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> 12 1/2 Jahre Beziehung und sie steht nicht zu mir, Was soll ich tun
Petra Wuttke
Beitrag 07.Dec.2014 - 11:39
Beitrag #1


Geschirrspülerin
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Ich (53 Jahre und ganz neu hier) bin mit meiner Freundin (63 Jahre) 12 1/2 Jahre zusammen. Ihr Sohn (37 Jahre) ist seit 2 Jahren verheiratet und seit insgesamt 6 Jahren mit seiner Frau zusammen. Seine Frau soll nicht wissen, dass wir ein Paar sind. So werde ich auf Familienfeste nie eingeladen, weil der Noch-Ehemann meiner Freundin und Vater ihres Sohnes immer dabei ist und auch die Eltern der Schwiegertochter und da dann einfach kein Platz für mich ist. Die beiden sind aber seit 12 Jahren getrennt und wohnen auch nicht zusammen. Die verstehen sich halt noch gut. Sie will es ihrer Schwiegertochter nicht erzählen, weil sie wohl befürchtet, dass ihre Eltern sich ihrem Sohn gegenüber schräg Verhalten könnten. Meine Freundin versteht nicht, dass mich dieses verletzt.
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plop
Beitrag 07.Dec.2014 - 12:18
Beitrag #2


feministische winterfeste klimperlesbe
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oh jeh,das klingt nach sehr sehr verfahrener situation.
weiss ihr sohn denn,dass ihr ein paar seid?
geht das negieren von ihm aus oder von seiner mutter?
wohnt ihr zusammen ?

diese entwicklungen (ich kenne sie aus eigener erfahrung aber in gemildeter form)
kommen mir immer wie die 3 affen vor:nichts hören, nichts reden, nichts sehen.
obwohl es alle zumindest ahnen,


beide seiten müssen ernst genommen werden,das habe ich inzwischen verstanden:
die seite derjenigen,die ihre gründe hat,nicht offen zu sein und auch die seite derjenigen,
die sich dadurch sehr verletzt fühlt.

zwischen der tatsache,nicht herauszuposaunen"wir sind lesbisch und ein paar"
und ebendies eigentlich selbst verleugnen,indem sie sich nicht traut,
dich mitzunehmen liegt aber ein breites feld um mit der problematik umzugehen:

wir haben den konflikt zwischen uns mit der zeit so gehandhabt:
ohne offizielles coming out sind wir sehr subversiv über jahre
immer überallhin(vor allem familienmässig)zu zweit gegangen
gefragt hat niemand(hat sich wohl niemand getraut,diese fiesen l-gedanken laut auszusprechen,
wollen ja auch nicht "gestört"werden)
getraut eine nicht einzuladen hat nur einmal ausgerechnet meine mutter sich
und da habe ich dann mit pauken und trompeten und sehr drastisch mit der drohung entweder wie beide oder ich auch nicht mehr
das richtige comingout unserer beziehung erledigt .
seitdem ist meine liebste nach kurzer eingewöhnungsphase die liebste und beste schwiegertochter von allen.

bei allen anderen war bald klar,dass es die eine nicht ohne die andere gibt-wir sind als paar "etabliert"
und bei vielen auch inzwischen als lesbisches paar.
bei denen ,die das nicht aussprechen können oder geflissentlich übersehen wollen
ist es uns egal-hauptsache sie nehmen uns als doppelpack wahr!.
obwohl wir das beide inzwischen unmöglich finden,aber das ist nicht mehr unser sondern deren problem.

Der Beitrag wurde von plop bearbeitet: 07.Dec.2014 - 12:20
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Hortensie
Beitrag 07.Dec.2014 - 12:34
Beitrag #3


"Jeck op Sticker"
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Oh je, was für eine traurige Situation.

Vielelicht hat deine Partnerin ja Angst, als mögliche Oma von der Schwiegertochter als "untauglich" aussortiert zu werden? Oder was sagt sie dazu, warum sie dies tut?

Könnt ihr noch darüber sprechen, was ihr fühlt und warum ihr diese Verhaltensweisen unterschiedlich (vor allem gefühlsmäßig) bewertet?

Wie ist denn dein Verhältniss zu dem Ex-Mann, zu dem Sohn und kennst Du die Schwiegertochter persönlich?
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Petra Wuttke
Beitrag 07.Dec.2014 - 18:24
Beitrag #4


Geschirrspülerin
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ZITAT(plop @ 07.Dec.2014 - 12:18) *
oh jeh,das klingt nach sehr sehr verfahrener situation.
weiss ihr sohn denn,dass ihr ein paar seid?
geht das negieren von ihm aus oder von seiner mutter?
wohnt ihr zusammen ?

diese entwicklungen (ich kenne sie aus eigener erfahrung aber in gemildeter form)
kommen mir immer wie die 3 affen vor:nichts hören, nichts reden, nichts sehen.
obwohl es alle zumindest ahnen,


beide seiten müssen ernst genommen werden,das habe ich inzwischen verstanden:
die seite derjenigen,die ihre gründe hat,nicht offen zu sein und auch die seite derjenigen,
die sich dadurch sehr verletzt fühlt.

zwischen der tatsache,nicht herauszuposaunen"wir sind lesbisch und ein paar"
und ebendies eigentlich selbst verleugnen,indem sie sich nicht traut,
dich mitzunehmen liegt aber ein breites feld um mit der problematik umzugehen:

wir haben den konflikt zwischen uns mit der zeit so gehandhabt:
ohne offizielles coming out sind wir sehr subversiv über jahre
immer überallhin(vor allem familienmässig)zu zweit gegangen
gefragt hat niemand(hat sich wohl niemand getraut,diese fiesen l-gedanken laut auszusprechen,
wollen ja auch nicht "gestört"werden)
getraut eine nicht einzuladen hat nur einmal ausgerechnet meine mutter sich
und da habe ich dann mit pauken und trompeten und sehr drastisch mit der drohung entweder wie beide oder ich auch nicht mehr
das richtige comingout unserer beziehung erledigt .
seitdem ist meine liebste nach kurzer eingewöhnungsphase die liebste und beste schwiegertochter von allen.

bei allen anderen war bald klar,dass es die eine nicht ohne die andere gibt-wir sind als paar "etabliert"
und bei vielen auch inzwischen als lesbisches paar.
bei denen ,die das nicht aussprechen können oder geflissentlich übersehen wollen
ist es uns egal-hauptsache sie nehmen uns als doppelpack wahr!.
obwohl wir das beide inzwischen unmöglich finden,aber das ist nicht mehr unser sondern deren problem.


Ja, ihr Sohn und ihr Mann wissen, dass wir ein Paar sind. Nur halt eben die Schwiegertochter nicht. Aber offiziell gibt es mich sowieso nicht, da meine Freundin sehr im sozialen und politischen Bereich engagiert ist, u.a. Gemeinderat etc. Sie ist bekannt wie ein bunter Hund in der Gemeinde. Sie würde ihre Beziehung nie öffentlich machen. Ist ja auch ok für mich mittlerweile. Aber innerhalb der Familie?


ZITAT(Hortensie @ 07.Dec.2014 - 12:34) *
Oh je, was für eine traurige Situation.

Vielelicht hat deine Partnerin ja Angst, als mögliche Oma von der Schwiegertochter als "untauglich" aussortiert zu werden? Oder was sagt sie dazu, warum sie dies tut?

Könnt ihr noch darüber sprechen, was ihr fühlt und warum ihr diese Verhaltensweisen unterschiedlich (vor allem gefühlsmäßig) bewertet?

Wie ist denn dein Verhältniss zu dem Ex-Mann, zu dem Sohn und kennst Du die Schwiegertochter persönlich?


Ich glaube, Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen: als mögliche Oma ....
Ihr Mann und ich begegnen uns nie, wollen wir beide nicht. Mit dem Sohn und der Schwiegertochter verstehe ich mich sehr gut.
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admin
Beitrag 07.Dec.2014 - 20:06
Beitrag #5


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Kurze Anmerkung der Strösen: Petra Wuttke ist ein Nick, kein Realname.
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shark
Beitrag 07.Dec.2014 - 23:10
Beitrag #6


Strösenschusselhai
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Wie hältst Du das nur aus?
So lange Jahre mit einer Frau beisammen und nur in so einem kleinen Kreis out?
Für mich wär das ein Trennungsgrund, schon längst....
Sorry, das ist jetzt nicht grad hilfreich wahrscheinlich, aber ich bin richtig fassungslos.... (IMG:style_emoticons/default/ohmy.gif)

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 07.Dec.2014 - 23:11
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plop
Beitrag 07.Dec.2014 - 23:58
Beitrag #7


feministische winterfeste klimperlesbe
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[quote name='Petra Wuttke' date='07.Dec.2014 - 19:24' post='1095060883']

Ja, ihr Sohn und ihr Mann wissen, dass wir ein Paar sind. Nur halt eben die Schwiegertochter nicht. Aber offiziell gibt es mich sowieso nicht, da meine Freundin sehr im sozialen und politischen Bereich engagiert ist, u.a. Gemeinderat etc. Sie ist bekannt wie ein bunter Hund in der Gemeinde. Sie würde ihre Beziehung nie öffentlich machen. Ist ja auch ok für mich mittlerweile. Aber innerhalb der Familie?


glaubt ihr wirklich,dass niemand ausserhalb der familie von der lebensform deiner frau weiss oder es ahnt ?
da müsst ihr aber sehr sehr sehr vorsichtig sein,vorsichtig bis zur selbstaufgabe.

ich kenne es sehr gut aus kirchlichen kreisen:don´t tell/ don´t ask-aber eigentlich wissen alle was sache ist.
es ist wahrscheinlich gar nicht nötig,eure beziehung öffentlich zu machen-
ihr müsstet es "einfach" geschehen lassen indem ihr euch nicht versteckt.

das ist eigentlich ab einer gewissen" grenzüberschreitung " relativ einfach so frau denn vertrauen in sich und in das leben miteinander hat.

und es tut dem leben miteinander unendlich gut,wenn es geschafft ist ,diese grenze erst behutsam und dann immer selbstverständlicher zu passieren




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pfefferkorn
Beitrag 09.Dec.2014 - 09:59
Beitrag #8


Gut durch
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eine unerträgliche situation wäre das für mich...

und: wer glaubt eigentlich, dass der sohn nicht seiner frau erzählt hat, dass seine mutter eine beziehung zu einer frau hat - das ist doch sehr unwahrscheinlich...

überhaupt dieser ganze schein -

was ich völlig unakzeptabel finde, ist, dass deine freundin nicht versteht, was dich daran verletzt -

das finde ich ... ignorant ... weil das "eigentlich" nicht sein kann, dass eine das nicht versteht, das heißt jan icht, dass mans ändern muss, aber verständnis wäre meienr anischt nach das mindeste-
und: ich finde auch, dass es sich lohnt darüber nachdenken , was das mit einer macht, in der form verschwiegen z werden nd ignoriert -

ich verstehe die ängste deiner freundin durchaus - aber... eben auch deine seite.
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pfefferkorn
Beitrag 09.Dec.2014 - 10:30
Beitrag #9


Gut durch
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also jetzt nochmal:

was ist das eigentlich für ein gesetz, dass sagt, dass da wo der ex-ehemann ist, kein platz für die freundin ist?

das ist doch ganz normal, dass eltern eltern bleiben, und trotzdem neue beziehungen haben - das ist patchwork

ich glaube, ich würde an deiner stelle mal definieren wollen , was "zusammen sein" bedeutet - für jede von euch

was wünschst du dir???

und: jetzt wo ichs lese, steht da ja schon- "sie steht nicht zu mir" - das ist es angebracht sich zu fragen - warum habe ich das so lange mitgemacht? und wo äußere ich meine wünsche -

und: was ist das denn für ein Laden, in dem deine frau sich engagiert, und der seine leute anscheinend dazu bringt, unauthentisch und verlogen zu leben?

... mir gehts wie shark - ich bin fassungslos -


und freue mich von dir zu hören! und ach über deine offenheit, ist ja sehr mutig sowas aufzuschreiben und mal zur diskussion zu stellen
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dandelion
Beitrag 09.Dec.2014 - 20:15
Beitrag #10


don't care
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ZITAT(Petra Wuttke @ 07.Dec.2014 - 11:39) *
So werde ich auf Familienfeste nie eingeladen, weil der Noch-Ehemann meiner Freundin und Vater ihres Sohnes immer dabei ist [...] Die beiden sind aber seit 12 Jahren getrennt und wohnen auch nicht zusammen. Die verstehen sich halt noch gut.

Also, die beiden sind fürs Protokoll noch verheiratet, leben aber getrennt, und sie möchte fürs Protokoll nicht als lesbisch dargestellt werden.

Eine ähnliche Ehe habe ich eine Zeit lang beobachten dürfen. Für die getrennten Ehepartner war Familie (also das Verpflichtungsgeflecht, das an einer Ehe und gemeinsamen Kindern hängt) ein so großes und heiliges Gut, dass keiner von beiden ernsthafte Chancen gehabt hätte, eine andere Partnerschaft zu leben. Wenn ich mir deine Frau als einen Menschen vorstelle, für den insbesondere soziale Verpflichtungen wirklich Imperative sind, die nicht in Frage gestellt werden, kommt ein Bild raus, in dem ihre Haltung stimmig ist.

Das ist allerdings Projektion einer anderen Situation auf deine, die nicht unbedingt die Lücken in deiner Darstellung so ausfüllen muss, wie eure Realität aussieht.

Ich schwanke zwischen Respekt und Unverständnis für Menschen, die ihre mittelfristigen Interessen auf solche Weise für ihre Ideale zurückstellen. Aber für eine potentielle Partnerin einer der beiden Parteien kann es auf Dauer nicht gut gehen, wenn die bestehende Familie immer wertvoller ist als eine möglicherweise hinzukommende Paarbeziehung und auch in Konkurrenz dazu wahrgenommen wird.

Unterm Strich sagt sie ja "Meine bestehende Familie darf keinem Risiko ausgesetzt werden. Dich vollständig zu integrieren ist ein Risiko für die Stabilität. Deshalb bleib bitte eher am Rand. Ich bleibe dir ja erhalten, du verlierst mich dadurch also nicht."

Ob man eine solche Haltung ändern kann, wage ich mittlerweile zu bezweifeln.
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Petra Wuttke
Beitrag 09.Dec.2014 - 20:33
Beitrag #11


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edit dandelion: die hier zitierten Antworten habe ich nach Rücksprache mit der TE gelöscht, da sie keinen zusätzlichen Inhalt hatten und Rafaellas Frage ohne die leeren Beiträge keinen Sinn macht.

ZITAT(Petra Wuttke @ 09.Dec.2014 - 20:23) *
ZITAT(Rafaella @ 09.Dec.2014 - 19:22) *
ZITAT(Petra Wuttke @ 09.Dec.2014 - 14:31) *
ZITAT(pfefferkorn @ 09.Dec.2014 - 10:30) *
also jetzt nochmal:

was ist das eigentlich für ein gesetz, dass sagt, dass da wo der ex-ehemann ist, kein platz für die freundin ist?

das ist doch ganz normal, dass eltern eltern bleiben, und trotzdem neue beziehungen haben - das ist patchwork

ich glaube, ich würde an deiner stelle mal definieren wollen , was "zusammen sein" bedeutet - für jede von euch

was wünschst du dir???

und: jetzt wo ichs lese, steht da ja schon- "sie steht nicht zu mir" - das ist es angebracht sich zu fragen - warum habe ich das so lange mitgemacht? und wo äußere ich meine wünsche -

und: was ist das denn für ein Laden, in dem deine frau sich engagiert, und der seine leute anscheinend dazu bringt, unauthentisch und verlogen zu leben?

... mir gehts wie shark - ich bin fassungslos -


und freue mich von dir zu hören! und ach über deine offenheit, ist ja sehr mutig sowas aufzuschreiben und mal zur diskussion zu stellen


nü? (Es fehlt dein Kommentar)


Entschuldigung, ich glaube ich komme noch nicht so gut zurecht mit dem Lesen und Antworten ...
Sie fragt mich immer, was ich davon habe, wenn Sie die Beziehung öffentlich macht. Aber ich bin da mittlerweile auch müde geworden. Die Diskussionen möchte ich nicht mehr. Nur die Sache mit der Schwiegertochter, genau das ist nun mein Problem. Sie sagt, sie liebt mich. Ist wohl auch so. Aber mich verletzt ihre Haltung. Bei mir wussten alle, von Anfang an, dass sie meine Partnerin ist - innerhalb der Familie, innerhalb des Freundeskreises und auch Bekannte, die vorher nicht gewusst haben, dass ich lesbisch bin.

Der Beitrag wurde von dandelion bearbeitet: 11.Dec.2014 - 19:18
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Petra Wuttke
Beitrag 09.Dec.2014 - 21:11
Beitrag #12


Geschirrspülerin
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ZITAT(dandelion @ 09.Dec.2014 - 20:15) *
ZITAT(Petra Wuttke @ 07.Dec.2014 - 11:39) *
So werde ich auf Familienfeste nie eingeladen, weil der Noch-Ehemann meiner Freundin und Vater ihres Sohnes immer dabei ist [...] Die beiden sind aber seit 12 Jahren getrennt und wohnen auch nicht zusammen. Die verstehen sich halt noch gut.

Also, die beiden sind fürs Protokoll noch verheiratet, leben aber getrennt, und sie möchte fürs Protokoll nicht als lesbisch dargestellt werden.

Eine ähnliche Ehe habe ich eine Zeit lang beobachten dürfen. Für die getrennten Ehepartner war Familie (also das Verpflichtungsgeflecht, das an einer Ehe und gemeinsamen Kindern hängt) ein so großes und heiliges Gut, dass keiner von beiden ernsthafte Chancen gehabt hätte, eine andere Partnerschaft zu leben. Wenn ich mir deine Frau als einen Menschen vorstelle, für den insbesondere soziale Verpflichtungen wirklich Imperative sind, die nicht in Frage gestellt werden, kommt ein Bild raus, in dem ihre Haltung stimmig ist.

Das ist allerdings Projektion einer anderen Situation auf deine, die nicht unbedingt die Lücken in deiner Darstellung so ausfüllen muss, wie eure Realität aussieht.

Ich schwanke zwischen Respekt und Unverständnis für Menschen, die ihre mittelfristigen Interessen auf solche Weise für ihre Ideale zurückstellen. Aber für eine potentielle Partnerin einer der beiden Parteien kann es auf Dauer nicht gut gehen, wenn die bestehende Familie immer wertvoller ist als eine möglicherweise hinzukommende Paarbeziehung und auch in Konkurrenz dazu wahrgenommen wird.

Unterm Strich sagt sie ja "Meine bestehende Familie darf keinem Risiko ausgesetzt werden. Dich vollständig zu integrieren ist ein Risiko für die Stabilität. Deshalb bleib bitte eher am Rand. Ich bleibe dir ja erhalten, du verlierst mich dadurch also nicht."

Ob man eine solche Haltung ändern kann, wage ich mittlerweile zu bezweifeln.


Hilfe, ich habe nun eine halbe Stunde geschrieben und nun ist alles weg.

Ich glaube nicht, dass sich an der Haltung meiner Freundin etwas ändern wird. Ich wollte und will immer nur einen Hafen bzw. eine Frau, zu der ich gehöre, bin ein Familienmensch - durch und durch. Werde morgen beschreiben, was ich meine, bin total frustriert von meinen "UMSONST-Eingaben".
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Rafaella
Beitrag 10.Dec.2014 - 01:05
Beitrag #13


Freies Vögelchen
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Mensch du Arme (IMG:style_emoticons/default/troest.gif)

Kleiner Tipp: Schreib doch einen längeren Text erstmal in Word und kopiere den hier rein, dann ist er nicht ganz weg, wenn es dir hier abstürzt.
Glg
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Herzfilz
Beitrag 10.Dec.2014 - 22:52
Beitrag #14


Naschkatze
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Für mich klingt, was du schreibst, nach einer Geschichte, die zumindest, soweit es deine Freundin und ihr familiäres und soziales Umfeld betrifft, in einer eher ländlich geprägten Umgebung spielt, und außerdem nach einer Situation, in der ganz schön viele Menschen auch ihnen theoretisch nahestehenden Personen gegenüber ganz schön lange über etwas geschwiegen haben, das vielleicht durch dieses Schweigen erst zu einem inzwischen ganz schön schwer wiegenden Geheimnis geworden ist. Meine Erfahrung damit, über Dinge, die eine bewegen, zu schweigen, aber ist, dass Schweigen sich mit der Zeit verfestigt, dick und zäh und mit jedem Jahr schwieriger zu brechen wird.

Eigentlich wäre es vielleicht gar keine so große Sache mehr heutzutage, zu erfahren, dass die Schwiegermutter nach Bett und Tisch getrennt von ihrem Mann lebt und mit einer Frau zusammen ist, noch dazu, wenn eine sich mit dieser Frau gut versteht. Es jetzt, nach Jahren, zu erfahren, stelle ich mir allerdings auch für die Schwiegertochter nicht ganz einfach vor, falls sie es nicht ohnehin ahnt oder weiß und nur höflicherweise so tut, als tappe sie im Dunkeln. Angesichts des Potentials von Menschen, nicht zu registrieren, was sie nicht sehen wollen, würde ich mich darauf allerdings nicht verlassen wollen. Ich erinnere mich gut daran, wie es mir ging, als ich über eine Person, die ich für eine gute Freundin hielt und von der ich annahm, sie vertraue mir so wie ich ihr, erfuhr, dass etwas ganz und gar nicht so war, wie sie es dargestellt hatte, und dass sie sozusagen die ganze Zeit eine Art Doppelleben geführt hatte, von dem ich nichts geahnt hatte, obwohl es eigentlich, aus der Rückschau, auf der Hand lag. Da musste ich durchaus erst ein paarmal schlucken, und mein Vertrauen zu ihr hatte danach einen, sagen wir mal, äußerst merklichen Knacks.

Andersrum könnte ich auch deine Freundin ein Stück weit verstehen, wenn sie ihrem Noch-Mann und ihrem Sohn und dir gerade noch so weit vertraut, ihr Geheimnis bei euch sicher zu wähnen, ihrer Schwiegertochter aber z. B. schon nicht mehr. Geschweige denn deren Eltern, die vielleicht endgültig nicht mehr zu dem Kreis ihr wirklich nahestehender Personen gehören. Und zumindest wenn ich mit meiner Annahme über den ländlichen Kontext richtig liegen sollte und die Mechanismen, die ich aus meinem Heimatdorf kenne, auch dort gelten sollten, wo deine Freundin lebt, bleibt ihr, wenn sie eure Beziehung vor der Gemeinde geheim halten will, möglicherweise nichts anderes übrig, als sie auch vor der Schwiegertochter und deren Familie geheimzuhalten. Und je länger sie das tut, umso größer kann die Sensation und das Aufsehen werden, wenn "es" dann doch bekannt wird.

Nun ist es, glaube ich, nicht so, dass ihr mit eurer in der Verwandtschaft nicht -offiziell- bekannten Beziehung ein Einzelfall wärt. Zumindest kommt´s mir so vor. Von den vier Partnerinnen, die ich in meinem Leben bisher hatte, wussten zum Beispiel nur von zweien die Eltern, dass wir zusammen waren. Die Mutter einer Partnerin von mir weiß nicht einmal, dass es mich gibt. Meinen Eltern geht es mit ihr allerdings und zwei früheren Partnerinnen von mir genauso, nachdem mir anlässlich einer Familienzusammenkunft signalisiert wurde, ich möge mich bezüglich meines Privatlebens bei Tisch vielleicht lieber bedeckt halten; da dachte ich mir: Na gut, dann halte ich mich eben bedeckt. Ich war mal in einer Gesprächsgruppe, in der erstaunlich viele übereinstimmend ausgesagt haben, dass sie aus Angst vor Repressalien im Wohnumfeld es vorziehen, bei ihren Nachbarn nicht offiziell als lesbische Frauen out zu sein (in einem nicht besonders ländlichen Umfeld übrigens). Auf einer Party in der Vorweihnachtszeit haben mir vor ein paar Jahren drei Frauen unabhängig voneinander erzählt, dass sie sich nicht trauen, bei ihren Eltern zu Hause über ihre Beziehung zu sprechen, geschweige denn ihre Freundinnen zum Fest mitzubringen. Ich könnte diese Liste verlängern, aber ich fürchte, du hättest nichts davon. Denn es ändert ja nichts daran, dass es deine Lage ist, die dich bedrückt, und dass du hier diejenige bist, die sich -wenn ich das richtig verstanden habe- aus der Familie deiner Liebsten offiziell ausgeschlossen fühlt. Und für mich, zum Beispiel, ist es anders; ich vermisse den Anschluss an die Familie meiner Freundin nicht, bin wohl auch generell nicht so der klassische Familienmensch (hielte sie mich vor ihren Freundinnnen und Freunden geheim, fände ich das hingegen äußerst merkwürdig).


Andererseits: Wenn eine nicht versteht, dass etwas, das sie tut, eine andere verletzt, kann das meiner Erfahrung nach ein Hinweis darauf sein, dass sie ihr eigenes Verhalten für das einzig Mögliche und Durchführbare hält. Nun schienst du mir anzudeuten, dass deine Freundin eure Beziehung auch aus Sorge um ihre öffentliche und politische Reputation geheimhält. In dieser Hinsicht scheint es in den letzten Jahren eine Entwicklung dahin zu geben, dass derartiges immer weniger nötig ist und eine Scheidung, eine aufgeflogene Affaire oder eben ein Outing als homosexuell nicht mehr zwangsläufig das politische und soziale Aus bedeuten, auch nicht auf dem Land. Da ich mit Anfang Zwanzig von da, wo ich herkomme, einfach nur noch weg wollte und nie lokalpolitische Ambitionen entwickelt habe, verfolge ich die Berichterstattung zu diesem Thema nicht systematisch, aber vielleicht wäre ein Ansatz für euch, in dieser Hinsicht mal gezielt Informationen sammeln zu gehen. Zum einen für euch, um euch mehr Sicherheit zu geben, zum andern, um vorbereitet zu sein für den Tag X und dann mit möglichst vielen Beispielen für die Normalität von homosexuellen Menschen in der Lokalpolitik aufwarten zu können. Eine Strategie für sie zu haben, nimmt meiner Erfahrung nach vielen Szenarien zumindest einen Teil ihres Schreckens.

Ansonsten weiß ich leider auch nicht, was ich dir raten könnte. Dein letzter Eintrag klingt resigniert und so, als ob du keine Hoffnung mehr hättest, in deiner gegenwärtigen Beziehung zu finden, was du suchst. Für mich würde das heißen, dass entweder die Beziehung umgestaltet und die Absprachen revidiert werden müssen, und zwar gründlich, oder dass du woanders nach dem weitersuchen musst, was dir in deiner gegenwärtigen Beziehung fehlt.
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pfefferkorn
Beitrag 11.Dec.2014 - 10:38
Beitrag #15


Gut durch
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die Gegenfrage: was hast du davon , wenn die beziehung öffentlich ist -

du hast davon, anerkannt zu sein, als die frau an der seite deiner frau - und zwar so, dass alle es wissen dürfen

nun geht es ja aber gar nicht um "öffentlich" - es geht um familie.... erstmal...

was hat eine politikerin davon, verlogenheit zu leben? damit ist sie immer erpressbar - und fühlt sich halt auch so - das wollte ich neben mir nicht haben wollen

da steht ja einfach auch die angst, was passiert "wenn´s rauskommt"? , stets im raum und du bist sozusagen der corpus deliciti - diejenige, die halt nicht ins bild passt
darauf läuft es ja dann hinaus - es kommt ja nicht raus, dass deine freundin zu feige ist , um zu dir zu stehen... sondern, dass sie mit dir zusammen ist - und der punkt ist, dass du weiblich bist -
darum geht es dann...


ich kenne einige lokalpolitikerinnen - mehr out oder weniger - keine läuft mit dem L auf der Stirn herum, aber keine leugnet, mit wem sie in Urlaub fährt oder so....
das ist meiner ansicht nach viel gesünder -

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pfefferkorn
Beitrag 11.Dec.2014 - 11:59
Beitrag #16


Gut durch
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... irgendwie... geht mir das nicht aus dem kopf ... -)

was habt ihr denn für eine vereinbarung, wenn eine mal z.B. einen Unfall hat und ins Krankenhaus kommt?

kommt ihr euch dann besuchen? oder eher nicht? oder nur, wenn die familie von ihr weg ist - und kommt sie, wenn deine familie da ist?

das tut mir richtig leid, dass du da so eine last hast... wo doch alles so einfach sein könnte, hier in diesem land....

wo wir uns das schon auch gestalten können, wie wir wollen

(ja ... klar ist nicht alles gold.... aber wir sind hier eben als lesben auch nicht rechtlos - und das sollten wir auch leben, finde ich)
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Petra Wuttke
Beitrag 12.Dec.2014 - 16:09
Beitrag #17


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ZITAT(Herzfilz @ 10.Dec.2014 - 22:52) *
Für mich klingt, was du schreibst, nach einer Geschichte, die zumindest, soweit es deine Freundin und ihr familiäres und soziales Umfeld betrifft, in einer eher ländlich geprägten Umgebung spielt, und außerdem nach einer Situation, in der ganz schön viele Menschen auch ihnen theoretisch nahestehenden Personen gegenüber ganz schön lange über etwas geschwiegen haben, das vielleicht durch dieses Schweigen erst zu einem inzwischen ganz schön schwer wiegenden Geheimnis geworden ist. Meine Erfahrung damit, über Dinge, die eine bewegen, zu schweigen, aber ist, dass Schweigen sich mit der Zeit verfestigt, dick und zäh und mit jedem Jahr schwieriger zu brechen wird.

Eigentlich wäre es vielleicht gar keine so große Sache mehr heutzutage, zu erfahren, dass die Schwiegermutter nach Bett und Tisch getrennt von ihrem Mann lebt und mit einer Frau zusammen ist, noch dazu, wenn eine sich mit dieser Frau gut versteht. Es jetzt, nach Jahren, zu erfahren, stelle ich mir allerdings auch für die Schwiegertochter nicht ganz einfach vor, falls sie es nicht ohnehin ahnt oder weiß und nur höflicherweise so tut, als tappe sie im Dunkeln. Angesichts des Potentials von Menschen, nicht zu registrieren, was sie nicht sehen wollen, würde ich mich darauf allerdings nicht verlassen wollen. Ich erinnere mich gut daran, wie es mir ging, als ich über eine Person, die ich für eine gute Freundin hielt und von der ich annahm, sie vertraue mir so wie ich ihr, erfuhr, dass etwas ganz und gar nicht so war, wie sie es dargestellt hatte, und dass sie sozusagen die ganze Zeit eine Art Doppelleben geführt hatte, von dem ich nichts geahnt hatte, obwohl es eigentlich, aus der Rückschau, auf der Hand lag. Da musste ich durchaus erst ein paarmal schlucken, und mein Vertrauen zu ihr hatte danach einen, sagen wir mal, äußerst merklichen Knacks.

Andersrum könnte ich auch deine Freundin ein Stück weit verstehen, wenn sie ihrem Noch-Mann und ihrem Sohn und dir gerade noch so weit vertraut, ihr Geheimnis bei euch sicher zu wähnen, ihrer Schwiegertochter aber z. B. schon nicht mehr. Geschweige denn deren Eltern, die vielleicht endgültig nicht mehr zu dem Kreis ihr wirklich nahestehender Personen gehören. Und zumindest wenn ich mit meiner Annahme über den ländlichen Kontext richtig liegen sollte und die Mechanismen, die ich aus meinem Heimatdorf kenne, auch dort gelten sollten, wo deine Freundin lebt, bleibt ihr, wenn sie eure Beziehung vor der Gemeinde geheim halten will, möglicherweise nichts anderes übrig, als sie auch vor der Schwiegertochter und deren Familie geheimzuhalten. Und je länger sie das tut, umso größer kann die Sensation und das Aufsehen werden, wenn "es" dann doch bekannt wird.

Nun ist es, glaube ich, nicht so, dass ihr mit eurer in der Verwandtschaft nicht -offiziell- bekannten Beziehung ein Einzelfall wärt. Zumindest kommt´s mir so vor. Von den vier Partnerinnen, die ich in meinem Leben bisher hatte, wussten zum Beispiel nur von zweien die Eltern, dass wir zusammen waren. Die Mutter einer Partnerin von mir weiß nicht einmal, dass es mich gibt. Meinen Eltern geht es mit ihr allerdings und zwei früheren Partnerinnen von mir genauso, nachdem mir anlässlich einer Familienzusammenkunft signalisiert wurde, ich möge mich bezüglich meines Privatlebens bei Tisch vielleicht lieber bedeckt halten; da dachte ich mir: Na gut, dann halte ich mich eben bedeckt. Ich war mal in einer Gesprächsgruppe, in der erstaunlich viele übereinstimmend ausgesagt haben, dass sie aus Angst vor Repressalien im Wohnumfeld es vorziehen, bei ihren Nachbarn nicht offiziell als lesbische Frauen out zu sein (in einem nicht besonders ländlichen Umfeld übrigens). Auf einer Party in der Vorweihnachtszeit haben mir vor ein paar Jahren drei Frauen unabhängig voneinander erzählt, dass sie sich nicht trauen, bei ihren Eltern zu Hause über ihre Beziehung zu sprechen, geschweige denn ihre Freundinnen zum Fest mitzubringen. Ich könnte diese Liste verlängern, aber ich fürchte, du hättest nichts davon. Denn es ändert ja nichts daran, dass es deine Lage ist, die dich bedrückt, und dass du hier diejenige bist, die sich -wenn ich das richtig verstanden habe- aus der Familie deiner Liebsten offiziell ausgeschlossen fühlt. Und für mich, zum Beispiel, ist es anders; ich vermisse den Anschluss an die Familie meiner Freundin nicht, bin wohl auch generell nicht so der klassische Familienmensch (hielte sie mich vor ihren Freundinnnen und Freunden geheim, fände ich das hingegen äußerst merkwürdig).


Andererseits: Wenn eine nicht versteht, dass etwas, das sie tut, eine andere verletzt, kann das meiner Erfahrung nach ein Hinweis darauf sein, dass sie ihr eigenes Verhalten für das einzig Mögliche und Durchführbare hält. Nun schienst du mir anzudeuten, dass deine Freundin eure Beziehung auch aus Sorge um ihre öffentliche und politische Reputation geheimhält. In dieser Hinsicht scheint es in den letzten Jahren eine Entwicklung dahin zu geben, dass derartiges immer weniger nötig ist und eine Scheidung, eine aufgeflogene Affaire oder eben ein Outing als homosexuell nicht mehr zwangsläufig das politische und soziale Aus bedeuten, auch nicht auf dem Land. Da ich mit Anfang Zwanzig von da, wo ich herkomme, einfach nur noch weg wollte und nie lokalpolitische Ambitionen entwickelt habe, verfolge ich die Berichterstattung zu diesem Thema nicht systematisch, aber vielleicht wäre ein Ansatz für euch, in dieser Hinsicht mal gezielt Informationen sammeln zu gehen. Zum einen für euch, um euch mehr Sicherheit zu geben, zum andern, um vorbereitet zu sein für den Tag X und dann mit möglichst vielen Beispielen für die Normalität von homosexuellen Menschen in der Lokalpolitik aufwarten zu können. Eine Strategie für sie zu haben, nimmt meiner Erfahrung nach vielen Szenarien zumindest einen Teil ihres Schreckens.

Ansonsten weiß ich leider auch nicht, was ich dir raten könnte. Dein letzter Eintrag klingt resigniert und so, als ob du keine Hoffnung mehr hättest, in deiner gegenwärtigen Beziehung zu finden, was du suchst. Für mich würde das heißen, dass entweder die Beziehung umgestaltet und die Absprachen revidiert werden müssen, und zwar gründlich, oder dass du woanders nach dem weitersuchen musst, was dir in deiner gegenwärtigen Beziehung fehlt.


Entschuldigung, war gestern zum Kernspin: habe Bandscheibenvorfall HWS und höllische Schmerzen, werde schreiben, wenn es mir besser geht
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shark
Beitrag 12.Dec.2014 - 17:24
Beitrag #18


Strösenschusselhai
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Ich wünsch Dir eine ganz rasche und gute Erholung. Ich kenn das.... üble Schmerzen, da kriegt man nix mehr anderes hin....
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shark
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pfefferkorn
Beitrag 14.Dec.2014 - 01:17
Beitrag #19


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pfefferkorn
Beitrag 14.Dec.2014 - 11:29
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