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> plötzlich liebe ich eine Frau, und hab Angst vor so viel Glück
sonnenstrahl
Beitrag 22.Sep.2009 - 19:45
Beitrag #21


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Viele der bisherigen Beiträge beziehen sich auf das folgende Postulat, dem ich hiermit entschieden widersprechen möchte: Es gäbe in Sachen Partnerschaft nur eine wahre Möglichkeit, klare ("geordnete") Verhältnisse zu leben.
Alles, was nicht auf entweder eindeutige Trennung von der langjährigen Gefährtin, und eindeutigen Neuanfang mit der jungen Beziehung, oder aber auf Trennung von der Neuen und eindeutige Entscheidung für die Bisherige - und nur für diese hinausläuft, gilt vielen hier offensichtlich von vorneherein nicht als klar.
Was aber, wenn die langjährige Beziehung nicht so schlecht ist, wie beschrieben bzw. erhofft?
Was, wenn es eine große Liebe ist - und dennoch (vielleicht seit langem) große Sehnsüchte offenbleiben?
Was, wenn eine sich das Recht nimmt, ihre brachliegenden Sehnsüchte zu leben?
Was, wenn der erste Verliebtheitsrausch, das Ausleben von vielleicht lange vermisster Leidenschaft diese Eine zunächst einmal blind sein lässt gegenüber den Qualitäten der langjährigen Beziehung?
Und was, wenn diese Blindheit nachlässt? Und sie früher oder später merken lässt: Ich war nicht ohne Grund so lange mit dieser Frau zusammen. Und ich will diese Beziehung gar nicht aufgeben. Die neue aber auch nicht.
Was, wenn aus dem Verliebtheitsrausch mehr wird? Mehr werden darf, weil die Beteiligten das Geschenk dieser Lebendigkeit annehmen, und sich einander öffnen?
Was heisst dann klare Verhältnisse? Eine der beiden Lieben in sich auszulöschen? Totzutrampeln? In die Tonne zu stampfen? Bzw. dies von der Geliebten zu verlangen?
Oder stattdessen verzichten - auf all das gute Gewachsene innerhalb der alten Beziehung? Oder nicht nur auf endlich wieder gelebte Sexualität, sondern auch auf die innige Begegnung zweier Seelen, die den Einstieg ins Gemeinsame auf diesem Wege genommen haben?
Heisst Klarheit: Es muss eben alles in einer Beziehung stattfinden, was mit einem bestimmten Maß an Intensität und Nähe zu tun hat?
Heisst Klarsein ausschließlich: An oder ab?
Da habe ich eine andere Vorstellung von Klarheit. Auch von Respekt übrigens. Sich einem geliebten Menschen gegenüber zu verschließen, weil mein Herz einen anderen Menschen in sein Innerstes gelassen hat, (oder weil der Geliebten Herz Zuwachs bekommen hat) ist m.E. das Gegenteil davon. Wenn das Verschließen über ein vorübergehendes Sichzurückziehen, z.B. um sich mal "gefühlt frei" auszutoben, zu sortieren oder selbst wiederzufinden, hinausgeht, und stattdessen zum langfristigen Prinzip hochstilisiert wird, finde ich es zynisch und brutal.


Zu deiner geschilderten Geschichte, allegria47:
"Die Beziehung war schon vor mir kaputt" - was heisst das? Dass es Konflikte gab? Dass die beiden nicht mehr frisch verliebt wirkten? Dass die Partnerin nicht everybodies darling ist, und viele es sich deshalb nicht vorstellen mögen/können, was die "nettere" Kollegin an "der da" seit 12 Jahren findet? ... Zu denken, dass die langjährige Beziehung der frisch Angebeteten und Sich-Hingebenden eine grundunsympathische Person ist, macht es sicherlich einfacher, diese Dritte im Bunde gedanklich auszubooten, und rechtfertigt ablehnende Gefühle, während es die Ablehnende aufwertet - im Namen von was? Der Liebe? Das ist, mit Verlaub gesagt, noch nichtmal Selbst-Liebe: "Ich bin die soooo viel bessere Wahl als diese Zimtschnepfe o.ä.?" Glaubst du doch selber nicht! Warum, denkst du, hast du derartige Entwertungen nötig?
Ihr seid heftig verknallt, spürt dieses sehnsuchtsvolle Ziehen des momentan nicht erfüllbaren Verlangens, der Anderen körperlich nah zu sein, wenn andere im Raum sind. Wollt auch manche Nacht gerne miteinander verbringen - alles verständlich. Nur gibt es da noch eine Realität entweder zu integrieren - oder versuchsweise zu ignorieren bzw. auszumerzen: Ihr seid derzeit nicht zu zweit, sondern zu dritt. Auch wenn zwischen euch beiden die Tränen fließen. (Noch nie im Kino geheult?) Die Dritte lässt sich nicht in Luft auflösen. Nicht nach 12 Jahren. Und wer so tut als ob, wenn sie die (Ex-)Partnerin dieser Dritten ist, hat mit Sicherheit eine Leiche (mehr) im Keller (da spreche ich durchaus aus eigener Erfahrung). Und wer so tut als ob, wenn sie die Neue der (Ex-)Partnerin dieser Dritten ist, verkennt, dass sie, ob sie will oder nicht, bereits eine Beziehung zur Dritten im Bunde hat. Und nicht nur eine kosmische. Statt sich dagegen aufzulehnen, könnte frau sich optional auch drauf einlassen: Wer so lange mit der Frau, die ich liebe, zusammen war, bzw. schon so lange mit ihr zusammen ist, an dem/der muss doch was dran sein - und dem/der gebührt zumindest Respekt und Achtung. Wenn nicht wirkliches Interesse.
Ihr müsst deswegen ja nicht gleich zu dritt ins Bett oder in den Urlaub fahren. Oder zusammen wohnen. (Kennt ihr den Film "Pourqoi pas?" (IMG:style_emoticons/default/wub.gif) )

Mit all dem möchte ich keineswegs sagen, dass in meinen Augen langjährige Beziehungen nicht beendet werden dürfen - aber wenn, dann, weil keine gemeinsame Entwicklung, und kaum Genießen des Zusammenseins mehr möglich ist (scheint), und weil die Wege sich tatsächlich getrennt haben, und nicht, weil im Herzen nun angeblich Platzmangel (IMG:style_emoticons/default/wacko.gif) herrscht.

Ich möchte auch keineswegs behaupten, dass das Modell Mehrfachbeziehung das einzig Wahre und für alle das im Grunde genommen Erstrebenswerteste ist. Das kann ich nicht beurteilen. Mir geht es einzig um den Maßstab, der angelegt wird. Um das, was als gut und richtig Anerkennung und Unterstützung findet, und das, was es, um einer fragwürdigen "Klarheit" willen, als unerwünscht abzuspalten gilt.
Oder eben nicht.
Nach meinem Verständnis sollte auch hier gelten: Im Namen der Vielfalt.
Auch wenn es ungewöhnlich ist.
(Ungewöhnlich - und "perversunreifverwerflichschlampenhaftnichtganzrichtigimkopfdiewahrenwertemi
tdenfüßentretend" - war Lesbischsein auch mal. Oder ist es für viele noch immer.)


Es grüßt gar freundlich: sonnenstrahl


(IMG:http://www.cosgan.de/images/smilie/verschiedene/s010.gif)

Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 22.Sep.2009 - 19:59
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dandelion
Beitrag 22.Sep.2009 - 20:56
Beitrag #22


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ZITAT(sonnenstrahl @ 22.Sep.2009 - 20:45) *
Alles, was nicht auf entweder eindeutige Trennung von der langjährigen Gefährtin, und eindeutigen Neuanfang mit der jungen Beziehung, oder aber auf Trennung von der Neuen und eindeutige Entscheidung für die Bisherige - und nur für diese hinausläuft, gilt vielen hier offensichtlich von vorneherein nicht als klar.
[...]
Was heisst dann klare Verhältnisse?
[...]
Sich einem geliebten Menschen gegenüber zu verschließen, weil mein Herz einen anderen Menschen in sein Innerstes gelassen hat, (oder weil der Geliebten Herz Zuwachs bekommen hat) ist m.E. das Gegenteil davon. Wenn das Verschließen über ein vorübergehendes Sichzurückziehen, z.B. um sich mal "gefühlt frei" auszutoben, zu sortieren oder selbst wiederzufinden, hinausgeht, und stattdessen zum langfristigen Prinzip hochstilisiert wird, finde ich es zynisch und brutal.
Anmerkung hierzu:
ich glaube, wenn alle Beteiligten wissen und nicht ahnen, daß die Rückkehr in die Monogamie außer Frage steht, sieht das Bild schon wieder anders aus. die Situation, die hier gefürchtet wird, ist aber die, von der Hoffnung auf eine neue Zweierbeziehung widerwillig und unwissend dauerhaft in einer Dreierbeziehung gehalten zu werden. Da kann ich nicht viel von Klarheit entdecken. "Hör mal, ich kann mich nicht entscheiden, und ich habe es nicht vor" ist auch Klarheit. Sicher. Aber dieses eine kleine bißchen wird oft verschwiegen. Aus der völlig berechtigten Angst, daß die anderen beiden damit nicht leben wollen. Und ich finde, jeder Mensch hat ein Recht dazu, sich in bestimmte Situationen nicht begeben zu wollen.


Ehrlich gesagt empfinde ich Verschlossenheit als eine Form von Persönlichkeitsrecht. Der Rückzug von einem geliebten Menschen ist für mich von sich aus weder zynisch noch brutal. Hart für die Zurückgelassenen sicherlich. Aber dem ist in fast allen Fällen auf der Innenseite der Mauer ebenfalls eine erhebliche Verletzung vorangegangen.
Ich habe das Gefühl (weil das Thema in diesem Kontext aufgetreten ist), daß hier der Rückzug einer Geliebten nach dem Betreten der Beziehungsbühne durch eine Dritte gemeint ist. Womit sollte sich ein Anspruch(!) auf lebenslange Nähe begründen lassen? Liebe ist kein Vertrag und kein Gerichtsurteil.

Ich kann mir vorstellen, zwei Menschen in beziehungsartiger Weise ins Herz zu schließen. Klar. Aber ich kann mir genauso vorstellen, durch eine heftige Zäsur die Seelenverbindung zu einem anderen Menschen auch nach langer, intensiver Zeit kappen zu wollen. Nichts muß unverzeihlich sein. Aber auch nicht alles verzeihlich.
Oder als Frage: wenn ich nicht beim ersten Kuß weiß, ob ich mit einem Menschen alt werden will, warum soll ich beim ersten Streit wissen, ob sich auch nach dem letzten noch vertragen wird?
Shakespeare hatte Recht, wir sind schwindlige Geschöpfe. Vielleicht suchen wir deshalb nach Verpflichtung, Bindung, Versprechen. Aber ich finde das in deinem Beitrag genau so wieder wie in allen anderen. Warum fällt es so schwer, den anderen die selbe Freiheit zu lassen wie sich selbst? Oder verstehe ich dich da falsch?


@Allegria: wissen denn alle Beteiligten darum, daß es da derzeit zwei Bindungen gibt? Nur mal zum Thema Klarheit.
Wärst du tendenziell bereit zu einer polygamen Gesamtsituation, also, wenn du vorher weißt, daß du dich darauf einläßt, und wenn dir tatsächlich der gleiche Freiraum, der gleiche Fühlensraum gelassen wird, wie den anderen Beteiligten auch?

Und eine ketzerische Frage zum Thema, was du alles nach 12 Jahren tätest: bist du sicher, daß ihre Partnerin das vor 12 Jahren nicht alles ganz genau so gesehen hat wie du jetzt? Bist du sicher, daß sie die Dinge nun anders sieht und nicht von deiner Zahnputzbechermitbenutzerin mißverstanden wird?

Ich wünsche dir, daß du aus dieser doch sehr kämpferischen Situation bald raus kommst.
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mandelbäumchen
Beitrag 22.Sep.2009 - 23:36
Beitrag #23


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Danke, sonnenstrahl, dein Beitrag spricht mir aus dem Herzen.

@dandelion, du schreibst:

ZITAT
Ehrlich gesagt empfinde ich Verschlossenheit als eine Form von Persönlichkeitsrecht. Der Rückzug von einem geliebten Menschen ist für mich von sich aus weder zynisch noch brutal. Hart für die Zurückgelassenen sicherlich. Aber dem ist in fast allen Fällen auf der Innenseite der Mauer ebenfalls eine erhebliche Verletzung vorangegangen.


So wie ich sonnenstrahl verstehe, geht es nicht darum, dass Rückzug per se zynisch und brutal ist und um das Zusammenbleiben unter allen Umständen, sondern um das Postulat, dass ein Herz nur Platz haben kann für eine Liebe und alles andere "unklar" ist. Siehe:

ZITAT(sonnenstrahl @ 22.Sep.2009 - 20:45) *

... Da habe ich eine andere Vorstellung von Klarheit. Auch von Respekt übrigens. Sich einem geliebten Menschen gegenüber zu verschließen, weil mein Herz einen anderen Menschen in sein Innerstes gelassen hat, (oder weil der Geliebten Herz Zuwachs bekommen hat) ist m.E. das Gegenteil davon. ...


Nochmal dandelion:
ZITAT
...ich glaube, wenn alle Beteiligten wissen und nicht ahnen, daß die Rückkehr in die Monogamie außer Frage steht, sieht das Bild schon wieder anders aus.


Kann es in solchen Umbruchzeiten überhaupt so ein Wissen geben, kann irgendetwas außer Frage stehen?
Meiner Erfahrung nach sind Menschen entwicklungsfähig und fummeln sich manchmal durch emotionale Stürme und unhaltbare Situationen hindurch zu neuen und unerwarteten Haltungen und Lösungen.
Und manchmal brauchen solche Entwicklungen einfach sehr viel Zeit, erst recht, wenn es um langjährige Bindungen geht. Da gibt es kein Schwarz und Weiß, kein Entweder-Oder. Und wenn am Ende einer solchen Entwicklung eine Trennung steht, dann ist es auch gut.

Wenn Allegrias Freundin sich bisher noch nicht getrennt hat, dann ist sie wahrscheinlich einfach noch nicht so weit, dann verbindet sie momentan noch etwas mit ihrer langjährigen Partnerin. Und ich glaube nicht, dass solche Verbidnungen mit der Axt getrennt gehören, denn dann bleibt wirklich nicht mehr viel davon übrig.

Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, eine Frau, die ich liebe, einmal nicht mehr zu lieben (ich spreche nicht von Verliebtheit), wohl aber kann die Art und Weise, wie die Liebe gelebt wird, sich ändern. Vielleicht muss sie es sogar.

Mandelbäumchen
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Allegria47
Beitrag 23.Sep.2009 - 05:50
Beitrag #24


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@Allegria: wissen denn alle Beteiligten darum, daß es da derzeit zwei Bindungen gibt? Nur mal zum Thema Klarheit.
Wärst du tendenziell bereit zu einer polygamen Gesamtsituation, also, wenn du vorher weißt, daß du dich darauf einläßt, und wenn dir tatsächlich der gleiche Freiraum, der gleiche Fühlensraum gelassen wird, wie den anderen Beteiligten auch?

Nein, die andere weiß nix von mir........... und nochmals nein, zu der Frage ob ich mit einer polygamen Gesamtsituation leben könnte

Und eine ketzerische Frage zum Thema, was du alles nach 12 Jahren tätest: bist du sicher, daß ihre Partnerin das vor 12 Jahren nicht alles ganz genau so gesehen hat wie du jetzt? Bist du sicher, daß sie die Dinge nun anders sieht und nicht von deiner Zahnputzbechermitbenutzerin mißverstanden wird?

hm, schwere Frage, ich weiß halt nur einige Dinge...........was man eben so mitkriegt wenn man die beiden schon seit fast 8 jahren kennt. Und hatte ja vorher auch schon die Dinge erwähnt die ich absolut nicht verstehen kann. Die reibereien auf der Arbeit unter den beiden waren eigentlich immer so alltäglich das wir anderen Kollegen sie dann irgendwann auch nicht mehr wahr genommen haben bzw. überhört haben.

Ich wünsche dir, daß du aus dieser doch sehr kämpferischen Situation bald raus kommst.
So wie es mir heute morgen geht , nämlich ziemlich mies, wünsch ich mir das auch bald.

danke fürs Antworten
Allegria
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sonnenstrahl
Beitrag 23.Sep.2009 - 07:17
Beitrag #25


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ZITAT(dandelion @ 22.Sep.2009 - 21:56) *
ZITAT(sonnenstrahl @ 22.Sep.2009 - 20:45) *
Alles, was nicht auf entweder eindeutige Trennung von der langjährigen Gefährtin, und eindeutigen Neuanfang mit der jungen Beziehung, oder aber auf Trennung von der Neuen und eindeutige Entscheidung für die Bisherige - und nur für diese hinausläuft, gilt vielen hier offensichtlich von vorneherein nicht als klar.
[...]
Was heisst dann klare Verhältnisse?
[...]
Sich einem geliebten Menschen gegenüber zu verschließen, weil mein Herz einen anderen Menschen in sein Innerstes gelassen hat, (oder weil der Geliebten Herz Zuwachs bekommen hat) ist m.E. das Gegenteil davon. Wenn das Verschließen über ein vorübergehendes Sichzurückziehen, z.B. um sich mal "gefühlt frei" auszutoben, zu sortieren oder selbst wiederzufinden, hinausgeht, und stattdessen zum langfristigen Prinzip hochstilisiert wird, finde ich es zynisch und brutal.

Anmerkung hierzu:
ich glaube, wenn alle Beteiligten wissen und nicht ahnen, daß die Rückkehr in die Monogamie außer Frage steht, sieht das Bild schon wieder anders aus. die Situation, die hier gefürchtet wird, ist aber die, von der Hoffnung auf eine neue Zweierbeziehung widerwillig und unwissend dauerhaft in einer Dreierbeziehung gehalten zu werden. Da kann ich nicht viel von Klarheit entdecken. "Hör mal, ich kann mich nicht entscheiden, und ich habe es nicht vor" ist auch Klarheit. Sicher. Aber dieses eine kleine bißchen wird oft verschwiegen. Aus der völlig berechtigten Angst, daß die anderen beiden damit nicht leben wollen. Und ich finde, jeder Mensch hat ein Recht dazu, sich in bestimmte Situationen nicht begeben zu wollen.


Ehrlich gesagt empfinde ich Verschlossenheit als eine Form von Persönlichkeitsrecht. Der Rückzug von einem geliebten Menschen ist für mich von sich aus weder zynisch noch brutal. Hart für die Zurückgelassenen sicherlich. Aber dem ist in fast allen Fällen auf der Innenseite der Mauer ebenfalls eine erhebliche Verletzung vorangegangen.
Ich habe das Gefühl (weil das Thema in diesem Kontext aufgetreten ist), daß hier der Rückzug einer Geliebten nach dem Betreten der Beziehungsbühne durch eine Dritte gemeint ist. Womit sollte sich ein Anspruch(!) auf lebenslange Nähe begründen lassen? Liebe ist kein Vertrag und kein Gerichtsurteil.


Moin Dandi,

[color="#808080"]zu Teil 1: Ich bezog mich damit nicht auf das Gestrick von allegria47 - deswegen grau.

zu Teil 2: Selbstverständlich ist Verschlossenheit ein Recht, das jedem und jeder jederzeit zusteht. Das alleine hat für mich überhaupt nichts mit zynisch und brutal zu tun. Diese Attribute kommen mir erst dann in den Sinn, wenn die neue Liebe als Hauptgrund für das Verschließen bzw. auch für das rechtfertigende Abwerten der bisherigen Beziehung hingestellt wird. Diesen merkwürdigen Kippschaltermechanismus: "Bis gestern haben wir noch Tisch und Bett geteilt, viele Jahre lang, ab heute interessierst du mich nicht mehr, denn jetzt hab ich was Besseres", den finde ich grausam. Und er erwächst m.E. auf dem Boden einer allzu festgefahrenen Vorstellung, was sein darf, und was nicht.

Ein gerüttelt Maß an Offenheit und Ehrlichkeit, sich selbst und allen anderen Beteiligten ggü. gehört für mich übrigens unabdingbar zu klaren Verhältnissen dazu. Die Tatsache, dass allegria47s Geliebte ihrer langjährigen Gefährtin bisher nichts von ihren neuen amourösen Wegen erzählt hat, zeigt, dass es an dieser Klarheit auf bedenkliche Weise fehlt. Darauf kann allegria47 sich natürlich, wenn sie will, ein Ei backen. Und sich dennoch im Stillen denken: "Meine Flamme ist unehrlich, und kommt die Zeit, wird sie es wohl auch mit mir sein. Wenn sie es nicht bereits ist." Wenn sie den Wermutstropfen - bzw. diese Charakterschwäche der Geliebten - aushält und genießen kann, was JETZT ist - why not? Mir scheint allerdings eher, dass sie ihn verdrängt, und die Geliebte zu idealisieren bereit ist.

edit: Komisch, das color = #808080 krieg ich nicht weg. Merkwürden.

Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 23.Sep.2009 - 07:21
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McLeod
Beitrag 23.Sep.2009 - 08:42
Beitrag #26


mensch.
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ZITAT(sonnenstrahl @ 23.Sep.2009 - 08:17) *
ZITAT(sonnenstrahl @ 22.Sep.2009 - 20:45) *
Alles, was nicht auf entweder eindeutige Trennung von der langjährigen Gefährtin, und eindeutigen Neuanfang mit der jungen Beziehung, oder aber auf Trennung von der Neuen und eindeutige Entscheidung für die Bisherige - und nur für diese hinausläuft, gilt vielen hier offensichtlich von vorneherein nicht als klar.
[...]

zu Teil 1: Ich bezog mich damit nicht auf das Gestrick von allegria47 - deswegen grau.


Aloha, sonnenstrahl.

Da sich die "vielen hier" wohl eher auf das Geschriebene von allegria bezogen, die auf eine eindeutig zweipersonige Beziehung hin will (so hab ich's jedenfalls verstanden und ich nehme mir die Freiheit, mal von mir auf andere der vielen hier zu schließen), ist es zwar vielleicht ein schönes, graues Thema, über Mehrmöglichkeit und Polydingens (amorie, gamie etc.)... aber eben ein graues off-topic (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

McLeod
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mandelbäumchen
Beitrag 23.Sep.2009 - 09:33
Beitrag #27


Naschkatze
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Dass es bei Allegrias Geschichte derzeit um drei Personen geht, ist keine graue Theorie, sondern eine Tatsache. Es handelt sich also um eine Mehrfachbeziehung, ganz unfreiwillig, aber so passiert das oft. Klar scheint mir, dass dieser Zustand nicht lange haltbar ist. Die Frage ist, wie ein unhalthaltbarer Zustand in einen anderen, lebbaren überführt werden kann und wie viel Zeit dafür notwendig ist. Und ob die Moralkeule und die Trennungsaxt wirklich hilfreich sind und nicht manche Prozesse einfach Zeit brauchen. Dabei geht es gar nicht darum, dass die drei dann am Ende eine Dreierbeziehung führen und einen gemeinsamen Haushalt gründen. Aber um gute Lösungen zu finden, muss man sich bewegen, im Kopf, im Herzen, in der Seele.
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dandelion
Beitrag 23.Sep.2009 - 10:05
Beitrag #28


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ZITAT(mandelbäumchen @ 23.Sep.2009 - 10:33) *
Dass es bei Allegrias Geschichte derzeit um drei Personen geht, ist keine graue Theorie, sondern eine Tatsache. Es handelt sich also um eine Mehrfachbeziehung, ganz unfreiwillig, aber so passiert das oft. Klar scheint mir, dass dieser Zustand nicht lange haltbar ist. Die Frage ist, wie ein unhalthaltbarer Zustand in einen anderen, lebbaren überführt werden kann und wie viel Zeit dafür notwendig ist.

Korrekt aus Allegrias sicht und der Sicht der Frau, mit der sie ihren Zahnputzbecher teilt. Die dritte weiß, soweit wir wissen, von ihrem "Glück" noch nichts.

Mir schlägt aus Allegrias Worten Verzweiflung und Ungeduld entgegen. Sicher nicht grundlos, aber von Moralerei mal abgesehen ist es einfach so. Die Frage ist also auch, wieviel Zeit dafür zur Verfügung steht, bzw. wie eine "Geduldsynthese" vonstatten gehen kann. Letzteres wüßte ich manchmal auch gerne (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

nochmal zu sonnenstrahl: ich würde die Gründe für einen gründlichen und plötzlichen Cut wohl einfach nicht ohne Weiteres so sehen, wie du es tust. "heute interessierst du mich nicht mehr, denn ich habe jetzt was besseres" wäre nicht meine Auslegung einer dauerhaften Funkstille von heute auf morgen.
Meine Vermutung wäre die, daß in der Bindungsphase der ersten Verliebtheit eben alles aus der alten Welt erstmal verschwindet, und es nur noch die neue Liebe gibt. Das hat weniger was mit Brutalität zu tun als mit Hormonen. Und wie du selbst sagst, ist dagegen auch nichts einzuwenden.
Allerdings muß sich bei der alten Liebe vieles neu zusammenfinden, weil diese als Partnerin gewisse Privilegien und Alleinstellungs-Positionen hatte, deren Aufrechterhaltung in Polyamorie münden würde. Insbesondere, wenn zwei sich darüber uneins sind, ist manchmal die Spaltaxt notwendig, weil man sonst im kabbelnden Brei steckenbleibt.
An dieser Stelle dann ist es wie überall im Leben - man weiß nie, was passiert. Manche möchten eigentlich erstmal eine Trennung (durch Herausfallen aus den alten Beziehungsmustern infolge Nichtkontakt) manifestieren, stellen dann aber fest, daß die Motivation fehlt, zueinander zurückzukehren. Manchmal merkt das auch nur eine von beiden - daß das bei der anderen dann ähnlich ankommt, wie du es beschreibst, glaub ich gern, basiert aber oftmals auf einem Irrtum (zum Beispiel auf zynischer Auslegung des Satzes "ich bin jetzt in einer neuen Beziehung, das mit uns paßt da nicht mehr rein" als Rausschmiß zugunsten der Neuen und eben nicht als Auseinanderdriften infolge veränderter Lebensumstände). In der Situation war ich auch schon mal. Es ist fünf Jahre her, und ich bedaure es immer noch. Aber was nicht geht, geht nicht, und wenn sie zu einem wie auch immer gestalteten Miteinander nicht bereit ist, dann eben nicht.
Manchmal entwickelt sich erst nach Jahren wieder eine Freundschaft, manchmal nach einigen Wochen schon.

Sicher kenne ich Menschen, die "Beziehungen mit der Ex von..." ausschließen, eifersüchtig auf "die Ex der neuen" oder "die neue der Ex" reagieren etc. - aber ehrlich gesagt empfinde ich Mitmenschen, mit denen diesbezüglich auf Dauer nicht zu reden ist, auch nicht als Verlust. Jedem das Seine, mir bitte was anderes.
Klingt vielleicht hart und arrogant, aber es ist eine reine Willensbekundung ohne jegliche Wertung. Vielleicht bin ja auch ich das Moralmonster. *schulterzuck* Ich kann die anderen nicht ändern. Aber ich kann entscheiden, wie groß mein Mindestabstand zu ihnen sein muß, damit es mir gut geht.
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LadyGodiva
Beitrag 23.Sep.2009 - 10:52
Beitrag #29


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Es mag zweifelsohne individueller Stil sein, unverbrauchte Zahnbürsten bevorzugt andernorts zu deponieren, bevor der heimische Waschtisch sortiert ist.

Die Frage (an die Threaderöffnerin) ist nur, wie weit und wie lange sie ihre Badezimmertür zu welchen Konditionen offen hält.
Beim Lesen Allegrias Beiträge beschleicht mich nämlich tatsächlich ein unangenehmes Gefühl - dass letztenendes wohl drei draufzahlen werden, wenn eine agiert als ob's weder Später noch Morgen gäbe und die andere bereitwillig-spekulativ sich integrieren lässt. Interessant ist in dem Zusammenhang auch, dass es sich im weitesten Sinne um Kolleginnen handelt... und die Ex-in-spe offensichtlich von der neu gebildeten Partei als "schwierig im Umgang" attribuiert wird, was Heimlichkeiten möglicherweise intrapsychisch leichter händeln lässt, letztenendes aber nur den Leidensweg für die Beteiligten verlängert.

Allegra, du scheinst dir eine Zweierbeziehung mit der Frau zu wünschen.

Nachdem, was du über die Situation erzählst, wäre ich vorsichtiger - entweder gelingt es dir wirklich, für dem Moment zu lieben und alles Drumherum auszublenden (dann sollte aber die Zahnbürste keinen Stammplatz in deinem Bad beanspruchen), bzw ein Gespräch zwischen deiner Angebeteten und deren Lebenspartnerin zu erwirken, das klarere Verhältnisse schaft - oder du musst tatsächlich ein schmerzhafter-intensiv an dich allein denken. Schon im Hinblick auf das gemeinsame Arbeitsmilieu, welches man sich inzwischen ja noch weniger auswählen kann als beispielsweise die Farbe eines Bürstengriffs (IMG:style_emoticons/default/wink2.gif)

Jedenfalls - du siehst, dein Liebeswohl und -wehe berührt.


edit: Satz verständlicher gemacht.

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 23.Sep.2009 - 11:19
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mandelbäumchen
Beitrag 23.Sep.2009 - 10:52
Beitrag #30


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ZITAT(dandelion @ 23.Sep.2009 - 11:05) *
Mir schlägt aus Allegrias Worten Verzweiflung und Ungeduld entgegen. Sicher nicht grundlos, aber von Moralerei mal abgesehen ist es einfach so. Die Frage ist also auch, wieviel Zeit dafür zur Verfügung steht, bzw. wie eine "Geduldsynthese" vonstatten gehen kann. Letzteres wüßte ich manchmal auch gerne (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)


Ob sie's weiß oder nicht, sie ist Teil dieser Konstellation, und ich fänd's auch besser, sie erführe besser früher als später davon.

Diese Ungeduld und Verzweilfung kann ich sehr sehr gut verstehen. Auch ich kenne Situationen, in denen ich andere gerne zur Klarheit schütteln würde, ich erlebe sie gerade im Moment immer wieder. Nur leider hilft das so überhaupt nicht. Dennoch darf und muss das übergangsweise auch mal sein. Meine Erfahrung ist, dass ich anderen am ehesten die Chance gebe, sich zu verändern, etwas zu verändern, indem ich meine Haltung ändere, vielleicht auch meine Position. Im Falle von Allegria wäre das vielleicht zu erkennen, dass sich eine zwölfjährige Beziehung nicht einfach so mal eben abwickeln lässt und dass die Tatsache, dass es so schwer ist nicht unbedingt von mangelnder Liebe zeugt. Und dass diese zwöfjährige Beziehung - so schwierg sie auch sein mag - einen Wert hat und auch ein Teil des Lebens der anderen ist, der nicht irgendwann war, sondern immer sein und immer wirken wird, wenn auch in veränderter Form.

Mit geduldig abwarten und sich selbst verleugnen hat das wenig zu tun, das halte ich in der Tat für wenig gesund.

Mandelbäumchen
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dandelion
Beitrag 23.Sep.2009 - 11:47
Beitrag #31


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ZITAT(mandelbäumchen @ 23.Sep.2009 - 11:52) *
Diese Ungeduld und Verzweilfung kann ich sehr sehr gut verstehen. Auch ich kenne Situationen, in denen ich andere gerne zur Klarheit schütteln würde, ich erlebe sie gerade im Moment immer wieder. Nur leider hilft das so überhaupt nicht. Dennoch darf und muss das übergangsweise auch mal sein.

Darin sind wir uns einig. Aber darum ging's mir nicht, sondern um die Situationen, wenn das diffuse zur Dauereinrichtung wird. Ich habe nicht gesagt, daß ich diese Situation hier gegeben sehe, und das auch nicht gemeint. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Die Veränderung eines Miteinanders durch Veränderung der eigenen Haltung erlebe ich gerade sehr heftig am eigenen Leib. Und bin froh, daß in meinem näheren Umfeld zwar ein durch seine Ehrlichkeit grob anmutender, aber nichtsdestotrotz sehr feinfühliger und liebevoller Umgang miteinander gepflegt wird. Es erleichtert das Zusammenraufen doch ungemein. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Allegria, du könntest eine Menge Druck und Spannung aus dem Ganzen rausnehmen, wenn du deine Wünsche an deine Zahnputzbechermitbenutzerin (im Folgenden ZBM genannt, langsam wird's lang) so formulierst, daß du mit "ich", "dir" und "dich" auskommst. "ich will, daß du" ist eine Haltung, in der sich deine ZBM sehr stark abgrenzen muß. du kurbelst ihre Selbstverteidigung quasi selbst hoch. schon die leichte Veränderung "ich möchte mit dir" mildert an zwei Stellen ab: deine Willensäußerung ist weniger stark und läßt ihr Entscheidungsspielraum, und du schreibst ihr auch grammatisch nicht vor, was sie zu tun hat, sondern äußerst, daß du sie gern dabei hättest - und überläßt ihr mehr oder minder die Wahl ihrer Rolle dabei.
Aus deinen Worten höre ich eine Menge Selbstkontrollmechanismen. "Wenn ich dreimal wegen ihr geweint habe, tut sie mir nicht gut" - warum nicht zweimal oder viermal? Du zwängst dich damit in eine Rüstung. Ich frage mich, wofür du diese Rüstung brauchst, warum du sie dir geschmiedet hast. Und ob eine andere Form von Schutz mit mehr Bewegungsspielraum nicht euch beide entlasten würde.
Eine, die weniger darauf fußt, daß "Dinge selbst schaffen" auch bedeutet "Dinge alleine schaffen". Das tut es nicht. Wenn mir jemand bei einem Handstand Hilfestellung gibt, war ich zwar nicht allein, aber trotzdem selbst im Handstand. und diese Vorstellung ist überhaupt nicht komisch, neinnein. (IMG:style_emoticons/default/engel.gif)

Wie stehen die Chancen auf ein Gespräch zwischen deiner ZBM und ihrer Partnerin? Wie vorwurfsfrei kriegt ihr euren Dialog?
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Allegria47
Beitrag 23.Sep.2009 - 19:21
Beitrag #32


Naschkatze
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Allegria, du könntest eine Menge Druck und Spannung aus dem Ganzen rausnehmen, wenn du deine Wünsche an deine Zahnputzbechermitbenutzerin (im Folgenden ZBM genannt, langsam wird's lang) so formulierst, daß du mit "ich", "dir" und "dich" auskommst. "ich will, daß du" ist eine Haltung, in der sich deine ZBM sehr stark abgrenzen muß. du kurbelst ihre Selbstverteidigung quasi selbst hoch. schon die leichte Veränderung "ich möchte mit dir" mildert an zwei Stellen ab: deine Willensäußerung ist weniger stark und läßt ihr Entscheidungsspielraum, und du schreibst ihr auch grammatisch nicht vor, was sie zu tun hat, sondern äußerst, daß du sie gern dabei hättest - und überläßt ihr mehr oder minder die Wahl ihrer Rolle dabei.

Hallo,
glaub mir, den satz *ich will* habe ich noch nicht einmal verwendet. Wenn es um ganz alltägliche Dinge geht dann beginnt Sie oder Ich immer jeden satz mit den Worten, *Könnten wir nicht mal*....
Wenn es um den momentanen Zustand geht, ist mein Standartspruch am Anfang meistens immer.......* Sollten wir beide tatsächlich es schaffen und irgendwann gemeinsam unter einem dach wohnen.. dann* Ich bin so hin und hergerissen. denn einerseits sagt mir die Vernunft das es nach 2 Monaten intensiver Beziehung zu früh ist zu glauben das es immer so bleiben wird... aber mein herz spricht da eine ganz andere Sprache nämlich sagt es mir * So gut ging es mir noch nie, das ist das was ich immer erhofft hab*

Aus deinen Worten höre ich eine Menge Selbstkontrollmechanismen. "Wenn ich dreimal wegen ihr geweint habe, tut sie mir nicht gut" - warum nicht zweimal oder viermal? Du zwängst dich damit in eine Rüstung. Ich frage mich, wofür du diese Rüstung brauchst, warum du sie dir geschmiedet hast. Und ob eine andere Form von Schutz mit mehr Bewegungsspielraum nicht euch beide entlasten würde.

Dieser Satz stammt aus meiner Zeit als ich in Liebestechnischen Dingen bei Männern einen griff nach dem anderen ins Klo schaffte und ich da irgendeinen Selbstschutz aufbaute.



Wie stehen die Chancen auf ein Gespräch zwischen deiner ZBM und ihrer Partnerin? Wie vorwurfsfrei kriegt ihr euren Dialog?

Das wird wohl spätestens dann statt finden wenn ich aus dem 7 wöchigen urlaub zurück bin denn sie sagt das neue jahr will sie in geordneten Verhältnissen beginnen will.
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sonnenstrahl
Beitrag 23.Sep.2009 - 21:18
Beitrag #33


verboden vrucht
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ZITAT(McLeod @ 23.Sep.2009 - 09:42) *
nehme mir die Freiheit, mal von mir auf andere der vielen hier zu schließen


Aloha McLeod - gerade dich hatte ich nun nicht im Sinn. Ich mag den Freigeist, der oft aus dem spricht, was du schreibst. Und auch in diesem Thread hast du, wenn ich nichts überlesen habe, nicht mit etwas überraschend Anderem aufgewartet als sonst.


ZITAT
(dandi)Ich kann die anderen nicht ändern. Aber ich kann entscheiden, wie groß mein Mindestabstand zu ihnen sein muß, damit es mir gut geht.


Auf jeden Fall.



Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 23.Sep.2009 - 21:27
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Allegria47
Beitrag 17.Jan.2010 - 12:42
Beitrag #34


Naschkatze
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Hallo,
vielleicht können sich einige noch an mein posting vom Juli erinnern.........und nun nach 6 Monaten muss ich mir den jetzigen Stand der dinge mal vom herzen schreiben.

Ich bin immer noch total verliebt in diese Frau und bin gestern nach 6 wöchigem Urlaub in dem ich mehr geld an telefonaten mit Ihr ausgegeben hab und in dem ich vor Sehnsucht nach ihr verzweifelt versucht hatte den flug umzubuchen das es nicht so lange ist, zurück gekommen.
Das wiedersehen war wunderschön...... es flossen die Tränen beiderseits, da ich ja immer noch die Angst hatte das sie während der trennung vielleicht zu der erkenntniss kommt das es mit mir doch nicht so das wahre ist.
Sie brachte mich dann heim und als wir endlich zuhause waren haben wir uns nur festgehalten. Sie gestand mir das sie bis sie mich am Flughafen wiedersah immer gedacht hatte ich komm nicht zurück. Und ich sagte ihr das nur sie der grund ist das ich wieder gekommen bin.

Wie sich vielleicht einige noch erinnern können ist sie ja seit 13 jahren in einer Beziehung und als sie gestern heimfuhr kam dann alles raus. Sie hat ihrer partnerin alles erzählt und gesagt das sie mich liebt. Ihre partnerin hatte es die ganze zeit schon geahnt , auch das ich es bin, aber die wahrheit hat sie dann doch sehr schockiert. Sie meinte, das ich es bin, ist das schlimmste an der ganzen sache.

Ich weiß das das alles kommen musste, und sie weiß das auch, nur sagte sie gestern einerseits der glücklichste tag in ihrem leben war und andererseits auch das sie noch nie so durcheinander war.

Alles das kann ich nachvollziehen.........und ich weiß das ich mich jetzt zurückhalten muss und ihr ihre *Trauerphase* verarbeiten lassen muss, nur bitte bitte gebt mir Tipps wie ich mich verhalten soll.
Meine Tochter weiß auch nicht wie sie sich verhalten soll.. denn sie wird sicherlich gefragt werden ob sie das alles wusste. ( wir arbeiten alle in einer firma....naja ich nicht mehr, ich hab 2 tage vorm urlaub die Kündigung bekommen).

Über jeden Tipp und ratschlag wäre ich dankbar
eure
Allegria


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blue_moon
Beitrag 17.Jan.2010 - 13:04
Beitrag #35


strösen macht blau!
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ich hab die themen mal zusammengeführt - der übersicht halber.

es ist ja offenbar keine reine trauerphase. sie scheint ja auch froh zu sein, dass sich jetzt etwas bewegt. vor allem, dass es sich in deine richtung bewegt. wenn sie trauert, wird sie sicher jemanden brauchen. sei einfach da.
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