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> Ich will mich nicht erniedrigen... ***ACHTUNG TRIGGERGEFAHR***, ... wie soll ich mich verhalten? Unter Kolleginnen
Pirola
Beitrag 13.Oct.2013 - 11:16
Beitrag #1


Bekennende Urlesbe
************

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Hallo Ihr ,

ich hätte gerne mal einige Stellungnahmen zu folgender Situation :

ich bin freischaffende Künstlerin und habe 2007 eine ehemalige
Kommilitonin R. aus Berlin in einem Psychoforum im Internet sozusagen
wiedergefunden, nachdem ich sie früher zu Studienzeiten nicht
kennenlernen konnte . Ich halte viel von ihren Arbeiten .
Wir haben gechattet und uns ständig gemailt und die intimsten
Probleme anvertraut . Irgendwann wollte sie nichts mehr mit
mir zu tun haben , war irgendwie verletzt , meldete sich dann aber
wieder und begann eine neue , oberflächlichere Korrespondenz
mit mir . Dabei ging es immer mehr um ihre Kunst , nicht um meine ,
und ich verhalf ihr mit den Jahren zu einer Ausstellung in meiner Galerie.
Von dieser Ausstellung erfuhr ich eben erst durch meine Galeristin .
Es ist so, dass meine Kollegin R. unter der Störung DIS leidet und mir
seit Jahren Einladungen zu Ausstellungen schickt und nach mir fragt
, auf meine Antworten aber nie selbst antwortet . Sie redet sich damit
raus, dass diese "Vergesslichkeit" mit ihrer Krankheit zu begründen sei.
Im Sommer kam ich seltenerweise nach Berlin , wo ich vielleicht alle 6
Jahre mal hingefahren bin , also wirklich ganz selten . Da hatte sie so knapp Zeit,
dass ich mich voll hätte in ihren Zeitplan einschieben lassen müssen, um sie
zu treffen . Ich habe sie also nicht getroffen . Telefonieren geht auch ganz schlecht , früher hatte sie Angst
davor , heute hat sie dann auch total knapp Zeit .
Nun frage ich mich , ob sie allen Ernstes die 800 km, die sie zu meiner
Galerie mit ihren Arbeiten anreisen muss , hierherfährt , ohne sich mal richtig um
ein Treffen mit mir zu bemühen . Sie wird , alles nur von meiner Galeristin erfahren -
drei Tage vor der Vernissage eintreffen und so lange ganz in meiner Nähe wohnen -
der Ort ist ca. 30 km von hier entfernt .
Ich würde mich doch nur erniedrigen, wenn ich jetzt die Initiative ergreifen würde,
wo sie mir ja noch nicht mal Bescheid gegeben hat , oder ?
Ich hätte die Möglichkeit, sie wieder nicht zu treffen und mir einfach
nach der für mich sehr ungünstig gelegten Vernissage ihre Ausstellung anzusehen ,
da ich wie gesagt viel von ihrer Kunst halte .
Vielleicht noch eine Info : sie "war" lesbisch und lebt heute in einer längeren Beziehung
zu einem Mann , der auch zur Ausstellung mitkommt und den ich nicht kenne .
Eine Zeit lang hatte ich das Gefühl , sie hat Angst , sie würde mich zu attraktiv finden -
Promiskuität war auch ein Thema zwischen uns - und mich deshalb nicht sprechen/ sehen
wollen.

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Deirdre
Beitrag 13.Oct.2013 - 18:40
Beitrag #2


Satansbraten
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Liebe Pirola,

an Deiner Stelle würde es mir in dieser Situation am besten damit gehen, ihr eine kurze Mail zu schreiben, in der Du sagst, Du hättest von dieser Aussstellung gehört und würdest sie Dir sicherlich auch ansehen, allerdings aus Termingründen nicht unbedingt zur Vernissage. Du würdest Dich freuen, sie während Ihres Aufenthaltes hier zu treffen, und wenn sie auch Interessse hätte, solle sie Dir zwei oder drei Terminvorschläge machen.

Das empfände ich nicht als Anbiederung, weil es Deinem ehrlichen Interesse entspricht.

Viele Grüße
Deirdre
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lichterloh
Beitrag 13.Oct.2013 - 18:53
Beitrag #3


Gemüseputzi
****

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Hm. Schwierig.

Ich weiß nicht, wie vertraut du mit dem Krankheitsbild DIS bist. Eine Freundin von mir, die in der Nachbarstadt lebt, hat ebenfalls DIS, und mit ihr ist es so, dass sie damit einhergehend ein großes Problem mit persönlicher Nähe hat. Ich weiß, dass sie mit vertraut, sonst würden ihre Innenkinder nicht mit mir reden, aber die meisten Anfragen von mir nach persönlichen Treffen ignoriert sie. Das heißt, mittlerweile vertraut sie mir genug, um zu sagen: "Nein, das geht zur Zeit nicht, das ist mir zu viel Näher". Früher war ich auch oft verletzt deswegen, weil ich nicht wirklich Einblicke in das Krankheitsbild hatte. Den meisten Kontakt habe ich mit ihr wirklich per Internet, und wir sind da auch auf einem total intimen Level.

Eine andere Bekannte hat die DIS noch wesentlich ausgeprägter, allerdings ohne diese Sozialphobie.

Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, diese Frauen einfach sein zu lassen, wie sie sind. Das zu nehmen, was kommt, und "Vergesslichkeit" (wenn sie nicht besonders co-existent sind, kann man verdammt viel Zeit damit verschwenden, ihnen alles fünfzig Mal zu erklären - ich habe meine Telefonnummer der zweiten Bekannten in den letzten zwei Wochen einige Male gegeben. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ), Sozialphobien etc. nicht persönlich zu nehmen. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)


Wenn dir daran liegt, sie zu sehen, schreib sie an. Vielleicht will sie es, vielleicht nicht. Aus der Erfahrung mit meiner Freundin heraus weiß ich, dass es ihr wirklich leichter fällt, sich mit Menschen zu treffen, die sie und ihre Innenmenschen nicht so gut kennen. Die ihre Verzweiflung wegen des Viele-Seins nicht kennen. Zu große Nähe lässt sie auf Distanz gehen. ich nehme das nicht persönlich. Und sie schreibt auch manchmal Dinge wie "ich will auch mal Sex mit einer Frau haben", nur weiß ich da nie, ob das nicht grad der pubertierende Junge ist, der da schreibt. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Und da sie live noch nicht mal Umarmungen will, schlage ich ihr in der Hinsicht auch nichts vor.


Ich schreibe gerne noch mehr dazu, muss jetzt aber mal eben mein Kinder ins Bett bringen...
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Pirola
Beitrag 13.Oct.2013 - 19:10
Beitrag #4


Bekennende Urlesbe
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Hallo Deirdre , hallo Lichterloh ,

das ist sehr hilfreich, was ihr mir schreibt .
Das Krankheitsbild ist mir nämlich so gar nicht so bekannt , R. hat sich damit in den PNs bedeckt gehalten .
Und wenn ich Deirdres ansonsten ja sehr konstruktive Verhaltensweise an den Tag legen würde,
müsste ich damit rechnen , dass ich sozusagen versetzt werde, wenn ich die 30 km mit Tram, Zug und Bus
zurücklege . So jedoch wird es richtig klar, dass ich bei R. einfach keine "normalen" Massstäbe " ansetzen kann
und auch nicht verletzt sein muss .
Zum Glück hat mir meine Partnerin heute zugesagt , mit mir etwas später zur Vernisage zu fahren- ich selbst
habe keinen Führerschein und werde dann von ihr ganz bequem hinkutschiert .
Und dass wir später kommen , ist auch ganz günstig . Dann kann R. mich erstmal von Weitem sehen in der
Menschenmenge , die es hoffentlich dort geben wird , und sie ist nicht durch zuviel Nähe überfordert .

Es sind noch einige Wochen bis dahin . Vielleicht meldet sich R. ja noch bei mir .
Wäre es ratsam , einen Treffpunkt hier in der Stadt statt dort weiter weg auf dem Land zu vereinbaren, weil
ich dann nicht so einen Umstand habe, falls sie nicht kommt ?

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Hortensie
Beitrag 13.Oct.2013 - 21:03
Beitrag #5


"Jeck op Sticker"
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Hallo Pirola,
wenn es Dir mit der Teilnahme an der Vernissage wchtig ist, dann mache es so, wie Du es geplanst hast.

Ich würde mir die Ausstellung eher in Ruhe anschauen (ich mag Vernissagen, Premieren und so nicht besonders).
Ansonsten:
Sie, die Du R. nennst, kann nach unseren Maßstäben nicht beurteilt werden, weil Sie Lebnesumstände überlebt hat, die ihren Tribut in Form ihrer Erkrankung gefordert haben.
Warte doch einfach ab und bleibe so authentisch, wie möglich, wenn sie Kontakt mit Dir aufnimmt, aber es ist wahrscheinlich besser die Se+++++++ Komponente auszublenden (bedenke ihre Erkranung und deren Hauptursachen).
Herzliche Grüße
H.

Der Beitrag wurde von Hortensie bearbeitet: 14.Oct.2013 - 10:42
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lichterloh
Beitrag 13.Oct.2013 - 21:04
Beitrag #6


Gemüseputzi
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Das kommt wiederum sehr auf R. und euer Verhältnis an. Und wie viel Mühe du auf dich nehmen willst. Und wie enttäuscht du sein würdest, wenn deine Mühen nicht angemessen wertgeschätzt würden.

Bei meiner Freundin war es zum Beispiel ein Mal so, dass wir uns mal im Zoo treffen wollten, neben dem sie wohnt, weil ich ihr etwas für ihr Kind mitbringen wollte. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nichts von der DIS und habe mich ein wenig über ihr seltsames Verhalten gewundert. Sie selber war an dem Tag gar nicht richtig da, es gab ständig Wechsel, ich musste ihr hinterher sagen, was eigentlich los war. Ich kann sie viel besser einordnen, seit wir richtig über das Krankheitsbild kommunizieren können.

Meine andere Bekannte hat keine Sozialphobie, wird aber viel schneller zu ausflippenden Persönlichkeiten getriggert. Morgen Abend werde ich sie das erste Mal persönlich treffen (sie kommt aus meiner Heimatstadt und besucht gerade Verwandte) und bin sehr gespannt. Ich rechne aber auch durchaus mit dem Möglichkeit, dass es ihr zu viel wird und wir anderen dann halt ohne sie da sitzen.

Es ist immer blöd, sich zurückgewiesen zu fühlen oder das Gefühl zu haben, mehr in eine Freundschaft zu stecken als man bekommt. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Ich habe eine kunterbunte Sammlung von psychisch kranken Menschen, die ich meine Freunde nenne, und DIS ist wohl die krasseste dieser Störungen. Dennoch ist es nie einfach, solche Freundschaften zu führen. Am besten, egal, welche Krankheit das ist, ist es, die eigenen Erwartungen zu dämpfen. Auf Geben zu schalten, ohne sich selber zu verlieren.

Vielleicht hilft dir der Link etwas beim Einordnen - DIS ist schon sehr krass.

DIS
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Mausi
Beitrag 13.Oct.2013 - 21:36
Beitrag #7


Mama Maus
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Hm, ganz ehrlich, DIS hin oder her - wenn man schon so lange diese "Störung" hat, müsste man eigentlich, so man gewillt ist, damit leben gelernt haben (oder wenigstens es kompensieren können). (edit: und es funktioniert ja scheinbar glänzend, wenn es ums Berufliche geht - also bestehen da ja durchaus Ressourcen)

Nein, ich tue mich sehr, sehr schwer damit, psychische/psychiatrische Erkrankungen als Entschuldigungen für dauerhaftes und jahrelanges (!) Fehlverhalten zu sehen, daher meine obige Aussage (und ja, ich bin mit dem Wissen um die Einzelheiten der Diagnose vertraut und weiß um die Problematik sowie deren Herkunft).

Ich klammere die DIS jetzt einfach aus, Pirola, weil diese eben auch einfach als "Entschuldigung" herhalten kann um ein Vermeidungsverhalten zu zelebrieren (gegen dass man dann ja nicht angehen muss (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ).

An Deiner Stelle würde ich den Kontakt wohl lassen, einfach auch, weil er ja sowieso schon abgeflacht und nur noch von Deiner Seite aus existiert.
Ich würde sie nicht ansprechen, würde mir die Ausstellung aber anschauen (nicht an Eröffnung oder so) - wenn sich dann ein zufälliges Treffen ergibt, schön, wenn nicht, nicht.

Direkt darauf ansprechen würde ich sie darauf nicht. Ich würde es wohl so interpretieren (mit dem Hinergrund der gemeinsamen, von Dir beschriebenen, Vergangenheit), dass sie kein so großes Interesse mehr an mir (als Person) hätte und würde mir dann eben überlegen, ob ich das wirklich wollte - eine Freundschaft, die wohl keine mehr ist - in der ich als Person nicht präsent bin (oder von Interesse).

Der Beitrag wurde von Mausi bearbeitet: 13.Oct.2013 - 21:39
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Herzfilz
Beitrag 13.Oct.2013 - 23:25
Beitrag #8


Naschkatze
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ZITAT(Pirola @ 13.Oct.2013 - 12:16) *
Sie wird , alles nur von meiner Galeristin erfahren -
drei Tage vor der Vernissage eintreffen und so lange ganz in meiner Nähe wohnen -
der Ort ist ca. 30 km von hier entfernt .
Ich würde mich doch nur erniedrigen, wenn ich jetzt die Initiative ergreifen würde,
wo sie mir ja noch nicht mal Bescheid gegeben hat , oder ?
Ich hätte die Möglichkeit, sie wieder nicht zu treffen und mir einfach
nach der für mich sehr ungünstig gelegten Vernissage ihre Ausstellung anzusehen ,
da ich wie gesagt viel von ihrer Kunst halte .
Vielleicht noch eine Info : sie "war" lesbisch und lebt heute in einer längeren Beziehung
zu einem Mann , der auch zur Ausstellung mitkommt und den ich nicht kenne .
Eine Zeit lang hatte ich das Gefühl , sie hat Angst , sie würde mich zu attraktiv finden -
Promiskuität war auch ein Thema zwischen uns - und mich deshalb nicht sprechen/ sehen
wollen.

Ich lasse die DIS-Geschichte mal beiseite, weil ich den Eindruck habe, dass sich hier zwei Dinge überschneiden, die tatsächlich nichts mit ihr zu tun haben.

Also erstens, einen rein privaten Kontakt würde ich an deiner Stelle in einer Situation wie der von dir geschilderten tatsächlich nicht suchen wollen.

Aber gleichwohl fände ich nicht, dass du dich erniedrigst, wenn du zu dieser Vernissage erscheinst, wenn du das möchtest und das etwas ist, das du für dich, wegen deines Interesses an dieser Frau, und deiner Wertschätzung ihrer Kunst, selber tun möchtest. Das wäre ja dann etwas, das du für dich tust und nicht für sie. Und sie hätte es in der Hand, ob sie mit dir kurz anstößt und Smalltalk macht oder ob ihr im Hinterzimmer nach der Frage suchen geht, deren Antwort 42 war. Ich sehe in dem Zusammenhang tatsächlich nicht, inwiefern du dich erniedrigen würdest, tätest du etwas, das du tun möchtest. Sie ist halt eine Kollegin von dir, die nicht verpflichtet ist, dich über ihre Karriere-Schritte zu informieren, und du bist eine Kollegin von ihr, die nicht verpflichtet ist, sie bei allem zu pushen, was sie macht. Aber wie jeder andere Mensch darfst du zu ihrer Vernissage erscheinen, wenn du das möchtest. Erst recht wenn sie in einer Galerie stattfindet, in der auch deine Werke üblicherweise ausgestellt werden.

Das andere finde ich komplizierter. Aber auch da würde ich sagen, das ist alles eindeutig nicht .dein. Problem, sondern wenn überhaupt, dann ihres. Wenn sie Angst vor deiner Attraktivität bzw deren möglichen Auswirkungen auf ihr Beziehungsleben hat, lass ihr diese Angst, mach sie nicht zu deiner eigenen. An deiner Stelle fände ich es, glaube ich, sogar total spannend, ihren jetzigen Partner kennenzulernen, und würde mir die Gelegenheit schon aus rein persönlicher Neugier (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) ungern entgehen lassen.

Ich war in meinem Leben noch nicht bei vielen Vernissagen, aber bei denen, bei denen ich war, hatte ich den Eindruck, dass es den Künstler_innen dort viel mehr um das soziale Ereignis, das Netzwerken gehe als um die ausgestellten Werke. Und um die sozialen Kontakte, die mit all dem einhergehen und ohne deren Pflege wir alle noch so unendlich viel ärmer und elender wären, als wir eh schon sind. Mir schien, all das würde da gepflegt, und dafür wären Vernissagen in der Kunst-Szene vor allem gut, und wichtig. Das ist natürlich eine totale Outsiderinnen-Perspektive, denn ich bin selbst keine Künstlerin (zumindest behaupte ich das (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ). Aber wenn du mit ihr etwas anfangen können solltest, leihe ich sie dir gerne für einen Abend aus.

Der Beitrag wurde von Herzfilz bearbeitet: 13.Oct.2013 - 23:31
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Nola
Beitrag 14.Oct.2013 - 07:49
Beitrag #9


Naschkatze
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Hallo
ich möchte gern ein paar Gedanken , welche mir zu dem Thema durch den Kopf gehen , aufschreiben

Diese Frau , liebe Pirola
hat eine sehr schwierige und sehr schwere Psychische Erkrankung
die Dinge , welche sie tut , macht sie mit Sicherheit nicht um jemanden zu
ärgern oder schaden

Die Erkrankung entsteht durch ein extremes Trauma in der Kindheit,
sei es schwerster Missbrauch , extreme Vernachlässigung und noch
andreren Dingen , auf welche ich jetzt nicht eingehen möchte

diese Erkrangung kann man nicht einfach beiseite schieben,
denn sie macht den Menschen aus
das Besondere daran , diese Personen sind sind allein in ihrem inneren
es gibt Fälle , da leben bis zu 36 Personen in dem Menschen
und jeder dieser Personen kommt immer mal zum vorschein,
das heißt z.B.
ihre telefoniert miteinander und plötzlich verändert sich die Stimme , tiefer oder höher
andere Wortwahl
könntest du sie sehen , würde dir auffallen :
ein verändertes Gesicht / Mimik
es gibt Menschen , da verändert sich gar die Augenfarbe
jeder dieser Inneren hat eine eigene Persönlichkeit,
was die Kommunikation mit außestehenden mitunter extrem schwierig macht

das alles ist also mehr als schwierig

ich weiß nicht in wie weit dir meine Zeilen helfen

LG Nola

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lichterloh
Beitrag 14.Oct.2013 - 08:11
Beitrag #10


Gemüseputzi
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ZITAT
Aber gleichwohl fände ich nicht, dass du dich erniedrigst, wenn du zu dieser Vernissage erscheinst, wenn du das möchtest und das etwas ist, das du für dich, wegen deines Interesses an dieser Frau, und deiner Wertschätzung ihrer Kunst, selber tun möchtest. Das wäre ja dann etwas, das du für dich tust und nicht für sie. Und sie hätte es in der Hand, ob sie mit dir kurz anstößt und Smalltalk macht oder ob ihr im Hinterzimmer nach der Frage suchen geht, deren Antwort 42 war. Ich sehe in dem Zusammenhang tatsächlich nicht, inwiefern du dich erniedrigen würdest, tätest du etwas, das du tun möchtest. Sie ist halt eine Kollegin von dir, die nicht verpflichtet ist, dich über ihre Karriere-Schritte zu informieren, und du bist eine Kollegin von ihr, die nicht verpflichtet ist, sie bei allem zu pushen, was sie macht. Aber wie jeder andere Mensch darfst du zu ihrer Vernissage erscheinen, wenn du das möchtest. Erst recht wenn sie in einer Galerie stattfindet, in der auch deine Werke üblicherweise ausgestellt werden.


Ja, da stimme ich zu. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Das andere Thema ist eben die DIS und der Umgang damit. Nola hat teilweise Recht - nur 36, das ist ein bisschen zu einfach. Meine Bekannte hat über 200 Teilpersönlichkeiten, die teilweise "spezialisiert" sind, also nur für ganz bestimmte Lebensbereiche auftauchen. Und es kann passieren, dass mich da auf ein Mal eine total aggressive Siebzehnjährige anfaucht, die nur wieder nach hinten geht, weil die Teenagertochter der Mutter in die Küche kommt. Es ist sehr kompliziert, und da die meisten Personen mit DIS verdammt gut im Kompensieren und Verschleiern sind, kann man nicht immer die einzelnen Innenpersonen unterscheiden. Meine Freundin wusste bis vor einigen Jahren nicht, was mit ihr los ist, sie dachte eher an Borderline oder eine Bipolarität. So gut kann man kompensieren. Und "Stimmungsschwankungen" hat jeder Mensch - wenn man auf ein Mal als Fünfjährige bei Aldi an der Kasse steht, spielt man halt erwachsen und bekommt das irgendwie hin, ohne dass Außenstehende das groß registrieren. Also, dass die kindliche Sprache nicht gespielt ist und die Person nicht einfach nur spinnt. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Es kommt echt auf die Ausprägung an. Es gibt auch DISler mit drei Innenpersonen, und das war es, ist aber eher selten, wobei... Achtung! TRIGGER! deshalb mache ich den Text weiß! ...von organisierten Täterringen meist vom Babyalter beginnend an auf eine völlige Abspaltung der Persönlichkeiten hingearbeitet wird. Diese Menschen legen es bewusst drauf an, dass Kinder nach außen hin fröhlich sind, funktionieren und keinerlei Erinnerung an den schweren Missbrauch haben. Daher kommt diese DIS-typische Vergesslichkeit. Therapien zielen meist auf Co-Bewusstsein hin - wenn mir ein Innenkind oder der fünfzigjährige Klugscheißer bei meiner Freundin zu viel wird, sage ich auch: "Geh mir mal bitte kurz die XXX holen." Das muss man aber wissen, und diese Leute müssen einem vertrauen können.

Der Beitrag wurde von lichterloh bearbeitet: 14.Oct.2013 - 08:12
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Pirola
Beitrag 14.Oct.2013 - 15:37
Beitrag #11


Bekennende Urlesbe
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Vielen Dank für diese vielen Stellungnahmen .
Damit hatte ich gar nicht gerechnet . Ich muss sagen,
ich bin richtig froh, dass R. mir nicht mehr so viel bedeutet wie in unser Chat-Zeit .
Und ich tendiere dazu , mich weiterhin für ihre Kunst , möglichst aber nicht für sie als Mensch zu interessieren.
Ich habe immer noch vor , die Vernissage zu besuchen .Meine Freundin kommt ja mit , und so ist es gleichzeitig eine Art Sonntagsausflug .

Zitat von Herzfilz :
ZITAT
denn ich bin selbst keine Künstlerin (zumindest behaupte ich das wink.gif

Das ist mir ja so sympathisch !
Alle Welt behauptet ja heutzutage das Gegenteil .
Hinz und Kunz kann ausstellen und verdient auch noch dran - im Gegensatz zu mir und vielen anderen KollegInnen.
Wer da die Ausnahme in der Selbstdarstellung macht , ist sicher noch am ehesten fähig .

Nochmal zur Diagnose : ich habe auch damals in diesem Psychoforum nie gross nachgelesen , was alles unter DIS fällt .
Ich bin selbst auf andere Weise geschädigt genug . Wir sind es doch fast alle irgendwie.
Und es ist gefährlich , sich zurückzunehmen , damit eine besonders stark Beeinträchtigte nicht leiden muss.

Wie lichterloh stosse ich aber auch immer auf psychisch labile Menschen , und die sogenannten Stabilen , die interessieren
mich nicht genug .

Nun haben wir ja alle die Möglichkeit , Therapie zu machen , und ich tendiere deshalb schon dazu , mehr Verantwortlichkeit
für das soziale Verhalten meines Umfeldes zu erwarten .
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Mausi
Beitrag 14.Oct.2013 - 20:54
Beitrag #12


Mama Maus
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Deine ,für Dich gefundene, Lösung finde ich gut! Und auch, dass Deine Freundin mit geht - so geht es (auch für Dich) um die Sache selbst und nicht um die soziale Verwicklung.
Und ich denke, wenn Du sie sehen solltest, wirst Du für Dich auch merken, ob und wenn ja wie wichtig sie Dir noch ist. Vielleicht ist es auch "nur" noch die Erinnerung, die Dich an eine Freundschaft glauben lässt.

Der Beitrag wurde von Mausi bearbeitet: 14.Oct.2013 - 20:55
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Pirola
Beitrag 15.Oct.2013 - 17:23
Beitrag #13


Bekennende Urlesbe
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Sie hat mir gemailt !
So konnte ich nun doch nachfragen , ob wir uns auch vor der Vernissage treffen .
Aber ich hab quasi fest zugesagt, dass ich zur Vernissage komme .
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Riva
Beitrag 27.Oct.2013 - 09:23
Beitrag #14


Fürstin Pückler
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ZITAT(Pirola @ 13.Oct.2013 - 20:10) *
Hallo Deirdre , hallo Lichterloh ,

das ist sehr hilfreich, was ihr mir schreibt .
Das Krankheitsbild ist mir nämlich so gar nicht so bekannt , R. hat sich damit in den PNs bedeckt gehalten .
Und wenn ich Deirdres ansonsten ja sehr konstruktive Verhaltensweise an den Tag legen würde,
müsste ich damit rechnen , dass ich sozusagen versetzt werde, wenn ich die 30 km mit Tram, Zug und Bus
zurücklege . So jedoch wird es richtig klar, dass ich bei R. einfach keine "normalen" Massstäbe " ansetzen kann
und auch nicht verletzt sein muss .
Zum Glück hat mir meine Partnerin heute zugesagt , mit mir etwas später zur Vernisage zu fahren- ich selbst
habe keinen Führerschein und werde dann von ihr ganz bequem hinkutschiert .
Und dass wir später kommen , ist auch ganz günstig . Dann kann R. mich erstmal von Weitem sehen in der
Menschenmenge , die es hoffentlich dort geben wird , und sie ist nicht durch zuviel Nähe überfordert .

Es sind noch einige Wochen bis dahin . Vielleicht meldet sich R. ja noch bei mir .
Wäre es ratsam , einen Treffpunkt hier in der Stadt statt dort weiter weg auf dem Land zu vereinbaren, weil
ich dann nicht so einen Umstand habe, falls sie nicht kommt ?



Hallo liebe Pirola,
mir ist nicht ganz klar, was für eine Art Beziehung dich denn mit dieser Frau verbindet und was du dir von ihr wünschst. Hattet ihr "was" miteinander? Geht es um Liebe, eine Liebesbeziehung, eine Affaire, S*x?
Das wird aus dem, was du schreibst nicht so richtig klar....

Du schreibst, du hast dich mit ihrer Erkrankung nicht/wenig auseinandergesetzt. Es klingt, als gehe es in deinem Erleben sehr um dich und wenig um sie. (Das soll kein Vorwurf sein, überhaupt nicht, das wird seine guten Gründe haben. Ich kann mir nur vorstellen, dass das vielleicht etwas ist, was sie auf Abstand gehen lässt)

Du könntest sie vielleicht fragen, was die Krankkheit für sie bedeutet und was sie verändert. Oder etwas darüber lesen. Es gibt einige Literatur zu dem Thema

Ich habe eine Freundin mit dieser Erkrankung, eine andere mit einem Borderline Syndrom, eine weitere hat eine schwere Essstörung. Es sind Freundschaften, keine Liebesbeziehungen, das ist vielleicht nochmal ein Unterschied, aber es hat mir in diesen Freundschaften sehr sehr geholfen viel zu diesen Krankkheitsbildern zu lesen, mich zhu informieren und auch mit diesen Freundinnen über ihre Erkrankungen zu sprechen. Zu verstehen, was eine Krankkheit für Symptome und Schwierigkeiten mit sich bringt und was sie so für Auswirkungen auf Beziehungen hat, habe ich als sehr befreiend und hilfreich empfunden.
Liebe Grüße
Riva
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Pirola
Beitrag 27.Oct.2013 - 10:29
Beitrag #15


Bekennende Urlesbe
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Hallo Riva ,
ich hatte die Frau in meinem Studium ( in den Achzigern) nie kennenlernen können und bin dann 800km weit weg gezogen .
Habe sie dann in einem Internetforum wiedererkannt . Wir haben ca. 1 Jahr lang sehr intensiv gemailt und gechattet.
Aber so ein virtueller Kontakt ist für mich keine Grundlage für eine Freundinnenschaft . Sie hat es wohl so gesehen , ich aber nicht .
Danach hat sich unser Kontakt nur noch auf berufliche Themen beschränkt .
Ich habe sie übrigens nochmal angemailt und gefragt , ob sie wolle, dass ich zur Vernissage käme, dass ich das nochmal von ihr bestätigt haben wolle,
weil mir der Weg und die Umstände sonst zu viel seien.
Nu hat sie es nochmal ausdrücklich bestätigt .
Eigentlich ist es jetzt kein Problem mehr für mich .
Das liegt daran, dass mir inzwischen klargeworden ist , wie wenig ich noch erwarte .Damit meine ich sowohl freundschaftliches als auch berufliches Interesse.
Würde sie in meiner Umgebung leben, sähe es wahrscheinlich etwas anders aus.
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Pirola
Beitrag 04.Nov.2013 - 18:19
Beitrag #16


Bekennende Urlesbe
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Ich möchte Euch nochmal mitteilen, wie es mir nun eine knappe Woche vor der Vernissage geht.
In den Herbstferien hatte ich endlich genügend Zeit , mich mit meiner Partnerin zu beraten und heute
habe ich noch einen guten Bekannten gefragt , der damals oft dabei war, wenn ich R.
gemailt habe .
Da die Frau sich so gut wie nie und nur absolut oberflächlich nach meinen Arbeiten erkundigt hat ( während ich andersrum seitenweise Texte über ihre Bilder verfasste, wovon sie gar nicht mehr genug bekommen konnte ) , sich auch nie irgendwie
revangiert hat für meine langjährige Vermittlung an meine Galerie und mich in die knappesten Zeitlücken einpressen will, die ihr angeblich
nur zur Verfügung stehen , da sie immer nur selbst im Mittelpunkt sein muss, tut sie mir absolut nicht
gut . Ich habe erst jetzt gemerkt, dass ich wahnsinnig wütend auf sie und ja eigentlich auf mich selbst bin . Ich will mit solchen Menschen ganz allgemein nichts mehr zu tun haben .
Erst als ich mich zu dieser Entscheidung durchgerungen habe, konnte ich richtig aufatmen .
Wir werden nicht zur Vernissage fahren .

Es geht um das Selbstachtungsgefühl . Das Thema war nicht die Krankheit DIS , sondern was frau sich
alles bieten lässt und eben in Zukunft dort einen Schlussstrich ziehen sollte .

Der Beitrag wurde von Pirola bearbeitet: 04.Nov.2013 - 18:26
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Mausi
Beitrag 05.Nov.2013 - 23:11
Beitrag #17


Mama Maus
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Sehr gut!

Das meinte ich mit: "Die Dis hat damit wenig zu tun!"

Aber somit ist eine Freundschaft für Dich entzaubert, die Dich vorher noch belastete - herzlichen Glückwunsch dazu!
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Riva
Beitrag 17.Nov.2013 - 15:10
Beitrag #18


Fürstin Pückler
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ZITAT(Pirola @ 04.Nov.2013 - 18:19) *
Ich möchte Euch nochmal mitteilen, wie es mir nun eine knappe Woche vor der Vernissage geht.
In den Herbstferien hatte ich endlich genügend Zeit , mich mit meiner Partnerin zu beraten und heute
habe ich noch einen guten Bekannten gefragt , der damals oft dabei war, wenn ich R.
gemailt habe .
Da die Frau sich so gut wie nie und nur absolut oberflächlich nach meinen Arbeiten erkundigt hat ( während ich andersrum seitenweise Texte über ihre Bilder verfasste, wovon sie gar nicht mehr genug bekommen konnte ) , sich auch nie irgendwie
revangiert hat für meine langjährige Vermittlung an meine Galerie und mich in die knappesten Zeitlücken einpressen will, die ihr angeblich
nur zur Verfügung stehen , da sie immer nur selbst im Mittelpunkt sein muss, tut sie mir absolut nicht
gut . Ich habe erst jetzt gemerkt, dass ich wahnsinnig wütend auf sie und ja eigentlich auf mich selbst bin . Ich will mit solchen Menschen ganz allgemein nichts mehr zu tun haben .
Erst als ich mich zu dieser Entscheidung durchgerungen habe, konnte ich richtig aufatmen .
Wir werden nicht zur Vernissage fahren .

Es geht um das Selbstachtungsgefühl . Das Thema war nicht die Krankheit DIS , sondern was frau sich
alles bieten lässt und eben in Zukunft dort einen Schlussstrich ziehen sollte .



Liebe Pirola,

das klingt wirklich richtig gut. herzlichen Glückwunsch zu deiner Klarheit und Konsequenz (IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif)
Ich hab ja auch eine Freundin mit DIS und empfinde die Beziehung zwar schon als Freundschaft, kann aber ganz ähnliche Dinge, wie du berichten und kann mir keine ganz enge, ganz nahe Freundschaft mit dieser Freundin vorstellen.
Ich hab einiges zu dem Thema gelesen und auch viel mit einer Freundin, die Psychotherapeutin ist und auch Erfahrung mit traumatisierten Patienten hat, über das Krankheitsbild geredet...
Sie meinte, dass traumatisierte Menschen (und meist ist ja ein Trauma Ursache einer DIS) sehr oft voll und ganz mit sich selbst beschäftigt sind. Es gehe ganz viel darum, sich ständig stabilisieren zu müssen, um irgendwie zurechtzukommen und das gehe wohl nur, wenn man sich ganz viel um sich selbst dreht und "narzisstisch" sich sehr viel mit sich selbst beschäftigt.
Mir hat das damals sehr geholfen, das Verhalten dieser Freundin (die deshalb ja kein schlechter Mensch ist) einordnen zu können und nicht persönlich zu nehmen.
Aber auch dabei, für mich meine Konsequenzen zu ziehen. Eine wirklich enge Freundschaft, die wir am Anfang hatten, hätte mich auf die Dauer zu viel Kraft gekostet. Mit dem oben beschriebenen Wissen konnte ich dann gut, so wie du, einen Schlussstrich unter die ganz enge Freundschaft ziehen und trotzdem eine -distanziertere- Freundschaft aufrechterhalten.

Erleichternd kommt hinzu, dass ich nie in diese Frau verliebt war und da auch nie etwas lief- es war tatsächlich nur eine Freundschaft.
Und bei dir? Warst du mal in diese Künstlerin verliebt?
Liebe Grüße
Riva

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Pirola
Beitrag 17.Nov.2013 - 16:02
Beitrag #19


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Nein , ich war nicht verliebt . Und ich möchte im Nachhinein nochmal betonen , dass ich selbst und eigentlich alle Menschen meines nahen
Umfeldes in irgendeiner Weise traumatisiert wurden und dass es gefährlich ist , diese Leute damit zu entschuldigen und aus der Verantwortung
zu entlassen , die auch sie für ihr Verhalten tragen . Schliesslich bewegen sie sich ganz unter uns und wir sind betroffen und sie lösen Verletzungen in uns aus und sie tun aber so , als sei das alles selbstverständlich . Was anderes wäre es, wenn sie sich z.B. stationär behandeln lassen würden .
Da wären sie in einem Schutzraum , in dem sie sich auch mehr leisten könnten .
Warum sollte nur ich mich und mein Verhalten täglich in Frage stellen ?
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