36
Beitrag #31


Vorspeisenexpertin
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Ich bin nicht geoutet. Das heißt, nur 2 Kolleginnen aus meinem Kundencenter wissen es.
Bei der einen war ich mal ausnahmsweise privat bei ihr daheim eingeladen. Da hatte ich in einer Sektlaune meine Freundin erwähnt.
(Da ich ja (noch) mit meinem Mann zusammen wohne, würde niemand eine Frau an meiner Seite erwarten.)
Seither ist sie distanzierter und redet nichts mehr großartig privates mit mir. Gut, sie kann es natürlich nicht verstehen daß ich Mann+Frau habe..

Das war übrigends die einzige Kollegin mit der ich noch zusammenarbeite, mit der ich mich etwas privat ausgetauscht habe. Ich trenne ganz gerne Arbeit und Privatleben. Wenn man das Frauen und Männerzicken- und intrigieren im Großraumbüro so mitbekommt....keine Lust drauf !

Die andere Kollegin lebt selbst mit einer Frau zusammen und wir haben uns durch eine Umversetzung ihrerseits zum erstenmal privat gesprochen und uns gleich geoutet. Ihr fielen natürlich die Augen aus ! Haben seither lockeren Kontakt.

Was aber passiert wenn ich mich im kommenden Jahr von meinem Mann trenne...ewig kann ich das ja nicht geheimhalten. Vor allem nicht vor dem Personalbüro....und da ich als Pflegeperson meines Mannes die Arbeitszeit reduziert habe... Ich lass auf mich zukommen was passiert. Als erstes muß ich mal der einen Kollegin mitteilen daß ich eine neue Telefonnummer hab, eine Geheimnummer (nach Umzug) ;)

Ach ja, ich habe wissentlich 2 Kolleginnen die nicht offiziell geoutet sind und trotzdem jeder was vermutet...
Tja, mein Kundencenter-Leiter ist ein echtes A..... und bringt immer frauenfeindliche und rassistische Sprüche, parkt absichtlich auf dem Frauenparkplatz...
Naja, die eine Kollegin ist versetzt worden nachdem sie ihm nicht mehr in Kram gepasst hat, und die andere.......die war erst gegen ihn eingestellt und wollte neuen Job - ups, plötzlich versteht sie sich prima mit ihm und hat sich wortgewandt hochgearbeitet
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Ricky
Beitrag 04.Nov.2008 - 22:56
Beitrag #32


Naschkatze
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Hello,

dieser Thread hier ist zwar schon etwas älter, aber da ich mir auch so meine Gedanken mache, möchte ich noch eine Frage nachtragen.

Fast alle haben überwiegend von den Reaktionen der Arbeitskollegen gesprochen... aber wie ist es mit den Vorgesetzten ? (Beförderungs)entscheidungsträgern ? und den Kunden, Patienten, Bürgern und Co ?

Wie reagieren die Leute, wenn sich, bspw. eine Frauenärtzin, eine Pfarrerin, eine Standesbeamtin, eine Bürgermeisterin etc. als lesbisch outet ?

Viele Grüße

Ricky

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Elfi del Bosco
Beitrag 05.Nov.2008 - 18:05
Beitrag #33


Salzstreuerin
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Hallo zusammen,
Reaktionen der Arbeitskollegen ich bin in meiner Firma geoutet und zwar seit Beginn meiner Tätigkeit dort. Ich habe damals (2004) immer nur von meiner Frau geredet - und zwar mit der gleichen Selbstverständlichkeit, mit der meine Kollegen über ihre Frauen reden. Es gab einige Blicke und auch Nachfragen - aber letztendlich nur Akzeptanz.
(Beförderungs)entscheidungsträgern Auch meine Vorgesetzten sind und waren über meinen Familienstand informiert. Und da ich Mitte diesen Jahres in eine leitende Position befördert worden bin, denke ich, dass meine Partnerschaft in diesem Punkt keine Rolle gespielt hat.
Kunden, Patienten, Bürgern und Co Ich leite ein Weiterbildungszentrum in einer größeren norddeutschen Stadt. Bisher habe ich keinerlei negative Reaktionen von unseren Kunden erfahren. Weder von den Teilnehmern der verschiedenen Bildungsmaßnahmen, noch von unseren Auftraggebern (BA und ARGEN)
Ich würde und werde es immer wieder so machen - kein Vesteckspiel!
Gruß
Elfi del Bosco
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shark
Beitrag 05.Nov.2008 - 20:12
Beitrag #34


Strösenschusselhai
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Ich bin out bei meinen Kolleginnen, bei meiner direkten (ebenfalls lesbischen) Vorgesetzten und bei der Verteterin des Trägers der Einrichtung, in der ich arbeite (evangelische Pfarrerin).
Und ich habe keinerlei Probleme deswegen. Zwar kann ich nicht "befördert" werden, da mein Vertrag nur bis Ende August kommenden Jahres befristet ist, aber da meine Chefin, die ja ebenfalls immer schon out ist, zu dieser auch irgendwann mal "befördert" worden ist, mache ich mir keine Gedanken, ob das ein Problem sein könnte.

Und die Erwachsenen, mit welchen ich sonst zu tun habe bei meiner Arbeit, wissen "es" zum Teil auch - auch da keine Probleme.

shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 05.Nov.2008 - 20:13
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Anjue
Beitrag 05.Nov.2008 - 20:16
Beitrag #35


Gemüseputzi
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ZITAT(marie87 @ 21.Sep.2007 - 12:15) *
ich hab mal eine frage zu diesem thema.
wenn man sich nicht outen kann am arbeitsplatz, was antwortet man dann auf fragen wie "hast du einen freund?" also klar, man antwortet mit "nein", aber um seine arbeitskollegen richtig kennen zu lernen und ins gespräch zu kommen, unterhält man sich ja schon über's privatleben und wenn man einfach schweigt schließt man sich aus. also wenn man z.b. gefragt wird, was man so in seiner freizeit macht und all seine freizeit mit seiner freundin verbringt, was soll man denn dann antworten? mit "einer" freundin wäre eine lüge. mit "meiner" freundin und dabei das nicht-abzustellende leuchten in den augen ist genau so wie ein outing.... also wie kann man sich in solchen situationen verhalten? wie kann man mitreden und andere einen kennen lernen lassen, ohne sich zu outen (obwohl die freundin einem das leben bedeutet)??


Also ich finde das superschwierig... ich bin gerade erst in meiner CO-Phase, bisher ist nur mein allerengster Freundeskreis eingeweiht und ich arbeite daran, dass sich das ausweitet... dauert aber eben so seine Zeit.

Ich arbeite mit nur sehr wenigen Frauen zusammen und privat wird da minds. genauso viel erzählt wie beruflich. Insofern finde ich das schon schwierig bzw. immer schwieriger. Heute hatten wir ein Gespräch über Ex-Freunde und ich habe mehr oder weniger schweigsam zugehört, anstatt zu erzählen, dass meine Eltern eher Probleme gemacht haben, weil's eben ne Frau war (darum ging's nämlcih - Elternreaktionen auf den ersten Freund (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) ). Insgesamt ziemlich unbefriedigend finde ich...

Ich hoffe daher, dass es für mich irgendwann kein Problem ist, mich dort zu outen. Tendenziell glaube ich sogar, dass das nicht wirklich ein Problem sein würde, trotzdem bin ich dafür im Moment einfach noch nicht bereit (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)
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wolke84
Beitrag 05.Nov.2008 - 21:30
Beitrag #36


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Also ich arbeite auch ein einen kleineren Betrieb mit ein paar Arbeitskolleginnen.
Ich bin so gerade dabei mit meinen Coming out.

Mein Freundeskreis weiß es schon - kommt auch super damit klar.
Mit meinen Arbeitskolleginnen versteht ich mich sehr gut.
Bei der Arbeit müssen wir viel miteinander kommunizieren und somit reden wir auch viel über privates und
treffen uns auch mal außerhalb der Arbeit.

Da blieb es schon fast kaum aus, mich bei ihnen zu outen.
Sie haben auch alle super reagiert und haben überhaupt kein Problem damit.

Lieben Gruß

wolke84 (IMG:style_emoticons/default/icon4.gif)
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mandelbäumchen
Beitrag 05.Nov.2008 - 22:34
Beitrag #37


Naschkatze
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Habe angeklickt, ich bin geoutet und wollte eigentlich schreiben, dass es so nicht wirklich stimmt. Weil - so dachte ich bis eben - ich mich schon seit Ewigkeiten nicht mehr geoutet habe, sondern schlicht und einfach out bin.

Da fiel mir ein, dass ich mich vor gut zwei Wochen outen musste, weil mein langjähriger schwuler Nachbar (mit dem wir Kontakt hatten und bei dem wir zum Essen waren) anscheinend bis dahin noch nicht begriffen hatte, dass die Frau, mit der jahrelang in der Wohnung neben seiner zusammengelebt habe, nicht einfach nur meine Mitbewohnerin war.

An meinem Arbeitsplatz (übrigens einem kirchlichen) bin ich so sehr oder so wenig out wie alle anderen auch. Alle, mit denen ich näher zu tun habe, wissen es, bekommen es zwangsläufig mit - Es sei denn, sie haben Scheuklappen von den Ausmaßen meines Nachbarn, und ich ahne es nicht, aberr das ist nicht wirklich (m)ein Problem.

Meine Chefin hat sich mir gegenüber genauso schnell geoutet wie ich ihr gegenüber. Ich wusste jedenfalls relativ bald, dass sie Mann und Kinder hat. Und sie musste nicht sagen: "Übrigens - ich bin heterosexuell."
Und so halte ich es auch, seit über zwanzig Jahren. Nachteile hat es mir noch an keinem Arbeitsplatz gebracht.
Ich bin froh, dass ich mir keinen Kopf machen muss, was ich wann wem sagen darf und was nicht. Zumindest wenn ich in solchen Threads lese. Meistens denke ich gar nicht mehr darüber nach.

'nen Kopf mache ich mir eher über andere Dinge, die schwerer zu vermitteln sind, weil sie eher nicht Thema normaler Montagsgespräche sind. Gelegentlich. Insofern kann ich schon verstehen, dass sich andere Gedanken über ihr Outing am Arbeitsplatz machen.
Auch glaube ich nicht, dass wir alles schon erreicht hätten und jetzt nur noch Friede, Freude, Eierkuchen herrscht.
Aber meine Erfahrung ist schon, dass die "Normalität", die wir in die Gesellschaft hineinrufen, auch wieder herausschallt, wenn auch vielleicht mit Zeitverzögerung.

Mandelbäumchen
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Simonetta
Beitrag 06.Nov.2008 - 18:29
Beitrag #38


Gut durch
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QUOTE(mandelbäumchen @ 05.Nov.2008 - 22:34) *
Aber meine Erfahrung ist schon, dass die "Normalität", die wir in die Gesellschaft hineinrufen, auch wieder herausschallt, wenn auch vielleicht mit Zeitverzögerung.

Mandelbäumchen


Ja. Und ich habe den Eindruck, dass wir selbst, weil wir unsere Sexualität als etwas Besonderes erleben, das Interesse anderer an ihr bisweilen überschätzen. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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Waldohreule
Beitrag 09.Nov.2008 - 17:36
Beitrag #39


Naschkatze
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Hallo,

am Arbeitsplatz bin ich nicht geoutet. Ich habe Angst vor dummen Sprüchen, zumal ich zwischenzeitlich weiß, dass gut 3/5 der Personen auf der Arbeit damit nicht umgehen könnten.
Das habe ich erst mit der Zeit gemerkt und bin froh, dass ich nichts gesagt habe.

Gruß,
Waldohreule
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Leandra
Beitrag 17.Nov.2008 - 12:27
Beitrag #40


Fürstin Pückler
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Mich beschäftigt dieses Thema gerade wieder. Ich hatte eigentlich nie Probleme damit, offen lesbisch zu sein. Es hat sich meist irgendwie ergeben, dass die engeren Teammitglieder irgenwann mitgekriegt haben, was Sache ist. Als öffentliche Person bin ich auch geoutet, da ich frauenpolitisch aktiv bin.

Nun habe ich eine neue Arbeitsstelle in einer stationären Einrichtung mit weiblichen Jugendlichen (und ihren Babies). Ich hatte mir im Vorfeld leider keine Gedanken darüber gemacht, nun ist beim Abendessen kürzlich das Thema Homosexualität gefallen. Die Vorstellungen der Jugendlichen sind sehr klischeehaft und z.T. offen ablehnend. Ich habe mich dann so gut es ging aus dem Gespräch rausgehalten und nichts zu mir persönlich gesagt.

Wie hätte ich reagieren sollen? Ich bin Modell und Projektionsfläche für z.T. sehr aufmüpfige, problembelastete Jugendliche.

Was sind eure Gedanken oder eigene Erfahrungen zu meiner Situation?
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