![]() |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
Denk bitte daran, dass unser Forum öffentlich einsehbar ist. Das bedeutet: wenn du hier dein Herz ausschüttest, kann das von allen gelesen werden, die zufällig unser Forum anklicken. Überleg also genau, was du preisgibst und wie erkennbar du dich hier machst. Wir löschen keine Threads und keine Beiträge, und wir verschieben auch nichts in unsichtbare Bereiche.
Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.
Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.
![]() ![]() |
![]() |
![]()
Beitrag
#1
|
|
Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Liebe Forenfrauen.
Früher habe ich mich immer gewundert, wenn ich Menschen sagen hörte, dass sich nach einem bestimmten Ereignis ihr Leben "plötzlich" radikal verändert habe. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, wie so etwas zustande kommen sollte. Da erlebt jemand einen Unfall oder eine wichtige Person stirbt - und auf einmal ist nichts mehr wie es vorher war. Für mich unvorstellbar. Bedeutete das denn nicht, dass das, was "vorher" war, "falsch" gewesen war, an dem vorbei, was gut für den oder die BetroffeneN war - egal, wie richtig es sich "vorher" angefühlt hatte? Nun bin ich selbst an diesem Punkt. Durch den Tod meiner Mutter ist etwas in mir passiert. Ich weiss eigentlich selbst noch nicht genau, was das ist, aber die Dinge fühlen sich anders an. Und ich fühle mich nicht mehr "heimisch" in meinem Leben. Klar - es war ein Schock, meine Mutter so plötzlich, von einer Sekunde auf die andere, zu verlieren. Da kann man schon verwirrt sein... Aber da ist auch noch etwas Anderes. Etwas ganz Existentielles, das mit "Schock" und Trauer nicht zu erklären ist. Ich fühle mich an einem Scheidepunkt angekommen, an einem Punkt, an dem ich mich entscheiden muss, wie es weitergehen sol. Und diese Entscheidung hängt nur davon ab, ob ich genug Mut habe, sie zu treffen - dass sie "richtig" wäre, weiss ich irgendwie schon. Aber wenn ich mich so entschiede, dann wäre das Ergebnis und der Weg von da an so neu, dass es mir Angst macht. Ich mag Euch fragen, ob Ihr auch einmal im Leben an einem Punkt wart, an dem es ganz existentiell ums "Eingemachte" ging, ob Ihr Euch getraut habt, wie es sich danach angefühlt hat - und wie sich heute das "Vorher" in der Rückschau darstellt. Bitte, lasst mich teilhaben an Euren Erfahrungen. Liebe Grüsse shark Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 06.Feb.2009 - 15:30 |
|
|
![]()
Beitrag
#2
|
|
Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 583 Userin seit: 28.07.2006 Userinnen-Nr.: 3.285 ![]() |
Liebe shark...
ja den *point of no return* musste ich mehrmals in meinem Leben überwinden, ich hatte nie Zeit und Gelegenheit darüber nachzudenken ob der Weg den ich nun alleine gehe, ohne Mutter und Mann, der Richtige ist. Innerhalb eines Jahres starb mein Mann in Minuten an Herzinfarkt 38 Jahre alt, einige Monate später meine Mutter mit 67 an Brustkrebs. Dazu gleich eine Bemerkung: ich wusste seit zwei Jahren, dass sie an Brustkrebs erkrankt war, trotzdem war es ein Schock als ich angerufen wurde sie wäre gestorben. Deiner Mutter wurde Siechtum und Leiden erspart, dafür solltest Du für sie froh sein. Ich musste vor gut 30 Jahren miterleben, wie aus einer fröhlichen, taffen Frau ein bis zur Unendlichkeit entstelltes wimmerndes Wesen wurde. Wohlgemerkt in einer Klinik welche auf Krebskrankheiten spezialisiert war. Und nun hat es mich selbst erwischt, voriges Jahr im Juni, Lungekollaps, ich habe noch 37% Lungenvolumen. (Schönen Dank an die Zigarettenindustrie und an meine Dummheit nicht früher damit aufgehört zu haben)! Welchen Weg sollte ich nun neuerlich gehen? Es bleibt jeweils nur der *radikal andere Lebensweg* damit man überhaupt weitergehen kann. Im Unglück braucht der Mensch Kontinuität, um sich irgendwo festzuhalten und sei es nur morgens die gleiche Kaffeemarke. Solange die Mutter lebte war sie für ihr Kind ein Rettungsseil in jeder Lebenslage. Dieses starke Seil ist plötzlich abgeschnitten mit ihrem Tod. Mit dem Verlust der Mutter verliert ein Kind DIE Kontinuität und das ganze Leben fühlt sich *falsch* an wie Du schriebst. Dein Kummer ist im Augenblick noch viel zu groß und viel zu frisch, als dass Du über irgenwelche Richtungsänderungen in Deinem Leben nachdenken könntest. Gib Dich der Trauer über den Verlust Deiner Mutter hin und... danke, (wem auch immer) dass ihr Schmerzen und Siechtum erspart blieben. Leben und Tod gehören zusammen... ich glaube wenn die Mutter stirbt, muss man endgültig erwachsen werden. Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, wirst Du entscheiden wie es weitergehen soll. Und Deine Entscheidung wird richtig sein. Es wird lange dauern, doch irgendwann wird sich auch Dein Leben wieder *richtig* anfühlen. lg rubia |
|
|
![]()
Beitrag
#3
|
|
Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Danke, rubia.
Alles hört sich auch für mich richtig an, was Du schreibst... und dennoch ist da noch was Anderes. Ich versuche, es mal zu erklären... Bis vor wenigen Wochen habe ich einfach "gemacht" - alles, was zu tun war, habe ich getan. Ich habe mich kaum je gefragt, ob es sinnvoll ist, ob es mir passt, ob es mir gut tut. Ich habe gearbeitet bis zum Umfallen, mich noch mal beruflich zu qualifizieren begonnen, meinen Haushalt so perfekt geführt, wie ich nur konnte, war da für alle, die mich beanspruchten. Und kaum mal eine Minute für mich, zum Sammeln, zum Denken und zum Nachspüren gehabt. Kein einziges Mal im Leben habe ich zum Beispiel einen Job gekündigt. Nicht, dass ich alles, was ich je gemacht habe, gern getan hätte; beileibe nicht, sondern eher im Gegenteil. Aber mein Prinzip war: wenn Du was anfängst, dann machste es auch fertig. Ich hatte nie das Gefühl, eine Wahl zu haben... Und das auch in anderen Lebensbereichen. Und jetzt, nach dem Tod meiner Mutter, empfinde ich das zum ersten Mal: das Gefühl, dass es wichtig ist, einmal im Leben zu machen, was ICH gerne täte - endlich meine Bücher fertig schreiben zum Beispiel, NICHT ackern bis zum Schlafengehen an jedem Tag, einfach mal bei MIR sein. Nicht immer nur auf das zu reagieren, was mir begegnet, sondern selbst etwas zu bestimmen. Schwierig dabei ist natürlich, dass ich in der Tat sehr angeschlagen bin im Moment, dass ich krank bin, Depressionen und Panikattacken habe. Und dass das eine schlechte Zeit ist, um Entscheidungen zu treffen, ist mir auch klar. Aber - und das ist das zweite grosse Problem (und Ursache der Angststörung) - ich habe das Gefühl, dass mir die Zeit davonläuft. Und zwar aus folgendem (vielleicht nicht für alle verständlichen) Grund: In meiner Familie sterben die Menschen früh und wie die Fliegen an Herzinfarkten. Die meisten sind bisher allenfalls knapp über 40 geworden. Selbst mein jüngster Cousin hatte schon zwei Herzinfarkte - den ersten mit 24, den zweiten mit 27 Jahren. Raucher und Nichtraucherinnen sind darunter, schwere und leichte Menschen, SportlerInnen und Couchpotatoes - keiner hat/te einen hohen Blutdruck und alle haben wir Cholesterinwerte wie Babies. Meine Mutter ist mit 59 Jahren an ihrem 4. Infarkt gestorben und damit die Aelteste bisher geworden. Den ersten Herzinfarkt hatte sie mit 40. Und ihn, den schwersten Infarkt von allen, nur überlebt, weil sie grade beim Arzt war. Ich werde in ein paar Wochen 40...... Und so lächerlich es nun einigen scheinen mag: ich habe Angst, dass auch mich dieses "Familienschicksal" ereilt. Und zwar bald. Manchmal danke ich nur "Hoffentlich erst in zwei Jahren, da ist dann meine Kleine wenigstens volljährig und kann da wohnen bleiben, wo sie ist." Ich kann mir vorstellen, dass jetzt viele denken, ich soll mich nicht so anstellen, ich sei ja noch jung und so weiter, aber die Angst ist real und der Grund nicht von der Hand zu weisen. Auch deshalb denke ich, dass ich JETZT entscheiden muss, wie es weitergeht. Weil ich nicht damit rechne, viel Zeit zu haben im "neuen Leben". So, jetzt habe ich "die Hosen runtergelassen"... Versteht Eine, was ich mit alldem meine? Gruss shark edit: Ich weiss, die meisten von Euch kennen mich als besonnenen Menschen, als souverän in vielen Lebenslagen - aber da ist eben auch diese shark, die wie im Strudel festhängt, raus will, muss, aber nicht kann. Ich hoffe, das ist akzeptabel. Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 06.Feb.2009 - 18:23 |
|
|
![]()
Beitrag
#4
|
|
Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
Liebe shark,
ich höre bei dir eigentlich 2 oder 3 Themen raus,die ich versuche, mal aufzudröseln. Das eine ist das Thema, das mir auch sehr gut bekannt ist: Der Tod der Mutter, der für viele Frauen, so auch für mich das einschneidenste Erlebnis des bisherigen Lebens war. Eine Userin hier hat es "worst case"genannt. Dem kann ich nur zustimmen. Die Mutter ist "die, aus der du kamst" wie meine Therapeutin es genannt hat, und, so wie sie dich einst mit dem Leben verband, deine Seele ins Hier brachte,so ist mit dem Tod der Mutter nun ein Faden ins "Jenseits" geknüpft, der eigene Tod scheint realer und vorstellbarer. Damit hängt das "Thema 2" zusammen, das Thema der verstreichenden Zeit, das dich mahnt, dein Leben zu nutzen, die zu werden , die du bist, dir treu zu sein, dein Leben zu Leben, so lange du auf dieser Erde wandelst. Für mich ist der Tod meiner Mutter, ist auch ihr Leben, das sie als leider zuletzt "verpasst" benannte, eine stetige Mahnung ,den Tag zu nutzen...(dies gelingt nicht immer, ist aber ,eine allgegenwärtige "Matrix"). Dann "Thema 3", das ist, glaube ich eine Akzentuierung von Thema 2: das Gefühl, ganz real, ganz bald nicht mehr leben zu können, eben weil du diese wieklich heftige familiäre Anamnese hast. Dazu kann ich dir ganz wenig sagen. Nur, dass die Panik nachvollziehbar ist. Ich will dir auch keine Rat-Schläge geben, denn ich denke, dass du selber dich sehr gut mit möglicher medizinischer und andere Hilfe auskennst. Ich wünsche dir alles alles Gute für deine inneren und äußeren Prozesse liebe Grüße |
|
|
![]()
Beitrag
#5
|
|
multifunktionales Blond(s)chen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Sonderbeauftragte Beiträge: 11.499 Userin seit: 17.06.2006 Userinnen-Nr.: 3.083 ![]() |
Liebe shark,
ich glaube, ich habe begriffen, was Du meinst. Dennoch habe ich das Gefühl, es laufen gerade mehrere Prozesse in Dir ab. Tod im näheren Umfeld regt wohl immer zum Denken an und ruft zu den guten Vorsätzen auf: Ab jetzt mache ich es besser. So schnell kann es gehen. Ich höre auf zu rauchen, ich muss dieses und jenes ändern . .. usw. Das hält auch manchmal an, aber so, wie die lähmende und drückende Trauer ver-geht, so schwinden auch diese Vorsätze wieder. Und das Leben geht weiter - im alten Trott. Bei Dir ist nun die Mutter gestorben. Du musst Dich von einem Stück Deiner Kindheit trennen. Da sind, vermute ich (ich habe meine Mutter noch) noch viel größere Gefühlsschwankungen drin. Da bleibt es nicht nur bei den Vorsätzen. Da geht es richtig ans Eingemachte. Denn nun musst Du "erwachsen" werden. Dann ist eben noch die Besonderheit in Deiner Familie, dass so viele so früh gehen müssen. Ja klar, mir würde das auch Angst machen. Aber nützt das irgendjemand? Meinst Du, Deine Mutter hätte nicht in dieser Angst gelebt. Sie war aber doch immer optimistisch. Hat immer angepackt. Auch das Leben. Sie hatte doch im Leben auch ganz schlimme Durststrecken zu bewältigen. Was sie aber immer war - Deine Mutter, auf die Du Dich verlassen konntest. Wenn ihr Tod einen Sinn hatte, dann evt. den, dass Du an Deinen Kindern ebenso Mutter bist. Wie sie es Dir vorgelebt hat. Optimistisch, trotz dieser Bedrohung. Alles andere, was Deinen Beruf und Deine Aufbruchstimmung angeht: Lass es reifen. Aber vergib die Chancen nicht, weil Du Angst vor einem Herzinfarkt hast. Das hat Dir Deine Mutter nicht vorge-lebt! So, "geh' her, setz' Di hi ......" und nimm diese positive Stimmung mit ins Leben, das Du hast. Der Beitrag wurde von Oldie bearbeitet: 06.Feb.2009 - 18:48 |
|
|
![]()
Beitrag
#6
|
|
don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
edit: (IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif) @Oldie!! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
Ich werde in ein paar Wochen 40...... Und so lächerlich es nun einigen scheinen mag: ich habe Angst, dass auch mich dieses "Familienschicksal" ereilt. Und zwar bald. Manchmal danke ich nur "Hoffentlich erst in zwei Jahren, da ist dann meine Kleine wenigstens volljährig und kann da wohnen bleiben, wo sie ist." Ich kann mir vorstellen, dass jetzt viele denken, ich soll mich nicht so anstellen, ich sei ja noch jung und so weiter, aber die Angst ist real und der Grund nicht von der Hand zu weisen. Wenn ich das lese, denke ich: mach langsam, sonst züchtest du eine selbsterfüllende Prophezeihung (IMG:style_emoticons/default/troest.gif) Ich bin gerade 26 geworden und habe das Gefühl, gerade erst anzufangen. In den letzten Jahren habe ich zweimal ein Leben aus dem Boden gestampft, weil ich wegen des Jobs das Bundesland gewechselt habe. Beide Male ganz allein; ich wurde zwar begleitet, aber diejenigen, die das taten, waren meist weder am Start- noch am Zielort. Nun stehe ich erstmals vor einer Situation, in der mir keine Hochschulordnung der Welt vorschreibt, wo ich zu leben habe. Wenn ich mir so meine kleine Welt anschaue, würden die meisten, die mich damals kannten, das wohl eher nicht erwarten. Derzeit fliegt mir einiges dieser kleinen Welt um die Ohren. Ich fühle mich absolut hilflos auf halb acht baumelnd und bin Meilen vom funktionieren entfernt. Ich habe Angst davor, was von alledem wohl kaputt gehen wird. Angst, daß mich nichts effektiv halten kann, wenn der Boden endgültig wegklappt. Gute Absichten reichen manchmal einfach nicht. Sie rühren, und der Unterschied ist nur ein Diphtong, aber sie reichen trotzdem nicht. Ich spüre die Veränderungen. Gestern habe ich in den Spiegel gesehen und fand zum ersten Mal, ich sehe wirklich alt aus. Nicht lange, aber immerhin. Vieles ist schon anders, vieles wird sich ändern, manches bleiben. Getrieben von der Erkenntnis, daß ich einfach nicht genug Kraft habe, mir irgendeinen Schwachsinn anzutun, der nicht mal einen Zweck hat. Was du erzählst, shark, klingt dem sehr ähnlich. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Mit einem Unterschied: Es gibt ganz viele Menschen in deiner unmittelbaren Nähe. Du verläßt dich, scheint mir, sehr viel weniger auf sie als umgekehrt. Warum? In meiner unmittelbaren Nähe finde ich so eine Anlaufstelle nur bedingt. Ein junger Baum trägt eben noch keine schweren Kinder. Trotzdem wird es irgendwie gut gehen. Ich weiß weder wie, noch wohin. Aber das wußten meine beiden Omas auch nicht - und sie haben es trotzdem hingekriegt. Wofür hab ich so ein Familienerbe, frag ich mich, wenn ich nichts draus mache? Es wird wieder aufwärts gehen, und dann geht's rund. So. Vor diesem Hintergrund kann ich dir nur sagen, mach den Umschwung. Ihr seid doch eine Familie, nicht nur du. Du hast Freunde, die dir mit Sicherheit den Rücken frei halten werden. Aus jeder Pore deiner Erzählungen schießt nur so die Kameradschaft. Gib doch deinen Mitmenschen die Chance, die Kameradenrolle zu übernehmen, die du sonst immer hast. (IMG:style_emoticons/default/knuddel.gif) Wenn du wieder Luft kriegst, wirst du viel besser überschauen können, wo du dich freischwimmen kannst. Klingt nach einem Glückskeks, aber es ist einfach so, lernt jeder Rettungsschwimmer. Viel Erfolg auf dem neuen Weg! (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif) Der Beitrag wurde von dandelion bearbeitet: 06.Feb.2009 - 18:58 |
|
|
![]()
Beitrag
#7
|
|
Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Dann ist eben noch die Besonderheit in Deiner Familie, dass so viele so früh gehen müssen. Ja klar, mir würde das auch Angst machen. Aber nützt das irgendjemand? Meinst Du, Deine Mutter hätte nicht in dieser Angst gelebt. Sie war aber doch immer optimistisch. Hat immer angepackt. Auch das Leben. Sie hatte doch im Leben auch ganz schlimme Durststrecken zu bewältigen. Was sie aber immer war - Deine Mutter, auf die Du Dich verlassen konntest. Wenn ihr Tod einen Sinn hatte, dann evt. den, dass Du an Deinen Kindern ebenso Mutter bist. Wie sie es Dir vorgelebt hat. Optimistisch, trotz dieser Bedrohung. Alles andere, was Deinen Beruf und Deine Aufbruchstimmung angeht: Lass es reifen. Aber vergib die Chancen nicht, weil Du Angst vor einem Herzinfarkt hast. Das hat Dir Deine Mutter nicht vorge-lebt! Danke, Oldie, für deine Ausführungen. Ich weiss, dass es nix "nützt", wenn ich Angst habe. Aber ich hab mir die ja auch nicht ausgesucht. Ich krieg sie einfach nicht weg, so sehr ich das versuche... Weisst Du, mehrmals täglich Panikattacken zu haben, während der man denkt - und sich sicher ist, so dumm das auch scheinen mag - dass JETZT das letzte Sekündlein geschlagen hat, macht es nicht leichter, KEINE Angst zu haben... Ich will alles gerne "reifen" lassen, aber die Umstände sind so schwierig - und Entscheidungen stehen auch aus anderen Gründen dringender an als mir lieb ist. Ich wäre so gerne die Optimistin, die meine Mutter war, so gerne... aber ich weiss nicht WIE! Wie wird man optimistisch? Diese Frage meine ich ernst. So, "geh' her, setz' Di hi ......" und nimm diese positive Stimmung mit ins Leben, das Du hast. Wenn ich das nur könnte... edit: (IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif) @Oldie!! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Ich werde in ein paar Wochen 40...... Und so lächerlich es nun einigen scheinen mag: ich habe Angst, dass auch mich dieses "Familienschicksal" ereilt. Und zwar bald. Manchmal danke ich nur "Hoffentlich erst in zwei Jahren, da ist dann meine Kleine wenigstens volljährig und kann da wohnen bleiben, wo sie ist." Ich kann mir vorstellen, dass jetzt viele denken, ich soll mich nicht so anstellen, ich sei ja noch jung und so weiter, aber die Angst ist real und der Grund nicht von der Hand zu weisen. Wenn ich das lese, denke ich: mach langsam, sonst züchtest du eine selbsterfüllende Prophezeihung (IMG:style_emoticons/default/troest.gif) Das macht mir zusätzlich Angst. Es ist ein Kreislauf, aus dem ich nicht raus komme... Was du erzählst, shark, klingt dem sehr ähnlich. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Mit einem Unterschied: Es gibt ganz viele Menschen in deiner unmittelbaren Nähe. Du verläßt dich, scheint mir, sehr viel weniger auf sie als umgekehrt. Warum? Ich weiss es nicht. Irgendwie fühle ich mich immer noch so viel "zuständiger" für alles als ich es anderen Menschen zumuten mag. Das ist nicht gut. Vor diesem Hintergrund kann ich dir nur sagen, mach den Umschwung. Ihr seid doch eine Familie, nicht nur du. Du hast Freunde, die dir mit Sicherheit den Rücken frei halten werden. Aus jeder Pore deiner Erzählungen schießt nur so die Kameradschaft. Gib doch deinen Mitmenschen die Chance, die Kameradenrolle zu übernehmen, die du sonst immer hast. (IMG:style_emoticons/default/knuddel.gif) Wenn du wieder Luft kriegst, wirst du viel besser überschauen können, wo du dich freischwimmen kannst. Klingt nach einem Glückskeks, aber es ist einfach so, lernt jeder Rettungsschwimmer. Viel Erfolg auf dem neuen Weg! (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif) Du hast recht. Ich muss mir das hinter die Ohren schreiben. Vielen Dank für Deinen persönlichen Bericht, dandelion. Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 06.Feb.2009 - 19:16 |
|
|
![]()
Beitrag
#8
|
|
multifunktionales Blond(s)chen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Sonderbeauftragte Beiträge: 11.499 Userin seit: 17.06.2006 Userinnen-Nr.: 3.083 ![]() |
Ob Optimismus gelernt werden kann, weiß ich nicht.
Ich ziehe ganz viel Kraft und Stärke aus meiner Krankengeschichte. Es ging nicht um Leben und Tod, aber zwischen fröhlich rumhüpfen und Rollstuhl war alles drin. Und das mit Anfang 30. Zuerst war ich gar nicht fähig, die Entscheidung zu treffen, mich überhaupt operieren zu lassen. Da hatte ich viel Hilfe von außen, die mir geholfen haben das Für und Wider abzuwägen (s. Dandelions Beitrag). Und vor allem wurde mir geholfen, meine wirren Gedanken aufzudröseln, die ständig durch Angst überlagert waren. Dann war klar, dass ich 1-2 Jahre als "Behinderte" unterwegs sein würde. Während der Behandlung wurde mir klar, dass ich meinen Kinderwunsch begraben muss. Als alles überstanden und gut ausgegangen war, musste ich wegen der langen Auszeit, meinem Traumberuf Stück für Stück adieu sagen. In dieser ganzen Zeit gab es immer wieder tolle Erlebnisse, an denen ich mich "hochziehen" konnte. Es gab Menschen, die mich teilweise nur diese 2 Jahre begleiteten, aber für mein Leben immens wichtig sind. Heute ziehe ich aus dieser Zeit Kraft. Ich habe das überstanden und bin mit einem blauen Auge davon gekommen, was soll mich noch schocken? Ja, und es gab einen weiteren Schock. Als mein Vater starb. "Eigentlich" musste ich viel zu viel Verantwortung übernehmen. Und wieder krempelte mich das Leben um. Weg aus meiner Traumwohnung, die ich mir selbst geschaffen hatte. Weg aus der Stadt in der ich mich glücklich und frei fühlte. Aber auch da wieder: Es gab auch in dieser schweren Zeit, schöne Erlebnisse. Die haben mich vielleicht nur 5 Minuten am Tag aus meiner Tristesse gerissen. Aber ich habe davon gezehrt. Ich zehre immer noch. Es ist tatsächlich so, dass ich, wenn es mir richtig schlecht geht, wenn ich das Gefühl habe, jetzt geht es mir ans Leder, an diese Dinge zurückdenke und daraus Kraft schöpfe. Manchmal nur Augenblicke. Meistens reicht das aber auch um nicht ganz tief zu fallen. Der Beitrag wurde von Oldie bearbeitet: 06.Feb.2009 - 19:30 |
|
|
![]()
Beitrag
#9
|
|
Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 206 Userin seit: 31.08.2004 Userinnen-Nr.: 214 ![]() |
@shark
Für mich klingt das, was du beschreibst, nach Prioritäten setzen. Wenn plötzlich nichts mehr stimmt, sich alles irgendwie anders anfühlt, dann ist auch anderes wichtig geworden. Vor zwei Jahren hatte ich ein Erlebnis, das mein Leben sehr veränderte. Ich war so krank, dass ich wirklich nichts mehr tun konnte. Ich lag flach und der Gedanke "es reicht völlig aus zu sein" war plötzlich da und ich wusste, dass das die Antwort war. melody |
|
|
![]()
Beitrag
#10
|
|
Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 583 Userin seit: 28.07.2006 Userinnen-Nr.: 3.285 ![]() |
Ja, liebe shark,
ich verstehe Dich voll und ganz. In meiner Familie wütete und wütet der Krebs alle Frauen wurden maximal 67 Jahre alt... ich habe also schon ein halbes Jahr *überzogen*! Schau mal, ich hab nun keinen Krebs, sondern keine Luft mehr zum atmen - was nützen mir diese 6 Monate die ich älter wurde als die anderen Frauen der Familie? Krank bin ich trotzdem! Vielleicht bist Du die Erste der Familie die keinem Herzinfarkt erliegt Du kannst nicht mit Gewalt Dein Leben - aus Angst Dir würde es auch so gehen - ändern. Lass doch alles auf Dich zu kommen. Negative Gedanken beeinflussen Dich negativ. Ja und das Rennen und Ackern bis man vor Müdigkeit einfach umkippt, das kenne ich zur Genüge. Keine Zeit für sich selbst haben. Wenn frau zwei Minuten sitzt kommt das schlechte Gewissen, weil das Bad noch nicht blinkt... und weil, und, und, und... shark, genau DAS ist kein Leben... ich nenne das *Funktionieren für die Anderen*, denen es zur Selbstverständlichkeit wird, dass Du für Alle und Jeden die Kartoffeln aus dem Feuer holst. Mit 40 kommt Frau in die Midlife-Krisis, fragt sich *war das nun ALLES in meinem Leben*. Bis dahin lebte frau einfach, ohne groß nachzudenken, frau nahm das Leben wie es kam... es gab ja soviel zu tun! Doch so um die 40 herum beginnt man zu hinterfragen... denkt zum ersten Mal daran, nimmt bewusst wahr, dass frau nicht *endlich* ist. Der Tod Deiner Mutter der neuerliche Auslöser dieser Gedanken. Es ist verdammt schwer wenn frau zum Perfektionismus neigt, sich an den PC zu setzen und den Haushalt schleifen zu lassen. Will damit sagen... es klappt nicht, oder nur wenn Du Hilfe für den Haushalt bekommst. Wie diese Hilfe aussehen mag ist individuell. Nein du musst nicht JETZT entscheiden wie es weitergehen soll... das wäre ganz verkehrt. Die Zeit läuft Dir seit Deiner Geburt davon, doch erst jetzt hast Du das bemerkt, verstanden; und dieses Verstehen ist ein erschreckender Vorgang. Gib Dir selbst Zeit... mach nur kleine Schritte der Veränderung in Deine Wunschrichtung > schreiben. Jeden Tag drei nur Seiten vornehmen und auch mal *NEIN* sagen wenn die Mädels schreien. Und wenn Du nicht schreiben willst, nimm Dir jeden Tag eine Stunde nur für Dich... das sind gemessen an Deinem bisherigen Leben genug *radikale* Veränderungen für Dich. Setz Dich nicht mit Gewalt unter Druck... lass vorläufig noch Dein Leben *geschehen* es wird sich, sobald die Zeit dafür reif ist, unmerklich in die von Dir gewünschte Richtung bewegen. lg rubia |
|
|
![]()
Beitrag
#11
|
|
don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
Wie wird man optimistisch? Diese Frage meine ich ernst. Mir hat beim Optimismus geholfen, daß es an jedem Jahr meines Lebens irgend etwas gab, das besser war als im Jahr davor. Gut, andere Dinge waren zum Ausgleich oftmals grauenhaft. Aber irgendwas wird eigentlich immer besser. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Mir hilft es auch, die Welt durch das Objektiv meiner kleinen Digicam zu betrachten. In schöner Regelmäßigkeit findet sich ein kleines Schmuckstück, das für ein paar Minuten den Tag versüßt. Zack - schon ist etwas besser. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Davon mal abgesehen - meine beiden Omas. Wenn die es geschafft haben, ihren Weg zu gehen und dabei fröhliche, alte Frauen in der Mitte des Lebens zu sein, werde ich niemals genug Drama aufbringen, um die Welt zum Anhalten zu bewegen. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Irgendwie fühle ich mich immer noch so viel "zuständiger" für alles als ich es anderen Menschen zumuten mag. Das ist nicht gut. Das ist sehr mitfühlend und sicher auch beruhigend. Aber bist du nicht unendlich stolz, wenn eine deiner Töchter etwas großes geschafft hat? Freust du dich nicht gerne mit über die Erfolge deiner Freunde? Ich wette, wenn deine Krabbe etwas großes meistert, bist du nicht weniger aus dem Häuschen als sie, oder? Wie wäre es, wenn du dich zuständig fühlst, so zu delegieren, daß es funktioniert? Das ist schon mal ein kleiner Schritt. Auch für dein Pflichtgefühl, denn es sieht, daß nicht gleich alles zusammenbricht (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Nur Mut (IMG:style_emoticons/default/cheerlead.gif) |
|
|
![]()
Beitrag
#12
|
|
Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.063 Userin seit: 15.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.732 ![]() |
Liebe shark,
zwar kann ich nicht mit eigenen, ähnlichen Erfahrungen aufwarten - auch wenn ich im letzten Jahr sehr lebensgrenzwertige Erfahrungen machen musste - aber Dir vielleicht anteilnehmend raten, für Dich zu sorgen. Auch wenn Du als "Forentrösterin" hier mal einen Rollentausch hinlegst (was ich sehr mutig finde) - und so selbst darum weißt; aber: vielleicht ist es an der Zeit, sich mal eine Auszeit zu nehmen? Die kann sehr unterschiedlich aussehen ... und ist nicht mit "ich fahr mal in den Urlaub" abgetan ... Um der Trauerbewältigung wegen, aber auch um die Angst- und Panikattaken in den Griff zu bekommen. Hm, nochmal zu meinen grenzwertigen Erfahrungen; also bei mir ging letztes Jahr nichts mehr - tagsüber arbeitete ich als Sozialarbeiterin mit Alkoholikern an ihren Schwierigkeiten und abends haute ich mir selbst die Hucke voll - und das war nur ein Problem. Nun, ich brauchte umfassende Hilfe und habe jetzt 11 1/2 Monate stationäre Aufenthalte in verschiedenen Kliniken hinter mir - vielleicht macht Dir das Mut, wenn ich sage, dass mir geholfen wurde (auch wenn es andere Themen als bei Dir waren, obwohl ich Angst- und Panikattacken auch zu genüge kenne). Hm, jetzt habe ich auch ein wenig ausgepackt ... aber: Mut tut gut! (Ich hoffe, Dir jetzt nicht zu nahe getreten zu sein, schließlich kenne ich Dich gar nicht, um Dir zu sagen, tu lieber dies oder laß lieber jenes.) So, das war's dazu erstmal von mir - |
|
|
![]()
Beitrag
#13
|
|
Suppenköchin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 133 Userin seit: 11.12.2007 Userinnen-Nr.: 5.357 ![]() |
ach Mensch, shark... (IMG:style_emoticons/default/troest.gif)
ich weiss nicht, ob es trifft, was Du meinst, aber... Mir wurde vor vielen Jahren beruflich ein Angebot unterbreitet, das bedeutet hätte, meinen Lebensmittelpunkt für die nächsten 30 - 35 Jahre in einen oberbayerischen Ferienort zu verlagern. Ich bin hingefahren, hab mich umgesehen, hab versucht, zu spüren wie "es sich anfühlt" und hab mir Bedenkzeit erbeten. Ich hab mir Papier und Stift bereit gelegt und immer, wenn mir etwas auffiel, hab ich es aufgeschrieben... so, wie ich es irgendwann in der Schule gelernt hatte - in "pro" und "contra". Zum Ende der Bedenkzeit war mein Papier gut gefüllt, vor allem einseitig... Das hat mir bei der Entscheidung sehr geholfen (ich hab abgesagt...) Den Zettel hab ich heute noch, denn die Zweifel an der Richtigkeit meiner Entscheidung kamen immer wieder. Dann konnte ich nochmal nachlesen und die Unsicherheiten beseitigen... Und... es war MEINE aktive Entscheidung, nicht passiv vom Zufall, Schicksal oder anderen Dingen mitgezogen... Wieder zuhause wollte ich umstellen auf Teilzeitarbeit, bekam die Antwort "ganz - oder gar nicht" und habe mich für "gar nicht" entschieden und mir einen neuen Job gesucht, wo dies möglich war. Inzwischen krieg ich alle paar Jahre meinen "Rappel", dann muss ich wieder wechseln - ist in meinem Job zum Glück überhaupt kein Problem... Die gewonnene arbeitsfreie Zeit investiere ich in meine kranke Mutter, Haus und Garten - und in meine mir lieb gewordenen Hobbys... Was ich Dir damit sagen möchte, ist... wenn ich mein bisheriges Leben wirklich ändern zu müssen glaubte, dann würde ich mit meinen Liebsten sprechen, mir wieder eine Pro-/Contra-Liste schreiben und mich nach angemessener Zeit entscheiden. Und dann wäre es erneut MEINE Entscheidung für MEIN weiteres Leben... Meine einstmals grosse Familie hat sich in den letzten Jahren stark dezimiert. Und egal, mit wem ich rede, JedeR sagt das gleiche... "wir leben nur einmal und das ist jetzt, 80 wird von uns sowieso niemand..." Liebe shark, ich wünsche Dir viel Kraft und Mut und liebevolle RatgeberInnen pille |
|
|
![]()
Beitrag
#14
|
|
Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Liebe rubia, da hast Du bestimmt Recht... es kommt viel zusammen zur Zeit. Und womöglich wirklich so was wie ne "Midlife-Crisis" auch noch, wer weiss.
Ja, es ist schwer für mich, auch nur stückchenweise aus meinem bisherigen Funktionieren herauszutreten. Und wirklich: ich habe beinahe immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal kurz gar nichts tue - oder was, das nicht wenigstens "gemeinnützig" ist. Und beinahe unermesslich ist mein schlechtes Gewissen gegenüber meiner Chefin im Moment. Ich bin noch bis mindestens Ende Februar krankgeschrieben - das sind dann 6 Wochen. Ich weiss, dass die Kolleginnen es schwer haben, wenn so lange eine von uns fehlt. Und ich weiss, dass meine Chefin dazu noch Probleme mit dem Kostenträger hat wegen der Vertretung... Aber am bödesten ist, dass ich vermutlich das Praktikum gar nicht zuende machen kann; ich habe schon jetzt zu lange gefehlt (auch wegen der Lungenentzündung, die ich vor Weihnachten hatte), um erfolgreich abschliessen zu können. Ich nehme an, dass man mir nahelegen wird, abzubrechen - und das wäre wohl auch richtig. Wollte ich aufholen, was ich durch die Fehlzeiten versäumt habe, so müsste ich noch mehr arbeiten als vorher; und ich fühle mich so ausgebrannt und am Ende, dass das nicht einmal vorstellbar, geschweige denn zu bewerkstelligen, ist... Meine Frau meint zwar, sie würde mich und die Mädchen schon erst mal "durchfüttern", ich solle mir Zeit lassen und erst mal wieder auf die Beine kommen, aber es fällt mir wahnsinnig schwer, das anzunehmen. Wenn ich mich innerlich richtig damit abfinden könnte, dass ich mich in meinem eigenen Interesse ihr und ihrer Arbeitskraft anvertrauen darf, dann wäre wohl schon mehr Ruhe in mir. Aber ich habe so lange allein für mich und die Mädels gesorgt, dass ich mir so eine Abhängigkeit kaum vorstellen kann. Aber es scheint, dass ich das muss... Liebe dandelion, Du zeigst einen schönen Weg auf, sich die Fortschritte im Leben zur Ermutigung vor Augen zu holen. Ich versuche das gerade auch. Aber ich krame und krame und finde nix, das besser wäre als vergangenes Jahr... doch, eine Sache gibt es und darüber bin ich auch sehr froh. Was mir wenigstens kurzfristig hilft, sind meine Spaziergänge. Ich meine schon den Frühling zu riechen, höre die Vögel singen... das ist schön, das bringt ein wenig Leben in mich. Aber meistens bin ich wie paralysiert, sehe die Tage kommen und gehen und wandere nachts durchs Haus, weil ich vor Schmerzen in der Hüfte nicht schlafen kann... Was hätte ich noch vor ein paar Wochen für ein paar freie Tage gegeben - jetzt habe ich sie und kann nichts damit anfangen. Was den Haushalt angeht: meine Kinder beteiligen sich an diesem schon immer. Wir arbeiten zusammen, jede tut, was sie kann - aber ich habe die Eigenschaft, hier noch hinterherzuputzen, dort noch mal nachzuwischen... ich bin ganz schrecklich! Zum Glück lachen meine Kinder darüber nur und sind nicht beleidigt und lassen es ganz sein... Wenn ich das nicht aber mache, werde ich immer unruhiger. Auch da muss ich dran arbeiten. So viele Baustellen und das Einzige, was ich in die Waagschale werfen kann zu meiner Rettung ist meine Zähigkeit. Ich gebe einfach nie auf. Das ist das kleine bisschen Optimismus, mit dem ich aufwarten kann. Liebe Nico, Danke für deine Offenheit. Auch ich befinde mich in Behandlung, allerdings ambulant. Und Du hast Recht: ich muss lernen, besser für mich zu sorgen. Und zwar ohne schlechtes Gewissen, ohne das Gefühl, dass ich damit viel zu grosses Gewese um mich mache. Ihr Lieben - ich danke Euch allen für die Aufmerksamkeit, die guten Tipps, Euer Mitgefühl und die Anerkennung, die Ihr mir zuteil werden lasst. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) shark Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 06.Feb.2009 - 21:48 |
|
|
![]()
Beitrag
#15
|
|
don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
ach shark... (IMG:style_emoticons/default/troest.gif)
Ja, sie haben es schwer. Und gerade deshalb ist es auch für sie wichtig, daß du dich möglichst gründlich wieder auf die Beine bringst - nicht möglichst schnell. Den Fehler habe ich im Oktober gemacht - meine "Gesundung" hielt ganze sechs Wochen, dann lag ich ein gutes Stück flacher als vorher. Wenn du für deine Familie und deinen Job da sein möchtest, dann hör auf deine Einsicht und paß auf dich auf. Obwohl ich nicht mal groß Familie habe, die mich vielleicht zu aktiverer Fürsorge hätten verleiten können, habe ich für die Erkenntnis und ihre Umsetzung mehrere Jahre gebraucht. Hätte mein Ausbilder ( (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) ) mich nicht immer wieder mit sanfter Gewalt nach Hause geschickt und mir vor"gequakt", daß ich in dem Zustand nichts im Büro zu suchen habe, vermutlich länger. Deine Frau und rubia haben Recht. Sogar für dein eigenes "ich muß da sein"-Wertesystem kann man das begründen. Schlafmangel... (IMG:style_emoticons/default/shudder.gif) mein Panik-Auslöser Nr. 1. Gibt es eine Chance, dir Linderung zu verschaffen, sodaß du dich wenigstens brauchbar erholen kannst? (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif) Damit wäre sicher viel erreicht. Sei nicht so ungeduldig mit dem neuen Jahr - es ist ja noch ganz klein (IMG:style_emoticons/default/troest.gif) unser beider 2009 wird sicher viel, viel besser, als es bisher ist. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Ich wünsch es dir von Herzen (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) |
|
|
![]()
Beitrag
#16
|
|
Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Sei nicht so ungeduldig mit dem neuen Jahr - es ist ja noch ganz klein (IMG:style_emoticons/default/troest.gif) unser beider 2009 wird sicher viel, viel besser, als es bisher ist. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Ich wünsch es dir von Herzen (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Ja, das wünsch ich Dir und mir und allen, die auch Verwendung für einen solchen Wunsch haben, ebenfalls. (IMG:style_emoticons/default/knuddel.gif) |
|
|
![]()
Beitrag
#17
|
|
Suppenköchin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 133 Userin seit: 11.12.2007 Userinnen-Nr.: 5.357 ![]() |
Liebe shark,
es gibt eine kleine Geschichte, die Dir vielleicht helfen könnte. Ich weiss nicht, ob ich sie hier ganz zitieren darf... Margaret Fishback Powers schreibt: Spuren im Sand Liebe shark, solltest du diese Geschichte hier wegen des copyrights rausnehmen müssen, dann kopier sie Dir wenigstens vorher... Mir hat sie schon oft geholfen... pille Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 06.Feb.2009 - 22:53
Bearbeitungsgrund: Zitat durch Link ersetzt
|
|
|
![]()
Beitrag
#18
|
|
Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Liebe pille,
ich hab das Zitat mal durch einen Link ersetzt. Vielen Dank. Wenn ich den "Herrn" durch "meine Mutter" ersetz in Gedanken, dann hat das Gedicht wirklich etwas tröstliches. Danke. shark |
|
|
![]()
Beitrag
#19
|
|
Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
@shark Für mich klingt das, was du beschreibst, nach Prioritäten setzen. Wenn plötzlich nichts mehr stimmt, sich alles irgendwie anders anfühlt, dann ist auch anderes wichtig geworden. Vor zwei Jahren hatte ich ein Erlebnis, das mein Leben sehr veränderte. Ich war so krank, dass ich wirklich nichts mehr tun konnte. Ich lag flach und der Gedanke "es reicht völlig aus zu sein" war plötzlich da und ich wusste, dass das die Antwort war. melody Jetzt hätte ich doch glatt vergessen, Dir zu antworten, dabei habe ich viel darüber nachgedacht, was Du geschrieben hattest vom "einfach sein"... Wie fühlt es sich denn heute für Dich an? Bist Du dabei geblieben, zu denken, dass es "genügt", zu sein? Und wie lebt es sich damit? Was hat sich verändert für Dich? Ich stelle mir vor, dass eine solche Haltung barmherzig macht - vor allem für eine selbst. Man muss dann ja nicht immer funktionieren, nicht dauernd irgendwelchen Regeln und Anforderungen genügen... Das stelle ich mir erleichternd vor. Magst Du noch ein bisschen davon erzählen? Liebe Grüsse shark |
|
|
![]()
Beitrag
#20
|
|
Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 206 Userin seit: 31.08.2004 Userinnen-Nr.: 214 ![]() |
Mein Leben ist einfacher geworden weil ich meine physischen Grenzen besser akzeptieren gelernt habe. Mein Körper hat mir sehr eindeutig klar gemacht, dass wenn ich nicht gut für mich sorge, sehr schnell gar nichts mehr geht.
Ich tue deutlich weniger als früher, bin innerlich viel entspannter und kann die kleinen Dinge des Lebens besser sehen. Manchmal wundere ich mich selbst wie ausdauernd ich den Bäumen beim wachsen zusehen kann. Im Beruf leiste ich mir den Luxus eine gute Arbeit abzuliefern und es dabei zu belassen. Ich muss mich nicht mehr profilieren, nicht mehr um jeden Preis gut oder sogar besser sein. Meine Beurteilungen sind nicht (mehr) überdurchschnittlich und das ist gut so. Nicht immer ist mir so klar wie damals, dass es genügt zu sein. Ich muss mich selbst immer wieder daran erinnern, es ist eine tägliche Übung um bei mir zu sein und zu bleiben. Weniger ist mehr. Demut ist ein grosses Wort und ich verwende es sparsam, würde es aber Barmherzigkeit vorziehen. Wenn du mehr wissen möchtest teile ich dir per PM gerne mit. melody |
|
|
![]() ![]() |
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 09.05.2025 - 22:12 |