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> Midlife-crisis
malene
Beitrag 28.Aug.2010 - 23:46
Beitrag #1


Gut durch
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Wie war es/ steht es bei euch und in eurem Umkreis mit der Midlife-crisis?

Ich stelle diese Frage, weil es um mich herum mehrere FreundInnen erwischt hat und zu heftigen Trennungen, Infragestellungen und sogar zu Persönlichkeitsveränderungen geführt hat.
Zum Beispiel hat eine stille, schüchterne Freundin von einem Tag auf den anderen völlig ihr Aussehen geändert und wagt es nun zum ersten Mal, in Frauenlokale zu gehen und Frauen anzusprechen.
Eine andere hat sich eine abbruchreife Bude auf dem Lande gekauft, übt ihren Beruf nur sporadisch aus und verbringt ihre Tage mit Gärtnern und Grübeln.
Ein Freund fährt fast jedes Wochenende in ein Dominikanerkloster, um zu beten und zu meditieren.

Ich hatte eine durchaus heftige Pubertät erlebt, aber bisher hat mich die Lebensmittekrise weitgehend verschont. Vielleicht bin ich daher recht fassungslos angesichts der Umbrüche und Dramen, die ich seit einiger Zeit um mich herum beobachte.

Habt ihr bei euch oder in eurem Umkreis ähnliches beobachtet oder war es eher ruhiger und subtiler abgelaufen? Oder habt ihr diesen Zeitpunkt sogar „verpasst“?
Hat diese Krise Euch nur Unglück beschert oder eine Art „Neugeburt“ eingeleitet?

Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 29.Aug.2010 - 00:14
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Liane
Beitrag 29.Aug.2010 - 10:56
Beitrag #2


Heiligenanwärterin
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Guten Morgen (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

In meinem Umfeld geschieht Ähnliches, vielleicht weniger nach außen gewandt, oder die Leute, die ich kenne, sind noch im Anfangsstadium. D.h., sehr viele fragen sich, ob sie ihr Leben wirklich so weiterleben wollen/können. Achja, ein Freund hat seinen bisherigen Beruf total auf Eis gelegt und macht eine neue, ganz andere Ausbildung.
Alle sind zwischen Mitte 30 und Mitte Vierzig.
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Hortensie
Beitrag 29.Aug.2010 - 12:55
Beitrag #3


"Jeck op Sticker"
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Guten Tag,

in meinem Umfeld beobachte ich ähnliches. Eine sehr urban lebende Freundin z.B. ist jetzt fest entschlossen sich ein kleines, sehr renovierungsbedürftiges Häuschen abseits der Zivilisation (meine Definition (IMG:style_emoticons/default/cool.gif) ) zu kaufen und dieses nicht nur zu erschliessen und das Land drum herum zu roden.
Dann, wenn dies fertig ist (in geschätzten 100 Jharen9 will sie dort dann ein Katzenasyl eröffnen.
Alles mit Blick auf ihren nächsten Geburtstag.

Manchmal vermute ich, dass die Pubertät und die Midlife- Crisis in einem umgekehrten Verhältniss zueinanderstehen: um desto heftiger das eine, umso milder das andere.
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McLeod
Beitrag 29.Aug.2010 - 13:37
Beitrag #4


mensch.
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Hm. Ist Veränderung Zeichen einer Krise? Und wenn ja, einer beginnenden oder einer beendeten?

(IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
McLeod
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kawa
Beitrag 29.Aug.2010 - 14:57
Beitrag #5


Blau, weil Ströse.
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ZITAT(McLeod @ 29.Aug.2010 - 14:37) *
Ist Veränderung Zeichen einer Krise?

Danke, McLeod, diese Frage habe ich mir auch gestellt.

Ich denke, als "Krise" bezeichnen Außenstehende, was sie selbst nicht richtig nachvollziehen können, weil ihnen die Kenntnis innerer Vorgänge fehlt. Veränderung bedeutet Entwicklung, Fluss, Vorankommen, und das empfinde ich als positiv. Die Veränderung anderer als befremdlich zu erleben, zeugt entweder von der eigenen Entwicklung in eine andere Richtung oder vom eigenen Stillstand.
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malene
Beitrag 29.Aug.2010 - 15:58
Beitrag #6


Gut durch
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Danke für Eure Antworten. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

ZITAT(McLeod @ 29.Aug.2010 - 14:37) *
Hm. Ist Veränderung Zeichen einer Krise? Und wenn ja, einer beginnenden oder einer beendeten?

(IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
McLeod


Ja und nein. Ich spreche von der berühmten Midlife-Crisis, da „es“ die Menschen um mich herum im entsprechenden Alter, also etwa zwischen 35 und 45, erwischt hat.

Als „Krise“ bezeichne ich eine Veränderung, die ohne Vorwarnung, eruptiv, und nicht schleichend und allmählich stattfindet, und die Person nicht unbedingt zufriedener, glücklicher oder gar „freier“ macht, sondern von Fall zu Fall zerstörerisch – für sich selbst oder andere - wirkt. (Da ich hier keine Triggerwarnung beigefügt habe, gehe ich nicht weiter ins Detail.)
Außerdem wurde dieser „Zustand“ von den meisten Betroffenen als „Krise“ bezeichnet, und auch von ihnen als eher rasch und überraschend beschrieben, also keineswegs etwas, was lange unter der Oberfläche gegärt hat, zumindest nicht bewusst.

Um bei einem der oberen Beispiele - meiner Meinung nach „harmlosesten“ - zu bleiben: die Frau, die sich früher nicht traute, andere Frauen anzusprechen und ein graues Mäuschen blieb, hat mich zunächst durch ihre neue Erscheinung und ihr Draufgängertum entzückt, aber nun habe ich den Einruck, dass sie wie unter Zwang handelt, als wollte sie (sich selbst? den anderen gegenüber?) etwas beweisen, als stünde sie unter Leistungs- und Zeitdruck und sei viel unausgeglichener als früher.

Zugegeben, diese „Krise“ ist nicht zu Ende und vielleicht notwendig, um weiter zu kommen, um mit sich selbst zurecht zu kommen, sich mit sich selbst zu versöhnen, wer weiß.
Aber ich erlebe auch recht zerstörerische, die Mitmenschen (z.Bsp. PartnerInnen) sehr verletzende Krisen, die mehr Unheil anrichten, als zugegebenermaßen von den „Krislern“ ursprünglich gedacht.

Vorsicht, ich möchte hier niemanden ver- oder beurteilen. Wie schon erwähnt, bin ich nur über diese Häufung von Umbrüchen schwer beeindruckt. Und wollte „by the way“ erfahren, ob ich nun von besonders exzentrischen Menschen umgeben bin oder ob intensive, gehäufte Dramatik zum Leben von 40-igern (und weit darüber) gehört. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

ZITAT(kawa @ 29.Aug.2010 - 15:57) *
Die Veränderung anderer als befremdlich zu erleben, zeugt entweder von der eigenen Entwicklung in eine andere Richtung oder vom eigenen Stillstand.


Ich glaube nicht, dass im Leben Stillstand an sich möglich ist. Selbst wenn wir es wollten, uns praktisch „konservieren“ möchten, das Leben gibt uns auf mal sanfte, mal brutale Art einen Schubs und wir müssen weiter, zumindest meiner Erfahrung nach.
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sonnenstrahl
Beitrag 29.Aug.2010 - 16:47
Beitrag #7


verboden vrucht
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ZITAT(malene @ 29.Aug.2010 - 16:58) *
Ja und nein. Ich spreche von der berühmten Midlife-Crisis, da „es“ die Menschen um mich herum im entsprechenden Alter, also etwa zwischen 35 und 45, erwischt hat.

Als „Krise“ bezeichne ich eine Veränderung, die ohne Vorwarnung, eruptiv, und nicht schleichend und allmählich stattfindet, und die Person nicht unbedingt zufriedener, glücklicher oder gar „freier“ macht, sondern von Fall zu Fall zerstörerisch – für sich selbst oder andere - wirkt.


So, wie es für mich klingt, scheint da vornehmlich das am Wirken zu sein, was Astrologen als plutonische Energie bezeichnen: Der kann mensch sich meiner Erfahrung nach nur niedersinkend hingeben oder dadurch zu Staub und Asche werden. Manchmal wohl auch beides.

Der Phönix, der daraus aufsteigt, zeigt sich, denke ich, v.a. denen im geneigten Umkreis, die selbst für die Erfahrung der Schattenwelt bereit sind. Harmonie, Vernunft und Mittelmaß halten sich derweil woanders auf.

Jede wird dieser Energie früher oder später in sich begegnen. Davon bin ich überzeugt.


Ja, ich bin selbst durch solch eine Zeit hindurch gegangen.
Bzw. geschleudert worden.
Mein Leben stand Kopf. Meine damals 15 Jahre währende Partnerschaft fand ein vorläufiges, jähes Ende.

Krise? Nö, das Wort ist viel zu sanft.

Es war ein Ausbruch voller Glut und Schmerz. Heiss, gefräßig, brutal. Ohne Rücksicht auf Verluste. Die Axt im Walde. Zack! Rumms! Der Tanz im Vulkan. Ich hatte nur die eine Wahl: Das oder krank werden. Mit anderen Worten: Ich hätte - weil ich ich bin - gar nicht anders gekonnt.

Nur eine meiner engeren Freundinnen hat es letzten Endes wirklich verurteilt, fand mich "regrediert" und "pubertär" und "voll daneben" und schlicht "unerträglich". Vielleicht war sie insgeheim neidisch. Inzwischen nähert sie sich sehr zögerlich wieder an.
Ganz ehrlich, ich bereue es weder, noch schäme ich mich dafür, was ich ab 46 für eine wilde Weile mit mir (und anderen Beteiligten) geschehen ließ.
Im Gegenteil: Diese Zeit gehört unabdingbar zu mir und meinem Leben.
Verstehe es wer will.
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McLeod
Beitrag 29.Aug.2010 - 16:51
Beitrag #8


mensch.
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Hallo Malene,

danke für Deine ausführliche Antwort. Auch mir fällt irgendwie auf, dass Du Deine Interpretation schon recht... öhm... nun ja... ernst nimmst. So ernst, dass Du Zwanghaftigkeit attestierst. Finde ich erstmal bemerkenswert. Denn selbst wenn es so ist, dass sich die Freundin beim Ausprobieren neuer Wege in eine Art selbstlaufende Dynamik entwickelt, so würde ich von einer Freundin doch eher erhoffen, dass sie ihre Sorge um mein Wohl anders formuliert als "Haste auch ne Midlife-Crisis, oder was? Du bist ja voll zwanghaft" (ups... ich hab grad Carolin Kebekus-Videos geschaut. Ich glaub, das färbt ab... also: ich hab's überspitzt formuliert).

Ich hab das Glück noch (nach meinen Gefühl jedenfalls (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) weit entfernt von der Lebensmitte zu sein. Aber ich hab ähnliche Umbrüche vollzogen: unvermutet nach 20 Jahren den Lebensmittelpunkt Sport aufgegeben zugunsten einer nicht-ausgelebten Dichterinnen-Karriere 8) Mit viel Aufwand ein Studium zu Ende gebracht und dann sofort den Quereinstieg in eine andere Branche gemacht. Um nur ein paar Beispiele zu nennen. Und Frauen angesprochen habe ich auch eines Tages einfach so (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Dabei hab ich mich mehrfach in diverse Schleifen verrannt oder habe Sackgassen ausgekundschaftet. Manchmal geht's aus dem Wendehammer ja wunderbar zu Fuß weiter, wer weiß das schon vorher? Ganz bestimmt habe ich meinen Mitmenschen vor den Kopf gestoßen. Und ja, auch Selbstzerstörerisches war hier und da dabei. Ich bin nicht stolz drauf, es getan zu haben, aber es überlebt und auch Gutes darin gefunden zu haben, darauf schon ein bißchen. Zumindest diesen Teil einer Krise oder eines Umbruchs würde ich weder Freundin noch Feindin (hätte ich welche) nicht anraten. Aber ich würde versuchen, bei Umbrüchen Schritt zu halten oder aufzuschließen. "In letzter Zeit hast Du ganz schön viel in Deinem Leben verändert. Wie geht's Dir denn eigentlich so damit?"

Hast Du die frauenansprechende Freundin denn mal gefragt, wie es ihr mit ihrem neuen Tun geht? Und vielleicht ein Knackpunkt: würdest Du sie weiterhin mögen können, auch wenn sie zwanghaft eine Frau nach der anderen mit nach Hause nimmt und es ihr nicht mal zwanghaft schiene, sondern Spaß bereitete? Oder umgekehrt gefragt: Ich nehme Sorge um die Freunde bei Dir wahr, aber auch eine gewisse Hilflosigkeit. Wie geht es Dir denn, als Freundin, wenn Deine Freunde oder Freundinnen plötzlich in ganz andere Sphären zu geraten scheinen, in denen Du vielleicht sogar den Draht zu ihnen verlierst?

Ich stell's mir so aus der Ferne betrachtet ganz schön anstrengend vor.

Liebe Grüße
McLeod
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malene
Beitrag 29.Aug.2010 - 17:19
Beitrag #9


Gut durch
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ZITAT(sonnenstrahl @ 29.Aug.2010 - 17:47) *
So, wie es für mich klingt, scheint da vornehmlich das am Wirken zu sein, was Astrologen als plutonische Energie bezeichnen: Der kann mensch sich meiner Erfahrung nach nur niedersinkend hingeben oder dadurch zu Staub und Asche werden. Manchmal wohl auch beides.


Ja, *voll zustimm*

ZITAT(McLeod @ 29.Aug.2010 - 17:51) *
Hast Du die frauenansprechende Freundin denn mal gefragt, wie es ihr mit ihrem neuen Tun geht? Und vielleicht ein Knackpunkt: würdest Du sie weiterhin mögen können, auch wenn sie zwanghaft eine Frau nach der anderen mit nach Hause nimmt und es ihr nicht mal zwanghaft schiene, sondern Spaß bereitete? Oder umgekehrt gefragt: Ich nehme Sorge um die Freunde bei Dir wahr, aber auch eine gewisse Hilflosigkeit. Wie geht es Dir denn, als Freundin, wenn Deine Freunde oder Freundinnen plötzlich in ganz andere Sphären zu geraten scheinen, in denen Du vielleicht sogar den Draht zu ihnen verlierst?


Ich glaube, mein Beitrag kam ganz falsch herüber. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Natürlich mache ich mir Sorgen, aber ich mag keinen von meinen FreundInnen weniger als früher, nur weil sie sich verändert haben (Eine Ausnahme bestätigt die Regel, aber ich werde sie hier nicht weiter ausführen, das würde den Rahmen sprengen).

Um zu meiner „frauenansprechenden“ Freundin zu kommen: Sie tut genau das, was ich äußerst intensiv getan habe, als ich selbst „ledig“ war. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Der Unterschied ist, dass es mir selbst wahnsinnig Spaß gemacht hat und ihr – nach eigener Aussage - Stress bereitet. Warum sie es trotzdem tut, mag sie selbst nicht erklären und antwortet eben: Midlife-Crisis. Sie habe bisher zu viel verpasst, nicht genug gelebt. Oder… sie wisse es eben nicht.

Auch ist keiner meiner Bekannten - außer einem tragischen Fall - in ganz andere, für mich unerreichbare Sphären abgedriftet. Wie schon gesagt: es ist nicht die Angst vor der Veränderung, die mir Angst macht. Es ist nur Sorge um Manche(n), der/ die früher glücklicher waren als heute. Aber Häutungen tun wohl meistens weh. (IMG:style_emoticons/default/patsch.gif)

Vielleicht habe ich selbst diese weniger schmerzlich erlebt, weil sie bei mir gleichmäßig im Leben verteilt waren. Manchmal ist das Leben wie ein Massanzug, der plötzlich zu weit oder zu eng geworden ist. Hat man Zeit und Glück, kann man ihn mehr oder weniger elegant ausziehen. Andere reißen ihn ungeduldig herunter, aus welchem Grund auch immer, und stehen nackt da und brauchen eine Weile, um einen anderen zu finden. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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kawa
Beitrag 29.Aug.2010 - 18:43
Beitrag #10


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ZITAT(malene @ 29.Aug.2010 - 16:58) *
ZITAT(kawa @ 29.Aug.2010 - 15:57) *
Die Veränderung anderer als befremdlich zu erleben, zeugt entweder von der eigenen Entwicklung in eine andere Richtung oder vom eigenen Stillstand.

Ich glaube nicht, dass im Leben Stillstand an sich möglich ist. Selbst wenn wir es wollten, uns praktisch „konservieren“ möchten, das Leben gibt uns auf mal sanfte, mal brutale Art einen Schubs und wir müssen weiter

Ich stimme dir zu. Sich konservieren zu wollen, funktioniert wohl nur per Mumifizierung, und davon sprach ich nicht. Was ich meinte: im Vergleich zu jemandem, der in seiner Entwicklung gerade voranprescht, kann sich für ein/e Beobachter/in aber ein "Stillstand" herstellen, weil der eigene Fluss gemächlicher fließt.
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McLeod
Beitrag 29.Aug.2010 - 19:10
Beitrag #11


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ZITAT(kawa @ 29.Aug.2010 - 19:43) *
Sich konservieren zu wollen, funktioniert wohl nur per Mumifizierung

...und das wäre ja eine wenig lebendige Art, zu leben ;o)

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 29.Aug.2010 - 19:10
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kawa
Beitrag 29.Aug.2010 - 20:38
Beitrag #12


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Eben! (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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malene
Beitrag 29.Aug.2010 - 21:21
Beitrag #13


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Ich finde es bemerkenswert, dass sich, abgesehen von sonnenstrahl, niemand über seine eigene Midlife-crisis geäussert hat und das Thema in Richtung Reflexionen über Begriffe "Stillstand", "Veränderungen" etc. abgedriftet ist. Spannend, aber eigentlich schade. Vielleicht ist das Thema heikler als gedacht. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)
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Ricky
Beitrag 29.Aug.2010 - 21:36
Beitrag #14


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ZITAT(malene @ 29.Aug.2010 - 00:46) *
Wie war es/ steht es bei euch und in eurem Umkreis mit der Midlife-crisis?

Hallo Malene,

ich fühle mich ein Stück weit selbst betroffen. In diesem Jahr kam mir der Gedanke jedenfalls sehr stark in den Sinn, was wahrscheinlich ein bisschen mit meinem "30 werden" zusammenhängt. Wobei man mir eher die Begrifflichkeit "Quater-Life Crises" nahe legte. Bei mir äußert es sich jedoch weniger in Tatendrang und Veränderung (das wäre ja eher noch wünschenswert) sondern im Gegenteil, ich hadere über meinem Stillstand, mein nicht vorwärts kommen etc.

Ein wirksames "Mittel" dagegen habe ich noch nicht gefunden, aber manchmal gerät es auch wieder in Vergessenheit, andererseits ist es immer wieder präsent...

Der Satz weiter oben im Thread, von wegen Zusammenhang zur Pubertät..tja, genau genommen bin ich auch der Ansicht, dass ich gar keine richtige Pubertät hatte, all das was man dieser Zeit so zuschreibt ist bei mir irgendwie nicht wirklich an der Tagesordnung gewesen, ich glaub wirklich, aus mehreren Gründen, dass das nicht gut war und ich dadurch etwas verpasst habe.

Abendliche Grüße,
Ricky


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sonnenstrahl
Beitrag 29.Aug.2010 - 22:01
Beitrag #15


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ZITAT(Ricky @ 29.Aug.2010 - 22:36) *
... "Quater-Life Crises" .... äußert es sich jedoch weniger in Tatendrang und Veränderung (das wäre ja eher noch wünschenswert) sondern im Gegenteil, ich hadere über meinem Stillstand, mein nicht vorwärts kommen etc.


Quarter-Life-Crisis mit bald 30? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)
Nicht vorwärtskommen?
Oder vielleicht nur ganz langsam?
Das lässt mich an diese Erdenbewohner denken:
Offenbar traut man dir zu, an die 120 zu werden - und das sicherlich nicht, weil dein Leben sich andauernd überschlägt ...

(IMG:style_emoticons/default/wink.gif)



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malene
Beitrag 30.Aug.2010 - 09:37
Beitrag #16


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ZITAT(Ricky @ 29.Aug.2010 - 22:36) *
ZITAT(malene @ 29.Aug.2010 - 00:46) *
Wie war es/ steht es bei euch und in eurem Umkreis mit der Midlife-crisis?

Hallo Malene,

ich fühle mich ein Stück weit selbst betroffen. In diesem Jahr kam mir der Gedanke jedenfalls sehr stark in den Sinn, was wahrscheinlich ein bisschen mit meinem "30 werden" zusammenhängt. Wobei man mir eher die Begrifflichkeit "Quater-Life Crises" nahe legte.


Beim Lesen Deines Beitrags ist mir eingefallen, dass mein 30-ter Geburtstag schon eine Grenze markiert hat, und zwar viel nachhaltiger als mein 40-ter: Beenden einer Beziehung, der innere Schwur, nie, nie wieder Zweisamkeit, Polyamorie, neue Stelle, Umzug, Abbruch einer großen Freundschaft und vor allem eine andauernde, subtile Ungeduld und fieberhafte Energie, von der ich mit 20 nicht mal geträumt hatte. Also doch eine Quater-Life-Krise statt Midlife-Crisis?

Dass ich damals dieser Phase keinen Namen gegeben hatte, obwohl mir einige Umbrüche bewusst waren, lag schlicht daran, dass ich meine frühere Umgebung verlassen hatte und mich niemand auf meine Persönlichkeitsveränderung aufmerksam machen konnte (und ich eine Zeit lang auch niemand Nahestehenden hatte, mit dessen Hilfe ich eine Selbstanalyse hätte machen können/ wollen).

Dass die Intensität der Pubertät einige spätere Krisen im Leben abschwächen kann, wie von Hortensie angesprochen, kann ich durchaus aus eigener Erfahrung bestätigen: mit 15 Jahren eine Explosion, mit 30 Umbrüche, danach nur kleine Korrekturen. Aber warten wir ab, bis ich weiße Haare kriege und paar Jahrzehnte mehr auf dem Buckel habe… (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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McLeod
Beitrag 30.Aug.2010 - 10:04
Beitrag #17


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ZITAT(malene @ 29.Aug.2010 - 22:21) *
Ich finde es bemerkenswert, dass sich, abgesehen von sonnenstrahl, niemand über seine eigene Midlife-crisis geäussert hat und das Thema in Richtung Reflexionen über Begriffe "Stillstand", "Veränderungen" etc. abgedriftet ist. Spannend, aber eigentlich schade. Vielleicht ist das Thema heikler als gedacht. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)


Ob's denen, die in einer sind und sich nicht zu Wort melden zu heikel ist, kann ich nicht beurteilen. Ich bin halt weder selbst in einer, noch erlebe ich im älteren Umfeld so gehäufte Umbrüche in die Unzufriedenheit... Wär's Dir lieber, wenn ich mich dann raushalte? Kann ich machen... mühsam. 8)
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malene
Beitrag 30.Aug.2010 - 10:13
Beitrag #18


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ZITAT(McLeod @ 30.Aug.2010 - 11:04) *
ZITAT(malene @ 29.Aug.2010 - 22:21) *
Ich finde es bemerkenswert, dass sich, abgesehen von sonnenstrahl, niemand über seine eigene Midlife-crisis geäussert hat und das Thema in Richtung Reflexionen über Begriffe "Stillstand", "Veränderungen" etc. abgedriftet ist. Spannend, aber eigentlich schade. Vielleicht ist das Thema heikler als gedacht. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)


Ob's denen, die in einer sind und sich nicht zu Wort melden zu heikel ist, kann ich nicht beurteilen. Ich bin halt weder selbst in einer, noch erlebe ich im älteren Umfeld so gehäufte Umbrüche in die Unzufriedenheit... Wär's Dir lieber, wenn ich mich dann raushalte? Kann ich machen... mühsam. 8)


Um Himmels Willen, bleib' hier! Sonst kriege ich noch die Krise... (IMG:style_emoticons/default/laugh.gif)
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dandelion
Beitrag 30.Aug.2010 - 10:13
Beitrag #19


don't care
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ZITAT(sonnenstrahl @ 29.Aug.2010 - 23:01) *
ZITAT(Ricky @ 29.Aug.2010 - 22:36) *
... "Quater-Life Crises" .... äußert es sich jedoch weniger in Tatendrang und Veränderung (das wäre ja eher noch wünschenswert) sondern im Gegenteil, ich hadere über meinem Stillstand, mein nicht vorwärts kommen etc.


Quarter-Life-Crisis mit bald 30? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)
Nicht vorwärtskommen?
Oder vielleicht nur ganz langsam?


Tröstlicher Gedanke. Aber ich glaube nicht, daß es das ist.

Mir sind zweierlei Effekte in den späten 20ern begegnet. Frauen, die feststellten, daß sie ihre hoch gesteckten Ziele nicht erreichen werden, und die völlig von Verzweiflung gehetzt andere Wege ausprobierten wie Schuhe im Winterschlußverkauf. Und Frauen, die tatsächlich an ihrem Ziel ankamen... Um festzustellen, daß es doch nicht ist, was sie wollten (weil sie so voller Antrieb waren, daß sie während der Annäherung das Ziel gar nicht betrachtet haben), oder daß sie eigentlich den Antrieb der Suche viel mehr mochten als das, was sie suchten. Da ergab sich dann ein Gewissenskonflikt - "ich habe doch so sehr dafür gekämpft, jetzt kann ich das doch unmöglich wegschmeißen, nur weil es mir nicht mehr gefällt..."
Genau genommen ist mir nur eine Frau begegnet, bei der der Übergang vom Studium in die Berufstätigkeit ohne diese Krisenform abging - und das war nicht ich (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) (meine Methode war, weiter zu studieren, weil ich mir für den Berufseinstieg zu unsicher war: neue Ziele, neuer Gipfel, Attacke! (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) )

Das Leben ist ein riesiges verästeltes Netz von Entscheidungen. Allein vom statistischen Standpunkt aus kann ich mir kaum vorstellen, daß das tatsächlich jemand "fehlerfrei" von A bis Z durchleben kann. Deshalb denke ich, daß es früher oder später (ich will nicht sagen "zwangsläufig", aber doch höchstwahrscheinlich) eine gravierende Korrektur auf dem Lebensweg gibt, weil sich irgend etwas so falsch anfühlt, daß es Panik auslöst. Und Panik treibt manchmal komische Blüten. Ob das nun zwingend in den 40ern sein muß... Vielleicht kann ich dazu in 20 Jahren mehr sagen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

(vor dem Hintergrund bitte ich zu verzeihen, daß ich weder meine Gedanken für mich behalten noch großartig eigene Erfahrungen beisteuern kann... (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) )

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Sägefisch
Beitrag 30.Aug.2010 - 10:15
Beitrag #20


Schlaudegen.
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Krisen (davon eine grosse) hatte ich eigentlich immer dann wenn sowas wie eine Bilanz angestanden hat. Und je mehr ungeöffnete Fensterumschläge jeweils auf Verbuchung warteten, desto schlechter wurde mir.

Mittlerweile habe ich in der angeblichen Normalität genug schräge Vögel kennengelernt um zu glauben dass ich noch verhältnismässig glimpflich davongekommen bin und nehme besagte Bilanzen auch einfach nicht mehr so ernst. Möglich, dass frühe Krisen einen in der Folge etwas wetterfester machen.

Geblieben ist allerdings eine gewisse Furcht vor Entgratung. Während mein Leben in zunehmend stabilen Bahnen verläuft, will etwas in mir Haus, Hof, Lohn und Lebensglück lieber als liebgewonnene Basis für Streifzüge sehen statt als Endstation. Bislang Unerlebtes scheint endlich einen Ausgangs- und Rückkehrhafen zu haben. So hoffe ich sehr auf ereignisreiche Jahre um die 40 - und darauf, dass allzu quälerische Episoden dadurch gar nicht erst entstehen.

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