Akzeptanz? ***KANN TRIGGERN*** Einstellungen

[Missery]

Also erst einmal: Ich lebe in einem Heim...
Hat mehrere Gründe zum einem sind meine Eltern getrennt. Vielleicht denkt ihr jetzt, ja ich könnte doch zu einem Elternteil, gelle?
Also dann erzähl ichs mal ich war ein halbes Jahr bei meinem Dad und hätte mich da fast umgebracht wegen der ganzenj situation und weil der bro von seiner Freundin mich missbraucht hat und ich fühle mich auch immer noch schuldig. Es fällt mir noch heute schwer darüber zu reden, aber es ist nicht mehr so schlimm. Die Angst meine ich.

Und außerdem ist mein Dad der Teufel in Person. Und Gott war zu dieser Zeit leider im Urlaub.
Damit will ich sagen, dass es meinem Dad egal war, was passiert ist, für ihn zählte nur die Freundin und wenn ihm sein eigenes Kind nicht wichtig ist, dann weiß ich auch nicht weiter.

Jedenfalls war ich dann bei meiner Mum. Für genau 5 Wochen. Meine Mum wollte die ganze Zeit, dass ich so Kindergartenzeugs mit meiner Stiefsis mach und ich hatte keinen Bock, dazu kamen noch ein paar andere Probleme. Ich hatte einen Nervenzusammenbruch. Jedenfalls kam ich dann mit Blaulicht und Sirene in eine Klinik auf so ne geschlossene Station.
Da habe ich Gamma kennen gelernt, den ich vor nem Monat zufällig auf der andren Gruppe (er wohnt da VERÜCKT) getroffen hab. Seitdem treff ich den dauernd in der Schule

Im November kam ich ins heim. Es sei besser so hieß es.
Zu dem kam dazu, dass ich mich immer wieder selbst verletze und so weiter, hab ne echt schwere Zeit hinter mir und es ist selbst jetzt noch schwer und schlimm für mich. Manchmal mach ich s noch.
Und zu allem Übel kommt morgen auch noch mein Dad (der Teufel persönlich in meinen Augen und wie oben meine Bezeichnung hat sich die Zwet für mich angefühlt wie in der Hölle)

Jedenfalls war ich zu dem Zeitpunkt nur Bi und das wusste überhaupt niemand. Wir ham hier nen Marokkaner und ich hatte Angst, wie er darauf reagiert weil alpha is etwas naja...

Naja dann bin ich jedenfalls mit Beta zamme gekommen. Da haben die ersten (Ita und Thita) Wir ham uns an dem abend voll geprügelt und ich hab ne Narbe davongetragen naja. Jedenfalls ham dies bei Epsilon ausgeplaudert aber der fand es voll cool und so...

Naja dann ein halbes Jahr später so gegen ende April hat mich so n Typ am Bhf begrapscht (bin von nbg angekommen...) und sie hat sich von mir getrennt weil sie dachte, ich wollte es. Später kam heraus der eigentliche Grund war, dass Zita ihr erzählt hat, dass ich was mit ihr am Laufen hab (Seitensprung) was gar nicht stimmt.

Am nächsten Tag war ich mit nem Betreuern, bei den Cops auf dem Revier den Typ anzeigen. War schon krass. Der Betreuer hat denen erst erzählt meine Eltern ham sich getrennt usw und dann ham die gedacht ich fantasiere... Am Ende hatte ich glatt nen Nervenzusammenbruch
Ein paar Tage später habe ich beschlossen nie wieder was mit Jungs. Das Kapitel ist für mich abgeschlossen. Vielleicht öffne ich es irgendwann in ein paar Jahren mal aber gerade nicht.

War wieder ein paar Tage Lamda und dann wieder im Heim. hab endlich n bisl Vertrauen zu denen gefasst, die Betreuer wissen es (unfreiwillig ich traue Sozipäds einfach ned übern Weg) dass ich eine Lesbe bin.

und die Gruppe auch

Manche akzeptieren es gut, wie Delta, Epsilon, Ita, Itha und Kappa.
Aber Alpha und die Betreuer ham ein Problem damit. Die Betreuer ham angst, ich mache mich an die anderen Mädels ran...

Meine Mutter findets au ned gut und mein Dad will es bei nächstwer gelegenheit "wegerziehen"

und so weiter und so fort...

Wo bleibt da die Akzeptanz? In was für einer Welt leben wir? Ich weiß es nicht



edit: die realen Namen wurden gegen griechische Buchstaben getauscht

Der Beitrag wurde von Grübler bearbeitet: 09.Jun.2011 - 22:14

[Grübler]

Servus,

die Menschen aktzeptieren manchmal nur, was Du selbst akzeptierst. Die Welt ist nicht schön. Wer kann Dich zwingen zu Deinem Vater zurück zu gehen? Kannst Du nicht erzwingen, dass die Vormundschaft zu den Sozialpädagogen übergeht? Falls Du über 18 Jahre alt bist, kannst Du nicht ins Frauenhaus? vielleicht auch in eine andere Stadt...

Generell geht, lass die Jungsgeschichten hier außen vor.


Gruß
Grübler

[Missery]

Ja, wenn ich dann 18 bin wollen die mich in dieses Projekt stecken dass ist ja das Problem. Ich finds ja ned schlimm wenn n paar meiner Freunde und so es schlimm finden erwähn ich es nimmer und gut is.

Aber wenn von meiner eigenen fam nur mein bro sowas akzeptiert das finde ich schon krass...

Es wird mich niedmand zwingen können zu meinem dad zurück zu gehn, allerdings zum kontakt wollen mich die sozipäds zwingen...

Ja wie gesagt das kapitel is zu ende nach all dem was passiert ist...

Der Beitrag wurde von Missery bearbeitet: 09.Jun.2011 - 22:20

[Grübler]

Hä?

"a" Du hast einen Dad, der nicht wirklich nett ist und der will Dich umerziehen
"b" Du bist lesbisch
"c" Du hattest eine Freundin, die hat aber Schluß gemacht
"d" Du bist bei Deinen Freunden, Betreuern und Familie geoutet
"e" Du wohnst "Vollzeit" im betreuten Wohnen

Was für ein Projekt?

Der Beitrag wurde von Grübler bearbeitet: 09.Jun.2011 - 22:25

[Missery]

Hä?

(a) Du hast einen Dad, der nicht wirklich nett ist und der will Dich umerziehen
((IMG:style_emoticons/default/cool.gif) Du hattest eine Freundin, die hat aber Schluß gemacht
© Du bist bei Deinen Freunden, Betreuern und Familie geoutet
(d) Du bist lesbisch
(e) Du wohnst "Vollzeit" im betreuten Wohnen

Was für ein Projekt?

a: nicht wirklich nett ist untertrieben...
B: jap, sie hat schluss gemacht eigentlich voll grundlos aber was will man machen später wollte ne "gute Freundin" versuchen uns wieder zamzubringen(die is bi) und hat sich nur an m. rangemacht find ich voll scheizze... Ich liebe m. immer noch (IMG:style_emoticons/default/sad.gif)

c: jap kann man so sagen ich bin geoutet

d: jap bin lesbisch...

d: jap tu ich nach langen hin und her.

Projekt: Läuft unter nem träger. Ist die vorstufe zum eigenständigen wohnen. bin ned so begeistert wie das aufgebaut is und so

[Grübler]

hmm... also wenn ich das alles jetzt richtig verstanden habe. Dann ist das Projekt besser als zu Hause zu sein. Es sei denn, Dein Vater macht Urlaub. Also wäre das für mich keine Option. Falls genau diese Einrichtung, aus welchen Gründen auch immer, Dir Bauchgrummeln macht. Warum suchst Du nicht ne andere Einrichtung?

[McLeod]

Hallo Missery,

ich kann Dein Dilemma verstehen, weil an vielen Stellen Akzeptanz schon gar kein großes Thema mehr ist, sondern gelebt und umgesetzt wird. Und es ist die Hölle, wenn die eigene Umgebung nicht dazu gehört - gerade während der Coming-out-Zeit, wo das eigene Wachsen und Werden bessere Bedingungen verdient hat.

Zunächst einmal glaub ich Dir auf's Wort, dass es besser ist, woanders als bei Deinen Eltern zu sein. Ich finde nicht, dass es automatisch heißen müsste "ich hab Eltern, also leb ich dort". In dem Heim, in dem Du jetzt lebst, scheint wenig Kompetenz in Sachen Vielfalt inklusive sexueller Orientierung zu finden zu zu sein. Das ist verdammt sch...ade, weil der Anspruch an solche Ersatz-Lebensräume für Jugendliche eben der ist, dass es dort gelebte und gut ausgebildete Kompetenz für das Miteinander gibt. Aber ich hab mich auch vor einigen Wochen in einer Integrierten Gesamtschule - also einem Schultyp, der ausdrücklich darauf ausgelegt ist, keine Unterschiede aufgrund seltener Ausprägungen von wasauchimmer zu machen - davon überzeugen lassen müssen, dass es auch für Lehrer/innen dort Themen gibt, die ihnen so fremd sind, dass sie lieber verunsichert schweigen, als ihren Job zu tun. Und ich mein grad nicht, dass sie für die Aufklärung der Kinder hätten sorgen sollen, sondern einfach mal ins Methodenköfferchen hätten greifen müssen, um Grüppchen in der Klasse zu mehr Aufmerksamkeit und Ruhe zu geleiten.

Ich schweife ab, sorry.

Ich lese also aus Deinem Schreiben verständliche Verzweiflung heraus. Vermutlich lassen sich die Heim-Mitarbeiter/innen nicht mal eben durch eine Fortbildung zum Thema lesbisch/schwul/hetero vorwärtsbringen. Aber das Heim hat, wenn ich es richtig verstanden habe, den Vorteil für Dich, dass Du dort sicherer bist, als in Deiner Familie. Außerdem ist mittlerweile allen klar - weil Du Dich geoutet hast - dass alles, was zwischen Jungs und Dir geschieht, bestimmt nicht von Dir ausgeht und mit Deinem Einverständnis. Das ist auch ein wichtiger Schritt, den Heteromädels in derselben Situation, nicht gehen können.

Meinst Du, Du kannst Dir jetzt als nächsten Schritt eine sinnvolle Ergänzung zur Heimsicherheit suchen? Gibt es eine Frauen- oder Mädchenberatungsstelle in Deiner Nähe, eine lesbischwule oder lesbische Jugendgruppe, irgendeine Institution, in der Coming-out-Angebote stattfinden? Manchmal gibt es lesbischwule Vereine, die das anbieten, manchmal versteckt es sich in einem Jugendzentrum oder eine Familienberatungsstelle. In Nürnberg, das Du erwähntest, gibt es auf jeden Fall den Verein fliederlich e.V., die ein Rosa Telefon, eine Junglesbengruppe usw. haben. Vielleicht ist das für Dich erreichbar? http://www.fliederlich.de/

Und mit dieser Verstärkung könntest Du gemeinsam schauen, wie es weitergeht, ob es dieses Heim (plus externe Coming-out-Unterstützung) bleiben kann oder ein anderes werden sollte. Einfach eine Frau oder Person mit ins Boot bekommen, die sich mit den jugendrechtlichen Sachen auskennt und nicht vom Thema sexuelle Orientierung überfordert wird.

Meinst Du, das wär was?

Auf Deine Antwort freut sich und wünscht Dir jetzt schon von Herzen viele gute und bessere Erfahrungen
McLeod

[Paronomasie]

Hallo es gibt etwas in deinem Beitrag was mich echt stutzig macht.

Nun gut ich bin selbst Sozipäd und diese Aussage ist ziemlicher Schwachsinn, deinerseits bzw ich kann mir das schlichtweg nicht Vorstellen.
Ich kann mir Vorstellen wieso die mit deinem plötzlichem Outing ein Problem haben, das hat aber nichts damit zu tun das die ein Prob mit deiner Orientierung haben (dürfen sie auch nicht, das wäre Kompetenzüberschreitung)
Es geht dennen dabei um etwas anderes. Das möchte ich dir hier jetzt nicht erklären. Ich gebe dir aber den gut gemeinten Rat sprich mit deiner Bezugsperson darüber.

Ich denke auf Grund deiner Erfahrungen in den letzten Monaten solltest du henerell egal ob mit Mann oder mit Frau die Finger von Beziehungen lassen. Sowas ist ein einschneidendes Erlebniss und muss ersteinmal verarbeitet werden. Beziehungen (Liebesbeziehungen) sind in so einer Phase meistens belastent.
Je füher desto besser. Du berichtest Ja auch davon das du schon destruktive Verhaltensmuster entwickelt hast um mit diesem Thema umgehen zu können. Auf dauer ist SVV keine Lösung und zieht nur langfristige Konzequnzen mit sich.

Was dein Leben in deiner Wohngruppe angeht. Wenn du dort weder mit den Sozipäds klarkommst noch mit dem Rest solltest du die Gruppe wechseln.

Und am Rande die Sozis können dich nicht zurück zu deinem Dad oder deiner Mum schicken, wenn du das nicht willst! Ich denke die möchten nur zwischen dir und deinen Eltern vermitteln das du irgendwann wieder ein normales Verhältnis zu ihnen hast. Wenn du das nicht möchtest also Kontakt zu deinem Dad musst du das nur sagen! Sie können und dürfen dich dazu nicht zwingen.

Ich wünsch dir viel Glück!

Ps: Ich glaube die meisten hier werden mir recht geben das alle Eltern so reagieren wie deine. Gib beiden Seiten Zeit. Deine Mum und dein Dad haben sich deine Zukunft halt etwas anders Vorgestellt:
Du weißt schon Mann, Haus, Kinder etc.

[dandelion]

Ich glaube die meisten hier werden mir recht geben das alle Eltern so reagieren wie deine.

och, mein Vater war nur sauer, dass er es Tage nach meiner Mutter erfahren hat. und die Mutter einer Ex hat mich doch sehr zügig ins Herz geschlossen... Es sind zwar viele Eltern erstmal überfordert, wenn sie feststellen, dass sich das Leben ihres Kindes um etwas ganz anderes dreht, als sie dachten (heimliches Hobby, unerwarteter Berufswunsch, überraschende FreundInnen/PartnerInnen, plötzlich gelebter Wechsel von Ansichten etc.), aber nicht alle und kaum welche auf Dauer.

[Missery]

Ich mach mich mal schlau, ob es sowas in meiner stadt auch gibt, müsste es ja eigentlich, is ja scho ne größere stadt (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) ich glaub sogar schwabens hauptstadt (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) wenn ich ned irre (IMG:style_emoticons/default/tongue.gif)

es ist mir klar, dass so etwas für viele schwer ist und so, aber ich finde, man sollte wenigstens meine entscheidungen akzeptieren. Mein Leben lang hat man mich nie mein leben leben lassen imma musste ich tun, was andere wollten wenn nicht... naja will darüber ez kein Wort verloren

und ich weiß, dass mein dad mich nicht zwingen kann und so, aber ich will einfach keinen kontakt mehr und das darf ich nicht. laut JA MUSS ich kontakt haben (sagt jedenfalls einer der sozipäds)

Ich versteh halt ned, was daran schlimm ist, wenn ich keinen MAnn nehm so gesagt ich meine Kinder will ich nicht, weil ich angst hab, dass ich mit denen so umgeh wie meine mum mit mir...

[dandelion]

Schlimm wäre es nur, wenn du dir eine Frau suchst, obwohl du einen Mann willst, oder umgekehrt.

Warum darfst du den Kontakt nicht aussetzen? Vielleicht halten die SozPäds es einfach nur für unklug? Die wenigsten 16jährigen haben Lust, sich mit ihren Eltern auseinanderzusetzen. Viele von ihnen raufen sich aber letztlich doch mit ihren Eltern zusammen - weil sie keine Gelegenheit haben, sich ihnen völlig zu entziehen. Da liegt die Vermutung schon nahe. Muss bei dir nicht unbedingt funktionieren, aber ich kann schon verstehen, dass sie dir die Möglichkeit nicht nehmen wollen, indem sie es dir leicht machen, deinen Eltern gänzlich aus dem Weg zu gehen.
Vielleicht vermuten sie hinter deinen Äußerungen auch sowas hier. Keine Ahnung. Aber je weniger aufgebracht du diese Dinge mit den SozPäds besprichst, um so wahrscheinlicher wirst du verstanden. Kann es sein, dass du jedes Mal so stark auf Ablehnung gehst, dass es gar keinen Sinn hätte, dich nach Gründen zu fragen oder mit Gegenargumenten zu konfrontieren?

[Paronomasie]

Mir erscheint es auch einwenig so als wenn du rot siehst sobald ein sozipäd. auf dich zukommt.

Ich habe aber noch ein paar andere Fragen:
- Hast du eine Therapeutin um mit dem erlebten umgehen zu können?
- Hast du keine Bezugsbetreuerin die mit dir so etwas wie einen Hilfeplan geschrieben hat?
Im Hilfeplan steht was das Ziel ist das du in dieser Einrichtung erreichen sollst/möchtest. Wenn es die Rückführung zu deiner Mum und deinem Dad ist ist das Verhalten der Sozipäds verständlich! Deswegen umbedingt drüber reden - nur wer offen spricht kann erhört werden!


Ich wollte dir mit meiner Aussage auch nicht sagen das die Sozipäds entscheiden worauf du stehst und worauf nicht. Nun ich drücke es jetzt einfach sehr direkt und aus eigener Berufserfahrung herraus aus:

Du wärst nicht der erste weibliche Teenager der auf Grund von einer Traumatischen Erfahrung die entscheidung trifft "lesbisch zu werden"
In deiner Erzählung sagtest du selber du bist bi - auf Grund deiner Erfahrung hast du entschieden fürs erste die Finger von Jungs zu lassen -
Deinen Sozipäds in deinem Heim wissen laut deiner Erzählung aber nur das du erst auf Jungs stands ein paar negative Erfahrungen gemacht hast und dann mit einem Mädchen zusammen warst. Diese entscheidung geht natürlich nach hinten los *man kann ja nicht lesbisch werden*

Wenn man mit seinen zuständigen Sozipäds nicht spricht - ist es ihnen auch nur schwer möglich dich einzuschätzen - sie können nur das beobachten was sie sehen - in deinen Kopf können sie nicht schauen ^^ also sprich mit ihnen.

bezügl. deines Dad`s wenn du so Panik hast zu ihm zurück zumüssen jeder therapeut der welt wird dir bescheinigen das es für deine weitere persönlichkeitsentwicklung nicht gut ist wenn du bei deinem Dad lebst.