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> Liebe auf den ersten Blick ? - die zweite
Piet777
Beitrag 14.Oct.2009 - 19:30
Beitrag #21


Suppenköchin
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ja, ob eine Liebe auf den ersten Blick auch wirklich hält, das weiß man wohl nie und ob aus dieser Liebe und oder diesem Verliebtsein dann wirklich mehr wird (eine Beziehung), das muss man sehen...Denn nur weil es mir so geht, muss es ihr ja nicht auch so gehen, aber sowas anzufragen, wie die Gefühle evtl. für einander ausehen, ist nach einem Treffen wohl einfach zu früh.
Unsicherheit schwingt natürlich mit, denn das Gegenüber gefällt einem so gut, man ist eben einfach leicht verliebt, und weiß aber nicht, wie fühlt sie, fühlt sie auch so oder wenigstens so ähnlich - DENN wir wissen ja leider alle, viele sind nett und alles toll und haben nach einem Treffen aber nie mehr interesse an einem zweiten und dann steht man da und zack wum, ebenso schnell wie man dieses wahnsinnig schöne Gefühl hatte beim ersten Treffen, Sehen, so ist es auch wieder gewzungener maßen vorbei bzw. etwas Schmerz trifft ein, weil man sich ja irgendwie eine andere Vorstellung gemacht hat und eben diese Zack Wum Gefühle auch dabei waren....es ist immer schwierig...aber mal abwarten *wie es sich so entwickelt, oder leider evtl. auch nicht* :S Mal gucken...versuchen unbedacht daran zu gehen und sie nicht unbedingt jetzt schon spüren lassen, dass man evtl. sich verliebt hat..schwer oh ja...
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sonnenstrahl
Beitrag 16.Oct.2009 - 06:55
Beitrag #22


verboden vrucht
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ZITAT(DerTagAmMeer @ 13.Oct.2009 - 08:30) *
Die Problematik am Motiv der "Liebe auf den ersten Blick" ist vielleicht auch, dass es dem "Arbeitsethos" moderner Beziehungsphilosophie widerspricht.
Liebesglück hat nicht einfach in den Schoß zu fallen - es soll bitteschön als Lohn erfolgreicher Selbstbezwingung, Desillusionierung, Toleranzschwellenerweiterung und Selbstverwirklichung all jenen gewährt werden, die aufopferungsvoll an sich selbst und ihrer Liebesfähigkeit arbeiten.

Wahre Liebe soll (wenn schon selten) dann wenigstens gerecht sein. Aus meiner Sicht ist sie das aber nicht. Ganz im Gegenteil.


Danke dtam, diese Sätze von dir haben mir nachhaltig zu denken gegeben.

O.k., Klappe die zweite:

Eine meiner ganz persönlichen Erfahrungen ist, dass ich auf Anhieb heftiges Begehren spürte, was sich sehr bald als gegenseitig erwies.
Dass dann überschäumende Leidenschaft Liebe genannt, sternegreifend idealisiert und gemeinsame Zukunft geplant wurde.
Eine Zeit des puren Feuers durfte gelebt werden.
Wunderschön.
Dazwischen Funken von ... ???
Heiss.
Kribbelnd
Verzehrend.
Gefolgt von kühler Ernüchterung.
Hallo? Wer sind wir denn?
...
Weiterhin Lust aufeinander.
Und Reibung.
Durch Reibung?
...
*murmel* Na, den Menschen hinter so viel Lust und innigem, gutem S.x hab ich mir aber anders vorgestellt.
Versuche von etwas Abstand.
Omeingott, was ist das denn?
Damit soll ich leben wollen?
Nö.
Zurückweisung.
"Es fühlt sich klebrig an!"
Kämpfe.
Leidenschaft.
Tränen.
Immer mehr Reibereien.
Immer noch Leidenschaft.
Dramen.Türenknallen.
"Ich bin nicht dein Besitz!!!"
Trennung.
...
Immer noch Leidenschaft.
Verletztheit auf beiden Seiten.
Rasende Eifersucht.
Zermürbende Gespräche.
Wegschubsen.
Vorwürfe.
"Ich könnt dich prügeln!"
Das kann doch nun wirklich mit Liebe nichts mehr zu tun haben.
Klingt ja fast schon nach Frauenhaus-Vorstufe ...
...
Sehnsucht.
Immer noch Leidenschaft.
Na toll.
Innigkeit.
"Wieso fühl ich mich denn immer noch so unendlich wohl und geborgen in deinen Armen?"
Verzweiflung.
"Das ist doch verrückt!"
Heisse Tränen.
Na, dann wird´s wohl das sein ...
*versuch zu sortieren*
Hab wohl Lust mit Liebe verwechselt.
S.x lebt ja auch von Spannung.
Aber so viel Spannung wie das hier - braucht ja kein Mensch.
Leben wir´s halt wie es ist.
...
...
"Es tut zu weh."
Rückzug.
Crashs.
"Ich hab keinen Bock mehr auf das Theater!"
...
Annäherungen.
Versuche.
Mitgefühl.
Fangfragen.
Erneute Verletztheit.
Rückzug.
Gebrüll und Tränen.
Wildheit.
Wut.
Genervtsein.
Barrikaden.
Immer wieder Mitgefühl.
Gesten der Fürsorge.
Etwas Zartes mischt sich ein.
...
Noch mehr Vorwürfe.
"Du verwechselst mich mit deiner Vorstellung von mir!!!"
Frust.
"Das hat doch keine Perspektive!!"
Rückzug.
"Lass mich in Ruhe."
"Du zerrst an mir."
Sehnsucht.
Immer noch L ... he! Ist das wirklich nur Leidenschaft?
Na, wohl so ´ne Amour fou. ...
Nehmen wir´s wie´s kommt.
...
Schweigen.
...
Keine Lust mehr auf Kämpfe.
...
Aber so gar keine Lust mehr.
...
Ehrliche Fragen.
...
Hinfühlen.
...
Aushalten.
...
Stille.
...
Erneute Crashs.
Anflüge von Wiederholungen
...
Immer noch Leidenschaft.
...
Wieder Stille.
...
Trauer.
...
Bei sich sein.
...
Begegnung.
...
Nachspüren.
...
Wieder Begegnung
...
Und da ist sie.
Trotz allem.
Inmitten des Scherbenhaufens, überwuchert von Begehren und Habenwollen, scheinbar jenseits des Möglichen:

Liebe.

So pur, wie sie nur sein kann.
...
"Ja, ich sehe dich."
"Ja, ich sehe dich."
...


War sie nicht eigentlich von Anfang an mit dabei?






Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 16.Oct.2009 - 06:56
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DerTagAmMeer
Beitrag 17.Oct.2009 - 08:27
Beitrag #23


Adiaphora
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ZITAT(sonnenstrahl @ 16.Oct.2009 - 07:55) *
War sie nicht eigentlich von Anfang an mit dabei?


Kommt mir fast so vor .... auch wenn mir selbst Angst und Bange werden würde bei so viel heißblütigem Temperament und Leidenschaft!
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dandelion
Beitrag 17.Oct.2009 - 09:42
Beitrag #24


don't care
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@Sonnenstrahl: wunderschön beschrieben, danke (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
Ich würde allerdings deiner Schlussfrage eine andere zur Seite stellen - auch wenn ich ahne, daß manche romantische Seele sich schwer auf den Schlips getreten fühlen wird:
Ist es wichtig, ab wann Liebe im Spiel war?

Vor einigen Tagen habe ich mit meiner Ex ein Gespräch geführt, das im Nachhinein Erkenntnis bis in ganz andere Bereiche strahlte. Unter anderem kam ich ein paar Tage später an dem Punkt an, an dem für mich zu dieser Frage nur noch eine Antwort existierte:
Nein. Was zählt, ist die daraus entstandene Berührung, die Idee, der Blick, das Lachen, das Blatt am Wegrand, der Riß in der Kaffeetasse, die Träne, die Geschichten, die beim Tee oder Bier erzählt werden. Die Erinnerung an das Authentische. Vielleicht ist deshalb Ehrlichkeit so wichtig - sie gibt der Erinnerung Bestand, Wert.

vielleicht ist deshalb auch die schwarz-/sepiaweiße Stilleben-Fotografie so beliebt - weil sie stilistisch der Form der Erinnerung an ein Gefühl gleicht. Aber das würde dann nicht nur zu weit führen, sondern über den Rand galoppieren.

ZITAT(Melancholia @ 11.Oct.2009 - 16:22) *
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass aus der Grad der Sympathie ansich immer gegenseitig gleich groß ist, dass nie mehr daraus erwuchs, als es von Anfang an war. Das Gefühl in der Intensität, in der es die ganze Beziehung hält oder hielt, ob freundschaftlich oder in einer Beziehung, blieb bei mir immer das gleiche.

Das muß ich für mich auf eine andere Ebene ziehen (danke für den Denkanstoß (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) ) - und damit eigentlich umkehren. Für mich ist die Lautstärke der ersten Begegnung tendenziell gleich geblieben. Wenn ich Intensität erst da finden kann, wo es leise ist, können "laute", heftige erste Begegnungen zwar zu einem ausgelassenen Miteinander führen, aber nie die gleiche Intensität erreichen. (IMG:style_emoticons/default/idee.gif)
ZITAT(DerTagAmMeer @ 13.Oct.2009 - 08:30) *
Die Problematik am Motiv der "Liebe auf den ersten Blick" ist vielleicht auch, dass es dem "Arbeitsethos" moderner Beziehungsphilosophie widerspricht.
Liebesglück hat nicht einfach in den Schoß zu fallen - es soll bitteschön als Lohn erfolgreicher Selbstbezwingung, Desillusionierung, Toleranzschwellenerweiterung und Selbstverwirklichung all jenen gewährt werden, die aufopferungsvoll an sich selbst und ihrer Liebesfähigkeit arbeiten.

Diese Erklärung klingt bitter in meinen Ohren, und es stimmt mich traurig, wie verbreitet in zunehmendem Maße wohl die Ansicht ist, daß durch das eine das andere zu erzwingen ist (egal in welche Richtung). Für mein Empfinden steckt Wahrheit darin - Liebe ist Desillusionierung, weil es keine Illusionen mehr braucht. Aber das heißt doch nicht, daß ich den seelischen Baseballschläger rausholen und mein Ikonenbildnis zertrümmern muß, und schon macht es "ploff" und ich kann wieder lieben.
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sonnenstrahl
Beitrag 17.Oct.2009 - 10:06
Beitrag #25


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ZITAT(dandelion @ 17.Oct.2009 - 10:42) *
Ist es wichtig, ab wann Liebe im Spiel war?


Nein. Wichtig ist mir, dass, und nicht ab wann genau.

Weil dieses Bewusstmachen etwas anerkennt, was sich oft völlig anders verpackt, als es meinen Wunschvorstellungen und Idealen entspricht, und das ich dennoch nie und nimmer missen möchte.

Sich dem Anderen, Neuen im Leben zu öffnen, anstatt dagegen anzukämpfen, ist immer wieder eine Herausforderung. Und ein Geschenk, es zu dürfen.


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dandelion
Beitrag 17.Oct.2009 - 10:31
Beitrag #26


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ZITAT(sonnenstrahl @ 17.Oct.2009 - 11:06) *
ZITAT(dandelion @ 17.Oct.2009 - 10:42) *
Ist es wichtig, ab wann Liebe im Spiel war?


Nein. Wichtig ist mir, dass, und nicht ab wann genau.

Weil dieses Bewusstmachen etwas anerkennt, was sich oft völlig anders verpackt, als es meinen Wunschvorstellungen und Idealen entspricht, und das ich dennoch nie und nimmer missen möchte.

Sich dem Anderen, Neuen im Leben zu öffnen, anstatt dagegen anzukämpfen, ist immer wieder eine Herausforderung. Und ein Geschenk, es zu dürfen.

in deinem Fall dachte ich mir sowas schon (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Und im Übrigen der Urkeim aller Wissenschaft (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Vom Urinteresse des Forschers über Besessenheiten, Betriebsblindheit (und die dem entgegenwirkenden Mechanismen), Entdeckerfreuden bis hin zu der Seligkeit, mit der ein Forscher von "seinem" Gebiet spricht, sehe ich jede Menge Parallelen.
Davon abgesehen ist auch dort nicht garantiert, daß erhebliche Mühen zu einem Ergebnis führen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Beides ist eigentlich mehr als Denkimpuls gedacht, um die Frage "warum ist es für manche dann doch wichtig?" näher zu beleuchten. Das würde mich jetzt wiederum interessieren..?
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