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> Contenance, ...oder die Frage nach dem Freunde-Bleiben.
NewSecretMe
Beitrag 20.Oct.2013 - 06:54
Beitrag #1


Gemüseputzi
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Guten Morgen Inselbewohnerinnen! (IMG:style_emoticons/default/morgen.gif)

Ist es möglich, dass zwei Frauen befreundet bleiben können, wenn sich eine davon zur anderen hingezogen fühlt, die andere aber, auch wenn sie selbst nicht ganz uninteressiert ist, in einer wunderbaren, wenn auch manchmal schwierigen Beziehung steckt?

Wenn jemand in einer Beziehung lebt, ist diese Person absolut tabu. Sich in eine Beziehung einzumischen ist keine Option. Das macht man nicht. Man schadet damit nur allen beteiligten und es geht nie gut aus, für niemanden. Wer aufrichtig liebt, will dass die andere glücklich wird. Auch wenn das bedeutet, dass es mit einer anderen Frau ist.

Aber wie stellt man sowas an? Wie verhält man sich? Ist es dann noch in Ordnung, Zeit miteinander zu verbringen? Was wenn man keine Möglichkeit hat, sich aus dem Weg zu gehen? Wenn man für sich entschieden hat, nicht in Aktion zu treten, wie zieht man das auch durch, ohne sich selbst zu belügen und wahnsinnig zu werden?

Die Diskussion sei hiermit eröffnet.




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Pirola
Beitrag 20.Oct.2013 - 14:31
Beitrag #2


Bekennende Urlesbe
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Hallo NewSecretMe ,

Deine Fragen sprechen mir aus der Seele . Hier schreibt eine Leidensgenossin. Bei mir kommt noch dazu , dass ich selbst zusätzlich auch gebunden bin , also nicht nur die andere , die mich so aus dem Gleichgewicht gebracht hat und deren Beziehung genau wie meine wegen unseres Aufeinandertreffens mal ziemlich auf dem Spiel stand .
Ich lebe so seit Jahren . Ich musste mich an die Situation gewöhnen . Die Begegnungen sind allerdings sehr selten geworden , finden immer in der Öffentlichkeit statt, manchmal auch zufällig in einem Supermarkt oder so .
Was mal eine aufregende Verliebtheit beiderseits war, ist heute eine Wunde geblieben , die sich nicht schliessen will.

Oh ja, eine Freundschaft , das wäre zu schön , wenn das nur klappen würde - genau das habe ich immer angestrebt , aber die Realität sieht völlig anders aus.

Wenn Du willst , kannst Du mir auch eine PN schicken .
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-Agnetha-
Beitrag 20.Oct.2013 - 18:51
Beitrag #3


ungerader Parallel-Freigeist
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Nach meiner Erfahrung ist es wesentlich einfacher wenn an sich einige Monate nicht sieht und hört.
Wenn das nicht geht, ist es natürlich schwer.
Ist es denn wirklich ganz unmöglich? Arbeitet ihr zusammen?

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Amber
Beitrag 20.Oct.2013 - 19:35
Beitrag #4


Fürstin Pückler
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Hallo NewSecretMe,

meine Idee zu dem, was du schreibst, ist auf jeden Fall: Kann man sich überhaupt in eine glückliche Beziehung einmischen?

Meiner Meinung nach ist das "Einmischen" in eine Beziehung nur möglich, wenn eine/r der beiden, die zusammen sind, es zulässt. Und dann scheint es ja nicht mehr l'amour absolu zu sein, oder? Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Beziehung so "wunderbar" ist, wenn es jemand schafft, dazwischen zu kommen, sei es auch nur gefühlstechnisch.

Und dass "man" sich nicht in eine Beziehung einzumischen habe - das ist nicht meine Meinung. Wenn es passiert, liegt die Verantwortung mE bei der Person, die in der Beziehung ist - nicht an der, die ungebunden ist. Gut, aber Moralempfinden divergiert eben.

Irgendwie war es mir wichtig, das loszuwerden, obwohl es nicht den Kern deiner Frage trifft...

Zum Thread-Thema möchte ich sagen, dass ich es ziemlich kräftezehrend finde, immer Haltung zu bewahren. Ich finde, es kann gehen, ist aber schwierig. Ich entscheide dann, ob es mir das wert ist oder ob es mir zu sehr an die Substanz geht.
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junisonne
Beitrag 20.Oct.2013 - 21:39
Beitrag #5


Gut durch
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Rückblickend kann ich sagen, dass es bei mir zu stark an die Substanz gegangen ist. Ich schließe mich der Auffassung an, dass es wohl besser läuft, wenn sich die Betroffenen eine Zeit lang nicht sehen.

@Amber, dass die Verantwortung bei der Frau liegt, die in einer Beziehung ist, sehe ich genauso! Allerdings wird das im Allgemeinen anders gesehen. Vor allem, wenn das Paar zusammen bleibt, ist es die Dritte die, die das zu verantworten hat. Es gibt kein Fragen, was in der Beziehung wohl falsch gelaufen ist, dass sich die eine zeitweise ausgeklingt hat. Das finde ich nicht in Ordnung.

Grundsätzlich ist diese Konstellation kein erstrebenswerter Zustand! Allerdings habe ich immer eine (ältere) Freundin vor Augen, die sich, verheiratet, Knall auf Fall in einen anderen verliebt hat, der für sie nach der Silberhochzeit seine Frau verlassen hat. Und die beiden sind sooooooooooo glücklich miteinander... (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) Da hat es sich gelohnt,, einfach auf das Herz zu hören und den Verstand auszuschalten.
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Herzfilz
Beitrag 21.Oct.2013 - 05:40
Beitrag #6


Naschkatze
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ZITAT(NewSecretMe @ 20.Oct.2013 - 07:54) *
Ist es möglich, dass zwei Frauen befreundet bleiben können, wenn sich eine davon zur anderen hingezogen fühlt, die andere aber, auch wenn sie selbst nicht ganz uninteressiert ist, in einer wunderbaren, wenn auch manchmal schwierigen Beziehung steckt?


Da ich irgendwie keinen so rechten Sinn darin sehe, mich mit Menschen anzufreunden, zu denen ich mich nicht hingezogen fühle (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) , nehme ich an, dass du hier speziell ein erotisches Angezogensein mit inkludiertem Beziehungswunsch meinst. Den Beziehungswunsch kann ich in solchen Fällen meistens ganz gut "beiseite lassen", wenn ich weiß, dass Personen, mit denen es mir so geht, in einer glücklichen oder unglücklichen, aber jedenfalls festen und als solche definierten Beziehung leben, in der neben ihrer Partnerin (oder ihrem Partner) keinerlei irgendwie gearteter Platz für mich wäre. Allerdings heißt "mich erotisch angezogen fühlen" für mich durchaus nicht zwangsläufig, dass ich mir mit der Person, von der ich mich erotisch angezogen fühle, eine Beziehung zu führen wünschen würde oder auch nur vorstellen können müsste. Und da wird es dann komplex und kommt auf die Struktur der Beziehung an, in der dieser Mensch lebt und liebt. Von all diesen Komplikazen abgesehen: Ja, für mich ist das, was du skizzierst, wiederholt möglich gewesen. Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, dass nicht wenige von meinen engsten und wichtigsten Freundschaften genau so strukturiert waren.

ZITAT(NewSecretMe @ 20.Oct.2013 - 07:54) *
Wenn jemand in einer Beziehung lebt, ist diese Person absolut tabu. Sich in eine Beziehung einzumischen ist keine Option. Das macht man nicht. Man schadet damit nur allen beteiligten und es geht nie gut aus, für niemanden.


Das stimmt nicht mit meiner Erfahrung überein. Ich kenne deutlich mehr als eine, langjährig stabile und glückliche Beziehungen und auch Ehen, die damit angefangen haben, dass eine_r der Partner_innen ihre_n jetzige_n Partner_in der/dem eigenen Vorgänger_in, wie es heißt, "ausgespannt" hat. Zum Teil liegt das weiter in der Vergangenheit als meine Geburt, und ist für deutlich mehr Menschen, soweit ich es einschätzen kann, "gut" ausgegangen als schlecht. In manchen Fällen wäre es aus der Rückschau geradezu ein Fehler gewesen, hätte sich eine nicht eingemischt. Die aktuelle Beziehung meiner Exfreundin scheint mir so ein Fall zu sein; die beiden sind einfach so sehr ineinander verliebt und tun einander so offensichtlich so gut, ich könnte es ihnen nicht mal missgönnen, wenn ich wollte. Insofern ist das mit dem "Tabu" und "macht man nicht" fürchte ich eher ein theoretischer Anspruch oder ein Ideal (um nicht zu sagen, ein frommer Wunsch) als allgemein lebbare Realität, auch wenn ich selbst mich diesen Grundsätzen verpflichtet fühle und meines Wissens bisher danach gelebt (und auch durchaus schon mal eine damalige Freundin von mir aus meinem Leben verbannt habe, nachdem sie sich an eine Partnerin von mir herangemacht hatte, obwohl ich ihr gesagt hatte, dass ich das nicht ok fand, und sie vergeblich gebeten hatte, es zu unterlassen).

ZITAT(NewSecretMe @ 20.Oct.2013 - 07:54) *
Wer aufrichtig liebt, will dass die andere glücklich wird. Auch wenn das bedeutet, dass es mit einer anderen Frau ist.


Da würde ich dir beipflichten. Meiner persönlichen Meinung nach gilt das allerdings auch und nicht zuletzt dann, wenn eine selbst diejenige ist, in deren Beziehung "sich eingemischt" wurde mit dem Resultat, dass eine ihre Partnerin ziehen lassen musste. Als Grundlage für eine moralische Verurteilung des Vorgehens derjenigen, die sich eingemischt hat, wie auch derjenigen, die darauf angesprungen ist, greift das für mich persönlich nicht. Was nicht heißen soll, dass ich nicht besser wüsste, als mir lieb ist, wie sehr und wie tief es weh tun kann, in so seiner Konstellation diejenige zu sein, die sozusagen zurückbleibt. "Lieben heißt loslassen können", grade in so einem Fall, fürchte ich. Heartrending as it, no doubt, may be.

ZITAT(NewSecretMe @ 20.Oct.2013 - 07:54) *
Aber wie stellt man sowas an? Wie verhält man sich? Ist es dann noch in Ordnung, Zeit miteinander zu verbringen? Was wenn man keine Möglichkeit hat, sich aus dem Weg zu gehen? Wenn man für sich entschieden hat, nicht in Aktion zu treten, wie zieht man das auch durch, ohne sich selbst zu belügen und wahnsinnig zu werden?


Keine Ahnung, wie frau sowas macht. Ich persönlich gestehe mir meine romantischen Gefühle ein, mache für mich mir klar, dass sie voraussichtlich keine realen Entsprechungen bzw Wirkungen/Folgen haben werden, und genieße die Zeit, die ich mit dieser Person verbringen darf, unter sorgfältiger Wahrung bestimmter Grenzen (u.a. hinsichtlich der Formen körperlicher, aber auch emotionaler Nähe, die ich zulasse oder auch nicht). Welche das sind, hängt dann wiederum von den Strukturen der jeweiligen Beziehungen ab, in denen wir leben (oder auch gerade nicht). Und ändert sich mit ihnen natürlich auch, mitunter grundlegend.
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Kara
Beitrag 21.Oct.2013 - 11:01
Beitrag #7


Naschkatze
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Ich denke, ich würde das machen, was mein Herz mir sagt. Es mag moralisch "unpassend" sein, aber letztlich kann sich ohnehin niemand in eine intakte Beziehung drängen, wenn sie denn intakt ist.Von daher finde ich, dass die Verantwortung bei der Liierten eher liegt als bei dir.Wenn sich zwei Menschen ineinander verlieben, kann ohnehin niemand etwas dagegen tun.
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Herzfilz
Beitrag 21.Oct.2013 - 13:58
Beitrag #8


Naschkatze
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ZITAT(Kara @ 21.Oct.2013 - 12:01) *
.Wenn sich zwei Menschen ineinander verlieben, kann ohnehin niemand etwas dagegen tun.


So isses wohl. Dennoch ist gegen viele Verliebtheiten sehr viel getan worden und wird das auch weiterhin. Und sehr viel Unglück ist daraus erwachsen. Ich weiß ehrlich nicht, ob weniger oder mehr Unglück daraus erwachsen ist, das einfach nicht zu tun, und geschehen zu lassen, was geschehen wollte, als aus Versuchen, sich dagegen zu stemmen.

Der Beitrag wurde von Herzfilz bearbeitet: 21.Oct.2013 - 14:00
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Pirola
Beitrag 21.Oct.2013 - 16:39
Beitrag #9


Bekennende Urlesbe
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Schwierig oder gerade leicht , je nachdem aus welcher Perspektive frau es betrachtet , ist es in diesem Fall , dass ja NewSecretMe niefrauden(Statt niemanden) , die ihr nahe steht , verletzen würde,
würde sie versuchen , die Betreffende für sich zu gewinnen .
Bei der Konstellation 2 + 2 haben beide Verliebte Partnerinnen , die verletzt werden würden und sind somit beide auch empathischer für die Kontrahentin , denke ich .
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leslie
Beitrag 21.Oct.2013 - 19:29
Beitrag #10


Miau
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Irgendwie grassiert´s hier grade, wie mir scheint.
Oder scheint es mir nur deshalb so, weil´s mir gerade genauso geht?

"Das hat man doch nicht in seiner Macht, in wen man sich verliebt" - hat mal irgendjemand Schlaues geschrieben, ich weiß leider nicht mehr, wer´s war...

Die graue Theorie ist ach so einfach.... aber wenn´s frau dann doch erwischt, sieht´s wieder ganz anders aus.
Ich habe immer gedacht, es geht nicht, zwei Menschen gleichzeitig zu lieben. Oder dass sich irgendwer irgendwo "einmischen" kann oder auch nicht....
Und siehe da, es geht - ich habe Gefühle für zwei Frauen. Und nein, sie hat sich nicht eingemischt. Oder vielleicht doch? (Ich krieg´ das Spielchen einfach immer noch nicht entwirrt...)
Blöd an der ganzen Geschichte: Es lässt sich einfach vorn und hinten nicht zusammenbasteln. Es tut weh - und das für alle Beteiligten. Und das kann´s ja auch nicht sein...
Ich habe jetzt einen Schlussstrich gezogen - unter eine Beziehung, die nie eine war und nie eine geworden wäre.... Verletzte haben wir trotzdem an allen Fronten. Ich bin auch noch immer nicht fertig mit der Geschichte, auch wenn ich weiß, dass es einfach sein MUSS, es geht einfach nicht mehr.

Es mag tatsächlich Menschen geben, die mit einer Polyamorie zurechtkommen - wenn das für alle Beteiligten passt, bitte, ok, warum nicht?
Ich kann´s nicht, meine Frau kann´s nicht - und die dritte Person kann´s ohnehin nicht. Wir lernen: 4 Jahre Verletzungen für 3 Personen. Nicht schön. Gar nicht schön.

Sorry, ich glaube, so wirklich hilfreich war ich nicht....
Seufzende Grüße,
Leslie
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junisonne
Beitrag 21.Oct.2013 - 21:33
Beitrag #11


Gut durch
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ZITAT(Kara @ 21.Oct.2013 - 12:01) *
Wenn sich zwei Menschen ineinander verlieben, kann ohnehin niemand etwas dagegen tun.



Außer sie selbst! Zum Beispiel, wenn sie meinen, sie müssten den Vertand einschalten, weil nicht sein darf, was aber ist.
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Amber
Beitrag 21.Oct.2013 - 21:48
Beitrag #12


Fürstin Pückler
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Ich finde es einfach immer schade, wenn nicht zusammenfindet, wer zusammengehört... Warum kann man nicht lieben dürfen, wen man liebt, fernab von jedweder Restriktion? Daher spreche ich mich, wie ihr, auch dafür aus, dass man auf sein Herz hören soll, so abgenutzt dieser Satz auch klingen mag - er stimmt für mich einfach hundertpro!

Denn was tut man der anderen für einen Gefallen, wenn man bei ihr bleibt, obwohl man eine andere (mehr) liebt? Schlimmer fänd ich es, wenn viel später rauskommt, dass die Gefühle schon lange nicht mehr da sind... und die andere dann plötzlich merkt, wie lange sie Teil dieser/einer Illusion war. Das finde ich am traurigsten! Und wenn sie es nicht merkt... und dann verwundert ist, dass die andere einen anderen Weg ohne sie einschlägt und dann bitterböse enttäuscht ist...; es ist besser, als belogen zu werden. In "Enttäuschung" steckt für mich auch "das Ende der Täuschung" und das hat auch Positives.

@Leslie: Dein Problem ist ja noch ein mal eine andere Hausnummer. Ich kann mir vorstellen, dass mir so was auch passieren könnte und da wär ich total ratlos, wirklich!!
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NewSecretMe
Beitrag 21.Oct.2013 - 22:17
Beitrag #13


Gemüseputzi
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Hallo ihr lieben,

vielen Dank für die vielen schönen Kommentare!

Ich habe mich heute mit einer Freundin unterhalten, die ich letzte Woche noch geradeheraus dafür getadelt hatte, dass sie gerade mit einem verheirateten Mann anbändelt. Sie sagte, dass wir an dem Zeitpunkt, an dem wir einen neuen Menschen emotional an uns heran lassen, bereits eine Entscheidung über unsere derzeitige Beziehung gefällt haben, oder zumindest unbewusst bereits wissen, dass das, was wir haben, nicht dem entspricht, was wir tief drinnen wissen, zu wollen.

Zunächst wirft das ein ganz anderes Licht auf meine letzte Beziehung, oder eher deren Ausgang.

Zum zweiten kann ich mir immerhin den Gedanken abschminken, dass ich die Macht hätte eine Beziehung zu zerstören.
Damit hatte die gute einen validen Punkt: Eine intakte Beziehung lässt keinen "sich einmischen", sondern nur ein(e) unzufriedene( r) Partner(in) lässt das zu. Von daher jippie für's Karma.

Um auf die Frage zurückzukommen: Ja sie ist meine Kollegin. Mal davon abgesehen, dass ich ihr nicht aus dem Weg gehen kann, will ich es auch gar nicht. Dafür ist sie mir als Freundin und Vertraute viel zu wichtig geworden.

Zu der Frage nach der Anziehung: Eine rein körperliche Anziehung war bereits seit Jahren da. Das ist auch nicht wirklich ein Problem. Damit kann frau (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) für sich spielen, ohne dass die Seele drunter leidet.

Allerdings ist nun die emotionale Komponente dazu gekommen und es bläst mit geradezu das Hirn weg. Ich meine, ich hab das Gefühl dass da dieser eine Mensch vor mir steht, für den ich auf diesen Planeten geschickt wurde. Diese Frau ist unglaublich. Auch wenn wir nicht immer die selbe Meinung zu allem haben, bewundere ich sie gerade dafür und sie hört sich meine Position mit Respekt an und akzeptiert sie. Es ist gerade so als würden sich zwei Seelen physisch berühren und gegenseitig verschlingen. Wir lachen über den selben absurden Gedanken, ohne dass ihn eine von uns überhaupt aussprechen muss. Wir können über alles sprechen und fühlen mit- und füreinander. Das erste mal dass jemand versteht was ich meine wenn ich etwas sage. Und ich verstehe sie als könnte ich sie lesen. Es ist als würden wir permanent in Kontakt stehen, ohne zu reden. Sie ist das schönste und geistreichste, ehrlichste, liebevollste, leidenschaftlichste, sinnlichste, aufregendste und kostbarste Wesen das mir je begegnet ist. Sie lächelt mich an und ich vergesse mich.

Und ich kann sie nicht haben!

Weil sie genauso denkt wie ich. Moral über alles. Beziehung bedeutet Kampf bis zum bitteren Ende. Märtyrium für ein Ideal.
Wer weiß, vielleicht bilde ich mir auch alles ein und sie ist ja wirklich glücklich. Sie wirkt einfach nicht glücklich.
Aber wenn sie es ist, oder die Chance hat, es zu werden, will ich nicht der Grund sein, dass sie es nicht soll. Egal wie das aussehen mag. Manchmal kann ja auch unbegründete Eifersucht eine Beziehung zerstören.

Abwarten.
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Pirola
Beitrag 22.Oct.2013 - 15:56
Beitrag #14


Bekennende Urlesbe
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ZITAT
dass wir an dem Zeitpunkt, an dem wir einen neuen Menschen emotional an uns heran lassen, bereits eine Entscheidung über unsere derzeitige Beziehung gefällt haben, oder zumindest unbewusst bereits wissen, dass das, was wir haben, nicht dem entspricht, was wir tief drinnen wissen, zu wollen.


Ich glaube , dass es ein Irrtum ist , dass die Beziehung , in der wir leben , alle Bereiche abdecken können muss und uns in all diesen Bereichen so wahnsinnig beglücken muss .
Wenn sich eine der beiden Partnerinnen in eine andere verliebt , wird sie mit der eine andere gemeinsame Schnittmenge haben als mit ihrer Partnerin .
Und die Kunst ist es nun , damit verantwortungsvoll umzugehen .
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NewSecretMe
Beitrag 22.Oct.2013 - 17:59
Beitrag #15


Gemüseputzi
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Hier kommen wir glaube ich an die definitorischen Grenzen der Monogamie. Was bedeutet es denn damit verantwortungsvoll umzugehen? Klar, man kann jede Schnittmenge ausleben, theoretisch. Solange man es mit der Partnerin kommuniziert und man Konsens findet, also sich einigt, dass diese Schnittmenge "teilbar" ist. Aber was wenn dieser Kompromiss auf Ablehnung trifft, wie es bei der Schnittmenge "liebevolles/zärtliches/erotisches Miteinander" so üblich ist. Verzicht? Abschied?

Im übrigen wurzelt das alles in meiner Vorstellung, dass der Partner / die Partnerin "perfekt" sein muss, nicht nur passend. Ich arbeite daran. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

ZITAT(Pirola @ 22.Oct.2013 - 16:56) *
ZITAT
dass wir an dem Zeitpunkt, an dem wir einen neuen Menschen emotional an uns heran lassen, bereits eine Entscheidung über unsere derzeitige Beziehung gefällt haben, oder zumindest unbewusst bereits wissen, dass das, was wir haben, nicht dem entspricht, was wir tief drinnen wissen, zu wollen.


Ich glaube , dass es ein Irrtum ist , dass die Beziehung , in der wir leben , alle Bereiche abdecken können muss und uns in all diesen Bereichen so wahnsinnig beglücken muss .
Wenn sich eine der beiden Partnerinnen in eine andere verliebt , wird sie mit der eine andere gemeinsame Schnittmenge haben als mit ihrer Partnerin .
Und die Kunst ist es nun , damit verantwortungsvoll umzugehen .


Der Beitrag wurde von MarieMaBelle bearbeitet: 22.Oct.2013 - 18:05
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Hortensie
Beitrag 22.Oct.2013 - 18:02
Beitrag #16


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Ich weiss nicht, aber wenn ich mich verliebe habe ich mit der Person erstmal keine gemeinsame Schnittmenge...das ist bei meiner Partnerin anders.

"Verliebtsein" an sich ist ja noch keine stabile emotionale Währung. "Verliebtsein" kann auch sein, ich finde sympathisch und möchte näher kennenlernen. Meistens verfliegt dieses sehr flüchtge Gefühl ja auch wieder.

Würde ich jemanden anderen mehr lieben als meine Partnerin, warum soll ich meiner Partnerin und mir dann etwas "hinbiegen" was so nicht stimmt?
Entweder die Liebe zu meiner Partnerin trägt, oder eben nicht. Bei "eben nicht" muss ich mir selber ggenüber und meiner Partnerin gegenüber aber auch ehrlich sein und vielleicht auch Entscheidungen treffen, die mir wehtun und die meiner Partnerin wehtun.

Aber anders wäre ja eine Art steter Gefühlsbetrug und das fände ich von mir nicht gut. Alle anderen Menschen mögen das leben, wie sie möchten.
Von mir selber erwarte ich aber, dass ich meinen eigenen Ansprüchen gerecht werde und entsprechend mit der Situation umgehen würde.

...und nein: Ich habe in meinen Solozeiten Kontakte zu Menschen, die ich geliebt und/oder begehrt habe bei Nichterwiderung meiner Gefühle keinen Kontakt gehalten.
Warum auch?
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leslie
Beitrag 22.Oct.2013 - 18:09
Beitrag #17


Miau
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ZITAT(Hortensie @ 22.Oct.2013 - 19:02) *
...und nein: Ich habe in meinen Solozeiten Kontakte zu Menschen, die ich geliebt und/oder begehrt habe bei Nichterwiderung meiner Gefühle keinen Kontakt gehalten.
Warum auch?


Warum nicht?
Deine Aussage klingt so - sorry, ist nicht böse gemeint - gefühlskalt....
Ich verliebe mich nicht leicht, aber wenn ich es tue, dann so richtig.... Und da kann die entsprechende Person ja nun nix für.... und schon grad gar nix kann sie für meine Gefühle...
Und dann soll ich den Kontakt abbrechen, weil nicht das bei rausgekommen ist, was ich mir vielleicht erhofft hätte?
Wenn sich rausstellt, da ist gar nix, was wir ansonsten noch miteinander teilen könnten - ok... das war bei mir aber bisher nie der Fall und ist es auch im aktuellen Fall nicht....
Ich kann jedenfalls nicht einfach alles über den Haufen werfen, "nur" weil meine Gefühle nicht erwidert werden... irgendwas ist da trotzdem immer - und wenn nicht, dann war es aber bisher immer bestenfalls eine Schwärmerei aus der Ferne ohne jeglichen persönlichen Kontakt....

LG, Leslie

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Hortensie
Beitrag 22.Oct.2013 - 18:20
Beitrag #18


"Jeck op Sticker"
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ZITAT(leslie7259 @ 22.Oct.2013 - 19:09) *
ZITAT(Hortensie @ 22.Oct.2013 - 19:02) *
...und nein: Ich habe in meinen Solozeiten Kontakte zu Menschen, die ich geliebt und/oder begehrt habe bei Nichterwiderung meiner Gefühle keinen Kontakt gehalten.
Warum auch?


Warum nicht?
Deine Aussage klingt so - sorry, ist nicht böse gemeint - gefühlskalt....
Ich verliebe mich nicht leicht, aber wenn ich es tue, dann so richtig.... Und da kann die entsprechende Person ja nun nix für.... und schon grad gar nix kann sie für meine Gefühle...
Und dann soll ich den Kontakt abbrechen, weil nicht das bei rausgekommen ist, was ich mir vielleicht erhofft hätte?
Wenn sich rausstellt, da ist gar nix, was wir ansonsten noch miteinander teilen könnten - ok... das war bei mir aber bisher nie der Fall und ist es auch im aktuellen Fall nicht....
Ich kann jedenfalls nicht einfach alles über den Haufen werfen, "nur" weil meine Gefühle nicht erwidert werden... irgendwas ist da trotzdem immer - und wenn nicht, dann war es aber bisher immer bestenfalls eine Schwärmerei aus der Ferne ohne jeglichen persönlichen Kontakt....

LG, Leslie


Ich tue mich nicht leicht über meine Gefühle zu sprechen und habe damals die Erfahrung gemacht, dass es nicht schön ist, eine enge freundschaftliche Bindung zu jemanden aufzubauen, wenn eigentlich andere Erwartungen im Raum stehen. Ich habe es versucht und ich kann es nicht.
Ich kann aus der Ferne schwärmen, ohne jeglichen persönlichen Kontakt.

Ich kann nicht über Monate hinweg einen superengen, fast partnerschaftlichen Kontakt zu jemanden haben, von dem ich weiss, dass sie meine Gefühle nicht teilt (niemals teilen wird) und auch klar ist, dass sie sich durchaus an anderen Menschen nterressiert zeigt.

Ja, es kann sein, dass es "gefühlskalt" wirkt. Keine Frage. Ja, da muss ich Dir zustimmen, es wirkt gefühlskalt.

Für mich war es damals aber eher eine Art Selbstschutz. Im Grunde weiss ich auch nicht, wie ich heute damit umgehen würde.

Bei meiner Partnerin könnte ich nicht damit umgehen, dass sie jemanden anderen liebt/begehrt und diese Person unter Umständen noch regelmäßig trifft. Sollte Sie dies tun, dann soll sie tun, was ihr gut tut und ihr wichtig ist, aber ich möchte es nicht wissen.
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Amber
Beitrag 22.Oct.2013 - 18:33
Beitrag #19


Fürstin Pückler
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Jede/r verliebt sich anders und jede/r muss ihre/seine eigene Strategie finden mit seinen Gefühlen umzugehen und sich zu schützen und abzugrenzen, denke ich... ich frage mich aber, ob man, wenn man in einer Beziehung ist - mit anfänglicher, lange nicht abklingender Verliebtheit, die dann in Liebe übergeht -, sich tatsächlich so richtig in eine dritte Person verlieben kann?

Meine Vorstellung ist eher, dass es sich dabei um "Verknalltheit", (doof, dieses Wort, aber für mich ist das noch keine Verliebtheit, besser:)"Schwärmerei" handelt... denn wenn ich in einer Beziehung bin, hab ich doch immer noch Augen im Kopf, oder? Wenn ich so richtig verliebt bin, liebe, ist diese Person schon die schönste für mich, aber das bedeutet nicht, dass ich an anderen nichts Faszinierendes, Berührendes (...) mehr wahrnehme.

Also, wenn ich wahrhaftig liebe - ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Liebe mehr als eine Person betreffen kann! Ist das bei euch anders?
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Pirola
Beitrag 22.Oct.2013 - 18:48
Beitrag #20


Bekennende Urlesbe
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Was heisst "wahrhaftig Lieben" ?
Meine Partnerin hat sozusagen das grösste Vertrauen gepachtet, das ich überhaupt aufzubringen vermag .
Darin und in unserer lange eingeübten Kommunikation unterscheidet sie sich schon mal von der anderen Frau , um die es mir geht .
Mein Interesse an Letzterer und die ganze Gefühlspalette , die ich ihr gegenüber durchlaufen kann , wird nicht davon beeinträchtigt , dass ich genau diese Aspekte auch meiner Partnerin gegenüber gewohnt bin .
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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 08.07.2025 - 23:55