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> Wie war es früher..., wollt ihr etwas erzählen?
Hortensie
Beitrag 30.May.2009 - 04:42
Beitrag #81


"Jeck op Sticker"
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>>schubbs<<

...mal so anlässlich des LFT´s

Der Beitrag wurde von pantoffelheld bearbeitet: 30.May.2009 - 05:24
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Piet777
Beitrag 30.May.2009 - 21:59
Beitrag #82


Suppenköchin
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Ist wirlich interessant zu lesen, wie es früher war...
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Hortensie
Beitrag 30.May.2009 - 22:25
Beitrag #83


"Jeck op Sticker"
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Als ich mein CO hatte (1987 in einer Kleinstadt) habe ich mich sehr exotisch gefühlt. In dem Frauenzentrum, in dem ich mich damals engagiert habe, gab es (scheinbar) ausser mir auch niemanden. Dann hat sich dort eine Schwulengruppe gegründet und eine Frau und ich haben im Frauenzentrum eine Lesbengruppe gegründet. Diese erhielt auch Zulauf. Von den anderen Frauen schaute auch immer mal wieder die eien oder andere vorbei.
Durch persönliche Beziehungen haben wir uns dann mit der Schwulengruppe "vernetzt". Rasch wurde aber klar, dass dieses "Zusammen" nur projektbezogen möglich war.
Regelmäßig sind wir zu monatlichen Partys gefahren bzw. in die nächstgrößere Stadt in 1 Disse, die es dort gab.
Dann haben wir in "unserer" Stadt mal eine Party veranstaltet. Schwierig wurde es dann mit den "schwulen" Freunden, weil die Mehrheit des Frauenszentrums darauf bestanden hatte, dass es "männerfrei" sein sollte.
Der Frauentag war ein reglmäßiger Termin und irgendwie gab es immer irgendetwas gegen das man gerade war und wo Flugblätter verteilt wurden, Demos organisert wurden, Plakate vor der Wahl zugekleistert/Bemalt werden mussten.
Aber es wurde viel diekutiert, gelesen und rumphilosophiert.

Dann (für mich persönlich) der Umbruch/Aufbruch in eine Millionenstadt und plötzlich war alles ganz anders.
Die Unterschiede in der Zusammenarbeit zeigten sich in der Nutzung von Medien und Vernetzungen. Sprüche, wie ein schwuler Arbeitskreis schaut erstmal, wo ist das FAX, stimmt die Liste der Adressen, wo man hinfaxen kann. Ein lesbsicher Arbeitskreis pendelt erstmal die Schwingungen aus entsstanden als "lustige Reaktion" auf die unetrschiede in der Herangehensweise.
Paraleel hatte sich 2 Jahre vorher die DDR aufgelöst, der 1. Ölkrieg lief ab....aber emanzipatorisch bleib noch viel zu tun.
Aber da hatten "wir" dann Zentren, Gewerkschaftsseminare etc... es war ein Eintauchen in eine andere Welt.
Plötzlich begab man sich auf geschichtlcihe Spuren, es wurde ein Mahnmal geplant, realisiert etc..
Bis dann irgendwann das Zentrum sich auflöste (es hatte sich überlebt, auch wenn es schade ist).

Heute gibt es dafür das "Anyway" und das "Rubicon". So ganz kommt also ohne doch nicht aus.
btw manchmal denkt man die Jugend macht nichts, aber man muss auch sehen, es ist eine andere Zeit und jede Generation hat ihre Forderungen und ihre Formen, diese zum Ausdruck zu bringen.

Aber unabhängig, wie alt wir sind oder wo wir stehen, der Zeitpunkt des reinen Bewahrens ist noch nicht erreicht.

Der Beitrag wurde von pantoffelheld bearbeitet: 30.May.2009 - 22:31
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Lilly76
Beitrag 05.Jun.2009 - 06:59
Beitrag #84


Satansbraten
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Guten Morgen,
ich - Baujahr 66 - und erst seit 2005 bewußt und selbstbewußt lesbisch denkend und lebend, bin ich einem kleinen Dorf aufgewachsen!
Als ich meinen besten Freund kennenlernte - ich war 3 und er 2 Jahre alt - da sagte meine Mutter : der wird mal schwul!
Verzeihen wir ihr diese etwas merkwürdige Aussage , denn sie hat mir in aller Ausführlichkeit erklärt, was das bedeutet!
Und ich habe das mit der Ernhaftigkeit einer 3jährigen wie einen Schatz in mir getragen und die nächsten Jahre..es..und ihn verteidigt!
Er war damals fast 1 1/2 Köpfe kleiner ( heute nicht mehr :-)) und während unserer Kindheit...und alle im Dorf wußten ja nun, dass er mal schwul wird...stand ich vor ihm...hinter ihm..neben ihm!
Ich wurde dadurch auch zur Außenseiterin..wir waren schon ein komisches Paar....während er die schönsten Barbiepuppen hatte, spielte ich lieber Fußball! Mit uns beiden mußte etwas nicht stimmen!

Das schlimmste aber war, die Menschen liebten ihn, weil sie seinem Charme überhaupt nicht widerstehen konnten..er war ein sooo süßes Kind, dass sie sich am Ende gegen ihn entschieden haben, weil er schwul war! Seine Mutter hat ihn rausgeworfen, das Dorf hat ihn rausgejagt...war ja klar, dass der mal schwul wird!!!!!!!!!!!!

Wir haben das Dorf schon lange verlassen aber (IMG:style_emoticons/default/bounce.gif) wir sind zurückgekommen!
Zur Feier unserer 25jährigen Konfirmation ( ist das schon soo lange her (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) )
Und...wie immer..sind wir nebeneinander in die Kirche eingelaufen...aufrecht...und während die Anderen ein Sträußchen angesteckt hatten, haben wir nen Regenbogenanstecker getragen...und ich...jaja...kam..skandalös...im Anzug!
Die Pfarrerin ( ja, die Zeiten ändern sich auch dort :-)) ) wir hatten uns vorher lange unterhalten, ließ uns zusammen vortreten und sagte, dass ein langer gemeinsamer Weg hinter uns und noch vor uns liegt!
Hand in Hand gingen wir aus der Kirche und draußen wartete sein Partner und die Befreiung, als er ihn mitten auf den Mund küßte, war so spürbar...es war vorbei! Sie konnten ihm nichts mehr antun!!!!!!!!!!!!

Ich habe so viel mit ihm gelitten, habe so viele Ungerechtigkeiten erlebt...habe erlebt, was solche Dinge einem Menschen antun können..und wie lange sie anhalten!
Als ich feststellte, dass ich mich in eine Frau verliebt habe, habe ich es in die Welt geschrien!!!!!!!!!! Voller Stolz! Bereit, keinen Zentimeter davon abzurücken!
Und dass ich damit so gute Erfahrungen gemacht habe, dass liegt natürlich auch an den vielen vielen Frauen vor mir..lange vor mir! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
Und auch, wenn das alles vielleicht nicht mehr ganz so kämpferisch ist, ich denke, wir führen den Weg weiter...und verdammt..diese Dörfer gibt es heute ja immer noch!...

Lilly
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Lilly76
Beitrag 05.Jun.2009 - 07:49
Beitrag #85


Satansbraten
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…jetzt habe ich ja was wichtiges vergessen, was ich eigentlich sagen wollte :-)
Ich hatte die Unterstützung meiner Familie! Meine Mutter hat damals mir das schwul sein so toll erklärt, sie hat mir ein Gefühl rübergebracht und ganz klar auch vermittelt, dass es ok ist! ( und sie muß das wirklich sehr gut gemacht haben, wenn man bedenkt, wie alt ich da war )
Aber genauso ist auch meine Tochter aufgewachsen, denn auch ich habe ihr sehr früh erklärt, was Homosexualität bedeutet, da ja nun mein "alter" Freund bei uns ein-und ausgegangen ist!
Sie ist genauso mit diesem Gefühl aufgewachsen, dass wir die Möglichkeit haben, einfach nur einen Menschen lieben zu können!
Und sie hat überhaupt keine Probleme damit gehabt, dass ich eine Frau liebe und auch nicht, dass wir nun zusammen mit einer Frau leben!
Und für mich bedeutet das immer ein Stück Hoffnung…auch für die, die noch nach uns kommen!
Wenn nämlich meine Tochter..im mitten ihrer Klassenkameraden…auf den Kommentar eines Mitschülers :ihh Lesben..die küssen sich!sagt: das ist nicht ihh..das ist meine Mama und ihre Freundin!
Und zwar mit einer Selbstverständlichkeit, die alle zum schweigen gebracht hat!

Lilly
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marie87
Beitrag 06.Jun.2009 - 09:59
Beitrag #86


Suppenköchin
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hallo ihr lieben,
leider habe ich den anfang dieses threads verpasst und konnte jetzt (noch) nicht alles nachlesen, aber ich möchte dennoch etwas dazu schreiben.... es gibt nicht nur geschichten von "früher", als das bewusstsein der menschen über homosexualität im umbruch war, sondern auch akutelle von ländern in denen solch ein umbruch bis heute nicht stattgfunden hat oder mitten drin stecken: während der pubertät, wenn man versteht, dass man lesbisch ist, bekommt man zunächst unglaubliche angst und gleich danach wird man unglaublich wütend auf die welt, weil man versteht das man nicht leben darf. man hat ständig angst dass man auffällig wird und sehnt sich doch nach nichts anderem. aber wenn man ständig versteckt leben muss, verleugnet man sich selbst und lebt ein anderes, aber nicht sein eigenes leben. wenn man sich dann das erste mal so richtig verliebt hat verzweifelt man, weil man so hilflos ist und nichts ergibt mehr einen sinn. andererseits wird man, gestärkt von der liebe, mutiger und geht mehr risiko ein. ich möchte diesen bericht von jemand anderem schreiben: sie hatte glück. sie wurde einmal von einem mann entdeckt mit ihrer liebsten, der ihr nichts angetan hat, aber der zu ihr ging und sagte: "an deiner stelle würde ich nicht so mit ihr herumlaufen. du solltest dich von irh fernhalten!" die beiden haben viel miteinander unternommen, aber es ist nie was draus geworden und die liebste ist irgendwann weggefahren in ferne länder. daraufhin versuchte sie sich nie wieder zu verlieben und stürzte sich in arbeit, wollte mit menschen kaum noch etwas zu tun haben und das war's....
ein mann wurde jahrelang von seinen eltern unterdrückt. sie haben ihm jahrelang verboten seine homosexualität auch nur anseitsweise zu leben und er hat seine eltern dafür gehasst. irgendwann sind sie gestorben und er hatte daraufhin sein langersehntes coming out und wurde kurz danach erschossen in seiner wohnung gefunden. (seine eltern wollten ihn sein leben lang davor schützen...)
ein dort berühmtes pärchen spielt mit der presse. es gibt keine offiziellen angaben darüber ob die beiden zusammen sind und viele menschen wollen es nicht sehen, aber für selbst homosexuelle menschen ist es offensichtlich und für sie ist es spannend zu sehen, was passiert und sie setzen hoffnung in die beiden, dass sie vorreiter eines umbruchs sind/werden.

ich möchte mit diesem bericht einfach darauf hinweisen, dass man nicht vergessen darf, wie es mal war, weil es noch nicht vorbei ist. wir können froh sein, dass wir hier leben und dass in unserem land viel passiert ist und es sehr sehr wichtig ist, dass man für sein freies leben immer weiter kämpft.
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