die lesbische Szene im Fernsehen, jetzt Einstellungen

[svan]

Liebe Nachteulen, wer noch wach ist, kann jetzt auf ZDF Neo die Folge von Dawn Porter sehen, wie sie "in die lesbische Szene eintaucht" und in einer Lesben WG wohnt in London....viel Spaß (IMG:style_emoticons/default/cool.gif)

Der Beitrag wurde von svan bearbeitet: 09.Nov.2012 - 00:16

[Lucia Brown]

Ach, zu spät gesehen. Gibt es den Film evtl. irgenwo in einer Mediathek?

Who knows that?

lg

Lucia B.

[Lena_O.]

Ja, hab´s grad geguckt.

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/vid...r-wird-lesbisch

[Lucia Brown]

... vielen Dank für den Link. Habe den Film gerade geguckt ... vielleicht können wir darüber diskutieren. (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)

[Lena_O.]

Och....ob ich die Richtige zum diskutieren bin?!

Ich fand´s ingesamt interessant und kurzweilig gemacht.
Die Aussage vom dem Therapeuten, der die Fetisch-Leute behandelt, fand ich krass. Die Selbstbestrafung bei falschen Gedanken durch den Elektroschocker, echt krass. Das ist eine Art der Gehirnwäsche, oder?

Naja, ob man sich dass vornehmen kann, in 4 Wochen werd ich lesbisch bzw. habe ich unglaublich tollen Sex mit einer Frau (körperlich und auch mit dem Kopf, ha, ha), sei dahingestellt.

[Pirola]

Hallo ,
na das war ja ein Film ! Es ist natürlich toll, dass das heute möglich ist, sich den nach der Sendezeit per Link auf dem PC anzusehen .
Aber genauso künstlich und maschinell wie die technische Entwicklung voranrast, so geht die Frau mit ihrer Sexualität um - gruselig.
Was sagst Du denn dazu, svan ? Bekanntlich denkt jede genau dann an den rosaroten Elefanten, wenn sie sich vorgenommen hat:
"Ich denk jetzt nicht an den rosaroten Elefanten." Das musste ja schief gehen . Von wegen , Soundso wird lesbisch. Der Film entspricht
im Grunde gängigen Männerfantasien. Am Ende kehrt sie ganz besonders jiepernd zu den Schwänzen zurück.
Was ich auch sehr frauenfeindlich und völlig unpassend fand: als sie auf Butch machte und sich die Brüste abbinden liess.
Küssen und Flirten auf Kommando. Zum Abgewöhnen. Absolut triggernd!
Eine wirklich gute , wahrscheinlich zutreffende Aussage kam auch vor, die ich mir woanders immer gewünscht hätte:
dass Gewalt in lesbischen Beziehungen mindestens genauso oft vorkommt wie in Heterobeziehungen.
Aber in diesem Zusammenhang wirkt das auch nur obzön und aufgesetzt , dem Ende entgegenhechelnd , nämlich endlich
zu den Typen zurückkehren zu dürfen, denn das wollte sie ja eigentlich die ganze Zeit und hat es sich nur verkniffen...

[Lena_O.]

Schalter umlegen und los geht`s. Ja, so kam es mir auch vor.

Interessant fand ich die Aussage der Dame von der Uni, von wg. fließenden Übergängen der Sexualität. Das das bei Frauen eher funz als bei Männern.

Das Kerle-outfit mit dem Karohemd fand ich auch eher belustigend und ich dachte dabei eher an "Bauer sucht Frau."

Die Gefahr, dass der Film die Männerphantasien anregt, war doch sehr gross. Ich unterstell mal, dass die von der Produktion da schon viel weggelassen haben, um den entgegen zu wirken. Also ich fand, das war ok. Ist doch eine Gradwanderung.

[Lucia Brown]

Etwas britischer Humor ist schon beigemixt und den mag ich sehr. Ich habe mich gleich am Anfang weggeworfen vor Lachen, als sie sich einen Metaplan erstellte und dann auch wirklich brav alle Stellen ablief. Zum Glück fand die Hauptakteurin den Elektroschock fürchterlich.

Schön fand ich, dass sie in der Disko keine Frau kennenlernte, sondern einer aus der Lesben-WG näher kam. Als sie sich nun endlich küssten, wollte ich den Film ausschalten, weil ich dachte, dass sei ein Happyend. Doch er ging leider weiter und die Protagonistin ging wieder in die Heterowelt zurück.

[Adelheid]

Danke, Lena für den Link.

Fliessende Sexualität...das erklärt so manches. Ein vier Wochen Experiment...naja Leben heißt Veränderung... und das jeden Tag aufs Neue von daher ist das nur ein kleiner Ausschnitt.
Aber dennoch macht der Film mal wieder klar, dass es letztlich doch um den Menschen geht in den man sich verliebt
und Gefühle eine wichtige Rolle spielen.

[Pirola]

Kann es sein, dass frau den Film einfach nicht so ernst nehmen darf, weil er anhand des
britischen Humors nur mit sexuellen Varianten spielt und eher als ein Slapstick denn als
ein Politikum betrachtet werden sollte?

[Lucia Brown]

Ein Film der sich nur in eine Richtung bewegt ist doch langweilig. Dieser Film lässt sowohl Humor als auch Politisches zu!

[Pirola]

Ja, da hast Du sicher Recht.
Ich tu mich bloss schwer, noch Humor zu empfinden , wenn solch empfindliche Bereiche
wie sexuelle Selbstbestimmung und weibliche Lust angegangen werden und wenn das
dann zu einer Gratwanderung wird zwischen Manipulation/ Unechtheit / Show und Freiem Willen .
Wirklich echt war nur Katze Lilo . Aber auch die wurde in einen viel zu engen Korb gezwängt .
Richtig anfreunden könnte ich mich nie mit solch einer Art von Witz.

[svan]

naja, ich hab den Film nur angesehen und nicht mitgespielt- ich war irgendwie enttäuscht, hatte mir mehr Tiefgang gewünscht und Sensibiliät- aber das ist wohl zu viel erwartet, von jemand wie Dawn Porter, die ihre erste "lesbische " Erfahrung gemacht hat in einem "Dreier", weil sie da mal Lust drauf hatte das auszuprobieren- hüstel.
Irgendwie hätte ich mir mehr Ernsthaftigkeit erwartet, doch vielleicht auch ganz gut, das Thema so abstrus anzugehen. Die Idee sich hetero Gefühle abzugewöhen mit Elektoschocker fand ich vom Prinzip her nicht schlecht, wenn es die Absurdität des Gedankens demonstrieren sollte. Sollte es das? Irgendwie war es schon cool, einfach in eine Lesben WG zu ziehen und " es" mal zu versuchen. Aber warum immer diese Sehnsucht nach Schwänzen? Gibt es nichts anderes? Schön fand ich, dass sie sich mit der Zeit eigentlich ihrer Mitbewohnerin angenähert hat- das wäre für mich eine glaubwürdige Entwicklung gewesen, etwas wo man hätte sehen können, worauf es in einer Beziehung ankommen könnte, dass es wichtigeres geben könnte, als die Frage ob ein Mensch einen Schwanz hat oder was sonst für eine Beziehung eine wichtige Qualität sein könnte. Aber dafür ist es dann eben Dawn Porter.

[pfefferkorn]

ich hab es als selbstversuch gesehen und finde den ansatz ziemlich spannend -
sie setzt ihren körper ein und spielt damit in einem bestimmten rahmen, das finde ich toll...
das war ja nicht der einzige versuch, wobei ich die anderen sendungen noch nicht gesehen habe, und ich finde es in ordnung, dass es punkte gibt, wo sie dann selbst bei allem mut und wollen... zurückzieht und bemerkt, dass sie das nicht bringen kann... auch wenn sie gerne wollte


@pirola:
ich würde gerne verstehen, warum du es als frauenfeindlich ampfunden hast, als sie sich als butch zurechtgemacht hat -

ich hab in dem film sachen erfahren, die ich so nicht kannte... ich finde dawn porter glaubwürdig und mutig und natürlich ist das ein format, dass viele leute, auch heteros ansprechen soll - ich fand es aber nicht unangenehm voyeuristisch

[Lucia Brown]

Ich sage mal so aus dem Bauch heraus, dass die am häufigsten gestellte Frage hier im Forum ist: "Bin ich lesbisch"? Jetzt interessiert mich, ob sich diese Frage, ob dieser Film die Frage beanwortet. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)

Der Beitrag wurde von Lucia Brown bearbeitet: 14.Nov.2012 - 13:04

[pfefferkorn]

nein, der film geht der frage nach, inwieweit wir selbst beeinflussen können, wen wir begehren...

[kahikatea]

Dawn Porter war mir bis dahin nicht bekannt, und rückblickend war das vielleicht keine Bildungslücke. (IMG:style_emoticons/default/ph34r.gif)

Im ersten Versuch habe ich nach zwei Minuten abgeschaltet, was auch mit der Synchronsprecherin zu tun hatte. Dieser verhauchte Kindchen-Tonfall passt perfekt zur I'm-sooo-sexy-Inhaltsleere, bloss wirkte es auf mich nicht so, als ob sich die Sendung zumindest auch an frauenliebende Frauen richten könnte.

Selbst nach Ansehen bis zum bitteren Ende kann ich mich des Hurra-wir-verblöden-Eindrucks nicht erwehren. Es gibt durchaus britischen Humor, den ich schätze, aber hier muss er sich ziemlich gut versteckt haben.

Vielleicht bin ich die "falsche" Generation oder aus dem "falschen" Milieu - die Vorstellung, mir ordentlich Alkohol hineinzuschütten, bevor ich Menschen kennenlerne, ist mir ungefähr so fremd wie der Gedanke, dringend S*x mit irgendjemandem, egal wem haben zu müssen. So ein Konzept von "lesbisch" passt vielleicht zu den gezeigten Animierfilmchen-Ausschnitten, während ernsthafte Empfindungen gegenüber konkreten Frauen dann brav aufs Freundschaftliche beschränkt blieben.

Falls es nicht bloss Männerbelustigung sein sollte, ist es mir schlicht rätselhaft geblieben. (IMG:style_emoticons/default/was.gif)



Der Beitrag wurde von kahikatea bearbeitet: 14.Nov.2012 - 14:08

[Lucia Brown]

nein, der film geht der frage nach, inwieweit wir selbst beeinflussen können, wen wir begehren...

stimmt, jedoch schließt dies es ja nicht aus.