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> Wie weit nehmen Kinder Einfluß auf die Beziehung, ..ich weiß nicht mehr weiter...
Lilly76
Beitrag 15.Jul.2009 - 17:02
Beitrag #1


Satansbraten
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Hallo,
einige von Euch wissen ja, dass ich mich von meiner großen Liebe getrennt habe!
Es sind einige ziemlich schlimme Dinge passiert und es war mir erstmal nicht möglich, dort zu bleiben!
Nun lebe ich schon seit einigen Wochen mit meiner Tochter bei einer Freundin!
Wir werden von allen Seiten unterstützt!
Eines der größten Probleme war....mit vielen anderen...dass das Verhältnis mit meiner Tochter zu ihr immer schlechter wurde!
Und ich muß dazu sagen, dass meine Tochter meine Freundin damals mit offenen Armen empfangen hat!
Was ich immer ganz toll fand, weil ich immer gesagt habe, dass meine Tochter ja auch einiges hinter sich hatte..Papa war weg..Mama steht plötzlich auf Frauen usw. sie hat das toll gemacht!
Im Laufe der Zeit stand meine Tochter immer wieder im Mittelpunkt der Probleme. Ich denke, dass meine Freundin ziemlich eifersüchtig war auf sie..meine Tochter konnte nichts richtig machen und es gab immer wieder Streitigkeiten zwischen uns, weil wir in der Erziehung unterschiedlicher Meinung waren!
Nachher ging gar nichts mehr und meine Tochter war dann auch soweit, dass sie nur noch auf Durchzug gestellt hat.

Ich stand in dem ganzen eigentlich immer völlig hilflos dabei, habe meine Tochter unterstützt, was zu noch mehr Streit geführt hat...meine Freundin hat sich nie unterstützt gefühlt uuu. für mich und alle anderen wurde das wirklich zum Drama!

Nun nähern wir uns wieder etwas an...und ich würde den Versuch auch gerne starten! Möchte eigentlich nur einfach wieder nach Hause! Wie groß da meine Hoffnungen sind..das kann ich Euch nicht sagen...ich weiß es nicht!

Aber meine Tochter sagt ganz klar, dass ich gerne zurückgehen kann, sie kommt aber nicht mehr mit!

Nun stehe ich da! Bin völlig verzweifelt! Ich kann mein Kind verstehen...ich kann sie verstehen!
Aber was ist mit mir?? Ich kann mich nicht zwischen meinem Kind und meiner Freundin entscheiden..das geht nicht!
Sie ist 14 ....
Und ich merke diese Wut, die da kommt..ich möchte sie nciht zulassen...aber sie ist da!
Meine Tochter entscheidet ja völlig richtig, aus ihrer Sicht heraus! Ich denke, dass es einen Versuch wert wäre, sie aber sagt, dass sie sich einfach nur noch unwohl gefühlt hat. Und jetzt, wo wir draußen sind, möchte sie einfach nicht mehr hin zurück!

Ich weiß nicht mehr weiter..ich weiß einfach nicht mehr weiter!
Meine Freunde halten mich alle für verrückt, dass ich eh darüber nachdenke! Aber...naja..aber...

Lilly
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Hortensie
Beitrag 15.Jul.2009 - 17:53
Beitrag #2


"Jeck op Sticker"
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Hallo,
ich habe keine Kinder, aber wenn ich lese, dass deine Freunde Dich für verrückt halten, weil Du darüber nachdenkst, stimmt mich das nachdenklich.

Ist es/war es deine Wohnung oder ist es ihre Wohnung?

Ist es für Dich machbar, mit deiner Tochter eine eigene Wohnung zu beziehen?

Könnte deine Tochter bei ihrem Vater leben wollen, oder ist diese Möglichkeit gar keine Option?

Mit deiner Beziehung weiss ich nicht, was da im argen liegen könnte.

Deine Tochter aber denke ich mir mit 14 Jahren als einen Menschen mit einer ernstzunehmenden Meinung und wenn Sie nicht zurück will, dann denke ich ist es notwendig über Alternativen nachzudenken.
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shark
Beitrag 15.Jul.2009 - 18:01
Beitrag #3


Strösenschusselhai
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Hallo, Lily.

Ich kann Deine Tochter gut verstehen - sie hat offenbar nicht vergessen, welchen Preis Ihr als Familie für diese Beziehung zwischen Euch Frauen bezahlt habt.
Und sie will nicht, dass sich das wiederholt.

Ich denke, ich an Deiner Stelle - würde ich denn wirklich dran denken, einen neuen Versuch zu starten - würde keinesfalls sofort wieder in die Haushaltsgemeinschaft zurückkehren.

Ich zöge zunächst mit meinem Kind in eine eigene Wohnung und würde zuerst einmal selbst und ohne Einbeziehung des Kindes wieder Kontakt aufnehmen und schauen, wie sich das anfühlt.

Deine Tochter hat ein Recht auf Schutz - auch davor, erneut einer Situation ausgesetzt zu werden, die ihr bislang wenig Gutes eingebracht hat.

Du bist jetzt wieder in der Situation, Dich "entscheiden" zu müssen. Entscheide sorgsam.


shark
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Lilly76
Beitrag 15.Jul.2009 - 18:04
Beitrag #4


Satansbraten
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QUOTE(Hortensie @ 15.Jul.2009 - 18:53) *
Hallo,
ich habe keine Kinder, aber wenn ich lese, dass deine Freunde Dich für verrückt halten, weil Du darüber nachdenkst, stimmt mich das nachdenklich.

Ist es/war es deine Wohnung oder ist es ihre Wohnung?

Ist es für Dich machbar, mit deiner Tochter eine eigene Wohnung zu beziehen?

Könnte deine Tochter bei ihrem Vater leben wollen, oder ist diese Möglichkeit gar keine Option?

Mit deiner Beziehung weiss ich nicht, was da im argen liegen könnte.

Deine Tochter aber denke ich mir mit 14 Jahren als einen Menschen mit einer ernstzunehmenden Meinung und wenn Sie nicht zurück will, dann denke ich ist es notwendig über Alternativen nachzudenken.


Hallo,
das ist unsere gemeinsame Wohnung!
Doch, meine Tochter könnte zu ihrem Vater..
...aber ich weiß einfach nicht wohin mit meinen Gedanken..in welche Richtung...
Ja, ich kann mir eine Wohnung nehmen.....

Aber wir haben uns etwas aufgebaut, wir haben ja ein Zuhause....ach, das ist alles irgendwie irre...

Lilly
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shark
Beitrag 15.Jul.2009 - 18:19
Beitrag #5


Strösenschusselhai
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Ein Zuhause besteht nur scheinbar aus einem vierwandigen gemeinsamen Lebensort mit zwei Namen auf dem Klingelschild.

Und die "Einrichtung" eines Heimes, in dem ein Mensch sich wirklich zuhause fühlt, besteht aus viel mehr als der Einbauküche, dem gemütlichen Sofa und dem schön bepflanzten Balkon.

Ohne dass sich alle Mitglieder eines Haushaltes auch wirklich zuhause fühlen können, ist all das nur Kulisse.

Und Deine Tochter wäre nicht "zuhause", kehrtet Ihr zurück.


shark
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Peggyperplex
Beitrag 15.Jul.2009 - 19:18
Beitrag #6


Gut durch
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Liebe Lilly,
Ich bin Mama und Co-Mama zugleich. Natürlich bin ich der Meinung, dass auch wir Erwachsenen ein wenig Anspruch auf Glück haben. Würden meine Krümel, oder das Kind meiner Frau jedoch aus bestimmten Erfahrungen heraus klar artikulieren, dass es ihnen/ihm nicht gut gehen würde, wenn wir unsere Beziehung so leben, wie bisher, dann würde ich ein "Zurück" in diese Situation nicht wagen.
Ich würde über Lösungen nachdenken, mit denen es allen gut geht und ich weiß auch, wie schwer das ist. Manchmal hilft das Suchen von anderen L(i)ebe(n)s-Modellen. Dein Mädchen ist 14 Jahre alt, geht sicher schon einige eigene Wege, aber sie braucht Dich noch immer. Ihr wird es nur gut gehen, wenn es Dir gut geht und im Umkehrfall verhält es sich ebenso.
Vielleicht schafft Ihr (Dein Mädchen und Du) Euch ein eigenes kleines Reich und alles was Deine Ex-Beziehung betrifft, wird aus diesem komplett ausgeklammert und findet außerhalb statt?

Liebe Grüße!
Peggy
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Diana
Beitrag 15.Jul.2009 - 20:47
Beitrag #7


Gut durch
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Vielleicht kannst Du versuchen, ein bisschen Ruhe hineinzubringen.
Spontanentscheidungen sind was Schönes, aber wenn nach der ersten Begeisterung der große Katzenjammer kommt, ist nichts gewonnen.
Überleg Dir, wie die Beziehung sein müsste, damit es Dir und Deiner Tochter gut geht. Vielleicht kommst Du ja auf etwas Neues und Ihr könnt dieses Neue ausprobieren. Vielleicht aber auch nicht.

Ein hektisches Zurückhüpfen in die alte Situation bringt sicherlich nur wieder denselben Frust.
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Lilly76
Beitrag 15.Jul.2009 - 21:05
Beitrag #8


Satansbraten
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Hallo,

ich danke Euch für Eure Antworten!
..sie sind ja ziemlich einstimmig!
Und ja, ich denke, dass ich das auch so sehe...auf der einen Seite, deshalb bin ich ja auch raus!
Und für mich gibt es wenig Alternativen...also ja, sie könnte natürlich zu ihrem Papa! Aber das wollen wir eigentlich nicht!
Sie weiß, warum es geht und gibt mir Möglichkeiten...aber das sollte sie nicht tun müssen, denn ihre Dinge sind klar!
Und auch, wenn ich das alles weiß, schreit da etwas in mir schmerzvoll auf....es ist dieses so dazwischen stehen!
Und vielleicht brauche ich auch nur etwas Verständnis...aber irgendwie hat das keiner...also nicht für mich!
Und vielleicht ist das auch gut so!

Ich kann mich erinnern, wie ich als Kind mal furchtbar rumgemosert hatte, als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde..ich freute mich einfach nur auf zuhause! Und dann hatte meine Mom einen Kerl da! Der war nicht mal blöde...aber es hat mich gstört, dass ich meine Mom nicht alleine für mich hatte!
Meine Mom hat ihn dann nach Hause geschickt, ich habe ihn nie wieder gesehen! Aber trotzdem habe ich mich dann nicht wohl gefühlt damit! Meine Mom hat nie etwas gesagt..aber ich habe mich schlecht gefühlt!

Ich..ja, Ihr habt alle Recht....aber ist das alles wirklich so schwarz oder weiß???
Setzt Ihr denn dabei einfach voraus, dass ich uneingeschränkt auf das Gefühl meines Kindes vertrauen soll und kann?
Also..ich meine..nicht, dass ich nicht weiß, wie es ihr geht!Aber in wieweit hat sie das auch vielleicht beeinflußt?
Wißt Ihr, was ich meine?
Das alles braucht Zeit....wir sind von jetzt auf gleich zusammen gewürfelt worden...sie hat einen Bruder bekommen und lebt mit einer fremden Frau zusammen plötzlich...
Sie hat nie etwas dazu gesagt...sie hat einfach meine Dinge genommen! ( Ich meine, gefragt hat sie ja nicht wirklich jemand...ich habe mich von meinem Ex-Mann getrennt..ich habe ihr erklärt, dass ich eine Frau liebe..und dann sind sie Dinge irgendwie einfach passiert )
Ich frage mich, was ich damals gemacht hätte, wenn sie damals schon etwas gesagt hätte!???

Wißt Ihr, was ich meine..ich unterstelle ihr nichts böses...aber ich bin völlig verwirrt! Meine Gedanken fahren Achterbahn!

Und dazu kommt auch die Wahrnehmung meiner Freundin, denn ihr spreche ich einfach alles ab...alle Dinge, die meine Tochter betreffen, spreche ich ihr ab!
Denn ihr Gefühl war immer, dass sie nie in unseren Kreis reinkam..ich konnte das alles nie wirklich verstehen, wußte nie, um was es geht!

Wie oft machen wir Dinge, die uns nicht bewußt sind!? Können gar nicht wirklich beurteilen, weil das Außen uns einfach beeinflußt und wir nehmen es..einfach so, weil wir keine andere Möglichkeit haben???

Ich kenn mich nicht mehr aus!

Lilly
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Lilly76
Beitrag 15.Jul.2009 - 21:19
Beitrag #9


Satansbraten
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P.S.
Wir sind bei einer Paartherapie..und mein eigentlicher Gedanke war damals, dass wir die Kinder mitnehmen...so eher eine Familienberatung, wo alle die Möglichkeit haben - unter Moderation - darüber zu sprechen!
Aber irgendwie waren sich dann alle einig, dass das unser Problem ist ( also ..meins & meiner Partnerin ) weil die Kinder keine gravierenden Probleme haben..meine Tochter ist gut in der Schule, sie kommt nach Hause, wann sie soll usw...

Ich wollte das nur mal erwähnen, weil ich denke, dass das irgendwie eine Fehleinschätzung war!
Ja, wir haben auch eine Menge andere Probleme noch...aber ich glaube, dass wir das alles kaum "alleine" klären können!

Für mich ist das so vom Gefühl her so, dass es da einfach noch andere Möglichkeiten geben muß! Und da meine ich nicht, dass wir einfach eben unsere Sachen packen und wieder "heim" gehen!

Lilly
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sonnenstrahl
Beitrag 15.Jul.2009 - 22:53
Beitrag #10


verboden vrucht
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Hallo Lilly,
ich möchte dir vorschlagen, das Thema einmal von einer anderen Warte aus zu betrachten. Am Ende steht keine Patentlösung - aber vielleicht ergibt sich für dich ein Weg, mit dir ins Reine zu kommen.
Du schreibst:
ZITAT
Ich kenn mich nicht mehr aus!
, und ich höre aus Vielem, was du schreibst, heraus, dass da Gefühle sind, von denen du wünschtest, du hättest sie nicht. Bzw. du dütrftest sie so "eigentlich" gar nicht haben. Da sind Aggressionen gegenüber deiner Tochter. Auch. Neben vielen anderen Emotionen. Da ist eine Sehnsucht nach "zuhause". Da ist der Schmerz der Zerrissenheit. Und da sind jede Menge Zweifel, v.a. an deiner Wahrnehmung.
All diese Gefühle hast du nun mal, und es kann nicht darum gehen, ob es so sein darf oder nicht. Kein Gefühl ist per se gut oder schlecht. Sinnvoll erscheint mir stattdessen, dich zu fragen: Was wollen mir diese Gefühle zeigen?
Meiner Meinung nach zeigen uns Gefühle, was wir denken. Sie sind sozusagen die Frucht unserer Gedanken.
Auch wenn wir gar nicht gemerkt haben, dass wir etwas Entsprechendes gedacht haben - das Gefühl am Ende spiegelt es. So könntest du dich nun auf Forschungsreise begeben, denn du möchtest dich ja, wenn ich das richtig verstanden habe, wieder "auskennen" mit dir selbst:
Welche Gedanken - oder Glaubenssätze - sind es wohl gewesen, die letztenendes das eine oder andere Gefühl wachgerufen haben?
War da evtl. der Gedanke: "Wenn ich nicht jetzt noch einmal mit meiner (Ex-)Freundin zusammenziehe, ist die letzte Chance für uns ein für alle Mal vorbei?" bzw. "Das zarte Pflänzchen, das da gerade wieder aufkeimt, verträgt kein `Nein´"?. Oder der klammheimliche Gedanke: "Ich hatte doch in dem Alter (meiner Tochter) auch nix zu melden. Was erlaubt sie sich!" Oder: "Sie (die Tochter) sollte sich nicht so anstellen." Oder: "Ich habe einfach keine Kraft mehr für all das!"?
Das sind jetzt alles nur Beispiele. Es gehen so viele Gedanken im Laufe eines Tages, einer Woche .... durch jeden unserer Köpfe. Da ist so Vieles dabei, was wir bewusst und zum großen Teil schon wie automatisch aussortieren: "Nein, ich lass mich jetzt nicht auf der Stelle auf den Boden fallen, und steh nicht mehr auf." "Nein, ich beiss meiner Yoga-Lehrerin nicht in den Po während sie den dreifach verschnörkelten Schwan vormacht." "Nein, ich kauf mir jetzt nicht diese entzückenden Schuhe für 398,-€." "Ich kreig jetzt keinen Schreikrampf mitten in der Behörde."
Vieles geht so schnell und automatisch, dass wir es schon gar nicht mehr registrieren: "Fuß auf´s Gas, Fuß runter vom Gas, Bremse, Kuppeln, Schalten ...". "Mund auf, abbeißen, Mund zu, kauen ...". Wir sehen etwas ... und 2 Minuten später fragen wir uns: "Hallo!? Waren das gerade zwei Frauen auf dem Plakat? Haben die sich geküsst?" Andere Gedanken waren präsenter, aber irgendwas in uns hat´s doch gestreift, wir radeln zurück, und kucken nochmal. "Tatsache!"
Wir entscheiden permanent: Dieser Gedanke ist wichtig, jener nicht. Der ist Blödsinn, der andere ist schlau.
Wir entscheiden, was wir glauben. Auch wenn wir es nicht glauben "wollen". "Sie sagt, dass sie den Pudding aus dem Kühlschrank nicht gegessen hat. Ich würde ihr gerne glauben - aber ich kann nicht. Ich glaube, dass sie lügt." Was ich ihr nicht sagen kann - "sonst ist sie zwei Wochen lang beleidigt." Oder was ich ihr sage: "Raus ist raus. Egal was dann kommt." Wir entscheiden auch, ob wir das wichtig finden. Ob wir uns betrogen fühlen wegen des Puddings. Oder ob wir denken: "Hoffentlich hat er ihr geschmeckt." Oder "Ich werde eine Stuhluntersuchung veranlassen."
Ich schlage dir vor, wirklich erstmal zu kucken: Was denke ich wirklich? Auch wenn es dich erschreckt. Wenn es dir vor dir selbst peinlich ist. Wenn du denkst: "Das ist doch politisch völlig unkorrekt. Und pädagogisch erst recht. Was bin ich für eine Rabenmutter!" Oder so ähnlich. Ohne Zensur. Schreib dir die Gedanken auf. Aha, so tick ich. Das sind also meine Glaubenssätze.
Du hast sie wohlsortiert vor dir liegen.
War dir das vorher klar, dass du so denkst?
Stehst du zu all diesen Gedanken?
Gibt es welche, die du verwerfen möchtest?
Ist das überhaupt wahr, was du da glaubst?
Überprüf es nochmal. Stimmt das? Kannst du wirklich wissen, dass es so IST? Dass z.B. dann alles zu spät ist? Und dass es dir dann schlecht gehen muss?
Tauchen "neue" Gefühle auf? Welche Gedanken liegen ihnen zugrunde?
Was machen diese Gedanken mit dir?
Wie fühlst du dich, wenn du so denkst?
Kannst du deine Tochter/deine Freundin evtl. fragen, ob etwas, was du in Bezug auf sie befürchtest, stimmt?
Egal ob ja oder Nein: Du spekulierst nicht mehr. Und kannst dann überlegen, wie du mit der Realität umgehst.

Ich kann es dir nicht versprechen - aber meine persönliche Erfahrung ist, dass mich das beschriebene Vorgehen in Konfliktsituationen schon oftmals erleichtert hat. Der Knoten löst sich. Der Stress lichtet sich. Die Situation sieht längst nicht mehr so verfahren aus wie vorher. Ich gewinne meine Handlungsfähigkeit und meine Stimme zurück.
Denn ich weiss wieder weitgehend, wo mir der Kopf steht:
Das denk ich - und ich WILL es auch denken.
Was auch immer es ist.
Das entscheidest - in deinem Fall - du.

Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 15.Jul.2009 - 22:58
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shark
Beitrag 15.Jul.2009 - 23:11
Beitrag #11


Strösenschusselhai
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So, wie ich das sehe, bist Du emotional richtig in Not...

Einerseits scheint etwas in Dir unbedingt die Art "Familienleben" haben zu wollen, die schon beim ersten Versuch gescheitert ist.

Andererseits ist es aber wohl immer noch auch so, dass Du Deiner Noch-/Wieder-Partnerin nach wie vor nicht zutraust, mit Deiner Tochter klarzukommen.

Dazu kommt ein diffuses schlechtes Gewissen und obendrauf auch noch dieser selbstauferlegte innere Spagat, für alle, immer und überall "das Richtige" tun zu müssen.

Zu Recht quält sich da die Frage "Und wo bleib ich?" an die Oberfläche....

Ich versteh Dich also durchaus.

Aber: Du bist eben Mutter.

Und Du hast schon einmal ziemlich chaotisch und in einem wahren "Affenzahn" über den Kopf Deines Kindes hinweg Euer Leben verändert, was offenbar Euch allen - auch Euch "Grossen" - nicht gerecht werden konnte.

Der Versuch ist gescheitert.
Und nun, da endlich wieder Ruhe einkehren könnte, beginnt das Durcheinander von vorn.

Das ist schon für Dich schwer. Schon Du bedenkst das vorangegangene Scheitern, die Verletztheiten und Enttäuschungen.

Und genau das tut auch Deine Tochter - und reagiert auf die einzige Weise, die ihr zur Verfügung steht: sie blockt ab. Sie weigert sich.

Und stellt Dich damit vor eine unangenehme Wahl.

Dennoch: ich bin überzeugt davon, dass aus Euch allen nur dann vielleicht eines Tages so etwas wie eine "Familie" werden kann, wenn Du jetzt keine überstürzten Entscheidungen triffst.

Deshalb denke ich, bleibt realistisch nur ein Weg:

Such Dir mit Deiner Tochter eine eigene Wohnung, pflege Deine Beziehung zu Deiner Freundin privat und ohne die Last, "jetzt dann doch endlich" als Familie zusammenwachsen zu müssen.

Das nimmt den Druck weg - auch und besonders von Dir.


Und da ich selbst Mutter bin, möchte ich doch auch noch etwas loswerden, das mE mit "Mutterpflicht", mit der Verantwortung, die Elternschaft mit sich bringt, zu tun hat:

Du bist Deiner Tochter Loyalität schuldig. Vor allem nach dem, was auch sie durchmachen musste. Ich denke, es ist wichtig für sie, dass es da nicht den Hauch der Frage gibt, für welche der beiden Du Dich - in Bezug aufs Zusammenleben - entscheiden solltest.

Aber ich schätze, das weisst Du auch selbst, stimmts?

Und es bedeutet auch nicht, dass Du nicht zählst, dass Du Dir von Deinem Kind Vorschriften machen lassen sollst.

Mit wem Du warum eine wie auch immer geartete Beziehung pflegst, ist allein Deine Sache - aber diese Beziehung muss (und wie ich finde, sollte in Eurem Fall auch tunlichst) nicht in eine Haushaltsgemeinschaft münden, wenn auch nur eine davon mitbetroffene Person gute Gründe hat, das abzulehnen.

Alles Gute

shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 15.Jul.2009 - 23:15
Bearbeitungsgrund: Einschub
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McLeod
Beitrag 16.Jul.2009 - 06:04
Beitrag #12


mensch.
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ZITAT(Lilly76 @ 15.Jul.2009 - 22:19) *
P.S.
Wir sind bei einer Paartherapie..und mein eigentlicher Gedanke war damals, dass wir die Kinder mitnehmen...so eher eine Familienberatung, wo alle die Möglichkeit haben - unter Moderation - darüber zu sprechen!
Aber irgendwie waren sich dann alle einig, dass das unser Problem ist ( also ..meins & meiner Partnerin ) weil die Kinder keine gravierenden Probleme haben..meine Tochter ist gut in der Schule, sie kommt nach Hause, wann sie soll usw...


Hallo Lilly,

ich glaube, wenn eine 14-jährige sagt "Mutti, geh ruhig zurück zu Deiner Freundin, aber ich geh nicht mit", dann hat sie ein gravierendes Problem (mit dem Zusammenleben mit Deiner Freundin).

Was ich - das als subjektives Feedback - lese ist, dass Du aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen bist, weil es zwischen Dir und Deiner Freundin ständig zu Spannungen und Streitereien kam, dass sie in Deinen Augen regelrecht eifersüchtig auf Deine Tochter war. Das versuchst Ihr gemeinsam und mit Unterstützung zu klären. (Und das ist auch gut so.) Und aufgrund Deiner eigenen Geschichte, die Parallelen mit der Geschichte Deiner Mutter aufweist, gibt es nun auch viel zu klären mit Deiner Tochter. Mir scheint ein wenig, in Deinem Kopf und Herzen verquicken sich eigene frühere Gefühle und die Vorstellung dessen, was Deine Tochter denkt und fühlt. Das wäre nicht gut für Dich und für Euch.

Das würde ich an Deiner Stelle allerdings ohne Deine Freundin, aber vermutlich mit Beraterin/Therapeutin in Angriff nehmen. Denn es ist völlig unabhängig von der Person Deiner Freundin.

Anschließend könnt Ihr ggf. zu dritt weitere Schritte unternehmen. Da gibt es viele Möglichkeiten, die aber meines Erachtens von den vorherigen Klärungen abhängig sind und auch Zeit für ihre Entwicklung bräuchten.

Wenn ich noch einen dezidierten Rat geben darf: Zieh nicht in dieser derzeit noch verworrenen Situation zurück in Eure gemeinsame Wohnung. Nach der Entwirrung wird es sich - so denke und wünsche ich es Euch auch - keine Entscheidung "entweder meine Freundin oder meine Tochter - entweder bin ich Mutter oder Freundin" mehr sein, sondern kann eine Entscheidung *für* jede von Euch dreien werden, statt *gegen* eine oder zwei von Euch.

Was denkst Du? Ist da Handlungsbedarf zwischen Dir und Deiner Tochter?

McLeod
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Sin
Beitrag 16.Jul.2009 - 08:04
Beitrag #13


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Hallo Lilly!

Familiengefühl kommt durch Wachsen, durch zusammen wachsen und zusammenwachsen und dadurch, dass man weiß, wo seine Wurzeln sind...

Von daher glaube ich kaum, dass es möglich wäre, dich und deine Tochter zurück in die gemeinsame Wohnung zurück zu begeben und dieses Familiengefühl herstellen zu können.
Das könnte glaube ich auch keine Therapie. Das kannst nicht künstlich erzeugen.

Deine Tochter ist 14. Und ich gebe shark Recht... Deine Tochter hat ein Recht auf deinen Schutz.
Egal, wer an den Unstimmigkeiten zwischen ihr und deiner Freundin den größeren Anteil hat.
Und im Grunde genommen ist es auch erst mal vollkommen wurscht...
Also warum nicht erst mal in eine Wohnung mit deiner Tochter ziehen, etwas Ordnung für sie und dich hineinbringen und zur Ruhe kommen, zur Ruhe kommen lassen.
Aus dieser Position heraus könntest du auch weitere Dinge ordnen. Die Beziehung zu deiner Freundin, die Probleme mit dir selbst und am Ende könnten sich vielleicht auch die beiden anderen Damen etwas näher kommen.

Wenn ich mir vorstelle, meine Mutter würde mich trotz all dem, was passiert ist, wieder in die Wohnung setzen, wo es soviel Streit gab und wo ich gar nicht mehr hin will, ich würde mir total verraten vorkommen.
Und diesen Verrat an deiner Tochter dafrst nicht begehen. (IMG:style_emoticons/default/troest.gif)
Egal, wieviel Anteil sie am Streit hatte oder zu deiner Situation beigetragen hat.

Schau mal, wenn eine jede ihr "Revier" hat, sich selbst wieder wohl fühlt, dann kann auch wieder was entstehen. Was Positives.
Dann kann man wieder aufeinander zugehen.
Dann kann was wachsen und gedeihen.

Du wirst dir ja damit nichts verbauen.
Da geht ja nix verloren...


All das braucht Zeit. Und Ordnung.
Ordnung auch in dem Sinne, dass du dir klar darüber wirst, dass du mehrere Rollen hast.
Mutter und liebende Frau.

Manchmal ist es wert, einen Schritt zurück zu treten, damit man das Bild wieder in seinen gesamten Umriss wahrnehmen
und jedes Detail wieder mit etwas mehr Abstand erkennen kann.

Stell dir doch einfach innerlich vor, wie ihr drei in 5 Jahren aneinander gewachsen seid.
Wie sich Vertrautheit hergestellt hat und das Gefühl der Zusammengehörigkeit.
Vielleicht gibt dir das Kraft. Kraft für den weiten Weg dahin.

lg
Sin













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Hortensie
Beitrag 16.Jul.2009 - 09:26
Beitrag #14


"Jeck op Sticker"
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Das deine Tochter Dir vertraut, ist doch schon ein Anfang. Sie hat Dir immerhin offen gesagt, dass sie nicht zurück will.

Sie hätte auch einfach sagen, dass sie zu ihrem Vater gehen möchte.
Sie ist "halberwachsen" und Du kannst sie in die zukünftige Planung miteinbeziehen, was für eine Wohnung, wie finanzieren etc...

Bei gemeinsamen Wohnungen ist es manchmal so, dass es bei Paaren unterschiedlich ist, wer die Wohnung behält.
Du schriebst, ihr hättet euch gemeinsam etwas aufgebaut, für mich liest sich das nach Wohneigentum (ich habe klienbürgerliche Gene und habe eine stark calvinistisch geprägte Erziehung genossen), da müssten dann natürlich Eigentumsverhältnisse geklärt werden und so unschöne Sachen, wie wer zahlt an wen was aus 8Finanzfragen wirken immer nachhaltig trennend und jede fühlt sich ein wenig ausgenutzt bzw. "über den Tisch gezogen".

Bei einer Mietwohnung solltet ihr trotzdem klären, wer die Wohnung behält (bzw. behalten kann, denn bei 2 Erwchsenen und 2 Kinder scheint sich ja um ein größere Wohnung und damit teurere Wohnung zu handeln) und dann geht es um die Möbel und so.

Also richtig viel Stress für Dich und Deine Freundin und genug Konfliktpotenzial, um eine zartwiederaufkeimendes Pflänzchen umgehend zu ersticken und weitestgehend jeden Konsens in einen Dissenz zu verwandeln.
Mit anderen Worten: das kann ein Höllenritt werden.

Kann. Muss nicht.

Gerade auch in der gemeinsamen Bewältigung der Situation kann sich gegenseitige Achtung zeigen....und wertschätzender Umgang miteinander.

Für ein konfliktreiches Miteinander im Alltag kann es auch sehr hilfreich sein, wenn ihr jede eine eigene Wohnung habt und der ganze Alltag mit seinem Konfliktpotenzial aus eurer Beziehung draussen bleibt.

Du kannst Abstand gewinnen, dir immer in Ruhe und aus der Halbdistanz heraus "ansehen" was dir an deiner Partnerin gut tut und was nicht. In der Paartherapie könnt ihr an euch und eurer Beziehung arbeiten.

Du bist durch deine Entscheidung deine Tochter ernst zu nehmen und mit ihr in eine Wohnung zu ziehen, als Mutter der absolute Champion, der Kindeswohl an die erste Stelle rückt und dem Schutzbedürfniss des Kindes nachkommt.
(Ich bin mir sicher, viele Töchter würden sich eine solche Mutter wünschen).

Viel Mut für deine Entscheidung.
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-Agnetha-
Beitrag 16.Jul.2009 - 11:26
Beitrag #15


ungerader Parallel-Freigeist
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Es ist schön, dass das Verhältnis zu deiner Tochter so gut ist und ihr offen sprechen könnt. Das ist viel wert.
Ich finde es auch toll, dass sie akzeptieren würde, wenn du einen erneuten Versuch wagst.

Wenn du es wagen möchtest, würde ich auch einmal vorschlagen es nicht in einer gemeinsamen Wohnung zu tun.
Sehen kann man sich ja trotzdem.
Und es ist ja vielleicht sogar viel besser sich wieder langsam anzunähern, mit Treffen die sich steigern. Damit jede auch Zeit für sich hat, in der sie nachdenken kann. Damit man nicht wieder sofort in alte Muster fällt.
Würdest du sofort wieder mit ihr zusammen ziehen, ist dieses "langsam" ja kaum möglich.

Wenn du weiterhin nur mit deiner Tochter zusammen lebst, hast du die Chance sie aus der Beziehung weitgehend heraus zu halten.
Und vielleicht ist das auch gut für die Beziehung.
Treffen könnt ihr euch ja bei ihr - es gibt keinen Streit mehr über die Erziehung.
Und deine Tochter ist ja zum Glück alt genug, dass sie ja auch mal alleine sein kann.

Auch wenn es wie ein Rückschritt wirken mag, nicht jede Beziehung muss in einer gemeinsames Wohnung geführt werden. Manchmal klappt es in getrennten besser.

Und sollte es wieder klappen zwischen euch - längere Zeit - hast du immer noch die Möglichkeit wieder mit ihr zusammen zu ziehen, wenn deine Tochter älter ist und sowieso ausziehen möchte.

Ich wünsch dir alles Gute!


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dandelion
Beitrag 16.Jul.2009 - 14:28
Beitrag #16


don't care
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ZITAT(sonnenstrahl @ 15.Jul.2009 - 23:53) *
Meiner Meinung nach zeigen uns Gefühle, was wir denken. Sie sind sozusagen die Frucht unserer Gedanken.
Auch wenn wir gar nicht gemerkt haben, dass wir etwas Entsprechendes gedacht haben - das Gefühl am Ende spiegelt es. So könntest du dich nun auf Forschungsreise begeben, denn du möchtest dich ja, wenn ich das richtig verstanden habe, wieder "auskennen" mit dir selbst:
Welche Gedanken - oder Glaubenssätze - sind es wohl gewesen, die letztenendes das eine oder andere Gefühl wachgerufen haben?

da ich selbst keine Kinder habe, möchte ich nicht konkret werden. aber diese Äußerungen von sonnenstrahl decken sich mit meinem Herangehen an Verzweiflungssituationen und Unpäßlichkeiten aller Arten, die ich zu bewältigen versuche. zur allseitigen Überraschung funktioniert es weitgehend - und diejenige Hilfe von außen, die am weitesten von meiner Lebensmitte entfernt ist, erhalte ich hier - also nicht so richtig weit weg von meiner Lebensmitte (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif)

einfach war's nicht (und wird's wohl vorerst auch nicht werden): permanente Umzüge, regelmäßig kaum Leben außerhalb des Büros, erst allmählich stabiler, verstreuter Freundeskreis, mäßig gesegnetes Liebesleben. aber mit dem üblichen Auf und Ab im Gemütchen geht's. und das liegt zum großen Teil an der Übung, Emotionen nach einem ersten kleinen "Ausbruch" erst mal zu beobachten und zu analysieren.

Vergiss im Zwischenmenschlichen niemals, daß sich deine Gegenüber mit ihren Gefühlen und Absichten immer(!) hinter einer Maske verstecken, weil es gar nicht anders geht. Manche sehen ihrer Maske zum verwechseln ähnlich, manche überhaupt nicht. Aber kein Mensch schafft es, sich in seiner vollen Differenziertheit nach außen zu transportieren. Was schön ist, denn es schafft Privatsphäre (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Deshalb schau erst mal so gut es geht, was nun eigentlich mit dir los ist. Wenn du darstellen kannst "ich bin innerlich hierunddort und will dasunddies", nimmst du den anderen Beteiligten viel Unsicherheit, und sie werden sich weniger vor den Eventualitäten deiner Überlegungen schützen müssen. Wir können auch gern eine Lerngruppe aufmachen... (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif)

alles Gute (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
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Zinnober
Beitrag 16.Jul.2009 - 22:57
Beitrag #17


Suppenköchin
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QUOTE(dandelion @ 16.Jul.2009 - 15:28) *
Vergiss im Zwischenmenschlichen niemals, daß sich deine Gegenüber mit ihren Gefühlen und Absichten immer(!) hinter einer Maske verstecken, weil es gar nicht anders geht. Manche sehen ihrer Maske zum verwechseln ähnlich, manche überhaupt nicht. Aber kein Mensch schafft es, sich in seiner vollen Differenziertheit nach außen zu transportieren. Was schön ist, denn es schafft Privatsphäre (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) [color=#808080]



Das erinnert mich an die Welt bzw Bilder von James Ensor, jedoch glaube ich nicht, das immer Gefühle und Absichten verborgen werden. Denn was sind zB. Gefühle der tiefen Freude, was könnten sie verbergen oder was meinst Du mit Masken? Meinst Du, das das was nicht artikulierbar ist oder nicht das was gesagt werden kann und will, das was nicht immer bewußt ist aus den unterschiedlichsten Gründen?
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Lilly76
Beitrag 18.Jul.2009 - 20:37
Beitrag #18


Satansbraten
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Hallo,
ich danke Euch für die vielen Antworten und für Euer Mitgefühl!

So richtig sortiert bin ich immer noch nicht!
Ich habe ihr gesagt, dass ich die Beziehung nicht aufgeben möchte mit ihr, aber gerne in getrennten Wohnungen leben möchte!
Das geht für sie aber überhaupt nicht! Da scheint es auch keinen Weg zu geben, da ist sie nicht kompromißbereit...darüber brauchen wir nicht reden!

Ok, das ist ne klare Aussage ihrerseits...dann bedarf es wohl auch einer klaren Aussage meinerseits!
Wenn das nur nicht so unheimlich schwer wäre....ganz oder garnicht!

Tja..ich denke, dass ich wohl da eine Zeit noch mit rumlaufen werde....ja, meine Entscheidung!
Und ja Shark, ich werde sie sorgfältig treffen!

Passt auf Euch auf!
Lilly
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dandelion
Beitrag 18.Jul.2009 - 21:02
Beitrag #19


don't care
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@Lilli: wie heftig ist das denn... (IMG:style_emoticons/default/troest.gif) "darüber brauchen wir nicht reden" ist der Satz, den ich an meinem Vater immer am meisten gehasst habe, weil er Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebt. Hat sie das Thema so vom Tisch gefegt, ist es deine Einschätzung? Wenn letzteres: vor oder nach einem energischen Versuch?
Ich hätte größte Probleme mit einer Beziehung, in der diese Grundeinstellung herrscht.
Warum erwartet sie von dir, sie "ganz" anzunehmen, also mit ihr zu leben, wenn sie nicht in der Lage ist, dich "ganz" anzunehmen, also als Mutter eines Kindes?

ZITAT(Zinnober @ 16.Jul.2009 - 23:57) *
jedoch glaube ich nicht, das immer Gefühle und Absichten verborgen werden. Denn was sind zB. Gefühle der tiefen Freude, was könnten sie verbergen oder was meinst Du mit Masken? Meinst Du, das das was nicht artikulierbar ist oder nicht das was gesagt werden kann und will, das was nicht immer bewußt ist aus den unterschiedlichsten Gründen?

Was ich meinte, war: Es gibt einen Unterschied zwischen den eigenen Empfindungen und dem, was man äußert. Manches Kleine wird groß gemacht, manches Große klein. Manches wird wie gedacht geäußert, und manches zu etwas ganz anderem. Manches aus Gewohnheit, manches aus Angst, manches aus erlernter Taktik. Das ist nicht per se gut oder schlecht, sondern nur ein Ausdruck des Umstandes, daß wir über ein Bewußtsein verfügen, denkende Wesen sind.
Mittlerweile glaube ich, daß alles, was sich Menschenkenntnis schimpft, in Wirklichkeit die Fähigkeit ist, eine eigene Maske für andere Menschen zu basteln, die zu deren Verhalten logisch konsistent ist.


Der Beitrag wurde von dandelion bearbeitet: 18.Jul.2009 - 21:12
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davvero
Beitrag 19.Jul.2009 - 09:26
Beitrag #20


Stadtei
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ZITAT(Lilly76 @ 18.Jul.2009 - 21:37) *
Ich habe ihr gesagt, dass ich die Beziehung nicht aufgeben möchte mit ihr, aber gerne in getrennten Wohnungen leben möchte!
Das geht für sie aber überhaupt nicht! Da scheint es auch keinen Weg zu geben, da ist sie nicht kompromißbereit...darüber brauchen wir nicht reden!


Hallo Lilly!

Als ich das las, wusste ich, wie es sich für sie anfühlen muss. Du hast ja geschrieben, dass sie eifersüchtig war und sich deshalb das Verhältnis zu Deiner Tochter so verschlechtert hat.

Ich kann mich ziemlich gut an die Probleme erinnern, die ich damals mit dem Sohn meiner Freundin hatte und somit auch bald mit ihr. Ich war damals auch eifersüchtig, fühlte mich ausgeschlossen, nicht dazu gehörig. Da war so ein starkes Band zwischen den beiden und ich hatte immer das Gefühl, da war kein Platz mehr für mich! Bei beiden, meine ich!

Ich könnte mir vorstellen, dass Deine Aussage, mit der Du ja versuchst Eure Beziehung zu retten, bei ihr ganz anders ankommt: "Wir können es ja nochmal versuchen, aber Du musst leider auf´s Abstellgleis. Wenn ich Zeit habe, hole ich Dich dort ab". Sorry, das ich das so überspitzt formuliere.

Vielleicht redest Du nochmal mit ihr?

Verstehe mich nicht falsch, ich finde, Du machst es richtig! Meine Idee ist nur, nochmal klar zu machen, dass auch sie Dir wichtig ist und das Du gerade deshalb diese Lösung vorgeschlagen hast. Nicht weil Du sie loswerden willst, sondern weil Du mit ihr zusammen sein willst.

Aber vielleicht schätze ich das ganze auch falsch ein und hänge zu sehr an meinen Gefühlen von damals. Deshalb wollte ich auch eigentlich gar nichts hier schreiben. Nun konnte ich doch nicht die Tasten halten.

Wie auch immer, ich wünsch Dir baldige Sortiertheit, damit Du die richtige Entscheidung treffen kannst.

Liebe Grüße
davvero


edit: ein einsames "für" entfernt

Der Beitrag wurde von davvero bearbeitet: 19.Jul.2009 - 11:00
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