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> Mit sich allein glücklich sein..., Mythos oder möglich? Was meint Ihr dazu?
käferle
Beitrag 28.Jul.2009 - 19:05
Beitrag #1


Vorspeisenexpertin
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Hallo liebe Damen!

Gerade bin ich etwas malade, mehr oder weniger ans Bett gefesselt und mache mir so über dieses und jenes Gedanken, u.a. über ein philosophisches, aber praktisch dennoch bedeutsames Thema und mich würden Eure Meinungen/Erfahrungen dazu interessieren (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Lebenshilfebücher, Psychologen, ein großer Teil der Bevölkerung und sogar schon Diogenes in der Tonne waren sich einig: Man muss mit sich allein glücklich sein, in sich ruhen, sich selbst genug sein - unabhängig von anderen Menschen, Partnerschaften etc. Nur dann kann man tatsächlich erfüllt und zufrieden sein, weil diese Art des Glücks eben Unabhängigkeit bedeutet und nur schwer zu zerstören ist. Wenn man das nicht kann, weist das angeblich auf persönliche Defizite hin und es wird gern gesagt, man solle sich zunächst selbst finden mit sich ins Reine kommen usw.
Ich hoffe, Ihr wisst, was ich damit meine... (IMG:style_emoticons/default/think.gif)

Ich finde dieses ganze Theorie wirklich großartig und schlüssig. Ich denke, man sollte sich tatsächlich nicht von anderen abhängig machen und eben mit sich selbst zufrieden sein, in sich selbst ein gewisses Glück finden - wie man das eben so allerorts hört und liest. (IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif)
Allerdings muss ich sagen, dass ich mit der Umsetzung ein Problem habe. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Ich bin seit Jahren Single und glaube auch nicht, dass man Liebe suchen kann - daher bemühe ich mich nicht aktiv irgendwas oder irgendwen zu finden und wenn ich mich verliebe ist es immer irgendwie konfliktbehaftet und schwierig und es entwickelt sich eigentlich nie was daraus. Ich bin damit nicht gerade zufrieden, aber ändern kann ich es auch nicht, Liebe ist halt nicht planbar und als Lesbe finde ich es doppelt schwierig.

Es stellt sich für mich die Frage: Ist das tatsächlich möglich, das man mit sich allein glücklich ist? Oder ist der Mensch nicht ein von Grund auf soziales Wesen, das andere "Artgenossen" und deren Nähe, Zuneigung und Liebe braucht? Ist es nicht so, dass man ich automatisch von anderen abhängig macht, wenn man jmd. vertraut, weil Vertrauen eben auch enttäuscht werden kann? Und ist es nicht eines der schönsten Dinge überhaupt, für jemanden da zu sein, anderen eine Freude zu machen? Ist Glück erst dann so richtig Glück, wenn man es teilen kann? Oder ist vielleicht jeder verschieden, der eine kommt allein gut zurecht, der andere nicht? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)

Mal ganz ehrlich: Was haltet Ihr von der These, man müsse sich selbst genug sein? Gelingt Euch das? Oder glaubt Ihr nicht so recht dran? Wie geht Ihr damit um?
Bin gespannt auf Eure Meinungen und Erfahrungen!

Der Käfer (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Der Beitrag wurde von käferle bearbeitet: 28.Jul.2009 - 23:02
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kawa
Beitrag 28.Jul.2009 - 19:32
Beitrag #2


Blau, weil Ströse.
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ZITAT(käferle @ 28.Jul.2009 - 20:05) *
Ist das tatsächlich möglich, das man mit sich allein glücklich ist? Oder ist der Mensch nicht ein von Grund auf soziales Wesen, das andere "Artgenossen" und deren Nähe, Zuneigung und Liebe braucht?

Ich finde, das eine schließt das andere nicht aus. Meine Erfahrung ist, dass man sehr gut mit sich allein glücklich sein kann. Ich brauche das Alleinsein geradezu. Dennoch ist es mir wichtig, Kontakt und Nähe zu anderen Menschen zu haben und Zuneigung und Anerkennung zu erfahren. Für mich persönlich ist ein ausgeglichenes Maß an Alleinsein und Geselligkeit (wie auch immer diese sich gestaltet) ideal.

Aber ich glaube, dass da jede/r anders gestrickt ist. Ich kenne Menschen, die absolut nicht allein sein können und sich ein riesiges Netz an sozialen Kontakten aufbauen, um nie in die Verlegenheit zu kommen, sich einsam fühlen zu müssen. Wobei man dringend unterscheiden muss zwischen "einsam" und "allein". Einsam bin ich auch nicht gern, allein schon.
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june
Beitrag 28.Jul.2009 - 19:36
Beitrag #3


Treue Seele
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Also mir scheint, du wirbelst da einige Sachen durcheinander:

1. Mit sich selbst glücklich sein (etc.) - ohne Partner_in
2. Mit sich selbst glücklich sein (etc.) - ohne soziale Kontakte.

Ich würde behaupten, dass 1. möglich ist, aber nur, wenn 2. nicht der Fall ist.
Will sagen: Ohne Partner_in kann ich genau dann glücklich sein, wenn ich ein Feedback meiner Familie und Freund_innen habe; ggf. auch noch in meinem Job Bestätigung erfahre. Denn der Mensch ist nunmal ein "animal sociale" (Aristoteles) - und keine Insel...Nach Kant verwirklichen sich unsere rationalen Anlagen sogar erst im Miteinander...(Macht ja auch irgendwie Sinn, nech.)

Ich glaube daher, schwieriger ist es, wenn man zwar eine_n Partner_in hat, aber null soziale Kontakte. Ich erlebe das bei Freund_innen, die wegen ihres Partners in eine fremde Stadt oder gar in ein fremdes Land ziehen und sich dort eine neue (soziale) Existenz aufbauen müssen.

Und jemand, der weder Partner_in noch soziale Kontakte hat, kann meiner Meinung nach kaum glücklich werden...Es sei denn, er ist - wie mein Bruder - Autist.
(Also scheinen hier wie immer Ausnahmen die Regel zu bestätigen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) )

Spannendes Thema auch für mich, die ich gerade in eine neue Stadt gezogen bin und nun alte Kontakte wieder vertieft pflege, flüchtige reaktiviere und neue knüpfe... (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
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schneeland
Beitrag 28.Jul.2009 - 19:45
Beitrag #4


Gut durch
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Hallo Käferle,

gerade lief ich durch diese große, mir nach einem Jahr immer noch fremde Stadt und ich habe mich in der Tat sehr allein und dann im zweiten Moment auch sehr einsam gefühlt. Und mir gingen in dem Moment ähnliche Fragen durch den Kopf.
Allerdings denke ich, ähnlich wie kawa, dass sich diese beiden Ansätze nicht ausschließen.
Eines der Grundbedürfnisse des Menschen ist die Bindung, jedweder Art. Und Autonomie eben ein weiteres. Ich denke wie bei den meisten Dingen im Leben würde ich sagen "die Mischung macht's". Und die kann ja für jeden unterschiedlich sein. Obwohl ich auch ein hohes Maß an "Zeit für mich" brauche gehöre ich doch eher zu den Leuten, die eben auch viel "Bindung" brauchen. Meine erste Hilfe bei Problemen ist immer soziale Unterstützung und auch die schönen Dinge teile ich gerne. Früher in der Wg war ich diejenige die immer bei allen geklopft hat "Wie geht's, was machst Du usw..." Das ist für mich einfach wichtig. Und ich merke, wie ich in einer Stadt in der ich noch nicht mal "hallo-Bekanntschaften" habe, mich nicht wohl fühle, nicht gut zurecht komme. Aber ich finde das nicht schlimm.
Für mich persönlich wäre es zwar nicht sinnvoll mich vollends von einer einzelnen Person abhängig zu machen, oder meine Zufriedenheit oder wie auch immer. Aber ein bisschen dependent bin ich irgendwie trotzdem (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Und ich sehe darin keine Persönlichkeitsschwäche sondern eben eine Art. Wichtig ist doch nur, damit umgehen zu können.
Ich verstehe das mit der Unabhängigkeit übrigens anders: Ich glaube es ist wichtig zu lernen, sich selbst auch gutes zu tun und nicht darauf zu warten, dass man das nur durch andere bekommt (z.B. Blumen, eine leckere Schokolade, einen schönen Besuch im Museum). Mit sich im Reinen sein und den eigenen Selbstwert nicht nur über die Meinung eines anderen (zB Partner) zu definieren. Das heißt aber ja nicht, dass Beziehungen nicht trotzdem wichtig sind und ihren ganz eigenen Stellenwert haben. Womit wir wieder am Anfang wären, bei dem Bedürfnis nach Bindung.... (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Und das sollte man nicht an das Bedürfnis "positiver Selbstwert" koppeln. Dann kann das denke ich ruhig auch nebeneinander stehen.
Äh so oder so ähnlich (IMG:style_emoticons/default/wacko.gif) (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
Lieben Gruß (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
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Lilly76
Beitrag 28.Jul.2009 - 21:58
Beitrag #5


Satansbraten
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Hallo,
ich finde das ein sehr spannendes Thema!!!!!!!! Und bin gespannt und hoffe auch auf viele Antworten!
Denn genau damit setze ich mich auch gerade sehr intensiv auseinander...und ich halte es für eine Schlüsselfrage...auf jeden Fall in meinem Fall!

Ich hatte mal eine elende Debatte mit meiner Therapeutin, die meinte, dass ich mir doch meine Blumen auch selbst kaufen kann, wenn ich gerne Blumen am Tisch habe!
Und ich habe ihr wie ein trotziges Kind immer entgegen gehalten, dass es aber doch viel schöner ist, wenn sie mir ein anderer schenkt!
Heute habe ich das verstanden..es geht nicht darum, ob es schöner ist..es geht darum, dass mich einfach Blumen am Tisch erfreuen! Und dass ich mir das auch einfach selbst geben kann und mich daran erfreuen kann...das schließt ja nicht aus, dass ich mich auch freue, wenn sie mir dann eben auch ein anderer schenkt!
Aber wenn ich meine Freude an den Blumen davon abhängig mache, dass sie mir ein anderer schenkt, dann stimmt wohl was nicht so ganz!

Ich denke, dass es einfach deutlicher wird, wenn man die Frage umdreht,,,,wenn man darüber nachdenkt, was man sich selbst nimmt, wenn man die Dinge nur von anderen abhängig macht!
Ich kann ja klar sagen, dass ich mir für mein Leben eine Partnerin wünsche...dass ich es schön und befriedigend finde, wenn ich Dinge teilen kann, wenn ich Dinge auch bestätigt bekomme!
Aber wenn ich meine Freude an den Blumen, oder dem Museumsbesuch oder einem Konzert davon abhängig mache...wenn ich mir das dadurch nehme...denn ich denke, dass wir es uns immer wert sein sollten, uns selbst und unabhängig auch eine Freude zu machen...auch, wenn es schöner wäre, wenn ich es mit jemanden zusammen teilen könnte!

Lilly

...schwer finde ich es trotzdem (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)
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sonnenstrahl
Beitrag 28.Jul.2009 - 23:45
Beitrag #6


verboden vrucht
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ZITAT(käferle @ 28.Jul.2009 - 20:05) *
Ist das tatsächlich möglich, das man mit sich allein glücklich ist? Oder ist der Mensch nicht ein von Grund auf soziales Wesen, das andere "Artgenossen" und deren Nähe, Zuneigung und Liebe braucht? Ist es nicht so, dass man ich automatisch von anderen abhängig macht, wenn man jmd. vertraut, weil Vertrauen eben auch enttäuscht werden kann? Und ist es nicht eines der schönsten Dinge überhaupt, für jemanden da zu sein, anderen eine Freude zu machen? Ist Glück erst dann so richtig Glück, wenn man es teilen kann? Oder ist vielleicht jeder verschieden, der eine kommt allein gut zurecht, der andere nicht? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)

Mal ganz ehrlich: Was haltet Ihr von der These, man müsse sich selbst genug sein? Gelingt Euch das? Oder glaubt Ihr nicht so recht dran? Wie geht Ihr damit um?


Das oftmals Heikle und ebenso Spannende ist wohl die Schnittstelle zwischen unserer authentischen Ich-Bezugnahme und unserem Beduerfnis nach Naehe, Zuneigung und Liebe. Hier stellt sich, denke ich, einerseits die Frage: Wieviel von sich versteckt und verleugnet ein Mensch aus Angst, verlassen, ignoriert, gemieden, geaechtet zu werden? Inwieweit koennen nahe zwischenmenschliche Kontakte ohne Selbstaufgabe stattfinden? Und andererseits: Imwieweit bin ich mir meiner selbst sicher? Kann ich ueber meinen Schatten springen, und dem/der Anderen entgegenkommen, ohne gleich das Gefuehl zu bekommen, mich auf diese Weise selbst zu verlieren?
Ich kenne beide Seiten der Medaille gut: Angst vor Einsamkeit und das Ringen darum, im Zweifelsfalle mir selbst und meiner derzeitigen Wahrheit treu zu bleiben. Auch auf die Gefahr hin, Verbindungen zu verlieren. Und mich somit der Angst vor Einsamkeit preiszugeben.
Angst vor Einsamkeit?
In letzter Zeit hatte ich mitunter den deutlichen Eindruck, dass dahinter sich ganz andere fuer mich schlimmstmoegliche Vorstellungen auftun: Mich nicht mehr von allem freikaufen zu koennen, was in meinem Kopf die Etiketten "unbequem", "schmutzig" oder gar "bedrohlich", "entsetzlich" oder "miserabel" hat. So gut wie kein Geld zu haben. Ausgeliefert zu sein. Mir mein Essen nicht mehr aussuchen zu koennen. Irgendwas vorgesetzt zu bekommen. Wenn ich ueberhaupt welches kriege. Nicht mehr jederzeit sagen zu koennen: "Ich gehe!". Um 4.00 Uhr morgens geweckt und von irgendwem gewaschen zu werden. Oder zu anderer Unzeit. Nicht mehr angehoert zu werden. Nicht mehr ernstgenommen zu werden. Mich nicht wehren zu koennen gegen schlechte, lieblose oder sogar grausame Behandlung.
Was nichts anderes ist als: Die Angst, mich selbst zu verlieren. Das, was ich als Wuerde, Integritaet und Selbstaendigkeit empfinde.
Dagegen macht sich meine Angst vor Einsamkeit vergleichsweise gering aus.
Ich gehe, soweit es mir moeglich ist, so damit um, dass ich versuche, mir jederzeit darueber klar zu werden, was real ist, und was Kopfkino. Ich weiss, wieviel Macht meine Gedanken ueber mein Leben haben. Im Positiven wie im Negativen. Ich versuche, mir bewusst darueber zu sein/werden, mit welchen Gedanken ich mir mein Leben schwer mache. Alleine das nimmt ihnen viel von ihrer Kraft. Und ich bemuehe mich um meiner selbst willen, moeglichst oft im Hier und Jetzt zu sein, anstatt im Gestern oder im Morgen, und mir in diesem jetzigen Augenblick Freude zu bereiten. Egal ob es nun ist, dass ich bewusst einem Vogel zuhoere, schmecke, was ich gerade esse, meinem Gegenueber in die Augen schau, oder atme.

Darueberhinaus stelle ich mir sehr haeufig Fragen wie: "Hat meine Wuerde wirklich etwas damit zu tun, ob ich mir mein Essen aussuchen oder jederzeit gehen kann?" "Was ist mit Menschen, die das noch nie konnten? Oder es, aus welchem Grund auch immer, nicht mehr koennen?"
Manche von euch wissen, dass mein bester Freund nach 8 Jahren (seit der Diagnose) an ALS starb. Eine schreckliche Krankheit. Zunehmende Muskelausfaelle bei vollem Bewusstsein. Bis hin zur Atmung am Schluss. Doch: Je ausgelieferter er wurde, desto mehr nahmen seine Wuerde und seine seelische Kraft zu - fuer mich als Aussenstehende. Ich kannte ihn gut, bevor die Krankheit ausbrach. Das, was von seiner inneren Wandlung fuer mich sichtbar wurde, fand ich erstaunlich. Es hat mich sehr beruehrt und sicherlich auch beeinflusst.
Aber ich bin nicht er. Ich lebe meinen eigenen Prozess. Ich habe meine eigene Geschichte. Andere koennen einem nur sehr bedingt etwas vorleben.
Auch wenn letztlich alles im selben Universum muendet, muss ich zunaechst mit mir ins Reine kommen: Wissen, was genau in mir vorgeht, wissen, was ich tu - und dazu stehen, dass ich mich fuer heute so entscheide, wie ich mich nun mal entscheide.
Auf diesem Stueckchen Acker hat schon eine Menge ganz hausgemachtes, irdisches Glueck Platz zum Wachsen. Ganz fuer mich alleine und im Zusammensein mit Anderen.

Herzliche Gruesse aus dem Urlaub!

(IMG:http://www.cosgan.de/images/smilie/verschiedene/s010.gif)




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Piet777
Beitrag 29.Jul.2009 - 13:47
Beitrag #7


Suppenköchin
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Ich denke, um glücklich zu sein, gehören viele Punkte zusammen, die erfüllt werden müssen.
Aber was ist eigentlich Glück? Was bedeutet glücklich sein genau? Da fängt es doch schon an, jeder defeniert es anders. Aber ich glaube, dass man sich selbst mögen muss, seine Taten, Neigungen, sein Leben einfach mit allem drum und dran mögen muss, um glücklich zu sein oder ein Stück wei, ein großes Stück weit, glücklich zu sein. Dann noch der Faktor Beziehung, Kontakte, Freunde und Co., also eben das soziale Umfeld. Ein Mensch kann nicht alleine sein, das behaupte ich jetzt mal, vielleicht ein zwei Tage,aber dann wird er unglücklich.
Also ich denke einfach, dass es viele Punkte sind, die zusammen spielen, zusammen fließen und zusammen gestehen müssen, damit man sagen kann, man führt ein komplett glückliches Leben. Ich denke, dass man nicht 360 Tage im Jahr ein solche zu 100 % glückliches Leben führt bzw führen kann, einfach duch anderweitige, unrerwartete Situationen, aber man auch an den Tagen glücklich ist, vielleicht wenn auch nicht zu 100 sondern eben "nur" zu 70 % oder so.
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mauve
Beitrag 29.Jul.2009 - 22:11
Beitrag #8


Suppenköchin
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Um wirklich glücklich zu sein, ist es meiner Meinung nach wichtig, sich von anderen Menschen egal ob Partner oder Freunden unabhängig zu machen. Was für mich soviel bedeutet, dass die Zufriedenheit mit sich selbst nicht abhängig ist, von den Zuwendungen und Annerkennung anderer Menschen.Wir verschwenden oftmals viel zu viel Energie, um anderen zu gefallen.Das kann sowohl sehr anstrengend sein als auch oft zu grossen Enttäuschungen führen, wenn es zu Nichtgefallen oder Zurückweisungen kommt. HAben wir diese Unabhängigkeit und Ruhe in uns selbst erreicht, ist es sicher möglich auch alleine glücklich zu sein. Wobei ich mit alleine, den Zustand des Lebens ohne Partnerschaft meine. Soziale Kontakte sind wichtig und eine grosse Bereicherung. Für mich ist es wichtig einen Austausch zu haben, von anderen Menschen zu lernen. Es macht das Leben doch ungemein leichter, mit anderen Menschen Freude emfinden zu können, zu lachen.
Einsamkeit, also der Zustand ohne diese Kontakte, kann sehr schmerzhaft sein. Sie kann aber auch der Weg sein, um zu lernen, sich selbst Freude zu schenken und daraus kann grosse Kraft entstehen.
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Ricky
Beitrag 29.Jul.2009 - 22:36
Beitrag #9


Naschkatze
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Guten Abend Käferle,

auch ich fühle mich von diesem Thread sehr angesprochen.

Ich muss sagen, dass ich sehr sehr lange die Einstellung / Überzeugung hatte, dass ich mich erst selbst glücklich machen müsse, bevor ich jemand anderen glücklich machen kann. Dass ich mich erst selbst finden muss bevor ich jemand anderen oder mich selbst finden lassen kann.

Aber was war das Ergebnis ? Bei mir selbst "angekommen" bin ich noch heute nicht. Und durch meine Denkweise habe ich mich nur gebremst, mit Gedanken in Richtung: Ich kann nicht mit jemandem zusammenkommen, ich bin noch zu "unperfekt", muss erst noch an mir feilen etc. Dabei ist es gar nicht notwendig "perfekt" zu sein, das begreife ich alles erst so langsam.

Dennoch ist es mir nach wie vor sehr wichtig, dass ich auch alleine gut klar komme. Letztlich bleibt mir zwar einfach auch nichts anderes übrig, aber es ist mir wichtig, dass ich trotzdem im Spiel des Lebens mitspiele, auch wenn ich alleine bin. Wichtig, dass ich mir selbst Freude bereiten kann, mich nicht zwangsläufig einsam fühle, nur weil ich alleine bin.

Und es tut mir auch gut, mich nicht hängen zu lassen, sondern trotzdem am Ball zu bleiben. Inzwischen habe ich mich dadurch ganz gut mit meinem Alleinsein arrangiert. Manchmal fürchte ich allerdings, dass ich mich ZU gut darauf eingestellt habe und befürchte zu einer Einzelgängerin mutiert zu sein.

Um auf Deine Frage aber noch direkt zu antworten, ich glaube man sollte tatsächlich ein klein wenig so eine Grundzufriedenheit mit sich selbst haben, ich finde man sollte auch mal die Erkenntnis gemacht haben, dass man alleine klar kommen kann, dass man sich auf sich selbst "verlassen" und sich selbst Gutes tun kann. Dennoch befürchte ich, dass ich persönlich, erst dann "abschließend" glücklich werden kann, wenn ich tatsächlich "die große Liebe" gefunden habe. Wobei es ein abschließend glücklich nicht gibt, das ist mir schon bewusst, dennoch strebe ich es an und denke schon, dass eine zweite Person sprich eine innige Beziehung unabdingbar ist.

Viele Grüße
Ricky

Edit: mit zu mich
letzter Satz war nicht ganz sinnig, bisschen korrigiert

Der Beitrag wurde von Ricky bearbeitet: 30.Jul.2009 - 12:54
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Lucia Brown
Beitrag 30.Jul.2009 - 09:33
Beitrag #10


- keep it up you go girl -
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Liebe, Freundinnen und eine Beziehung ist für mich so wichtig, wie die Luft zum Atmen. Jedoch kann ich gut für mich sein und brauche dieses "fürmichsein" um aufzutanken. Zufriedenheit stellt sich ein, wenn all das bei mir, bzw. in mir, ausgewogen ist.

lg

Lucia Brown
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neelia
Beitrag 30.Jul.2009 - 19:47
Beitrag #11


Gut durch
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Von dieser These war ich lange überzeugt und habe sie eher gezwungenermaßen praktiziert.

Ja, ich war sehr glücklich damit bis ich die andere Seite des Lebens kennen gelernt habe, nämlich diese der Gesellschaft.

Ich denke die These und ihre Begründung liest sich beim ersten Mal schön und schlüssig, doch beim zweiten Lesen wird der Widerspruch in sich deutlich.
Handelt es sich nicht außerdem um eine Art Entschuldigung es erst gar nicht anders zu probieren- das Glücklich- und Zufriedensein auch mit Gesellschaft?!
Wenn man sich vornimmt glücklich zu sein und mit sich ins reine zu kommen kann man doch nicht die "Medizin" dafür ausschließen, denn dies ist meiner Meinung nach die Gesellschaft und Liebe anderer Menschen.

Warum ist man unabhängig, wenn man sich praktisch untersagt auch in Gesellschaft glücklich zu sein? (Ich weiß, dass es nicht direkt so gemeint ist...oder doch?!)
Damit hebt man die Unabhängigkeit doch auf. Das ist doch schon eine Einschränkung zum Glücklich sein, die man sich selbst erstellt. Darin liegt für mich der Widerspruch.

Ich weiß nicht ob ich es so genau in Worte fassen und für euch verständlich machen konnte, daher ein Beispiel:
Philosophiert man ständig darüber, ob man wirklich frei ist und einen freien Willen hat, macht man sich doch gleichzeitig unfrei, weil man darüber diskutieren und nachdenken muss ob man es ist.
Frei ist für mich der Mensch, der lebt ohne sich über seine Freiheit Gedanken zu machen, so komisch es klingt...

Das Beispiel hat wahrscheinlich nicht geholfen aber ich kann es nicht anders in Worte fassen, zumindest im Moment.

Ist ein spannendes Thema und eine spannende Frage. Ich werde weiter drüber nachdenken.
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dragonfly
Beitrag 30.Jul.2009 - 20:42
Beitrag #12


Salzstreuerin
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Ich könnte diese Frage nicht eindeutig mit ja oder nein beantworten. Bei mir ist es so, dass es phasenweise wechselt. Manchmal ist es einfach nur toll allein zu sein, die Wohnungstür hinter sich zu schließen, die Welt außen vor zu lassen und einfach seine Ruhe zu haben...eben mit sich allein glücklich sein. Es passiert mir allerdings oft, dass ich das Alleinsein übertreibe und mich sogar auch vom Telefon fernhalte. Da verlieren die Ruhe und das Alleinsein schon ihr gesundes Maß.

Wenn ich dann soweit bin, dass mir das auffällt, wechselt die Stimmung irgendwann zu Einsamkeit, die ich dann aber ausschließlich in Bezug auf eine fehlende Beziehung empfinde.
Mit der Zeit lernt man auch allein mit allem fertig zu werden, man gewöhnt sich daran. Allerdings erfordert alles irgendwie mehr Kraft als es bei Paaren der Fall zu sein scheint. Allein zu sein verlangt Stärke, die man natürlich nicht immer zu gleichen Teilen aufbringen kann und man deswegen auch schon mal in ein Loch fällt. Vor allem, wenn die Wahrnehmung selektiv wird und man das Gefühl hat nur glückliche Paare um sich zu haben, die alles miteinander teilen. Erfolge, Misserfolge, Urlaube, Pläne, Unternehmungen, selbst wenn es nur der gemeinsame Wochenendeinkauf ist. Also in solchen Moment fällt es mir schwer mit mir allein glücklich zu sein (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) . Auch wenn ich die eingekaufte Tafel Schokolade mit niemandem teilen muss (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) .

Aber das sind bei mir nur Stimmungen, die auch wieder vergehen. Und ich finde solange man sich Vor- und Nachteile seiner jeweiligen Situation bewusst vor Augen hält oder vor Augen halten kann, kann man auch mit sich allein (verhältnismäßig)glücklich sein. Es ist natürlich nicht schön "allein" zu sein, wenn man sich eigentlich eine Partnerschaft wünscht. Aber was Beziehungen angeht, kann man eben nichts erzwingen oder herbeizaubern.

Solange man Freunde und ein soziales Umfeld hat, kann man Vieles auffangen, auch wenn es manchmal vielleicht kleine oder größere Einbrüche gibt.

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mauve
Beitrag 30.Jul.2009 - 21:07
Beitrag #13


Suppenköchin
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Mit sich alleine glücklich zu sein schliesst eine Partnerschaft ja nicht aus. Im Gegenteil. Es ist die beste Vorraussetzung für den Erfolg einer Partnerschaft.Wer mit sich glücklich und zufrieden ist, zeigt Stärke und Grösse, kann sowohl nehmen als auch geben. Es ist ein wichtiger Prozess auch eine Zeit ohne Beziehung zu leben und vielleicht lernen wir dadurch uns selbst so zuzulassen wie wir sind mit allen angenehmen sowie vielleicht auch unangenehmen Seiten. Je mehr wir uns auf uns selbst einlassen und uns so akzeptieren wie wir sind, desto mehr können wir uns auch auf eine Partnerschaft einlassen. So stelle ich es mir zumindest in der Theorie vor, mit der Praxis happert es noch ein bisschen (IMG:style_emoticons/default/unsure.gif)
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Ricky
Beitrag 30.Jul.2009 - 22:40
Beitrag #14


Naschkatze
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Dragonfly, ich kann mich in jedem Deiner Sätze wiederfinden und stimme Dir in so ziemlich allen Punkten zu !!!

Nur in einem nicht: ich finde es nicht so schlimm auch mal das Telefon klingeln zu lassen, man muss doch nicht IMMER erreichbar sein, man darf sich doch auch mal ganz zurückziehen und seine Ruhe haben / genießen wollen, finde ich...

Viele Grüße
Ricky
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laterra
Beitrag 02.Aug.2009 - 11:11
Beitrag #15


Suppenköchin
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Ich glaube es gibt einen Unterschied zwischen eine Beziehung fürs Ego brauchen und eine Beziehung wollen.
Ich bin jetzt seit fast drei Jahren Single und denke, ich kann gut mit mir alleine sein. Ich wohne alleine, treffe aber gerne Freunde/Familie. Meine Freunde nehmen einen sehr wichtigen Platz ein für mich. Aber trotzdem hätte ich gerne wieder eine Beziehung. Ich glaube Freunde können eine Beziehung nicht ersetzen. Mit Freunden teilt man auch Freud und Leid, aber man teilt nicht das tägliche Leben. Es gibt sozusagen einen kleinen Fleck der leer bleibt ohne Beziehung.
Eine andere Sache ist es, wenn man die Beziehung dazu benutzt um das eigene Selbstwertgefühl aufzupolieren. Ich glaube das ist mit dieser Theorie gemeint: sich selbst aushalten, mögen, sich seines eigenen Wertes, seiner Schwächen und Stärken bewusst zu sein. Ohne die Bestätigung des Partners zu brauchen, dass man wirklich etwas wert ist. Das bedeutet nicht, dass man sich nicht nach einer Beziehung sehnen darf.
Man sagt ja auch nicht: ich esse jetzt keine Schokolade mehr, weil ich Schokolade essen so schön finde. (Entschuldigt den profanen Vergleich =))
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dragonfly
Beitrag 02.Aug.2009 - 20:13
Beitrag #16


Salzstreuerin
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ZITAT(Ricky @ 30.Jul.2009 - 23:40) *
Dragonfly, ich kann mich in jedem Deiner Sätze wiederfinden und stimme Dir in so ziemlich allen Punkten zu !!!


Danke Ricky (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) . Was die ständige Erreichbarkeit für Freunde und Verwandete angeht, kann ich dir nur zustimmen. Man darf es mit dem Zurückziehen nur nicht übertreiben und das passiert mir leider manchmal.

Deswegen hoffe ich, dass es dir nicht 100%-ig so geht wie mir, weil man sich dadurch einfach oft auch selbst im Weg steht.

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H_Golightly
Beitrag 05.Aug.2009 - 09:54
Beitrag #17


Naschkatze
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QUOTE(käferle @ 28.Jul.2009 - 20:05) *
Lebenshilfebücher, Psychologen, ein großer Teil der Bevölkerung und sogar schon Diogenes in der Tonne waren sich einig: Man muss mit sich allein glücklich sein, in sich ruhen, sich selbst genug sein - unabhängig von anderen Menschen, Partnerschaften etc. Nur dann kann man tatsächlich erfüllt und zufrieden sein, weil diese Art des Glücks eben Unabhängigkeit bedeutet und nur schwer zu zerstören ist. Wenn man das nicht kann, weist das angeblich auf persönliche Defizite hin und es wird gern gesagt, man solle sich zunächst selbst finden mit sich ins Reine kommen usw.

Habe ich auch oft gehört und gelesen. (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) Nur wenn ein Leben in jungen Jahren schon so zerstört wurde, dass man mit sich allein ohne jegliche Hilfe/ Bestätigung als Ausgleich niemals zufrieden sein kann, habe ich doch so meine Zweifel an dieser Theorie. Ein Mensch, der jahrelang unter Mobbing zu leiden hatte, wird niemals mit sich ins Reine komme. In diesem Fall ist gerade eine Beziehung heilsam. Ob sie unter diesen Umständen zustande kommt, ist wieder eine andere Frage.

QUOTE(käferle @ 28.Jul.2009 - 20:05) *
Allerdings muss ich sagen, dass ich mit der Umsetzung ein Problem habe. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Ich bin seit Jahren Single und glaube auch nicht, dass man Liebe suchen kann - daher bemühe ich mich nicht aktiv irgendwas oder irgendwen zu finden und wenn ich mich verliebe ist es immer irgendwie konfliktbehaftet und schwierig und es entwickelt sich eigentlich nie was daraus. Ich bin damit nicht gerade zufrieden, aber ändern kann ich es auch nicht, Liebe ist halt nicht planbar und als Lesbe finde ich es doppelt schwierig.

Genau so geht es mir auch dabei.

QUOTE(käferle @ 28.Jul.2009 - 20:05) *
Es stellt sich für mich die Frage: Ist das tatsächlich möglich, das man mit sich allein glücklich ist? Oder ist der Mensch nicht ein von Grund auf soziales Wesen, das andere "Artgenossen" und deren Nähe, Zuneigung und Liebe braucht? Ist es nicht so, dass man ich automatisch von anderen abhängig macht, wenn man jmd. vertraut, weil Vertrauen eben auch enttäuscht werden kann? Und ist es nicht eines der schönsten Dinge überhaupt, für jemanden da zu sein, anderen eine Freude zu machen? Ist Glück erst dann so richtig Glück, wenn man es teilen kann? Oder ist vielleicht jeder verschieden, der eine kommt allein gut zurecht, der andere nicht? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)

Mal ganz ehrlich: Was haltet Ihr von der These, man müsse sich selbst genug sein? Gelingt Euch das? Oder glaubt Ihr nicht so recht dran? Wie geht Ihr damit um?

Ehrliche Meinung? Ich denke, dieses "du musst erst mal mit dir ins Reine kommen" ist nur eine hohle Foskel. Kein Mensch fühlt sich allein wohl, er braucht Bestätigung von anderen, er will geliebt und gebraucht werden, er will selbst lieben und sich um andere kümmern. Wer sagt, er braucht sowas nicht, macht sich selbst was vor.
Ich komme damit nicht zurecht, mein ganzes Leben lang schon Single zu sein. Früher war es mir egal, da war ich dann wohl "mit mir im Reinen" mit mir? Aber gebracht hat es auch nichts. Liebe kann man eben nicht erzwingen. Das Schlimme ist, man gewöhnt sich an den Zustand des Alleinseins, was einen ab einem gewissen Zeitpunkt doch auch mächtig runterziehen kann. Da noch zu sagen, man sei froh und im Reinen mit sich, ist stark übertrieben. Ich fühle mich als Single nicht wohl und nach lebenslanger Beziehungslosigkeit frage ich mich doch, was mit mir nicht stimmt. Es ist ein Teufelskreis.
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Lemongras
Beitrag 05.Aug.2009 - 16:26
Beitrag #18


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Hallo käferle.
zu deiner Frage in der Überschrift "Mit sich allein glücklich sein..., Mythos oder möglich? Was meint Ihr dazu?" mag ich antworten, dass ich persönlich es nicht für einen Mythos halte.
Beim Durchlesen der bisherigen Beiträge könnte man sagen, dass das Thema an sich einen sehr individuellen Erlebensspielraum darstellt.
Jede kann lediglich für sich allein auf deine (zahlreichen) Fragen antworten, weil jeder Mensch anders fühlt, lebt usw.

Die Bücher, die du ansprichst, sind sicherlich vor allem für Menschen geschrieben, die das Alleine sein als Leid empfinden. Es kann helfen sich mit dem Thema auseinander zu setzen, wenn einem z.B. bewusst wird, dass man sein eigenes Glück z.B. von der Zuneigung oder Bestätigung von oder dem Zusammensein mit einem anderen Menschen abhängig macht.

ZITAT(käferle)
[...]Es stellt sich für mich die Frage: Ist das tatsächlich möglich, das man mit sich allein glücklich ist? Oder ist der Mensch nicht ein von Grund auf soziales Wesen, das andere "Artgenossen" und deren Nähe, Zuneigung und Liebe braucht? Ist es nicht so, dass man ich automatisch von anderen abhängig macht, wenn man jmd. vertraut, weil Vertrauen eben auch enttäuscht werden kann? Und ist es nicht eines der schönsten Dinge überhaupt, für jemanden da zu sein, anderen eine Freude zu machen? Ist Glück erst dann so richtig Glück, wenn man es teilen kann? Oder ist vielleicht jeder verschieden, der eine kommt allein gut zurecht, der andere nicht? gruebel.gif

Mal ganz ehrlich: Was haltet Ihr von der These, man müsse sich selbst genug sein? Gelingt Euch das? Oder glaubt Ihr nicht so recht dran? Wie geht Ihr damit um? [...]

Deine Fragen lassen sich m.E. nur individuell beantworten.
Wenn du nach meinem Erfahrungswert fragst, lässt sich sagen, dass ich gern mit mir alleine bin und alleine schon aufgrund meines Berufes und meinem körperlichen Befinden sehr viel Zeit mit mir benötige.
Wenn ich den Wunsch nach Gesellschaft verspüre, dann versuche ich dem nachzugehen und jemanden zu finden, der mit mit Zeit verbringen mag (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) (klingt gerade etwas technisch, was!?)
Ja, ich bin mir selbst genug.
Und ferner halte ich es für keinen Widerspruch zu sagen, dass ich das gezielte Beisammensein mit Anderen auch als eine Bereicherung in irgendeiner Form empfinden kann.

Du wirfst viele Fragen auf einmal auf bzw. greifst Thesen auf, die sich meiner Meinung nach nicht gegeneinander ausschließen und widersprechen.
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Deirdre
Beitrag 05.Aug.2009 - 19:38
Beitrag #19


Satansbraten
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Ich glaube, bei diesem Gedanken geht es darum, dass man sich selbst lieben und annehmen kann. Dass man sich selbst Wachstum und Bedürfnisse zugesteht. Dass man bereit ist, für sich selbst gut zu sorgen. Dass man sich selbst als harmonischen Teil des Ganzen empfindet.

Auch das Bedürfnis nach Liebe, Anerkennung und Spiegelung für andere und durch andere ist etwas, was man sich zugestehen darf und dessen Erfüllung man sich ermöglichen sollte.

Nur gibt es auf dieser Welt so viele Wege, sich und andere zu lieben ... Jeder Weg kann, mit Klarheit, Freude und Ruhe verfolgt, vielleicht aber auch mit Kraft und Extase, der richtige sein.
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