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Beitrag
#21
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 583 Userin seit: 28.07.2006 Userinnen-Nr.: 3.285 ![]() |
So viele Baustellen und das Einzige, was ich in die Waagschale werfen kann zu meiner Rettung ist meine Zähigkeit. Ich gebe einfach nie auf. Das ist das kleine bisschen Optimismus, mit dem ich aufwarten kann Liebe shark, das ist mehr als ein kleines bisschen Optimismus... Zähigkeit ist eine Eigenschaft die es Dir ermöglicht Dich durchs Leben zu beißen. Nicht allen Menschen ist diese Zähigkeit gegeben. Und ich weiß wie schwer es ist, urplötzlich die *Hilflose* zu sein, Danken und Bitten müssen... ich bin eben dabei es zu lernen. lg rubia |
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Beitrag
#22
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Gemüseputzi ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 34 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 34 ![]() |
Hallo Shark,
ich kenne von mir die Situation, an meinen Grenzen angekommen zu sein, akzeptieren zu müssen, dass ich nicht mehr soviel leisten kann wie bisher (was auch in meinem Falle heißt: nicht mehr 150 % sondern deutlich weniger). Bei aller Akzeptanz dieser Tatsache gerate ich immer mal wieder in Stress, wenn ich in Situationen komme, in denen ich denke, ich müsste doch mehr tun. Etwas geholfen hat eine Erfahrung / Einsicht im letzten Jahr: Gerade in meinem beruflichen Umfeld (bin auch im Praktikum) bekomme ich Anerkennung für mein "Sein" und nicht für mein "Tun" (fiel letztes Jahr auch wegen Krankheit längere Zeit aus). Es war ein langer Weg, der noch nicht zu Ende ist, zu akzeptieren, dass mein Körper nicht so mitmacht, wie ich mir das so vorstelle. Aber mittlerweile kann ich die notwendigen Pausen durchaus genießen. Tja, soviel von mir. Ich wünsche dir alles Gute Adracir |
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Beitrag
#23
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Mama Maus ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 8.982 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 78 ![]() |
Hallo shark,
ich weiß garnicht wie ich anfangen soll (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Radikal anders - einige Mal in meinem Leben. 1 Mal musste ich mich für mein Leben entscheiden & gegen eine Erkrankung - und glücklicherweise halfen noch die Medikamente zum größten Teil. Das änderte schon ein 1. Mal meine Einstellung zu mir und meinem Leben - da war ich 15. Mit 17 merkte ich, entweder raus oder ich gehe zu Grunde - zog aus, stieg aus - und dachte ich packe mein Leben aktiv an, tat ich auch - auch wenn ich es in anderen Teilen wieder in eine passive Schiene führte. Diese Schiene führte dazu, dass ich mich mit 21 erneut entscheiden musste - entweder mein Leben & ich oder ich gehe zu grunde. Entschied mich - und begann endlich (endgültig) um (m)ein Leben zu kämpfen. Bis dahin war ich zwar immer irgendwie aktiv, jedoch innerhalb Grenzen, die andere (bis auf das mit 15) mir gesetzt hatten. Die ich einhielt. Ich übernahm die Aufgabe (wurde in sie hinein gepresst) für alles & jeden verantwortlich zu sein. Sei es meine Familie (Vater, Mutter, Bruder), sei es mein Ex-Freund (wenn was falsch lief war ich schuld- er hatte damit natürlich nichts zu tun (IMG:style_emoticons/default/patsch.gif) ), sei es tw. Freunde (Du hast mir doch dazu geraten). Ich gab den Ton an tw., musste alles unter Kontrolle halten & war für alles & jeden verantwortlich, der mir näher stand als 5m oder es wurde einfach so beschlossen, von anderen (angeführten). Irgendwann kam der Punkt, an dem ich nicht mehr konnte (ein Teil davon war das Bemerken des "lesbisch seins" - der Weg zu mir begann damit (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) )- mich entscheiden musste. Will ich wirklich so weitermachen? Immer tiefer sinken, immer weiter - oder will ich was ändern. Ich änderte - begann mir Hilfe zu holen, löste mich als 1. aus meinem Job (heute sag ich - kündigen hät ja nicht sein müssen, in ne andere Zweigstelle gehen hätte erstmal gereicht (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ), wo ich aufgrund der Kollegen nicht mehr hätte sein können & aufgrund dessen, wie ich dort war - das Bild von mir war einfach - zu festgemeisselt, zu sehr hatte ich mich hinter "mir" oder dem was mein "Leben" war versteckt. Zog weg - das war tw. aktiv, tw. eben ein Fluchtinstinkt & begann, mit Abstand - eben mit dem Überleben aufzuhören. Jetzt- Jahre später, kann ich es formulieren: Ich überlebte - begann dann um mein Leben zu kämpfen (und gab somit auf, allen Anforderungen, die von anderen an mich gestellt wurden gerecht werden zu wollen - begann diese eben nicht mehr als meine Anforderungen an mich zu sehen) - um nun sagen zu können "In großen Teilen lebe ich". Kämpfen ist trotzdem noch dabei, aber grundsätzlich würde ich sagen "Ich lebe" - habe mein Leben selbst in der Hand. Shark, die Auszeit, die Du Dir nimmst ist wichtig - du merkst es, Du kannst im Moment nicht anders. Gibt es denn eine Möglichkeit, wenn Du aussteigen solltest, später nochmal einzusteigen, einfach dass Du irgendwie eine Alternative hast? Die Angst, die Du hast, ich kann es verstehen- wirklich gut verstehen (glaube ich) - es gab Zeiten, da dachte ich meine Grunderkrankung holt mich ein - 2 Mal wurde mir das gesagt, innerhalb 3 Monate - da war ich 16. Beim 2. Mal hätte ich mich (aktiv) dafür entschieden, keine Therapie mehr zu machen - damit die Zitterpartie ein Ende hat. Glücklicherweise waren beides Fehlalarme - aber genug, um mich die nächsten 12 Jahre mit absoluten Ängsten zu füllen, dass mein Leben plötzlich beendet wird (zuerst der Alltag & dann das Leben an sich). Irgendwann hörte es auf, diese Angst - zumindest so grundlegend. Und trotzdem beschleicht mich ein komisches Gefühl, werde ich von Ärzten gefragt, ob ich 1 Mal im Jahr zur Nachsorge gehe. Scheinbar wird das erwartet - auch nach fast 15 Jahren. Und da wird es dann mulmig. Was ich sagen will: Höre auf Dich, Dein Körper sagt Dir genau was er braucht - und was nicht. Deine Psyche teilt es Dir momentan unmissverständlich mit, dass da ein Stop ist. Ein "Shark - nun solltest Du Dich um Dich kümmern." Was würde denn passieren, würdest Du etwas Kontrolle abgeben? Würdest Du Dinge einfach "sein" lassen - (nicht i. Sinne von unterlassen sondern da sein) ohne einzugreifen. Shark - Du bist nicht "gemeinnützig" - Du bist einfach so. Und das ist ein großer Teil Deines Seins - so stellt es sich dar. Allerdings im Moment scheinbar ein übermächtiger? Es gehört zu Deiner Persönlichkeit - und wird auch nicht verloren gehen, wenn Du es erstmal zurück schraubst, weil es einfach zu Dir gehört. Du wirst weiterhin die sein, die Du bist - nur eben ein bisschen "echter", weil einfach auch Du nicht immer kannst. Musst Du auch nicht. Shark - was bringt es denn Deinen Lieben & Dir, wenn Du einfach nicht mehr kannst, aber aus Pflichtgefühl weiter machst? Dandi schrieb schon die selbsterfüllende Prophezeihung, ein bisschen hat es was davon *sfz*. Du kannst getragen werden, hast ganz viel Menschen um Dich, die Dich nehmen wie Du bist & auch halten wie Du bist - Du hast es auch getan, jahrelang. Jeder Träger trägt irgendwann weniger - das nennt man dann "Materialermüdung" (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) & wenn er dann nicht stabilisiert wird (sondern weitertragen will (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) - versagt er & muss die Funktion ganz einstellen - auch bei Menschen darf es sowas geben. Es ist einfach natürlich. Du bist kein übermensch, Du bist shark - und die darf sein wie sie ist. Bei meinem Geschreibsel fällt mir auf, dass ich 1. evtl. am Thema vorbei bin & 2. ich mich frage ob es nicht auch erstmal darum geht, dass Du annehmen kannst, dass es einfach so ist wie es ist? Dass Du eben erstmal nicht mehr so "alltagstauglich" bist, wie Du es gerne möchtest? Gestehst Du es Dir überhaupt zu, schwach sein zu dürfen? Es kann unheimlich viel Energie nehmen, dauerhaft in der "ABer ich darf doch nicht, ich muss doch jetzt, und die anderen erwarten doch" - Schiene zu laufen & genauso viel Kraft spenden wenn man sagt "Aber ich kann nun nicht, darf es auch & die Welt da draußen dreht sich auch ohne mich - wenn auch anders" . Das heißt nicht, dass Du nicht wichtig bist - aber, dass die Welt nicht untergeht, wenn "shark" nicht so bissfest ist, wie es gewohnt ist (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Und umso mehr freut sich die Welt dann, wenn shark wieder die alte Bissfestigkeit erreicht hat, nachdem sie ihr Leben neu sortiert hat - und einfach klarer ist (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Ganz liebe Grüsse Mausi, die hofft, dass es nun nicht allzu wirr edit: u.v.a. zu lang war (IMG:style_emoticons/default/unsure.gif) Der Beitrag wurde von Mausi bearbeitet: 07.Feb.2009 - 12:55 |
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#24
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Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
Shark, mal was ganz anderes - gibt es, was das Herz betrifft, eine Schraube, die du drehen kannst? Mit anderen Worte:gab es irgendeine Gemeinsamkeiten der Ursachen der tragischen Häufung von HI in deiner Familie? Z. B. hohe Homozysteinspiegel?
lg |
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Beitrag
#25
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Und ich weiß wie schwer es ist, urplötzlich die *Hilflose* zu sein, Danken und Bitten müssen... ich bin eben dabei es zu lernen. lg rubia Ja, das fällt mir schwer. Aber ich überwinde mich immer wieder neu dazu. Und merke, dass das OK ist, dass ich das darf. Und dass Andere auch gerne zur Stelle sind, weil sie mich mögen. Aber es ist trotzdem ein blödes Gefühl... Gruss shark |
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Beitrag
#26
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Liebe Mausi,
erst mal Danke dafür, dass Du Dir so viele Gedanken gemacht hast und dafür, dass Du so offen von Deinen Prozessen geschrieben hast. Und ich fand es gar nicht "wirr". Ich glaub, wir haben /hatten ganz ähnliche Funktionen in unserer Vergangenheit. Auch ich war von Kindesbeinen an dafür "zuständig", dafür zu sorgen, dass die Welt um mich herum nicht im Chaos versank, nicht völlig zusammenbrach. Die meisten hier wissen es vermutlich eh, dass meine Kindheit und Jugend ein fast durchgehender Kampf war - um das bisschen Frieden, das möglich war und immer wieder auch um die blosse Existenz, das nackte Leben. Und nicht nur um das meine, sondern auch um das meiner Schwester, meiner Tiere, meines Vaters (was sehr belastend war, denn eigentlich hätte ich ihn gern zum Teufel geschickt - aber was wär dann aus uns geworden?). Ich bin das wohl nie richtig losgeworden, dieses Gefühl, dafür da zu sein, dass alles läuft, dass bleibt, was da ist, dass jedeR bekommt, was sie/er braucht. JedeR - ausser mir... Natürlich ist mir klar, dass diese Bedrohung aufgehört hat, dass ich nicht mehr die ganze Zeit Angst vor der Auflösung meines kleinen Universums haben müsste - aber es ist schwierig für mich, auch in diesem Bewusstsein zu handeln. Ein bisschen ist es so, als startete der "Autopilot" ganz von selbst, wenn ich nicht immer aufmerksam bin... Verstehst Du, was ich meine? Ja, es scheint, als wäre jetzt die Zeit, nach mir zu schauen - und mich tragen zu lassen. Wenn das nur nicht so verflixt schwierig wäre.... Ob ich und wie ich weitermachen kann nach einem Abbruch meines Praktikums im Moment, kann ich nicht sagen. Aber ich habe schon an den betreffenden Stellen nachgefragt und erhalte demnächst Antwort. Aber es ist wohl so, dass das fast egal ist: ich kann nicht mehr. Und tief in mir weiss ich auch, dass ich nicht mehr darf; nicht im Augenblick, sonst packe ich es gar nicht mehr. Vielen Dank, Mausi. shark Shark, mal was ganz anderes - gibt es, was das Herz betrifft, eine Schraube, die du drehen kannst? Mit anderen Worte:gab es irgendeine Gemeinsamkeiten der Ursachen der tragischen Häufung von HI in deiner Familie? Z. B. hohe Homozysteinspiegel? lg Nein, Rafaella, es gibt absolut keine Gemeinsamkeiten (jedenfalls sind bislang keine entdeckt worden). Ich lasse mir aber mal die Befunde meiner Mutter schicken. Und falls da etwas auffällig ist (vielleicht wirklich der Homozysteinwert), dann lass ich mich darauf untersuchen. Es steht mir eine Herzkatheteruntersuchung bevor, denn auch mein Arzt ist besorgt wegen der Familienanamnese und will Klarheit haben, um mir besser helfen zu können. Danke für den Hinweis. shark |
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Beitrag
#27
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Etwas geholfen hat eine Erfahrung / Einsicht im letzten Jahr: Gerade in meinem beruflichen Umfeld (bin auch im Praktikum) bekomme ich Anerkennung für mein "Sein" und nicht für mein "Tun" Ja, und da mangelt es bei mir; mein "Sein" scheint mir so viel weniger wert als das "Tun" - nicht, dass ich nicht am Leben hinge, das meine ich nicht, ganz sicher nicht. Es ist nur so, dass ich das Gefühl habe, das "Sein" allein sei zu wenig - eben gerade nicht "genug"... Nicht genug vor allem, um mich selbst anzuerkennen. Meine Güte, was ich noch alles lernen muss... Danke Dir, Adracir. Und Dir auch alles Gute. shark |
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Beitrag
#28
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
ach shark... (IMG:style_emoticons/default/knuddel.gif) "sein" ist so dermaßen genug... Gerade bei einem so warmherzigen Menschen (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif)
Ich wette, du selbst wirst derzeit sehr viel mehr vermißt als dein Tun. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Es kann unheimlich viel Energie nehmen, dauerhaft in der "ABer ich darf doch nicht, ich muss doch jetzt, und die anderen erwarten doch" - Schiene zu laufen kleiner Einwurf dazu: in meinem Ordner mit Diagnosen liegt auch eine, die die "Wiederherstellung der Alltagstauglichkeit" dadurch zu erreichen versucht, daß man sich auf ein einzelnes Ziel fokussiert und das auf Biegen und Brechen durchzieht. Das widerspricht aber meinem Denkmuster. Nun bin ich einerseits leicht abzulenken und habe andererseits sehr begrenzte Ausdauer. Als ich in meiner Verzweiflung versucht habe, den guten Rat anzunehmen und mich zu zwingen, war ich die meiste Zeit so beschäftigt damit, mich zu zwingen, daß die Energie zum handeln nicht mehr reichte. Folge: Frustration, Selbstzweifel, sehr ungesunde Denkmuster. Heute handle ich entschlossener nach Impuls - informatisch gesprochen war das der Wechsel von Queue zu Stack, betriebswirtschaftlich von FIFO zu LIFO: nicht überlegen - sofort erledigen, auch wenn ich gerade eigentlich was anderes mache (sofern das andere dann nicht in Flammen aufgehen kann oder so). Resultat: entschlossenere dandi, ordentlichere Wohnung, weniger schlechtes Gewissen. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) On-Topic-Schlußfolgerung daraus: Du bist schon dabei, aus "ich kann jetzt nicht für die anderen tun" ein "ich pflege mich, damit ich länger für die anderen da bin" zu machen. Gleicher Weg, gleiches Ziel - aber die Perspektive ist gesünder. Es wird! (IMG:style_emoticons/default/cheerlead.gif) (und so wird aus der Untätigkeit das so schön von Mausi formulierte "sein lassen" (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) ). Der Beitrag wurde von dandelion bearbeitet: 08.Feb.2009 - 07:58 |
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Beitrag
#29
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 583 Userin seit: 28.07.2006 Userinnen-Nr.: 3.285 ![]() |
@Dandelion...
(IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif) (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) rubia (IMG:style_emoticons/default/morgen.gif) |
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Beitrag
#30
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 379 Userin seit: 07.06.2007 Userinnen-Nr.: 4.583 ![]() |
Liebe Shark-
hat betroffen gemacht, Dein Thread. Ich selber habe mein Leben höchstens radikal geändert, als ich mein CO hatte, aber selbst das war eigentlich keine radikale Änderung... Ich stelle es mir schlimm vor, "nicht mehr heimisch" in seinem Leben zu sein. Wenn Dir die Sorge vor einem Herzinfarkt zu schaffen macht (bei der Familiengeschichte finde ich das sogar berechtigt), dann kläre das ab. Geh zu Deinem HA, laß 'ne Ergo und 'n Echo machen, vielleicht ist dann die Sorge schon etwas geringer? Oder wenn sich bestätigen sollte, d. es Probleme am Herzen gibt, dann hast Du wenigstens rechtzeitig etwas für Dich getan und es läßt sich der Worst-Case noch abwenden. Was gäbe es denn sonst noch, was Dir ein gutes Gefühl geben könnte? Ich habe vor einem Jahr eimal eine Fortbildung über "Salutogenese" gehabt, was sehr eindrucksvoll war. Würde es gerne Dir vermitteln, aber das ist per Forum ziemlich schwierig. Im Prinzip geht es darum, herauszufinden, was einem gut tut und was einen eher krank macht. Dann sucht man nach Resourcen, die einen stärken und kann lernen, sich Dinge vom Leib zu halten, die einem eher nicht gut tun. Ich bekam vor 10 Jahren eine Diagnose, die mich in so eine Situation brachte, da ging es existentiell ums "Eingemachte" (gerne auch mehr über PM). Jetzt soll ich das "Vorher" in der Rückschau ansehen - was genau meinst Du damit? Die Situation hat sich für mich nicht geändert - ich lebe immer noch mit der Diagnose. Ich kenne meine Prognose, ich weiß, was mich in den nächsten Jahren erwarten wird. Aber ich lebe JETZT, und ich sorge dafür (oder versuche es zumindest manchmal (IMG:style_emoticons/default/sleep.gif) ), d. es mir JETZT gut geht. Was Du vielleicht auch mal lesen könntest, sind die Bücher vom kleinen Hector. Speziell das vom Glück und das von der Zeit (aber die kennst Du bestimmt schon???) Drück Dir die Daumen, d. Du gut die Kurve kriegst! herzliche Grüße, Kröpi P.S. werde auch in wenigen Wochen 40 Der Beitrag wurde von kröpi bearbeitet: 08.Feb.2009 - 16:41 |
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Beitrag
#31
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Danke. Kröpi,
von "Salutogenese" habe ich schon gelesen - im Zusammenhang mit meinen Studien zum Thema "Resilienz". Ich bin nicht überzeugt von diesem Gedankenmodell, so interessant es auch ist (hatte es aber auch ein bisschen anders verstanden als Du es beschreibst). Aber wahr ist natürlich, dass meine Befindlichkeiten eine Deutungsrichtung haben. So verstehe ich meine vorzeitigen Wechseljahre im Alter von knapp 28 Jahren und auch meine Psoriasis Arthritis. Beides unumkehrbare, unheilbare Erscheinungen. Die Angst, an einem Infarkt zu sterben, ist fatal. Einerseits ist die Befürchtung, wie alle anderen Familienmitglieder einen solchen zu erleiden und womöglich nicht zu überleben, berechtigt und auch für Andere nachvollziehbar, andererseits ist die Tatsache, dass der Herzinfarkt eine der Haupttodesursachen weltweit ist (Fast drei Viertel der über 15-jährigen Menschen überall auf der Welt - ausser in Afrika, wo der "Killer Nr.1" AIDS ist - sterben an nicht übertragbaren Krankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, heißt es in einem Bericht der WHO aus 2003), wieder relativierend. D.h. : auch ohne die besondere Häufung von Infarkten in meiner Herkunftsfamilie mit einzubeziehen, ist das Risiko, genau daran zu sterben, hoch. Die Frage ist nur: wann? Und genau das macht mir Angst. Ich weiss, dass ich gefährdet bin - ohne jede weitergehende Untersuchung ist das klar. Schlimm ist, dass ich offenbar nur wenig Einfluss auf den Zeitpunkt habe. Ich schrieb es ja schon: völlig fitte Menschen hat es genauso in jüngeren Jahren dahingerafft wie unsportliche Faulpelze, RaucherInnen und NichtraucherInnen, Dicke und Dünne, einfach alle.... Und niemand hatte irgendeine erkennbare Vorschädigung des Herzens oder auch nur nennenswerte Verkalkungen der Arterien. Ich bin ja auch nicht die Erste in der Familie, die sich deshalb durchchecken lässt... Jedes Jahr gehe ich in die Klinik, um ein Echo machen zu lassen; demnächst steht eine Herzkatheteruntersuchung an. Und gerade die Tatsache, dass ich meiner Mutter in fast allem so ungeheuer ähnlich bin, befördert meine (berechtigte) Sorge zur Panik - sie hatte mit 40 den ersten Infarkt bekommen und diesen nur knapp und durch grosses Glück überlebt. Jetzt werde ich 40 und kann nicht anders, als geradezu darauf zu "lauern", ob sich irgendwas "komisch" anfühlt, irgendwelche Anzeichen auftauchen... Das ist so anstrengend und ich komme einfach nicht raus aus dieser Angst. Und frage mich, ob das überhaupt geht.... Du fragtest, was ich damit meinte, wie das "Vorher" in der Rückschau nach einer radikalen Veränderung zu bewerten wäre. Ich kann es schlecht erklären... Es geht mir darum, dass sich ja Erinnerungen mit dem Menschen, der sie hat, verändern. Und wenn es eine sehr grosse Veränderung im Leben, einen radikalen Einschnitt gibt, sich Sichtweisen und Perspektiven ändern, dann könnte das doch auch Einfluss auf die Wahrnehmung und Bewertung der Erfahrungen VOR dem Ereignis, was zur Veränderung geführt hat, haben. Verstehst Du, was ich meine? Zu all der Angst vor Infarkt und Zukunft und dem Verlauf meiner anderen Krankheit (der extrem aggressiv ist) kann ich einfach nicht auch noch das Gefühl brauchen, dass mein bisheriges Leben "falsch" und ungesund war - und womöglich daran "schuld" ist (ICH daran schuld bin), dass es mir jetzt so schlecht geht. Ach, was für ein gejammer.... aber es hilft mir, davon zu schreiben, was ich denke und fühle - gerade jetzt, wo mich meine Panikattacken so im "äusseren" Leben beschränken. Danke fürs Lesen und Euch allen auch herzlich Danke für alle Tipps, Euer Mitgefühl und die vielen Hinweise darauf, wie ich mir selbst helfen könnte. Gute Nacht. shark Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 14.Feb.2009 - 00:33 |
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Beitrag
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 753 Userin seit: 25.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.530 ![]() |
Das ist so anstrengend und ich komme einfach nicht raus aus dieser Angst. Und frage mich, ob das überhaupt geht.... Liebe shark, ich denke eine wichtige Frage ist auch der Umgang mit der eigenen Todesangst. Was bedeutet es für mich, wenn ich sterbe? Wie gehe ich mit dem Thema Tod (und zwar meinem eigenen) um? Ich habe beim lesen das Gefühl, dass ganz viel Deiner Lebensenergie momentan (verständlicherweise) eher in die Richtung geht: Wie kann ich mein Leben möglichst verlängern? Unabhängig von allen speziellen Erfahrungen und Vorkommnissen in Deinem Leben kommt der Tod so oder so und manchmal kann es auch hilfreich sein, mal in diese Richtung zu gucken. Was bedeutet dass denn für mein Leben wenn ich in jedem Fall sterben muss (und zwar bewusst)? Wie möchte ich es gestalten wenn ich morgen sterbe oder in zwei Wochen oder zwei Jahren? Wo wären die Unterschiede in meiner Einstellung, im Denken, fühlen, handeln wenn ich wüsste: noch zwei Wochen, zwei Jahre, zwanzig Jahre (und das meine ich als ernste nicht rethorische Fragen, denn vermutlich gäbe es ja unterschiede). Ich weiß, dass ist jetzt nur ein winziger Ausschnitt, auf den ich mich da bezogen habe und ich hoffe er passt überhaupt. Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut bei Deinem weiteren Weg (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Lieben Gruß schneeland |
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Beitrag
#33
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Stadtei ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.509 Userin seit: 17.03.2007 Userinnen-Nr.: 4.208 ![]() |
Hallo shark!
Deine Angst kenne ich! Mein Vater starb sehr früh, ich war 7, er 32. Es war ein Lungenembolie. Und wenn dann bei mir mal eine Op ansteht, wie letztes Jahr, dann bekomme ich diese Angst. Eben, weil mir die möglichen Risiken bekannt sind, zu der ja immer die Thrombose gehört. Und die Folge einer Thrombose kann eben eine Lungenembolie sein. In diesen Momenten ist meine Angst stärker als ich und ich fühle mich sehr hilflos. Ich bin auch chronisch krank: Hashimoto, Hypertonie und Asthma. Letzteres habe ich sicher von meinem Vater, denn er war, wie ich, Atopiker (was übrigens aus dem Griechischen kommt und soviel wie seltsamer Mensch bedeutet (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ). Und ich weiß von Erzählungen meiner Mutter (sie starb mit 58 Jahren an Lungenkrebs), dass meine Großeltern väterlicherseits so ziemlich jedes A...gebrechen hatten, was man haben kann. Leider habe ich seit dem Tode meines Vaters keinen Kontakt mehr gehabt, so dass ich nie genau sagen kann, welche Krankheiten in unserer Familie vorgekommen sind. Einerseits bin ich froh drüber, denn wer weiß, wovor ich noch alles so´ne Angst entwickeln würde. Andererseits ist es ein Stück weit auch beunruhigend, nicht bescheid zu wissen. Aber insgesamt habe ich meine Angst im Griff. Ich denke nicht mehr über die geringe Lebenserwartung meiner Eltern nach und rechne mir aus, wie kurz mein Leben nur noch sein könnte. Ich lebe hier und heute. Mein leben ist viel zu schön, als das ich täglich über das Ende nachdenken möchte. Gewiss, für viele ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie nicht so alt werden, wie sie es sich wünschen. Aber selbst wenn es dann so kommen sollte. Ist am Ende unseres Lebens wirklich entscheidend, wie lang es war? Ist es nicht viel wichtiger, welche Qualität es hatte? Und genau das haben wir doch zum großen Teil selbst in der Hand. Jeden Tag! Glücklicher Weise (wie ich finde) weiß niemand, wann seine Besuchszeit hier abgelaufen ist. Ich verstehe, dass , unter den gegebenen Umständen, Dein 40ster Geburtstag Dir Angst macht. Mir ist natürlich auch klar, dass man Panikattacken nicht nach belieben ein und ausschalten kann. Und ich finde es gut und richtig, dass Du alle diagnostischen Möglichkeiten der Medizin ausschöpfst. Das ist auch einfach vernünftig! Und vielleicht kannst Du zusätzlich noch etwas suchen, was Dir hilft, aus dieser Angst rauszukommen? Oder jemand, der Dir hilft? Aber vielleicht ist sie ja auch Teil Deiner Trauerarbeit und geht mit Abschluss der selbigen wieder? Dann braucht es eben seine Zeit. Nach dem Tod meiner Mutter hatte ich jedenfalls solche Gedanken auch verstärkt (wenn auch nicht mir Panikattacken begleitet). Heute, gute 2 Jahre später, sind sie sehr in den Hintergrund gerückt und haben an Bedeutung verloren. Ich will ihnen heute einfach auch nicht zuviel Macht über meinem Leben gewähren! Ich wünsch Dir alles Gute und das es Dir bald wieder wenigstens ein wenig besser geht! Liebe Grüße davvero |
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Beitrag
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auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 7.174 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 22 ![]() |
Deine Angst kenne ich! Ich lebe hier und heute. Mein leben ist viel zu schön, als das ich täglich über das Ende nachdenken möchte. Gewiss, für viele ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie nicht so alt werden, wie sie es sich wünschen. Aber selbst wenn es dann so kommen sollte. Ist am Ende unseres Lebens wirklich entscheidend, wie lang es war? Ist es nicht viel wichtiger, welche Qualität es hatte? Und genau das haben wir doch zum großen Teil selbst in der Hand. Jeden Tag! Glücklicher Weise (wie ich finde) weiß niemand, wann seine Besuchszeit hier abgelaufen ist. @davvero toller beitrag, ich ziehe meinen (imaginären) hut vor dir (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) liebe shark, auch ich verstehe deine ängste und kenne sie leider nur all zu gut. die frauen in meiner familie wurden alle nicht alt. die mutter meiner ma starb mit 36 an einer lungenembolie, meine ma mit 60 an asthma, meine große schwester letztes jahr mit 56 an einem plötzlichen und total unerwarteten herzversagen. dann sind da meine beiden jüngeren schwestern, die eine (46j), hat seit 20jahren asthma und lungenemphysem, die andere asthma und ein herzproblem. und ich, ich erwartete jahrelang, jeden tag eine diagnose, die mir sagte, auch du wirst deinen 60igsten geburtstag nicht überleben. ich ließ mich lange von meiner angst leiten, die mich fast lähmte, meine energie auffraß, mir einen großen teil meiner lebensfreude nahm und vorallem dafür sorgte, dass ich keine zukunfstpläne schmiedete. wieso auch, ich glaubte eh nicht lange genug zu leben, um sie jemals umsetzen zu können. diese ängste verstärkten sich durch den tod meiner mutter sehr. erst als ich begriff, das ich diese wenigen jahre leben, welche mir meiner meinung nach nur blieben, systematisch zertörte/verplemperte und ich mich durch die angst beherrschen ließ, veränderte sich etwas. ich veränderte mich, ich begann für mich zu sorgen, nahm mir einfach zeit für mich, begann mit einer therapie und lernte dort nicht immer nur funktionieren und die verantwortung für andere tragen zu müßen, sonder lernte mich zu spüren, zu lieben und für meine eigenen belange einzustehen. erst als ich mir dies verinnerlicht hatte, merkte ich, dass die angst mehr und mehr in den hintergrund trat. heute habe ich keine angst mehr vor dem (frühen)sterben, denn ich weiß das ich nicht mehr zulasse gelebt zu werden, sondern das ich mein leben selbstbestimmt lebe, mit der akzeptierten tatsache, das ich eines tages dieses universum verlassen muß. wann, das ist mir so ziemlich egal, hauptsache ich muß nicht leiden und habe bis zu diesem zeitpunkt ge/erlebt. und wie davvero so wunderbar treffend schrieb.... ZITAT Aber selbst wenn es dann so kommen sollte. Ist am Ende unseres Lebens wirklich entscheidend, wie lang es war? Ist es nicht viel wichtiger, welche Qualität es hatte?
Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 14.Feb.2009 - 12:00 |
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Beitrag
#35
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Das ist so anstrengend und ich komme einfach nicht raus aus dieser Angst. Und frage mich, ob das überhaupt geht.... Liebe shark, ich denke eine wichtige Frage ist auch der Umgang mit der eigenen Todesangst. Was bedeutet es für mich, wenn ich sterbe? Wie gehe ich mit dem Thema Tod (und zwar meinem eigenen) um? Ich habe beim lesen das Gefühl, dass ganz viel Deiner Lebensenergie momentan (verständlicherweise) eher in die Richtung geht: Wie kann ich mein Leben möglichst verlängern? Unabhängig von allen speziellen Erfahrungen und Vorkommnissen in Deinem Leben kommt der Tod so oder so und manchmal kann es auch hilfreich sein, mal in diese Richtung zu gucken. Was bedeutet dass denn für mein Leben wenn ich in jedem Fall sterben muss (und zwar bewusst)? Wie möchte ich es gestalten wenn ich morgen sterbe oder in zwei Wochen oder zwei Jahren? Wo wären die Unterschiede in meiner Einstellung, im Denken, fühlen, handeln wenn ich wüsste: noch zwei Wochen, zwei Jahre, zwanzig Jahre (und das meine ich als ernste nicht rethorische Fragen, denn vermutlich gäbe es ja unterschiede). Du liegst wohl ganz richtig mit Deiner Einschätzung... Ja, es ist die Angst davor, nicht mehr die Zeit zu haben, mein Leben so zu verändern, wie es mir "gefallen" würde, die Angst vor dem Ende zu einem Zeitpunkt, zu dem ich "gelebt werde" anstatt zu leben. Ich steh jetzt grade am Anfang des Prozesses, den pandora beschrieb: am begreifen, dass ich derzeit im begriff bin,Bmir das, was ich vom Leben (vielleicht, denn es scheint ja klar zu sein, dass ich schon einiges an Glück brauche, um noch zwanzig Jahre zu leben) noch habe, zu vermasseln, indem ich nicht lebe und gestalte, sondern angstvoll harre... Nur: wie aus diesem "Wissen" ein Wandel werden kann, ist mir nicht klar. Ich zwinge mich derzeit jeden Tag, überhaupt etwas Anderes zu tun als einfach die Stunden verstreichen zu lassen (und habe in jeder Minute das drückende Gefühl, wieder Zeit zu verplempern... kostbare Zeit...). Aber vielleicht will ich zu schnell zu viel. Wie immer. Etwas erkennen und dann gleich, unmittelbar ändern... doch womöglich muss ich mich damit anfreunden, dass so innere Prozesse eben nicht funktionieren können... Vielleicht brauche ich, wie davvero schreibt, dafür auch einfach Zeit, muss erst Trauer und Schock überwinden, ehe ich in der Lage bin, weniger Angst und mehr Tatkraft zu spüren... Und nicht mehr zu denken, dass nur ein langes Leben eines ist, auf das man mit Freude zurückblicken kann. Danke Euch allen für wertvolle Gedankenanstösse. shark |
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Beitrag
#36
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 379 Userin seit: 07.06.2007 Userinnen-Nr.: 4.583 ![]() |
Hallo Shark,
Du hast Studien zum Thema Resilienz gemacht? Das finde ich ja total spannend - war dieses WE wieder weg auf Fortbildung, und am Samstag ging es ganz intensiv um das Thema. Jedenfalls war ein Psycholgie-Professor aus Bad Mergentheim da, der einen sehr schönen Beitrag geliefert hat zum Thema Resilienz, Salutogenese und vor allem auch Krisenbewältigung, Streßresistenz und psychische Elastizität. Und wenn man das alles in einen großen Sack schmeißt und durchschüttelt, dann kann man hineingreifen und aus der Mischung ein paar ganz brauchbare Brocken heraus nehmen. Darüber hinaus fand ich den Beitrag von Davvero auch schön: Eine Eintagsfliege ist möglichereise mit ihrem Leben genaus glücklich wie eine Schildkröte, falls Du verstehst, was ich meine. Wichtig ist doch, daß man das Leben genießen und ausschöpfen kann. Mein Chef wiederum ist ein großer Fan der Kinesiologie. Außerdem schwärmt er von Paracelsus, der da gesagt haben soll, d. die Energie, die man verwendet, um etwas NICHT zu bekommen, die gleich ist, die man verwendet, um etwas positiv zu beeinflussn. Also wenn ich krampfhaft Angst habe vor einem Infarkt, dann fließt die gleiche Energie, die fließen würde, wenn ich bei Beispiel Infarkt meine Gedanken darauf verwenden würde, mich darauf zu konzentrieren, daran zu glauben, KEINEN zu bekomme. Wenn Du so große Angst hast zu sterben und Dein gesamtes bisheriges Leben in Frage stellst, dann verwende doch lieber diese Energie darauf, jetzt zu tun, was Dir wirklich wichtig ist und Dein Leben genußvoll zu gestalten. Jetzt hast Du die Chance (Krise=Chance! Im Chinesischen ist es das selbe Schriftzeichen) Dich mit Deiner Lebensgestaltung auszusöhnen. Das Thema gestern: In Krisensituationen ist es immer leichter, überhaupt etwas zu verändern, weil unglaublich viel Emotionen frei gesetzt werden und Emotionen viel Energie frei setzen. Rein kognitiv kann man keine Veränderungen durchführen. Emotionen können sehr hilfreich sein. Mein persönliches Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, ist statistisch gesehen auch deutlich erhöht gegenüber der "Normalbevökerung". Aber was heißt das schon? Habe gestern gelernt, d. ein geschiedener Mann über 50 ein noch höheres Risiko hat. Und was sagt uns das jetzt? Was, wenn ich zu den 4% meiner Leidensgenossen gehöre, die trotz aller schlechten Voraussagen doch keinen bekommen? Dann warte ich bis zu meinem 90sten Lebensjahr darauf, mache mir unnötig Sorgen, und kriege nachher einen Infarkt wegen der ganzen Sorgen, die ich mir machte, und nicht wegen meiner Grunderkrankung?? Diese Angst, die dich umtreibt, ist viel ungesünder für Dein Herz, als Dein persönliches Risiko, fürchte ich (Klar, hilft Dir nun auch gerade nicht weiter...) Jedenfalls bist Du nicht Schuld - denn Du konntest es nicht anders machen. Sonst hättest Du es anders gemacht. Das hört sich jetzt 'n bißchen blöd an, aber ich kann das schlecht besser in Worte fassen. Also versuche ich es mit einem Beispiel: wenn ein Raucher, wissentlich, d. d. es schlecht ist für ihn zu rauchen, es trotzdem nicht lassen kann, dann hat er nicht schuld an seinem Lungenkrebs, seinem Herzinfarkt oder was auch immer, weil seine Persönlichkeitsstruktur es ihm nicht ermöglicht hat, von der Sucht los zu kommen. Und wenn man einfach sagt, er war zu schwach - hätte er es gekonnt, hätte er es getan. Keiner würde sich wissentlich in's Unglück stürzen, wenn er es verhindern kann. Jeder, der am Abgrund entlang läuft, achtet darauf, nicht abzustürzen. Der eine hält einen größeren Sicherheitsabstand der andere klettert direkt am Abgrund entlang, aber auch die persönliche Risikobereitschaft ist eine charakterliche Grundvoraussetzung, an der man höchstens arbeiten kann. (hat das jetzt hier irgendjemand verstanden?) Es gibt Leute, die suchen immer gern die Schuld bei sich. Hab im 5. Monat meiner ersten Schwangerschaft mein Kind verloren (auch so ein traumatischer Moment, der mir noch lange nach hing) und habe mich monatelang zerfleischt, d. es meine Schuld gewesen sein könnte, d. ich mein Kind irgendwie umgebracht haben könnte, zu viel Streß, falsches Essen, was auch immer. Und weißt Du was? Inzwischen glaube ich, das war einfach Pech. Die Plazenta war nicht in Ordnung. Es gibt für so etwas keine Schuld. Und wenn es der Streß war, der dafür sorgte, d. die Plazenta sich nicht entwickelte, dann war das eben so. Aber das war nicht meine Schuld, denn ich konnte nicht wissen, d. diese Plazenta extrem streßanfällig war. Vergiß das mit der Schuld. Du solltest Dir für Dein bisheriges Leben verzeihen. Man lebt sein Leben so gut man kann. Ach Mensch. All diese Worte können Dir wahrscheinlich nicht das vermitteln, was ich Dir gerne mitgeben würde. Würde Dir gerne Achtsamkeit für Dich schicken, oder einen Kursus für Genußtraining... einen "ich-komme-zu-mir-und habe-mich-lieb"-Beruhigungstee... Paß auf Dich auf, Kröpi |
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Beitrag
#37
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Stadtei ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.509 Userin seit: 17.03.2007 Userinnen-Nr.: 4.208 ![]() |
Ich steh jetzt grade am Anfang des Prozesses, den pandora beschrieb: am begreifen, dass ich derzeit im begriff bin,Bmir das, was ich vom Leben (vielleicht, denn es scheint ja klar zu sein, dass ich schon einiges an Glück brauche, um noch zwanzig Jahre zu leben) noch habe, zu vermasseln, indem ich nicht lebe und gestalte, sondern angstvoll harre... Nur: wie aus diesem "Wissen" ein Wandel werden kann, ist mir nicht klar. shark Ach, weißt Du shark, in meiner Zeit der Trauer habe ich soviel gegrübelt, wie nie zuvor. Nicht nur über den Tod und das Sterben. Nein, einfach über alles! Und dabei war mir etwas sehr wertvolles abhanden gekommen. Die Leichtigkeit! Und es hat lange gedauert, bis sie wieder ganz da war. Ich glaube, dass ist ein ganz normaler Prozess. Ich finde, Trauerarbeit ist echte Schwerstarbeit! Und sie braucht Zeit und Raum und vielleicht ist da dann einfach kein Platz für einen Wandel? Jetzt eben vielleicht nicht. Aber irgendwann wirst Du vielleicht nicht mehr denken, dass Du viel Glück haben müsstest, sondern, dass Du viel Glück haben wirst! Liebe Grüße davvero @pandora (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) Danke! So toll fand ich meinen Beitrag nun nicht, aber es freut mich, dass er Dir gefallen hat! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) |
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Beitrag
#38
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 379 Userin seit: 07.06.2007 Userinnen-Nr.: 4.583 ![]() |
Ach, weißt Du shark, in meiner Zeit der Trauer habe ich soviel gegrübelt, wie nie zuvor. Nicht nur über den Tod und das Sterben. Nein, einfach über alles! Und dabei war mir etwas sehr wertvolles abhanden gekommen. Die Leichtigkeit! Und es hat lange gedauert, bis sie wieder ganz da war. Ich glaube, dass ist ein ganz normaler Prozess. Ich finde, Trauerarbeit ist echte Schwerstarbeit! Und sie braucht Zeit und Raum. Liebe Grüße davvero Wie ich das gerade so lese, erinnere ich mich wieder, d. ich mehr als ein halbes Jahr nach dem Verlust meines tot und viel zu früh geborenen Kindes auch nur noch sterbende Bäume gesehen habe, dachte, die Welt geht eh zugrunde und habe nur noch schlimmes gesehen- es gab einfach nichts positives mehr! Habe gedacht, kein Wunder, d. dieses Kind nicht leben wollte. Habe gegrübelt, den Sinn im Leben nicht mehr wirklich sehen können. Nicht nur die Leichtigkeit, alle Fröhlichkeit war mir abhanden gekommen. Du hast recht, davvero. Trauerarbeit ist Schwerstarbeit! Aber sie geht vorbei.... |
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Beitrag
#39
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Geschirrspülerin ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 7 Userin seit: 08.01.2009 Userinnen-Nr.: 6.507 ![]() |
(...) Ich mag Euch fragen, ob Ihr auch einmal im Leben an einem Punkt wart, an dem es ganz existentiell ums "Eingemachte" ging, ob Ihr Euch getraut habt, wie es sich danach angefühlt hat - und wie sich heute das "Vorher" in der Rückschau darstellt. Bitte, lasst mich teilhaben an Euren Erfahrungen. Liebe Grüsse shark Liebe Shark, ich habe nicht alle Postings gelesen, darum weiss ich auch nicht, wer was geschrieben hat. Vor ein paar Jahren bin ich an Brustkrebs erkrankt: Es ging mir tatsächlich ans "Eingemachte". Komischerweise hat mich die Erkrankung und die lange Therapiezeit wenig ausgemacht. Bin sogar sehr mutig und heldeninnenhaft durch die irrsinnige und -witze Zeit. Womit ich Schwierigkeiten habe und hatte, ist der Weg zurück ins Leben. Die Banalitäten des Alltags bereiteten mir Schwierigkeiten: diese Sinnlosigkeiten. Das Triviale. (Dazu gehört auch die Liebe oder Beziehung.) Das Lachen der Menschen perlte an mir ab. Deren Probleme und Leichtigkeiten konnte ich nicht mehr fassen oder verstehen. Wenn es ans "Eingemachte" geht, geht das Herz zu und es braucht Jahre bis es wieder berührt werden kann. Im Nachhinein war ich viel zu schnell und alles "war zu früh". Lass` dir Zeit. Ein "toller" Rat, den ich selber nicht beherzigt habe. Aber nochmal würde ich mich nicht mehr zwingen nach dem Vollen zu greifen, mit beiden Händen das Leben zu halten. Zeit würde ich mir geben. Viel mehr Zeit als ich mir zu geben bereit wäre. Isti |
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Beitrag
#40
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Ach, weißt Du shark, in meiner Zeit der Trauer habe ich soviel gegrübelt, wie nie zuvor. Nicht nur über den Tod und das Sterben. Nein, einfach über alles! Und dabei war mir etwas sehr wertvolles abhanden gekommen. Die Leichtigkeit! Und es hat lange gedauert, bis sie wieder ganz da war. Ich glaube, dass ist ein ganz normaler Prozess. Ich finde, Trauerarbeit ist echte Schwerstarbeit! Und sie braucht Zeit und Raum. Liebe Grüße davvero Wie ich das gerade so lese, erinnere ich mich wieder, d. ich mehr als ein halbes Jahr nach dem Verlust meines tot und viel zu früh geborenen Kindes auch nur noch sterbende Bäume gesehen habe, dachte, die Welt geht eh zugrunde und habe nur noch schlimmes gesehen- es gab einfach nichts positives mehr! Habe gedacht, kein Wunder, d. dieses Kind nicht leben wollte. Habe gegrübelt, den Sinn im Leben nicht mehr wirklich sehen können. Nicht nur die Leichtigkeit, alle Fröhlichkeit war mir abhanden gekommen. Du hast recht, davvero. Trauerarbeit ist Schwerstarbeit! Aber sie geht vorbei.... Ja, die Leichtigkeit ist weg... und richtig fröhlich bin ich natürlich auch nie... Ich hab was Aehnliches erlebt wie Du, kröpi... mein Kind ist damals kurz nach der Geburt gestorben... das ist jetzt schon soo lange her, mehr als mein halbes Leben... Und damals habe ich genau gespürt, dass es OK war. Natürlich war ich traurig und natürlich habe ich bedauert, dass ich die Kleine nicht habe bei mir behalten können. Aber es war dennoch anders: Es mag vielleicht irgendwie herzlos klingen, aber das Kind habe ich ja kaum gekannt, ich hatte so gut wie keine Erinnerung daran, wir haben bis auf die Schwangerschaft nicht zusammen gelebt, es hatte keine Stimme, keine Worte, nur die Ahnung war da von dem, was es (mir) hätte sein können. Jedenfalls habe ich damals ganz anders, weniger schmerzhaft, getrauert.... Als die Kleine gegangen war, habe ich sie eine Weile noch angesehen, habe gespürt, dass das nur ihr Körper war, der da in meinem Arm lag. Und damals konnte ich wirklich annehmen, dass unser gemeinsamer Weg nur kurz war. Meine Mutter kann ich heute nicht so leicht "gehen lassen" - da ist zuviel, was mich mit ihr und mit dem Leben verbindet... Und so ist es wohl wirklich "Schwerstarbeit", die ansteht. Und wahrscheinlich sollte ich mich wirklich nicht so überfordern... das liegt mir eben so im Blut... Und es ist schwer, es zu lassen, wie es ist und zu schauen, was kommt. Liebe Grüsse shark |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 09.05.2025 - 21:55 |