..ich fühle irgendwie nichts..., ..da ist alles leer in mir! Einstellungen

[Lilly76]

Hallo Ihr!

Mir geht das schon seit ein paar Tagen durch den Kopf...ich fühle irgendwie nichts...da ist nichts in mir drin...keine Freude, keine Wut, keine Traurigkeit...einfach nur nichts!
So nach fast einem halben Jahr Trennung hinter mir geht es mir eigentlich ganz gut! Ich mache und tue und komme mit allem fast gut zurecht!

Aber da schleicht sich ein Gedanke ein, dass das vielleicht gar nicht so stimmt!

Ich funktioniere perfekt..ich mache alles...laufe zur Höchstform auf!..aber am Ende bleibt so das Gefühl, dass mir eigentlich alles egal ist!
Mein Umfeld ist sich sicher, dass Lilly endlich wieder da ist....ich bin besser denn je..mein Sarkasmus ist kaum zu überbieten..es grenzt schon fast an Boshaftigkeit...aber alle freuen sich, dass ich wieder da bin!
Das war es eigentlich auch, was mich zum nachdenken gebracht hat!

Ich kenne das..das ist mein Muster...wenn es mir schlecht geht, wenn ich mit Emotionen nicht klar komme, dann wird mein Mundwerk immer größer. lauter und ich habe auf alles was zu sagen, was meist zur allgemeinen Erheiterung beiträgt!

Das, was mir damals so unglaublich vorkam, war, dass ich durch sie fühlen kann...ich wußte gar nicht, dass ich solche Emotionen in mir habe...es war alles da..vielleicht das erste Mal in meinem Leben!
Es hat mir nichts genutzt...und ich möchte auch nie wieder, dass es mir so passiert...
..aber es ist so wie...ganz oder gar nicht!

...ich habe wirklich alles durch...Verzweiflung, Wut, Hass, tiefste Traurigkeit, Verwunderung, Sehnsucht, es auszuhalten, dass ich noch 100000 Fragen habe...ich habe mich verkrochen und ich bin wieder aus meinem Loch rausgekommen und ich nehme am Leben wieder teil....körperlich....aber irgendwann habe ich wohl geschlossen an mich dran gehängt....und da bin ich nun...geschlossen!

Kennt ihr das?
Ist das im Moment ein noch guter Schutz oder brüllt es nach Taten?
..ich weiß nicht....

Lilly

[Rafaella]

Liebe Lilly,

wie fühlt sich das "Geschlossen" denn für dich an? "Endgültig"? oder "Vorübergehend"? Und was ist hinter der Tür, die "geschlossen" ist? Wird da vielleicht gerade renoviert und neue Farben ausprobiert oder tut sich dahinter nichts und liegen nur ein paar Papierfetzen von der alten Tapete und Kippen rum?
Meine damit: es gibt solche Phasen, die wichtig sind, um wieder in neuem Glanz ins Leben zu treten oder Phasen, in denen sich nichts tut außer "geschlossen". Manchmal ist es auch entlastend "nichts" zu fühlen.
Obwohl: "nichts" - das schaffen nur die Meditierenden und die auch nur selten.
Ich kenne von mir selber Phasen, die auch sehr lange wären können, in denen bin ich "nur" oder eher Kopf, verbal gut aufgestellt. Genieße die Unabhängigkeit, die mir dies beschert. Nicht verletzt werden können. Wenn ich dann in mich hineinhorche sehe ich manchmal innere Ruhe - manchmal Traurigkeit und Vermissen. Wie ist es bei dir?

Liebe Grüße (IMG:style_emoticons/default/troest.gif) (IMG:style_emoticons/default/troest.gif) e

Der Beitrag wurde von Rafaella bearbeitet: 19.Dec.2009 - 12:34

[davvero]

Hallo Lilly!

Ich glaube ja, dass so eine Trennung viel Zeit braucht! Sie ist mit vielen Schmerzen verbunden, aber das brauch ich Dir sicher nicht erzählen.
Vielleicht ist es da ganz normal, dass da Deine "Automatik" Dich irgendwann in den "Standby-Modus" schaltet? In so einen geschützten Zustand, in dem man einfach weniger fühlt, weil man sonst die schmerzenden Gefühlen nicht mehr ertragen könnte? Weil sie auf Dauer krank machen könnten?
Klar, fühlt man in der Zeit auch die schönen Dinge weniger. Aber ich bin sicher, dass kommt wieder zurück. Irgendwann, wenn der Schmerz ein anderer ist. Der nicht an Deiner Tür bollert, sondern einfach vor Deiner Tür wartet, bis Du ihm Eintritt gewährst. Und dann wird es sicher ganz oft wieder bei Dir an der Tür klingeln. Mal von Freud, ab und zu auch mal von Leid.
Aber dann wird alles wieder da sein!

Das wünsche ich Dir jedenfalls!

Ich bin nicht sicher, aber ich glaube, da ist nichts zu tun, im Moment! Außer sich Zeit zu geben!

Liebe Grüße
davvero

[svan]

Lilly, vielleicht hilft dir das? (IMG:style_emoticons/default/troest.gif)

Wenn die Zeit gekommen ist

Schenke dir Zeit
Dich zu finden
Dich zu fühlen
Du zu sein
Auch verwirrt sein dürfen
Im Schmerz
Und in der Einsamkeit
Nach einer tiefen Berührung
Einem Angekommensein
Und dann einer Trennung
Traurig sein dürfen
Weinen dürfen
Oder auch den Schmerz verdrängen dürfen
Witze zu reißen
Während du dich im Inneren wund fühlst
Manchmal braucht es einfach Zeit
Bis du dich wieder findest
In der heutigen Zeit
Sollen wir immer perfekt sein
Und gut drauf
Dabei gehören Schmerz
Angst
Verlassensein
Krankheit und Schwäche
Genauso zu unserem Leben dazu
Das Leben ist bunt
Und wenn es manchmal schwarz erscheint
Oder grau
So werden wieder Tage kommen
An denen die Sonne scheint
Nach dem Winter kommt der Frühling
Und die ruhenden Pflanzen
Werden wieder in frischem Grün sprießen
Auch wenn es jetzt unter Eis und Schnee
Nicht vorstellbar erscheint
Dass die Blumen
Als graue Zwiebeln
Unter dem Schnee
Verborgen sind
Ihre Kraft speichern
Ruhen und schlafen
Sich erholen
Und eines Tages
Wenn die Zeit gekommen ist
Werden die Blumen
Wieder blühen

[Irden]

Liebe Lilly,
Deine Gedanken sind mir nicht fremd, sie liessen mich aufhorchen, mich erinnern....
In einer ähnlichen Situation sagte mal eine Freundin zu mir: " Du musst erst ganz leergeräumt werden, damit Du wieder Neues in Dich hineinlassen kannst..."
Diese Worte waren etwas Trost für mich, und sie fielen mir wieder ein, als ich Deinen Post las.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, das die Zeit der Fülle für Dich bald wiederkehrt!

Gruss Irden

[Lilly76]

Hallo Ihr,
danke für eure lieben und tröstenden Worte...und irgendwie ist alles richtig!

Und doch.... (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)
Es geht mir nicht mal um meinen Liebeskummer....das ist so ein ganz normales Verhalten...machen wir irgendwie alle durch!
Es geht mir mehr darum, was da in mir passiert ist und nun wieder passiert!
Und da fühlt sich das geschlossen schon so an, als wäre es endgültig!

Meine Therapeutin ist in all den Jahren an mir fast verzweifelt (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) ich kann es einfach erzählen..alles...habe ich keine Probleme mit...aber ich erzähle es völlig emotionslos...
Sie hat mich immer gefragt, was das in mir auslöst und ich habe ihr 8 Jahre geantwortet : Nichts!

Aber ich bin die, die bei der Merci Werbung in Tränen ausbricht, weil ich die so schön finde (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) , ich bin die, die mit allen Kindern dieser Welt weint...aber noch nie um die kleine Lilly geweint hat...ich habe für alles Verständnis, nur für mich nicht!

Und was ich 39 Jahre versucht habe, woran meine Therapeutin gescheitert ist...es hat nicht mal eine Sekunde gebraucht, als sie in mein Leben trat....meine Türen gingen einfach auf!!!!!!!!!!!
...es hat mir nichts genutzt...es hat mich nur schwach gemacht..es hat mich fast zerstört...sie konnte das nur tun, weil meine Türen so offen waren!

Das war meine einzigste Erfahrung mit offenen Türen....

Ich bin...naja, eigentlich glaube ich fest daran, dass nichts im Leben umsonst ist!
Und vielleicht reicht diese Klarheit über die Dinge, um damit anders leben zu können???..das Wissen darum????

Lilly

[Deirdre]

Lilly, ich verstehe Dich. Ich habe es bei jemand anders miterlebt.

Ich bin ganz sicher, dass dieses Erlebnis der Öffnung Dich nicht unverändert zurückgelassen hat. Wenn die Zeit reif ist, wirst Du Deine Türen wieder ganz weit öffnen können. Ohne Angst. Das weißt Du eigentlich schon. Und das ist das Allerschönste, das Allerbeste, das Du aus Deiner Beziehung mitnehmen konntest.

Der Beitrag wurde von Deirdre bearbeitet: 19.Dec.2009 - 21:45

[Malina]

Hallo Lilly,

Dein Beitrag hat mich wirklich berührt, da es mir ganz ähnlich geht. Und das schon seit längerer Zeit. Leider habe ich auch keine Ahnung, wie man das geschlossen sein, wieder aufbekommt ...

Nur die vage Hoffnung, dass irgendwann wirklich die Zeit wieder reif ist und man dann die Türen wieder weit öffnen kann ...

Viele Grüße
Malina

Der Beitrag wurde von Malina bearbeitet: 20.Dec.2009 - 08:09

[dandelion]

Und was ich 39 Jahre versucht habe, woran meine Therapeutin gescheitert ist...es hat nicht mal eine Sekunde gebraucht, als sie in mein Leben trat....meine Türen gingen einfach auf!!!!!!!!!!!
...es hat mir nichts genutzt...es hat mich nur schwach gemacht..es hat mich fast zerstört...sie konnte das nur tun, weil meine Türen so offen waren!

wenn es dir wirklich nichts genützt hätte, warum solltest du es dann jetzt vermissen? denn das scheinst du ja doch zu tun (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

ich denke, Deirdre hat absolut Recht. (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif) nur Mut und ein bißchen Ruhe - aber letztere scheint sich deine Seele ja schon selbst verordnet zu haben. freu dich, daß du Mechanismen hast, die dich schützen. freu dich, daß es Momente gibt, in denen sie das nicht tun. beides zusammen ist ein echtes Geschenk. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

[sonnenstrahl]

Das, was mir damals so unglaublich vorkam, war, dass ich durch sie fühlen kann...ich wußte gar nicht, dass ich solche Emotionen in mir habe...es war alles da..vielleicht das erste Mal in meinem Leben!
Es hat mir nichts genutzt...und ich möchte auch nie wieder, dass es mir so passiert...
..aber es ist so wie...ganz oder gar nicht!

Liebe Lilly, ich habe das, was du beschreibst nach Trennungen so ähnlich erlebt.
Und auch heute noch ist es etwas, dem ich in Verlustsituationen erstmal sehr intensiv begegne, und mit dem ich immer wieder umgehen muss.
Es ist ein sehr frühkindliches Reaktionsmuster, das uns Menschen mitunter suggeriert, wir seien noch immer so hilflos und abhängig wie ein Säugling.
Die Intimität und die körperliche Nähe in einer Liebesbeziehung bringen uns in Kontakt mit unseren ersten Bedürfnissen und Erfahrungen:
Genährtwerden, im Arm gehalten werden, saugen, nuckeln, Haut an Haut spüren, Eins sein ...
Das Gefühl "ohne die/den Andere(n) bin ich nicht mehr ganz".
Wenn es tief ging, und vorbei ist, ist ein häufiger Impuls nur noch zu schreien und zu schreien und zu schreien.
Oder uns hinzulegen, und zu sterben, wenn wir merken, dass das Schreien nichts nützen würde.
Was da in uns vorgeht, erscheint uns so heftig, dass wir manchmal nur zwei Möglichkeiten sehen:
Verrückt zu werden vor hilflosem Schmerz - oder zu erstarren.
Letzeres ist offenbar der Zustand, in den du gegangen bist.
Ein gefühlsmäßiges Erstarren auf Zeit.

Ich denke du hast in der Zeit deiner Beziehung - wohl zum ersten Mal - bewusst in einen Spiegel geschaut.
Und reflektiert bekommen, was an bisher Unbekanntem, z.T. auch Wunderbarem in dir steckt.
Dieses Unbekannte, Wunderbare in dir hat sich erstmalig von dir selbst wahrgenommen gefühlt:
"Aha, so kann ich also auch sein."
Und dann war der Spiegel - deine Freundin - irgendwann weg.
Kein Einssein mehr zu zweit.
Wer bin ich dann überhaupt noch?
Und du stellst nun die Verknüpfung her: "Mit ihr ging auch mein Fühlenkönnen - Fühlenkönnen geht nur in der Verschmelzung mit einem geliebten Menschen."
Aber auch wenn es sich gerade so anfühlt: So ist es nicht.
Ich vermute, das weisst du eigentlich auch.
Deine Freundin konnte nur das spiegeln, was schon in dir war. Du kannst es wiederfinden: In dir.
Da ist mit Sicherheit ein riesiges Potential.
Dieses Potential "nutzt" nichts, und es "passiert" auch nicht, sondern es ist einfach da, und will von dir entdeckt werden.
Zunächst einmal ganz für dich.
Das braucht Zeit.
Die erste Trennung von einer Partnerin/einem Partner ist wie eine zweite Geburt
(und jede weitere Trennung kann wie eine weitere Geburt sein):
Es war warm, es war weich, es war innig - und nun sind wir hinausgeschubst in die "kalte" Welt.
Da muss sich eine dann erstmal zurechtfinden.
Und nach und nach feststellen, dass diese Welt nicht nur kalt und einsam ist, sondern alles.
Es geht ums Ankommen im Hier und Jetzt.
Ums Da-Sein.
Es geht jetzt nicht mehr ums Einssein zu zweit, sondern ums Einssein mit dir selbst.
Und vielleicht magst du es irgendwann auch wieder - für Momente - (mit)teilen.

Irgendwann wirst du dem Schmerz anders begegnen können.
Er wird immer mal wieder auftauchen im Leben, im Kleinen und im Großen.
Aber du hast dann dich.
Und die Welt.

Herzliche Grüße,
sonnenstrahl

Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 23.Dec.2009 - 00:08

[kawa]

Oh, sonnenstrahl, das hast du überaus treffend formuliert! (IMG:style_emoticons/default/wub.gif) (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif)

[Lilly76]

Liebe Sonnenstrahl,

ich danke dir für deinen Beitrag (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
Ich werde es wieder und wieder lesen, wenn mich der Mut verlässt....das gilt natürlich für alle Beiträge!

Man ist nicht so alleine, wie man immer glaubt...es haben schon viele vorher so erlebt...erleben es zur Zeit und werden es leider noch erleben!

Und auch, wenn ich noch nicht weiß, wie es geht...das mit-sich-sein....tue ich es wahrscheinlich schon!

Lilly

[sophialein]

Liebe Lilly,

ich möchte mich den Worten von sonnenstrahl anschließen, die ich sehr schön und passend empfinde (IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif)

Noch ein weiterer Gedanke dazu: Ich glaube, es geht (auch) darum, die Energien, die noch bei deiner Ex-Frau sind, zu dir "zurückzuholen". Beziehung bedeutet für mich u.a. auch "Verbundenheit" von Energien - bei dir offensichtlich fühlbar auf einer für dich neuen und sehr tiefen Ebene.
Ich denke, erst wenn wir schaffen, diese Energien zu uns und somit weg von dem anderen Menschen zu holen, können wir sie/ihn gehen lassen. Loslassen paßt für mich in diesem Zusammenhang nicht. Ja, und erst wenn wir das geschafft haben - sind "freie" Energien für uns selbst da - und irgendwann auch für einen neuen Menschen.

Das wünsche ich dir von Herzen!

[davvero]

Das, was mir damals so unglaublich vorkam, war, dass ich durch sie fühlen kann...ich wußte gar nicht, dass ich solche Emotionen in mir habe...es war alles da..vielleicht das erste Mal in meinem Leben!
Es hat mir nichts genutzt...und ich möchte auch nie wieder, dass es mir so passiert...
..aber es ist so wie...ganz oder gar nicht!

Liebe Lilly, ich habe das, was du beschreibst nach Trennungen so ähnlich erlebt.
Und auch heute noch ist es etwas, dem ich in Verlustsituationen erstmal sehr intensiv begegne, und mit dem ich immer wieder umgehen muss.
Es ist ein sehr frühkindliches Reaktionsmuster, das uns Menschen mitunter suggeriert, wir seien noch immer so hilflos und abhängig wie ein Säugling.
Die Intimität und die körperliche Nähe in einer Liebesbeziehung bringen uns in Kontakt mit unseren ersten Bedürfnissen und Erfahrungen:
Genährtwerden, im Arm gehalten werden, saugen, nuckeln, Haut an Haut spüren, Eins sein ...
Das Gefühl "ohne die/den Andere(n) bin ich nicht mehr ganz".
Wenn es tief ging, und vorbei ist, ist ein häufiger Impuls nur noch zu schreien und zu schreien und zu schreien.
Oder uns hinzulegen, und zu sterben, wenn wir merken, dass das Schreien nichts nützen würde.
Was da in uns vorgeht, erscheint uns so heftig, dass wir manchmal nur zwei Möglichkeiten sehen:
Verrückt zu werden vor hilflosem Schmerz - oder zu erstarren.
Letzeres ist offenbar der Zustand, in den du gegangen bist.
Ein gefühlsmäßiges Erstarren auf Zeit.

Ich denke du hast in der Zeit deiner Beziehung - wohl zum ersten Mal - bewusst in einen Spiegel geschaut.
Und reflektiert bekommen, was an bisher Unbekanntem, z.T. auch Wunderbarem in dir steckt.
Dieses Unbekannte, Wunderbare in dir hat sich erstmalig von dir selbst wahrgenommen gefühlt:
"Aha, so kann ich also auch sein."
Und dann war der Spiegel - deine Freundin - irgendwann weg.
Kein Einssein mehr zu zweit.
Wer bin ich dann überhaupt noch?
Und du stellst nun die Verknüpfung her: "Mit ihr ging auch mein Fühlenkönnen - Fühlenkönnen geht nur in der Verschmelzung mit einem geliebten Menschen."
Aber auch wenn es sich gerade so anfühlt: So ist es nicht.
Ich vermute, das weisst du eigentlich auch.
Deine Freundin konnte nur das spiegeln, was schon in dir war. Du kannst es wiederfinden: In dir.
Da ist mit Sicherheit ein riesiges Potential.
Dieses Potential "nutzt" nichts, und es "passiert" auch nicht, sondern es ist einfach da, und will von dir entdeckt werden.
Zunächst einmal ganz für dich.
Das braucht Zeit.
Die erste Trennung von einer Partnerin/einem Partner ist wie eine zweite Geburt
(und jede weitere Trennung kann wie eine weitere Geburt sein):
Es war warm, es war weich, es war innig - und nun sind wir hinausgeschubst in die "kalte" Welt.
Da muss sich eine dann erstmal zurechtfinden.
Und nach und nach feststellen, dass diese Welt nicht nur kalt und einsam ist, sondern alles.
Es geht ums Ankommen im Hier und Jetzt.
Ums Da-Sein.
Es geht jetzt nicht mehr ums Einssein zu zweit, sondern ums Einssein mit dir selbst.
Und vielleicht magst du es irgendwann auch wieder - für Momente - (mit)teilen.

Irgendwann wirst du dem Schmerz anders begegnen können.
Er wird immer mal wieder auftauchen im Leben, im Kleinen und im Großen.
Aber du hast dann dich.
Und die Welt.

Herzliche Grüße,
sonnenstrahl

Chapeau! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)

[Giorgino]

Das, was mir damals so unglaublich vorkam, war, dass ich durch sie fühlen kann...ich wußte gar nicht, dass ich solche Emotionen in mir habe...es war alles da..vielleicht das erste Mal in meinem Leben!
Es hat mir nichts genutzt...und ich möchte auch nie wieder, dass es mir so passiert...
..aber es ist so wie...ganz oder gar nicht!

...ich habe wirklich alles durch...Verzweiflung, Wut, Hass, tiefste Traurigkeit, Verwunderung, Sehnsucht, es auszuhalten, dass ich noch 100000 Fragen habe...ich habe mich verkrochen und ich bin wieder aus meinem Loch rausgekommen und ich nehme am Leben wieder teil....körperlich....aber irgendwann habe ich wohl geschlossen an mich dran gehängt....und da bin ich nun...geschlossen!

Kennt ihr das?
Ist das im Moment ein noch guter Schutz oder brüllt es nach Taten?


Ich kann das sehr gut nachempfinden. Ich mache genau das durch, jetzt aktuell. Und auch ich denke: nie nie wieder. Ich habe meine Lektion gelernt. Und ich weiß nun, wie tief ich für einen Menschen empfinden kann und was ich bereit bin, alles zu tun um eine Liebe zu leben. So sehr war mir das vorher nicht bewusst. Und innerhalb von wenigen Stunden war alles vorbei. Sie ist weg. Nicht, weil sie mich NICHT liebt, sondern weil sie sich für ihre langjährige Beziehung entschieden hat. Und nun sitze ich seit fast 3 Wochen daheim und weiß nicht weiter. Ich schreibe jeden Tag in ein Tagebuch. Ich schreibe an sie. Meine Gedanken, meine Gefühle.. einfach um es besser zu verarbeiten. Es hilft tatsächlich ein wenig. Ablenken sollte ich mich. Unter Leute gehen. Aber ich kann nicht. Ich weiß, ich muss da jetzt durch. Ich weiß, es kommen wieder andere Zeiten. Ich werde es verarbeiten, verkraften aber diese Sehnsucht.. mein Gefühl für sie.. das begleitet mich und lässt mich augenblicklich nicht zur Ruhe kommen.

Du bist schon weiter. Du bist aus Deinem Loch wieder raus gekommen. Und ich glaube sehr wohl, dass Dein "geschlossen" Schild noch ein Schutz ist. Wenn man wirklich liebt, braucht es mehr Zeit um sich wieder zu regenerieren. Aber Du wirst es irgendwann spüren. Hab Geduld! Irgendwann kommt die Person, die in der Lage ist, dieses Schild abzuhängen. Ich wünsche es Dir!

[Lilly76]

Hallo Ihr,
ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr!

Ich glaube ja mittlerweile, dass ich so..in meinem Schutz...viel besser denken kann (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)
Dadurch dass alles so ausgeschaltet ist, funktioniert mein Hirn in eine ganz andere Richtung! Und es kann sich auf die harten Fakten konzentrieren und das ist gerade einfach sehr gut!!!!!!!!!!! ( und das fehlt ja oft, wenn Frau dann in so einer Situation steckt )

Also, was ich sagen wollte..ich nehme es gerade einfach so an..pienze nicht rum, sondern nehme die Dinge so, wie sie sind!
Und Dandelion hat es wohl sehr wahr...wenn auch mit einem kleinen Zwinkern...gesagt....." wenn es nichts genutzt hat, warum solltest du es dann vermissen"
Und ich bleibe damit einfach mal bei mir....und ich kann euch sagen..das ist sehr interessant, was ich da so über mich selbst sehen kann (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif)

Und am Ende bleibt, dass es eine Lebenserfahrung war, aus der ich viel mitnehme..und zwar auch das alles, von dem ich dachte, dass es mich niemals betrifft!
Aber erst durch das fühlen..das alles fühlen können..auch das Ende....kann ich wirklich weitergehen...mit allem, was das Leben zu bieten hat!

Und es mal andersrum betrachtet, bereitet es dann nämlich ein....CHAKKA!...etwas sehr positives für mich...das Wissen nämlich, dass ich es kann!!!!!!!!!!!!!!!

Deshalb wird mein Schmerz nicht kleiner...meine Mauer vielleicht sogar noch höher...im Moment!..aber vielleicht hilft mir mein emotionsloses denken irgendwann mal weiter (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) weil niemals könnte ich mit eingeschaltetem Herzen SO denken:-)

Giorgino (IMG:style_emoticons/default/troest.gif)
..das ist sicherlich eine grausame Erfahrung und ich kann verstehen, wie es sich anfühlt, wenn die Liebe ja da ist!..es trotzdem nicht geht!
Ich kenne deine Geschichte nicht...aber ich kann dir sagen, dass ich deinen Schmerz sehr gut verstehen kann!
Aber ich kann dir auch sagen, dass es immer besser ist, wenn ein Entscheidung getroffen wurde!..es ändert nichts an deinem Schmerz....aber es sollte für dich Dinge klarer sehen lassen..irgendwann mal!!!!!!!!!!!!..ich tue es leider erst heute!
..denn leider reicht Liebe manchmal nicht aus....
Aber das liegt nicht an der Liebe..das liegt an uns! Dazu sind wir zu unterschiedlich..Liebe nicht meßbar....da spielen so viele Dinge eine Rolle, die wir oft nicht verstehen können..aber ganz oft beurteilen!
1+1 ist immer 2...aber Liebe + Liebe ist nie gleich Liebe!
Ich war immer der Meinung, dass manche Dinge ganz einfach sind! Da sind 2 Menschen, die sich lieben..na, was gibt es denn da noch zu reden (IMG:style_emoticons/default/patsch.gif)
Und ich glaube, dass das die wertvollste Erfahrung für mich ist...da gibt es ganz viele andere Dinge noch!!!!!!!!!!!!!!!!!! Und die können oder müssen wir nicht unbedingt verstehen!

Lilly