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Beitrag
#1
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Vorkosterin ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3 Userin seit: 22.12.2013 Userinnen-Nr.: 8.810 ![]() |
Liebe Forumsnutzerinnen,
erst einmal vielen Dank an die Macherinnen und natürlich Schreiberinnen in diesem Forum. Ich lese hier schon eine Weile mit und bin sehr angetan vom wertschätzenden Umgangston und den reflektierten Beiträgen. Das ist mir so noch nirgendwo begegnet. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir auch so Kluges zu sagen habt, auch wenn mein Anliegen nicht neu ist ;-) Es geht um Trennung :-( Vor ein paar Tagen hat meine Freundin beschlossen, die Beziehung zu beenden. Wir führten eine dreijährige Fernbeziehung über mehrere hundert Kilometer. Obwohl es sehr schnell sehr hakelig zwischen uns wurde, unsere Muster dummerweise sehr gut ineinanderpassten und eine Trennung immer wieder Thema war - auch von meiner Seite - bin ich nun trotzdem ziemlich fertig. Ich versuche mich deshalb daran festzuhalten, dass es ein paar Dinge gab, die mir sehr zugesetzt haben; vielleicht hilft mir das ja zur Distanzierung. Bis zum Schluss habe ich einiges nicht verstanden - und da bitte ich Euch um Eure Einschätzung, ob das evtl. auch meiner Geschichte geschuldet ist, dass ich da so empfindsam war und nicht anders als verletzt reagieren konnte. Meinen Freundinnen habe ich diese Aspekte noch nicht erzählt, deshalb hätte ich gerne hier ein paar Meinungen. 1. ist es sehr häufig passiert (allerdings am Anfang überhaupt nicht), dass meine Freundin mich unterbrochen hat, selbst wenn sie mich gebeten hatte etwas zu erzählen. Das konnte auch mehrmals hintereinander geschehen, vor allem bei Spaziergängen. Irgendwann konnte ich nicht mehr anders als dies als abnehmendes Interesse an meinen Beiträgen/meiner Person zu sehen. Entsprechend habe ich reagiert: Nicht mehr weitergesprochen, mich beschwert, sauer geworden, gezeigt, dass mich das sehr verletzt. Immer wieder habe ich es aber auch geschafft, nicht gekränkt zu sein. Sie sagte dazu, sie sei leicht ablenkbar, habe ADHS (sie ist Therapeutin) und könne das nicht abstellen, ich müsse wohl damit leben. Ehrlich gesagt, war mir das zu wenig an Erklärung. Denn ich weiß, dass sie es bei Menschen, die sie nicht so gut kennt, auch nicht macht; auch nicht bei Respektspersonen. Was meint ihr dazu? (Meine "passende" Biographie: Eine egozentrische Mutter, die mich vollgetextet hat und bei der ich als eigenständiges Wesen nicht vorkam). 2. gab es eine durchgehende Geschichte von Aggression und Abwertung mir gegenüber, manchmal aus dem blauen Dunst heraus und ohne dass ich darauf gefasst war. Oft bezog sich dies auf mein Leben, meine beruflichen Entscheidungen oder auch sonstige privaten Dinge, oft aber auch auf die Beziehung. Ich habe dann immer fieberhaft gesucht, ob ich irgendwas gesagt hatte, was sie über Umwege doch gekränkt haben könnte - und stellte dann irgendwann fest, dass sie die Dinge über mehrere Brücken hinweg tatsächlich auf sich bezog. Beispiel: Ich erzählte stolz, dass ich (selbständig und Auftstockerin) es endlich mal geschafft hätte, die Anfrage einer Neukundin abzulehnen, weil diese schon am Telefon sagte, es stehe nicht soviel Budget zur Verfügung. Für mich war das sehr wichtig, weil ich mittlerweile weiß, dass diese zeitraubenden Jobs für gerade mal 100 bis 200 Euro nicht gerade gut fürs Selbstbewusstsein sind und ich dann immer "billiger" werde. Meine Freundin kommentierte dies nicht nur mit Unverständnis, sondern ihrem typisch verächtlichen Ton, den sie in solchen Momenten hatte. Immer wieder fühlte ich mich in meinem vertrauensvollen Erzählen ausgebremst und abgewertet. Für sie zählte, so hat sie mir auch bestätigt: Ich lehne Aufträge ab, komme dadurch nicht aus dem ALG II heraus, und kann deshalb nicht sorglos zu ihr umziehen. Sie nannte das "Angst, dass da sowieso nichts draus wird". Wie meine Freundin jetzt vor ein paar Tagen sagte, habe diese Aggression aber auch mit der Fernbeziehung an sich zu tun gehabt. Sie habe festgestellt, dass es immer "zu wenig" für sie gewesen sei und sie deshalb wahrscheinlich so reagiert habe. Allerdings weiß ich das seit Anbeginn, dass sie da eine Verlustangst-Geschichte hat. Für mich reicht auch diese Erklärung nicht. Warum muss man dann aggressiv sein? So stößt man doch Menschen nur weg? Letztlich habe ich wegen dieser Abwertungen immer mehr gezögert, den Umzug in Angriff zu nehmen. Also eine typische Pattsituation. Ich freue mich über Inputs von Euch und bin sehr gespannt auf Eure Meinungen. Keine Sorge über Mega-Posts, Ende Januar werde ich auch nochmal eine Therapie beginnen, um das alles zu verarbeiten und mich selbst wieder zu versorgen. Das war übrigens auch ein Thema in den letzten Monaten: Ich solle doch endlich mal eine Therapie machen, meinte sie, um meine wunden Punkte zu bearbeiten. Dass ich mich damit nicht an meine Stadt binden wollte, weil ich ja immer auf dem Sprung zu ihr war, zählte für sie nicht. Selbst in den Paartherapiestunden, die wir uns gönnten, meinte sie, ich hätte ja hier anfangen und bei ihr weitermachen können. Interessanterweise verstand unsere Therapeutin (also eine Kollegin von ihr) sofort, dass ich mich nicht noch mehr binden wollte. – Also, auch hier: Zwei Sichtweisen, die sich auch ohne Emotionen betrachten lassen können? Was meint Ihr? Vielen Dank jetzt schon für Eure Mühe! Thymian |
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Beitrag
#2
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Validating Beiträge: 1.332 Userin seit: 16.02.2006 Userinnen-Nr.: 2.620 ![]() |
hallo hier und vielen dank -
so wie du das alles geschrieben hast, klingen alle "verhakungen" zwischen euch ziemlich schlüssig - und ich hab den eindruck, deine fragen beziehen sich letztlich darauf, wie es "trotzdem" sein kann... eine weiß, dass die andere aussprechen möchte .... und hat eine erklärung dafür, dass sie das nicht hinkriegt - die erscheint dir nicht ausreichendm, zumal du wahrnimmst, dass mit anderen personen durchaus geht, was mit dir nicht zu machen ist.... das nimmst du als kränkung warh - und mir ginge das wahrscheinlich auch so.... die aggressionsgeschichte erscheint mir nach deiner schilderung auch nachvollziehbar - und erscheint mir auch der schlüssel für die trennung zu sein- warum jemand letztlich aggressiv reagiert - das sind letztlich auch impulse, die in einer nahen beziehung meiner ansicht nach nicht ständig kontrollierbar sind - wenn ich ständig das gefühl habe, zu wenig zu bekommen... weniger im hier und jetzt bin, als in dem was sein wird... wenn dann mal eine umgezogen ist.... dann werde ich das sicher auch an der person "auslassen" , mit der das im weiteren sinne zu tun hat letztlich konnte sich keine so richtig und aus vollem herzen für die andere entscheiden - ich wünsche dir, dass du für das beste aus der zeit dankbar sein kannst und auf der anderen seite scheint es ja auch einen teil zu geben, der erleichtert ist, oder? es ist kränkend, wenn dann die andere diejenige ist, die letztlich die konsequenz zieht, aber bei mir kommt an, dass das alles "gerade nochmal gut gegangen ist" nach spass, freude, gemeinsamem lachen, lust und leichtigkeit klingt das alles nicht - und das wünsche ich jeder im engen kontakt mit anderen - |
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Beitrag
#3
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Vorkosterin ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3 Userin seit: 22.12.2013 Userinnen-Nr.: 8.810 ![]() |
Hallo pfefferkorn,
vielen Dank für Deine Zeit und Deine Antwort. Nein, ich bin nicht erleichtert, sondern sehr traurig, dass sich solch ein Thema nur mit einer Trennung lösen lässt. Wie gesagt, es war eine Art Patt-Situation: Die Aggressionen haben mich erschreckt und meine anfängliche Leichtigkeit und Freude, in ihre Stadt zu ziehen, machte Befürchtungen Platz, dann womöglich mit einer abwertenden Partnerin zusammenzuleben. Dieser Zusammenhang wurde für sie erst jetzt so klar. Weißt Du, ich bekam ja auch zu wenig - nämlich, wenn wir zusammen waren. Dann kamen die Abwertungen manchmal schon am ersten Abend. Aber ich habe deswegen ja auch nicht um mich gehauen. Ich mag Dir folgen, dass Aggression aus Frustration nicht immer kontrollierbar ist - aber reden muss man doch darüber? Und die, die aggressiv ist, muss doch schauen, was eigentlich darunter liegt...? Aber der Gedanke mit dem 'Hier und Jetzt' hilft mir sehr, danke. Ich war sehr im Hier und Jetzt und habe mich an jedem Treffen und jedem Telefonat gefreut, und deshalb war die Fernbeziehung für mich wohl auch leichter tragbar. Sie sagt, sie habe immer weniger Lust auf Telefon gehabt, weil es nur ein "billiger Ersatz" sei. Deinem letzten Satz stimme ich voll zu. Und das gab es auf jeden Fall auch, Gott sei Dank. Aber ich beruhige mich halt gerade mit den Sachen, die nicht so gut liefen. Und so sind diese hier zu lesen. Schöne Feiertage! Thymian |
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Beitrag
#4
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Validating Beiträge: 1.332 Userin seit: 16.02.2006 Userinnen-Nr.: 2.620 ![]() |
ganz impulsiv denke ich ... schade, dass du nicht um dich gehauen hast, als du abgewertet wurdest... und meinte natürlich, dass ich es schade finde, dass ich es in ähnlichen situationen nicht getan habe - um eine andere nicht bloszustellen, um des lieben friedens willen etc...
und: keine "muss" irgendetwas reflektieren, mag sein, dass das dein anspruch ist, aber von "müssen" kann keine rede sein, und warum gerade bei aggressionen? mjanchmal wünschte ich, ich würde mal gucken, warum ich so aggressionsgehemmt bin :-) kann es sein, dass für deine liebste der ausdruck "unberechenbar" dir gegenüber zutrifft? das klingt für mich ein bisschen an, mag aber projektion sein... |
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Beitrag
#5
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 532 Userin seit: 11.03.2009 Userinnen-Nr.: 6.616 ![]() |
Das mit dem Unterbrechen sehe ich als eine gebräuchliche Gesprächskultur. Man kreist umeinander, hat plötzliche Einfälle, und findet sich im Gespräch immer wieder, auch zum roten Faden findet das Gespräch zurück. Es gibt Gegenden und Gesellschaftssegmente in Deutschland, in denen das Unterbrechen einfach dazugehört. Dort wird es nicht als Geringschätzung oder Kränkung erfahren, sondern als lebendiges, gemeinsames Übersprudeln.
Ich finde es sehr anstrengend, mit jemandem intensiv zu reden, der diesen Gesprächsstil nicht gewohnt ist, sich sogar daran stört ... Der Beitrag wurde von Deirdre bearbeitet: 27.Dec.2013 - 09:37 |
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Beitrag
#6
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 281 Userin seit: 13.10.2012 Userinnen-Nr.: 8.360 ![]() |
Hallo!
ZITAT Das mit dem Unterbrechen sehe ich als eine gebräuchliche Gesprächskultur. Man kreist umeinander, hat plötzliche Einfälle, und findet sich im Gespräch immer wieder, auch zum roten Faden findet das Gespräch zurück. Ich stimme dem zu! Wobei es der jeweiligen Situation anzufühlen ist, ob der/die andere Person einen unterbricht, weil sie z.B. einen Einfall hat oder sich gefühlsmäßig äußert oder aber einfach z.B. abgelenkt ist und deshalb ständig unterbricht. Das Nicht-unterbrechen als Verhaltenskodex ist ein Gräuel, da es sich hier um reine Höflichkeit handelt (ausreden lassen!) und das kann alle Emotion im Keim ersticken! Veronika |
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Beitrag
#7
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Bekennende Urlesbe ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.029 Userin seit: 02.01.2012 Userinnen-Nr.: 8.090 ![]() |
Mir kommt die Art , immer zu argumentieren , dass etwas aus den und den Ängsten und vergangenen Erfahrungen resultiert ,
sehr bekannt vor , denn ich habe das selbst mal drauf gehabt , und das war in der schwierigesten Zeit meiner Partnerinnenschaft und hat zu nichts , aber auch gar nichts geführt . Bis wir begonnen haben , auf einer neuen Ebene zu diskutieren : was will ich , was willst Du und wie können wir uns in der Mitte treffen bzw. wie sieht dann der machbare Kompromiss aus ? Auf Deine Situation übertragen hätte das geheissen , dass Ihr z.B. darüber gesprochen hättet , ob Ihr die Fernbeziehung so aufrechterhalten oder näher zueinander ziehen wollt oder ob Ihr eine neue Kommunikation einführen wollt , bei der z.B. ganz streng gilt , dass beide ausreden dürfen - da gibt es ja tatsächlich Hilfsmittel wie z.B. ein sogenanntes Zwiegespräch , das manche Therapeutinnen empfehlen und mehreren Regeln unterworfen ist , die gegenseitige Einmischungen ,Bevormundungen und Bewertungen und eben Unterbrechungen verhindern sollen . |
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Beitrag
#8
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Vorkosterin ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3 Userin seit: 22.12.2013 Userinnen-Nr.: 8.810 ![]() |
Hallo zusammen,
herzlichen Dank für Eure Antworten, durch das Hin und Her der Trennung war ich die letzten Tage sehr mitgenommen und bin darüber auch ordentlich krank geworden. Kann mich nicht an einen so schlimmen Jahreswechsel erinnern wie diesen :-( @pfefferkorn: Ja, das habe ich auch versucht, strikte Grenzen zu ziehen, gerade bei den Abwertungen. Das hat alles nur verschlimmert, also die Auseinandersetzungen sind dann eskaliert oder sie war beleidigt oder kühl oder nicht mehr ansprechbar. Ich ging dann nach und nach in die Vermeidung, um diese Rückzüge zu verhindern, die mir sehr weh taten. Das war falsch, und da hast Du schon Recht: Ich hätte auch, im positiven Sinne, "aggressiv" sein sollen - aber dann hätte die Trennung wohl zwei Jahre vorher stattgefunden... Nicht leicht, sich das hinterher einzugestehen. "Unberechenbar" trifft es exakt. Insofern passte es ja so exakt in meine Geschichte mit einer Alkoholiker-Mutter, wo man auch nie wusste, wann die Stimmung kippt. Da wurden also ganz alte Knöpfe gedrückt. Mit "reflektieren müssen" meine ich, dass sie ja auch unter den Folgen ihrer Aggression (zumindest teilweise) gelitten hat. Also, dass sie die Erfahrung ja mit anderen Menschen auch gemacht hat, dass sie denen vor den Kopf stieß und sich Menschen abgewendet haben. Wenn ich also mit meinem Verhalten etwas verhindere, was ich mir eigentlich wünsche, sollte ich dann nicht mal anfangen nachzudenken, was ich da ändern könnte...? @Deirdre: Oh, das ist ja interessant, das sehe ich ganz anders! Es ging bei uns aber auch nicht darum, zum Gespräch zurückzufinden. Nein, sie unterbrach mich i.d.R. mit etwas völlig anderem (Eindrücke am Wegesrand, Kommentare über andere Leute, anderes Thema...) und nahm den Faden auch nicht mehr auf. Deswegen ja der Hinweis auf das evtl. ADHS. So, wie Du es beschreibst, sehe ich es eher als lebendigen, unterstützenden Gesprächsstil. Was ich kennengelernt habe, würde ich eher als sprunghaft, unkonzentriert, ablenkbar, aber eben auch als desinteressiert und oberflächlich bezeichnen. @Veronika: Ja, so meinte ich es eher :-) Wobei ich sagen muss, dass "Nicht-Unterbrechen" für mich kein Gräuel ist. Wenn ich spüre, dass mein Gegenüber Zeit braucht, sehr Tiefes erzählt, sehr Bewegendes - also, dass da wirklich noch was Wichtiges kommt - werde ich einen Teufel tun zu unterbrechen. Für mich ist das aktives Zuhören... Ich kann Emotionen auch im Keim ersticken, wenn ich dem anderen Menschen nicht den Raum für seine Emotionen gebe, weil ich mich gerade so schlecht zurückhalten kann. Dann bin ich mehr bei mir als beim anderen... schlechtesten Falles erfahre ich so nie, was dieser Mensch mir von sich zeigen wollte. @Pirola: Ich stimme Dir erstmal voll und ganz zu. Toll, dass Ihr das so hinbekommen habt! Wenn jede sagt, was sie will und wo sie steht, wird sie sichtbar und übernimmt Verantwortung - auf solch einer Basis kann man weitergehen. Ja, ich habe sehr oft versucht, unsere Probleme praktisch anzugehen, habe zig Vorschläge für ganz handfeste Kompromisse gemacht. Auch Zwiegespräche habe ich mehrmals vorgeschlagen, es gab ja auch ein paar Stunden Paartherapie. Aber es kam nie zur Ausführung :-( Ich hatte den Eindruck, meine Liebste greift diese Anregungen nicht auf, sie sprang einfach nicht darauf an, ich hätte es anordnen oder "durchdrücken" müssen. Prinzipiell finde ich es allerdings schon wertvoll zu schauen, warum ich (geworden) bin wie ich bin: Warum mich dies kränkt und jenes nicht, warum dies für mich Nähe bedeutet und jenes nicht, warum ich mich immer wieder auf dieselbe Art zurückziehe, mich immer wieder auf dieselbe Art streite... Mit diesem Verständnis für mich (und bestenfalls für die andere) kann ich irgendwann meine eigene Emotions-Geschichte sehen und neue Lösungswege beschreiten. Natürlich sollte frau das vor allem und zuerst für sich machen und nicht in der PartnerInnenschaft lösen. Aber ich glaube, dass manche Sachen nur in der Nähe einer PartnerInnenschaft nach oben gespült werden - und da die große Chance zur Lösung von alten Mustern zu erkennen und sich nicht zu verstricken, ist wohl eine Kunst. Jetzt mache ich das halt im Nachhinein ;-) Thymian |
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Beitrag
#9
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 532 Userin seit: 11.03.2009 Userinnen-Nr.: 6.616 ![]() |
Liebe Thymian, ich stimme Dir zu, eine Beziehung, auch eine scheiternde, ist eine Zeit, in der man sehr viel über sich lernen kann. Ja, auch nach dem Ende der Beziehung ist das sinnvoll und möglich.
Was ich mir für mich erhoffe, ist, einige alte Muster soweit hinter mir lassen zu können, dass ich, wenn ich wieder für eine Beziehung bereit bin, bereits in der Partner(innen)wahl auf ebenjene Muster verzichten kann. Sprich, von vornherein, bereits im Vorfeld, die Grundlage für eine funktionierende Beziehung lege - oder die Bildung dieser Grundlage jedenfalls nicht störe. Die aus alten Mustern resultierenden Fehlkombinationen und Kommunikationsstörungen lassen sich, meiner Erfahrung nach, in einer laufenden Partnerschaft nur dann beheben, wenn beide Partner sehr stark an einer inneren und auch an einer gemeinsamen Weiterentwicklung interessiert sind und daran arbeiten wollen. Das kann man aber nicht voraussetzen. Viele Menschen sind dazu einfach nicht bereit. Man kann es auch nicht von ihnen verlangen. |
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Beitrag
#10
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Validating Beiträge: 1.332 Userin seit: 16.02.2006 Userinnen-Nr.: 2.620 ![]() |
ich finde, du hast ganz schön viel schon für dich herausgefunden - und so traurig die trennung sein mag, soviel kraft liegt auch darin- so lese ich dich jedenfalls
klar ist es schön, wenn ich mein verhalten ändere , weil ich bemerke, dass es andere vor den kopf stösst - aber viele menschen kriegen das aber nicht hin... und erwarten dann schon von anderen, dass sie sich damit arrangieren - weil ja schließlich niemand perfekt ist - und - je nachdem, wie die andere ist, ist das ja auch verkraftbar, mit humor zu nehmen etc. - und für manche eben passt das gar nicht |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 03.05.2025 - 20:22 |