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> Villa anders in Köln, Wohnprojekt für Lesben, Schwule und Transgender
Xyhra
Beitrag 16.May.2009 - 12:33
Beitrag #1


Vegan 4 Life
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Hallo zusammen!
Ich hoffe mal, dass ich dieses Thema nicht an anderer Stelle hier im Forum übersehen habe.

Seit geraumer Zeit wurden hier in Köln Stimmen laut, die ein gemeinsames Wohnprojekt (ich dachte beim ersten Hören an ein Mehrfamilienhaus o.ä.) für Lesben, Schwule und Transgender überdenken bzw. in die Tat umsetzen wollen. Nun wird in den letzten Tag in den regionalen Medien viel darüber berichtet, dass die Villa anders in Verbindung mit der Gag Immobilien AG bereits gebaut wird und man voraussichtlich ab Herbst 2009 einziehen kann.
mehr über "Villa anders" gibt es hier

Da ich gestern erst lange mit einer Freundin darüber geredet habe, welche Vor- oder Nachteile dieses Projekt hat, würde ich gerne wissen, was Ihr davon haltet?
Würdet Ihr in ein Haus einziehen, dass ausschließlich für "Schwule, Lesben und Transgender" konzipiert wurde oder lebt Ihr dann doch lieber "ganz normal" in Euren vier Wänden, ohne diesen "Stempel" der sexuellen Orientierung aufgedrückt zu bekommen?

Liebe Grüße
Xy
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LadyGodiva
Beitrag 19.May.2009 - 07:54
Beitrag #2


Strøse
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Danke, nein. Ich bin nicht so gern der Paradiesvogel im Käfig der Zwitschernden.

Mag sein, dass sexuelle Devianz für einige hinreichende Identitätsfindung für ein solches Projekt bietet und damit indirekt umso stärker normiertes Denken außerhalb der Regenbogenwelt unterstützt - ich fühle mich am wohlsten, je weniger exklusiv ich nisten darf. Und je gewöhnlicher das wird, was mir schon längst Normalität ist.
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pandora
Beitrag 19.May.2009 - 08:09
Beitrag #3


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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ich habe eine freundin die zum jahresende," nach fertigstellung", in dieses projekt einzieht.
meines wäre es jedenfalls nicht.
mir graust die vorstellung, in einem haus zu wohnen, in dem es keine vielfalt gibt.
total überspitzt gesagt, habe ich mir oft vorgestellt, an der eingangstür hinge ein schild, auf dem steht
"Eintritt nur Lesben und Schwulen gestattet"...
solche projekte hinterlassen bei mir immer ein gefühl der "ghettoisierung"...
ich persönlich geniesse es sehr, die zu sein die ich bin, inmitten aller anderer, die so sind wie sie sind.
ich brauche kein wohnprojekt um nach aussen zu signalisieren.

wie die lady schon so treffend schrieb...

ZITAT
ich fühle mich am wohlsten, je weniger exklusiv ich nisten darf. Und je gewöhnlicher das wird, was mir schon längst Normalität ist.
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Mausi
Beitrag 19.May.2009 - 16:35
Beitrag #4


Mama Maus
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Es hört sich für mich etwas nach "ghettoisierung" an. Und diese hausgemacht.
Abgesehen von dem der Nachbarn, die dann "Kuck mal *tuscheltuschel* da wohnen *tuscheltuschel* DIE ...*tuscheltuschel*... hättest Du das von DER gedacht? Oder von DEM? Ist das DIE die mal nen Mann war, oder war DER mal ne Frau? *tuscheltuschel*"

Wie schon gesagt, das ist ein Stempel der aufgedrückt wird, bzw. den sich die, dort Wohnenden, selbst aufdrücken.

Mal abgesehen davon, wenn jmd. merkt, dass sich seine/ihre sex. Orientierung ändert (z.B. zu Bi oder eben sich wieder in jmd. gegengeschl. verliebt) - ist das ein Kündigungsgrund?

Es mag gut gemeint sein, ich finde es jedoch nicht wirklich realisierbar - da es eher der Eingrenzung, denn der Erweiterung des Horizontes & des Lebensumfeldes dient.

Was bringt es mir denn, wenn ich innerhalb meiner Hausgemeinschaft "normal" bin, aber mich nach außen "unnormal" fühle?

Nicht dass ich es/mich/Homosexualität/Transgender für "unnormal" halte, aber nicht immer ist es Sinnvoll seinen Dunstkreis zu verkleinern, ich finde es eher lebensfern in diesem Fall.

Gruß
Mausi

P.S.: Oder um es kurz zu sagen: Wenn ich "Szene" schnuppern will, gehe ich in diese - ansonsten bleibe ich in meinen 4 Wänden oder eben meinem Freundeskreis, der da nicht "künstlich geschaffen" ist.

P.P.S.: Noch kürzer: Für mich wäre es nichts.

edit: & nochmal kurz Zitat & vollste Zustimmung:
ZITAT(LG)
ich fühle mich am wohlsten, je weniger exklusiv ich nisten darf. Und je gewöhnlicher das wird, was mir schon längst Normalität ist

(IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif)


Der Beitrag wurde von Mausi bearbeitet: 19.May.2009 - 16:38
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Hortensie
Beitrag 20.May.2009 - 00:50
Beitrag #5


"Jeck op Sticker"
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ich würde in so ein Projekt ziehen, wenn es in einem anderem Staddtteil wäre. Ich suche mir meine Wohnung lieber nachdem Stadtteil als nach den Nachbarn aus.
Ich denke mir, so ein Projekt ist einfach eine Erweiterung zu den Wohngemeinschaften bzw. Hausgemeinschaften.
Sollte jemand viel in seiner bzw, ihrer Wohnung sein, kann ich mir schon vorstellen , dass es angenhem ist, so zu wohnen. Auch wenn jetzt jemand ein stark homophobes Umfeld an ihrem Arbeitsplatz hat, kann ich mir vorstellen, dass es angenehm ist, dort zu wohnen.
Es mag halt nicht jede in ihrer Freizeit ihre Wohnung/ihr Haus verlassen, um in "Familie" zu sein.
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Xyhra
Beitrag 20.May.2009 - 02:39
Beitrag #6


Vegan 4 Life
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ZITAT(pantoffelheld @ 20.May.2009 - 01:50) *
Es mag halt nicht jede in ihrer Freizeit ihre Wohnung/ihr Haus verlassen, um in "Familie" zu sein.


Da kann ich nur zustimmen. Es gibt hier Zeiten, da bin ich echt heilfroh, wenn ich nicht vor die Tür muss und einfach mal den Abend mit einem tollen Film oder einem guten Buch bzw. Zeitschrift verbringen kann.


Allerdings hab ich bei diesem Wohnprojekt immer noch Bauchschmerzen. Das kommt mir langsam wie eine Teilung Kölns vor. Stadtteile in denen fast nur Migranten wohnen, also sagen wir mal rechtsrheinisch Teile von Mühlheim oder Meschenich, dann die "normalen" Stadtteil, dann diese, die sich echt kein Schwein leisten kann wie Hahnwald oder Marienburg und dann die, in denen die "Homos" einziehen. Dat wär dann wohl in der Gegend der Venloer meines Wissens nach.

Ich kann und könnte es mir nach wie vor nicht vorstellen, dort einzuziehen. Jetzt nicht, weil ich nicht "DIE DA, DIE TUSCHELTUSCHEL...." sein möchte, sondern es ebenfalls als eine Art Ghetto ansehen würde. Des Weiteren habe ich nicht den Drang, jedem aufzuzwingen, mit wem ich letzten Endes in die Kiste steige. Meine Freunde wissens, und andre gehts nix an. Et basta (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

nichtsdestotrotz (schreibt man das überhaupt so???) bin ich gespannt darauf, wie dieses haus nach der fertigstellung aussehen wird und vor allem darauf, was die medien weiterhin darüber berichten.

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LadyGodiva
Beitrag 20.May.2009 - 09:40
Beitrag #7


Strøse
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Vermutlich ist es wirklich eine Frage dessen, wie "familiär" ich mich in der regenbogenbunten Gemeinschaft fühle.
Ich sehe halt bei mir deutlich mehr alltägliche Gemeinsamkeiten in Freud und Leid mit anderen Frauen (Karrierefragen, Kinderwunsch) als mit transidenten Persönlichkeiten oder schwulen Männern. Für mich wäre als zusammengezogene Szene kein insuläres Paradies gegenseitigen Einfühlungsvermögens, sondern eher die Konfrontation mit einer Art Devianz, die mir zu viel des Guten wäre.
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Hortensie
Beitrag 20.May.2009 - 17:23
Beitrag #8


"Jeck op Sticker"
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Vielleicht ist das gerade der reiz einer großstadt? Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen möglichkeiten zu wohnen. Man kann entweder in "schwullesbisches Projekt" zehen, man kann in ein Mehrgenerationnhaus ziehen oder man kann individueller wohnen.
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DerTagAmMeer
Beitrag 26.May.2009 - 11:03
Beitrag #9


Adiaphora
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Da sich für ein solches Wohnprojekt wahrscheinlich in erster Linie Menschen begeistern, die ...
... ein intensiveres Miteinander wünschen als es in einer durchschnittlichen Großstadtsiedlungen üblich ist,
... statt der Blutsbande auf Wahlverwandtschaft setzen,
... kein Problem damit haben, sich bereits mit der Angabe der Postanschrift zu outen,
... sich selbst "sozialverträglich" genug erleben, um in einer Gemeinschaft dieser Größe/Vielfalt/Begrenzung leben zu wollen und
... darüber hinaus im Rheinland ... in Köln und überdies in Ihrefeld ( (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) ) zu wohnen ...

... dann kommen aus meiner Sicht da schon etliche "Gemeinsamkeiten" abgesehen von der sexuellen Orientierung zusammen.

Vielleicht liegt es daran, dass sich meine Eltern langsam immer intensiver und konkreter damit auseinandersetzen wie, wo und in welchem Umfeld sie älter werden möchten - dass ich generationsübergreifende Lebensprojekte so sehr begrüße.

Vielleicht liegt es auch daran, dass ich selbst zunehmend das Gefühl habe, den Kontakt zu den vorangehenden und nachwachsenden Generationen zu verlieren und das irgendwie bedauere.

Vielleicht liegt es auch daran, dass es mittlerweile recht unwahrscheinlich ist, dass meine Frau und ich noch viele eigene Kinder gebären, in deren Gesellschaft wir alt und tatterig werden könnten.

Wie auch immer ich finde das Projekt großartig, bin selbst verhältnismäßig gesellig und habe auch sehr gern in Ehrenfeld gewohnt.

Trotzdem würde ich dort nicht einziehen - weil ich weder in einem Neubau, noch ohne Garten und erst recht nicht ohne freilaufende Katzen leben wollen würde. Außerdem fände ich es sehr schwierig mit den hohen Erwartungen, die ein derart ambitioniertes Projekt erzeugt, umzugehen.
Für "normale" Nachbarn und WG-ler reicht "freundlich, ruhig, unkompliziert" ja in aller Regel aus, um langfristig gut miteinander auszukommen - hier scheinen mir die Wünsche doch etwas umfassender (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 26.May.2009 - 11:04
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Charly_1
Beitrag 28.May.2009 - 10:13
Beitrag #10


Gut durch
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ahoi ....

die idee find ich klasse .... um nicht zu sagen, super idee
in köln geht die idee auch gut an ...
das ist bestimmt dann ein interessantes haus ....

doch ....
ob dann das haus nicht auch angriffen ausgesetzt ist, die mit dieser art lebensform ein problem haben ...
das stelle ich mal in den raum ....

charly
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Goddess
Beitrag 28.May.2009 - 17:56
Beitrag #11


Naschkatze
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Kuck Kuck....

Also die Idee find ich einfach nur Klasse.... Würd ich glatt spontan einziehen und mit ein Zeichen setzen wollen. Da kenn ich ja nüscht.
Und mit den richtigen Leutchens dort zu wohnen stell ich mir spannend und recht lustig vor.
Mal eine andere Art von wohnen.

Allerdings.... was die Problematik sein könnte, hat Charly ja im Beitrag zuvor schon erwähnt... Da wäre ich mir auch net so sicher.... denn es wird immer wieder Menschen geben, die das Lesbisch- Schule - oder Transgender Leben verachten und dieses mit solchen Methoden zum Ausdruck bringen.
Ob man letztenendes dieses Risiko eingeht so zu leben, sollte jeder vorab gut durchdenken.

Grüssli und winkers

dat Goddess - (IMG:style_emoticons/default/schaf.gif) ...chen

Der Beitrag wurde von Goddess bearbeitet: 28.May.2009 - 17:56
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