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> Therapie der Partnerin
Herzenssache
Beitrag 18.May.2015 - 18:51
Beitrag #1


Suppenköchin
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Hallo :-)


meine Parterin steht derzeit am Anfang einer Verhaltenstherapie.
Bis jetzt hatte sie "nur" ihre 5 probatorischen Sitzungen, morgen fängt's dann praktisch erst richtig an.

Ich weiß nicht warum, aber es macht mich ganz... wirr.. :-/.
Da wir ja sehr viel Zeit zusammen verbringen und ein recht vertrautes Verhältnis haben, bin ich mich ihrer Probleme natürlich bewusst.
Geht aber auch schwer anders, da sie unter einer Angststörung leidet und jeder noch so kleine Schritt (im Supermarkt kurz einkaufen, spazieren gehen, Uni, Konzerte, ausgehen...) ihr sehr viel abgewinnt und doch sehr sehr stressig ist (sowohl für sie, als auch für mich).
Bis vor kurzem war das für mich allein kein allzu großes Problem (klar: ihr Leiden hindert mich daran, wirklich glücklich zu sein und tut mir echt weh, aber würde ich sie ausblenden und nur auf meine "Einschränkungen" achten, war das alles machbar). Momentan reagiere ich aber zunehemend gereizter wenn sie im Supermarkt mal halt sucht oder in der Uni aus einer Vorlesung rausrennt.
Dazu kommt, dass sie ihrem Therapeuten verheimlicht, mit mir in einer Beziehung zu sein. Ich bin ihre "beste Freundin" oder gar "Mitbewohnerin" - ja, das bin ich auch... aber ... ich fühle mich sehr reduziert. Unsere Beziehung ist nicht "out", aber ich dachte in einem therapeutischen Verhältnis, welches ja auf Vertrauen basiert, würde unsere Beziehung dennoch normal zur Sprache kommen.
Es hat mich irgendwie total wütend und traurig gemacht, dass sie es ihm nicht erzählt, weil es ihr zu "peinlich" ist...
Und irgendwie... macht es mir Angst...
Ich liebe sie von Herzen und ich verstehe, dass ihr die Therapie einiges abgewinnt/abgewinnen wird uns sie etwas mehr auf sich achten muss... aber ich habe das Gefühl unterzugehen.
Irgendwie bekomme ich Bauchschmerzen, wenn ich daran denke, sie das nächste Mal hinzubringen. Und das bereits seit der 2. Sitzung.
Dabei habe ich dafür keinen Grund. Ich weiß, dass eine Therapie für sie gut und sinnvoll ist. Ich möchte sie dabei auch unterstützen. Ich will, dass es ihr endlich besser geht.
Ich mache mir auch eigentlich keine absurden Gedanken darüber, dass sie mir "fremdgehen" würde (sowas gibt's, ich habs gegoogelt (IMG:style_emoticons/default/ohmy.gif) ) oder etwas verheimlicht (wie gesagt, wir haben ein sehr enges Verhältnis... ich weiß sehr, sehr, sehr [...] viel über sie, mehr als ein anderer auf der Welt... [sie natürlich auch über mich] und sie erzählt von sich aus auch immer sehr gerne darüber, was sie während der Therapiesitzung besprochen und gemacht hat. Zeigt ihre Unterlagen. Fragt mich, was ich darüber denke...).
Vielleicht ist es Eifersucht? Aber worauf?!

Irgendwie ist mein Geschreibsel jetzt recht wirr geworden, ich hoffe ihr könnt mich halbwegs nachvollziehen.
Vielleicht war ja eine von euch mal in einer ähnlichen Situation oder kann meine Gedanken auch so wieder ein wenig sortieren und mir 'nen Wink mit dem Zaunpfahl geben... ich will unsere Beziehung nicht zerstören, weil ich mich aus irgendwelchen Gründen total... dumm verhalte.

Liebe Grüße,
Scherbenmeer

Der Beitrag wurde von Scherbenmeer bearbeitet: 18.May.2015 - 19:57
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Pirola
Beitrag 19.May.2015 - 12:45
Beitrag #2


Bekennende Urlesbe
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Liebe Scherbenmeer ,
ja , es hört sich nach Eifersucht an , was Du fühlst . Und ich kenne das auch , war schon oft eifersüchtig
auf die Thera meiner Freundin .
Schliesslich ist so ein Kontakt ein enges Verhältnis , und die Thera bekommt Dinge anvertraut , die intim sind
und mir geht es oft so , dass ich denke: "Na , das hätte ich ihr auch raten können . Warum hört sie da nicht auf mich?"
Wo Du normalerweise aber überhaupt nichts zu befürchten hast , ist das "Fremdgehen" . Der Therapeut würde sich
strafbar machen , würde er Deine Freundin über den üblichen Handschlag hinaus berühren , es sei denn , es gäbe
irgendwelche körperlichen Übungen wie Atemübungen oder so , was aber zu einer Verhaltenstherapie eher nicht
dazugehört .
Dass sie sich (noch) nicht outet , ist ja ihre Sache . Aber natürlich fühlst Du Dich da völlig negiert und unterbewertet
und ausgeschlossen .Diese Gefühle kann ich gut nachvollziehen . Ich würde ihr das mal mitteilen , denn es ist ja
eine Sache zwischen Euch - Du bist enttäuscht und verletzt .
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shark
Beitrag 19.May.2015 - 13:34
Beitrag #3


Strösenschusselhai
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Gruppe: Admin
Beiträge: 21.898
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Userinnen-Nr.: 741



Hallo, Scherbenmeer,

könnte es sein, dass Du - trotz der Belastung, die Du angesichts der Angststörung empfindest - einfach bloß selber Angst davor hast, nicht mehr "gebraucht" zu werden, wenn Deine Liebste jetzt erstens eine Therapeutin hat, der sie sich anvertrauen kann und zweitens dadurch womöglich irgendwann ihre Panik ganz überwindet?

Klingt vielleicht erst mal absurd, weil Du ja durch ihre Angststörung selbst auch beeinträchtigt bist undnicht unerheblichen Aufwand hast... aber wenn das alles so viel Raum in Eurer Beziehung einnimmt, könnte es ja schon sein, dass Du eine diffuse Angst davor haben könntest, was übrigebleibt, wenn sie diesen Aspekt anderswo bearbeitet und eines Tages hinter sich lässt....

Dass es ihr im Moment "peinlich" ist, ihrer Therapeutin von Euch zu berichten, kann auch daran liegen, dass sie eben noch kein Vertrauensverhältnis zu ihr hat.
Wie auch, nach so kurzer Zeit?
Das kann schon bald ganz anders aussehen.
Oder verleugnet sie Dich sonst auch? Bei anderen als ihrer Therapeutin?

Auf jeden Fall würd ich an Deiner Stelle mit meiner Liebsten mal drüber reden, welche unerwarteten Gefühle Du grade hast.
Einfach, damit Ihr einander nah bleibt und damit auch klar ist, dass das alles auch mit Dir was macht.

Liebe Grüße (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 19.May.2015 - 14:17
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meandmrsjohns
Beitrag 19.May.2015 - 14:10
Beitrag #4


Gut durch
************

Gruppe: stillgelegt
Beiträge: 1.127
Userin seit: 25.02.2010
Userinnen-Nr.: 7.294



Deine Freundin verpasst da gerade eine Riesenchance!

Ich kann mir kaum vorstellen, dass ihre Therapeutin noch nicht nach ihren Familienverhältnissen und Lebensumständen gefragt hat. Da hätte sie gleich drauf antworten sollen dass sie mit dir zusammen ist!
Im Nachhinein da was Richtigstellen ist ja noch blöder als direkt mit offenen Karten zu spielen.

Wenn deine Freundin Fragen aus dem Weg geht, wird sie ihre Ängste nie verlieren können. Das sind die Basics, offen und ehrlich zu sein und zu sich zu stehen.

LG
meandmrsjohns
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Pirola
Beitrag 19.May.2015 - 16:10
Beitrag #5


Bekennende Urlesbe
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Gruppe: Members
Beiträge: 2.029
Userin seit: 02.01.2012
Userinnen-Nr.: 8.090



Unter Druck wird sie sich nie outen . Ein Outing ist immer die Entscheidung der Betreffenden ,
und so sehr die Partnerin drunter leiden sollte , wenn eine Lesbe sich nicht outen will , dann
sollte sie auch nicht dahingehend manipuliert werden . Manche haben rein berufliche Gründe .
Ausserdem handelt es sich hier um einen männlichen Therapeutin . Wenn jemand etwas gegen
meine "Neigung" hatte bzw. vieles nicht nachvollziehen konnte ,
dann ist es der einzige männliche Therapeut gewesen , den ich je hatte .
Wie dem auch immer sei : unter Druck wird sie sich erst recht auf ihr Schweigen versteifen .
Ich wäre da vorsichtig .
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pfefferkorn
Beitrag 19.May.2015 - 21:52
Beitrag #6


Gut durch
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Gruppe: Validating
Beiträge: 1.332
Userin seit: 16.02.2006
Userinnen-Nr.: 2.620



... was mich irgendwie stutzig macht ist die Formulierung, dass du sie da hinbringst???

was bedeutet das denn?


und: ich würde sehr deutlich meine gefühle äußern - sonst nichts... keine vermutungen, warum sie sich nicht outet -
aber ich würde erzählen, dass es mich kränkt - und es ist eine kränkung verschwiegen oder zur "cousine" gemacht zu werden - das ist frech, finde ich - das bedeutet ja, dass ihr ihr verhältnis zu dir peinlich ist - das würde mir schwer zusetzen -


und: oft ist es ja so, dass wir diejenigen sind, die am meisten einfluss auf unsere partnerinnen haben - den meinst du zu verlieren , schätze ich - weil sie nun woanders spricht, redet, ...
dazu sich gedanken zu machen, was mir der einfluss auf meine partnerin bedeutet, ist glaub ich, ganz sinnvoll - denn es klingt, als wäret ihr recht symbiotisch

dann steht,glaube ich,an zu überlegen, ob du dich als ihre assistentin siehst in alltagsfragen - und was das bedeutet - habt ihr augenhöhe? oder fühlst du dich "überlegen" oder hast du das gefühl, sie ist abhängig von dir?

für mich war klar, dass für mich nur eine therapeutin in frage kommt, der ich erzählen mag, dass ich lesbisch bin - ehrlich gesagt finde ich das eine grundvoraussetzung - wenn mir vor meinem therapeuten meine sexualität peinlich sein muss - wie soll ich da mit ihm arbeiten? frage ich mich -

und: was meinst du mit "sie unterstützen" ??? bei ihrer Therapie? das ist schon auch ihre eigene geschichte - ihre eigene therapie - bist du dir sicher, dass es nicht darum geht, mitzukriegen was da läuft? . also vielleicht geht es dir eher um kontrolle? ( was ich gut verstehen könnte - aber das ist was anderes als "unterstützung)

und als Idee: gibt es vielleicht Selbsthilfe für angehörige von angstgestörten? das wäre vielleicht eine gute Gelegenheit, sich zu den Themen auszutauschen...

ich freue mich von dir weiter zu lesen - und wünsche erstmal gelassenheit -





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Herzenssache
Beitrag 20.May.2015 - 12:11
Beitrag #7


Suppenköchin
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Userinnen-Nr.: 8.811



Hallo,

ZITAT(shark @ 19.May.2015 - 14:34) *
Hallo, Scherbenmeer,

könnte es sein, dass Du - trotz der Belastung, die Du angesichts der Angststörung empfindest - einfach bloß selber Angst davor hast, nicht mehr "gebraucht" zu werden, wenn Deine Liebste jetzt erstens eine Therapeutin hat, der sie sich anvertrauen kann und zweitens dadurch womöglich irgendwann ihre Panik ganz überwindet?

Klingt vielleicht erst mal absurd, weil Du ja durch ihre Angststörung selbst auch beeinträchtigt bist undnicht unerheblichen Aufwand hast... aber wenn das alles so viel Raum in Eurer Beziehung einnimmt, könnte es ja schon sein, dass Du eine diffuse Angst davor haben könntest, was übrigebleibt, wenn sie diesen Aspekt anderswo bearbeitet und eines Tages hinter sich lässt....[...]
Oder verleugnet sie Dich sonst auch? Bei anderen als ihrer Therapeutin?
[...]


Ja, als ich deine Worte zum ersten Mal gelesen habe, hab' ich mich sofort angesprochen gefühlt.
In der Tat spielt ihre Erkrankung ein sehr große Rolle in unserem Beziehungsalltag... und ich habe mich auch zumindest gefragt, was nach ihrer Therapie übrig bleiben wird. Mein Gedanke war: "Hm, vielleicht ist bei ihr nicht Liebe im eigentlichen Sinn, vielleicht ist es eigentlich nur Freundschaft, welche ihr aufgrund ihres Problems und der wachsenden Nähe das Gefühl von Liebe gab?"
Ich habe mir wohl schwer damit getan, dass sie sich eiiiiigentlich gar nicht soooo sehr zu Frauen hingezogen fühlt und ich eher eine Ausnahme darstelle.... da war wohl wirklich ein kleiner Dorn des Zweifels in mir... .
Ich habe gestern Abend nocheinmal mit ihr gesprochen, heute Morgen mit ihr gesprochen... (und auch vor meinem Beitrag hier hatten wir uns bereits über meine Gefühle unterhalten...) und ich glaube, anbetracht des Inputs hier in Forum und ihren eindeutigen Worten (und ihrem eigentlich schon immer klaren Verhalten) ist dieser Dorn nun zumindest extrem geschrumpft oder vielleicht auch vollkommen verschwunden.
Immerhin malen wir uns doch nicht ganz selten unsere ferne gemeinsame Zukunft aus... ohne Krankheit.
Und momentan habe ich auch nicht im geringsten das Gefühl, dass nach ihrer Therapie etwas "passieren" könnte. Ich glaube, in den letzten 24 Stunden hat sich da langsam aber sicher (zum Glück!!!) ein Hebel umgelegt.



ZITAT(Pirola @ 19.May.2015 - 17:10) *
Wie dem auch immer sei : unter Druck wird sie sich erst recht auf ihr Schweigen versteifen .
Ich wäre da vorsichtig .


Ja, das stimmt. Eigentlich ist das auch nicht meine Art. Vor unserer Beziehung kam für mich selbst ein Outing nie in Frage, da ich ohnehin "alles" verdrängt hatte.
Mit unsere Beziehung kam dann langsam das Bedürfnis, es "öffentlich" zu machen.
Allerdings gibt es auf der ein oder anderen Ebene momentan noch gute Gründe, unsere Beziehung (und im Endeffekt ja dann auch mein Outing) noch warten zu lassen.
In unserer Heimatstadt ist daher auch alles geheim - der Ort ist zu klein und die meisten Leute zu "verschwatzt" als das dass im Moment nicht in ungewollte Richtungen laufen würde... .
Aktuell hege ich immer mehr den Wunsch, auch in der Heimat offen zu sein und nicht nur am Studienort (zumal unsere Kontakte hier dann doch recht eingeschränkt sind und man so von der Offenheit nicht wirklich viel merkt...). Das weiß meine Freundin wohl auch, wir haben uns auch schon darüber unterhalten, dass wir es nicht mehr allzulange hinauszögern wollen.
Diesbezüglich (denke ich) mache ich ihr keinen Druck. Sie weiß was ich denke und sie weiß auch, dass ich auf sie warte. Ich diskutiere da auch nicht drüber, schließlich hätte ich das andersrum sicherlich auch nicht gewollt und eine Diskussion macht da auch keinen Sinn.
Bezüglich einer Offenlegung ihrer Beziehung gegenüber ihres Therapeuten stört mich auch mehr die Tatsache, dass dieser Mann nach mir dann eben doch die intimsten Dinge von ihr erfährt und bespricht und ich einfach nicht nachvollziehen kann, weshalb dann unsere Beziehung so tabu ist. Aber gut, damit werde ich mich einfach abfinden müssen.
Sie muss wissen, wie viel sie ihm gegenüber preisgibt... und außerdem leidet sie schon so lange unter dieser Krankheit, das unsere Beziehung oder ihre Orientierung eigentlich keine Rolle dabei spielen dürften und sie sich somit ja auch nicht "gefährdet".

ZITAT(pfefferkorn @ 19.May.2015 - 22:52) *
... was mich irgendwie stutzig macht ist die Formulierung, dass du sie da hinbringst???

was bedeutet das denn?

[...]

dann steht,glaube ich,an zu überlegen, ob du dich als ihre assistentin siehst in alltagsfragen - und was das bedeutet - habt ihr augenhöhe? oder fühlst du dich "überlegen" oder hast du das gefühl, sie ist abhängig von dir?
[...]

und: was meinst du mit "sie unterstützen" ??? bei ihrer Therapie? das ist schon auch ihre eigene geschichte - ihre eigene therapie - bist du dir sicher, dass es nicht darum geht, mitzukriegen was da läuft? . also vielleicht geht es dir eher um kontrolle? ( was ich gut verstehen könnte - aber das ist was anderes als "unterstützung)

und als Idee: gibt es vielleicht Selbsthilfe für angehörige von angstgestörten? das wäre vielleicht eine gute Gelegenheit, sich zu den Themen auszutauschen...

ich freue mich von dir weiter zu lesen - und wünsche erstmal gelassenheit -


Meine Freundin kommt durch ihre Erkrankung momentan kaum allein aus dem Haus. Schon beim bloßen Laufen macht sich ihrer Angst stark an ihr zu schaffen.
Auf ihren Wunsch(!) hin, begleite ich sie von der Uni/von Zuhause aus zu ihrem Therapeuten und hole sie nach der Sitzung wieder ab. Zum einen, weil es für sie momentan allein einfach nur sehr schwer oder nicht (je nach aktueller Gemütslage) möglich ist, überhaupt die Praxis ihres Therapeuten zu erreichen, und zum anderen um sie zuvor ein wenig zu motivieren und vor allem danach dazu sein. So eine Sitzung ist dann doch recht anstrengend für sie und sie hat danach zum einen oftmals den Wunsch, sich bei mir "auszuweinen", zu erzählen, was passiert ist oder will auch einfach mal eine Umarmung.
Wenn sie das nicht (mehr) wollte, würde ich sie ohne weiters natürlich allein gehen lassen.

In unsere Beziehung sind wir auf Augenhöhe. Ich stehe weder über ihrnoch hätte ich das Gefühl, ihr überlegen zu sein.
Abhängigkeit ist ab und an vorhanden, ja. Das liegt aber daran, dass hier am Studienort beispielswiese keine Mutter da ist, welche den Kühlschrank füllt und sie momentan schon darauf angewiesen ist, dass ich ihr beim Einkaufen helfe oder ihr helfe, eine Vorlesung zu überstehen, in dem ich ihr einfach beistehe und wenigstens ein wenig Halt gebe.
Ich habe meine Freundin auch nach deinem Beitrag auch nocheinmal gefragt, ob sie das Gefühl hat, mir unterlegen zu sein, kontrolliert zu werden oder ob sie denkt, dass einer Beziehung auf Augenhöhe etwas im Wege steht und wir sind uns auch darüber einig, dass wir uns auf Augenhöhe begegnen.

Unterstützung bezog sich auf die Hilfe neim Einkaufen oder auch in der Uni.
Konfrontation mit solchen Situationen ist wichtig für sie und sie hat auch mit ihrem Therapeuten abgesprochen, wie sie beispielsweise eine Vorlesung verbingt und er weiß auch, dass ich sie zumeist begleite, wenn sie einmal in die Uni geht - was für ihn dabei keinen Störfaktor darstellt (vermutlich im Gegenteil, da er ihr anbot, wenn sie niemanden finden würde oder es allein nicht schaffe, selbst mitzukommen). Ich helfe ihr in sofern gerne, würde aber, wenn sie den Wunsch hat oder sich das auch einfach mal traut, nicht ansatzweise ein Problem damit haben, wenn sie das dann lieber auch mal ohne mich macht - wenn sie nicht wäre, würde ich mich auch niemals freiwillig in eine Juravorlesung reinsetzen, eine kleine "Pause" fände ich da eigentlich sogar ganz nett ;-).

Angst, den "Überblick" zu verlieren habe ich nicht. Sie spricht immer sehr offen und von sich aus über ihre Sitzungen, einige Dinge will sie dann doch gerne loswerden... . Sie meinte vor Beginn der Therapie auch vollkommen unverwant zu mir, dass sie sich überlegt hat, dass sie mir möglichst viel von ihrer Therapie erzählen möchte, weil sie sich, wenn ich in therapie wäre, wünschen würde, dass ich ihr davon erzähle und sie nicht "ausschließe"..
Insofern spielt das momentan für mich keine Rolle.


Liebe Grüße,
Scherbenmeer

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Pirola
Beitrag 20.May.2015 - 13:31
Beitrag #8


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Was einen guten Eindruck Eurer Beziehung auf mich hinterlässt , ist , dass ihr alles so gut miteinander besprechen könnt .
Ich halte genau das für die Basis einer Beziehung schlechthin . Geht es Dir denn jetzt besser , wo Du Deine Bedenken
aussprechen konntest ?
Mir geht es so , dass ich noch über einige anderen Passagen Deines letzten Postings gestolpert bin :
sie interessiert sich ausser für Dich sonst nicht so sehr für Frauen ? Heisst das , sie steht auf Männer ?
Damit hätte ich persönlich Schwierigkeiten und würde auch oft Bedenken haben , ob sie mich wohlmöglich eher
freundinnenschaftlich braucht und gar nicht so begehrt , wie ich das gerne hätte . Denn sie ist ja momentan
total auf Deine Hilfe angewiesen . Gibt es denn umgekehrt auch Bereiche , in denen sie Dich so unterstützen kann ?
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Herzenssache
Beitrag 20.May.2015 - 14:14
Beitrag #9


Suppenköchin
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ZITAT(Pirola @ 20.May.2015 - 14:31) *
Was einen guten Eindruck Eurer Beziehung auf mich hinterlässt , ist , dass ihr alles so gut miteinander besprechen könnt .
Ich halte genau das für die Basis einer Beziehung schlechthin . Geht es Dir denn jetzt besser , wo Du Deine Bedenken
aussprechen konntest ?
Mir geht es so , dass ich noch über einige anderen Passagen Deines letzten Postings gestolpert bin :
sie interessiert sich ausser für Dich sonst nicht so sehr für Frauen ? Heisst das , sie steht auf Männer ?
Damit hätte ich persönlich Schwierigkeiten und würde auch oft Bedenken haben , ob sie mich wohlmöglich eher
freundinnenschaftlich braucht und gar nicht so begehrt , wie ich das gerne hätte . Denn sie ist ja momentan
total auf Deine Hilfe angewiesen . Gibt es denn umgekehrt auch Bereiche , in denen sie Dich so unterstützen kann ?



Ja , geht mir sehr viel besser. Ich bin auch froh darüber, dass die Kommunikation zwischen ihr und mir so gut funktioniert - ich denke das hat uns in der ein oder anderen schwierigen Situation schon sehr geholfen und eventuell auch gerettet


Ja... es ist kompliziert. Auf reine Attraktivität bezogen, spricht sie eher von Männern. Von einer Frau, die ein 》Schnukelchen《 ist hat sie zumindest mir gegenüber noch nie etwas erwähnt.
Zuvor war sie aber nur in einen Mann verliebt... . Sie hätte sich allerdings zu einem.Mann nie eine Nähe in dem Sinne, wie wir sie haben, vorstellen können...
Es ist also kompliziert... aber sie liebt mich. Ich weiß es und ich spüre auch eindeutig ihr Begehren.

Es gibt einige Situationen, in denen ich mehr auf ihre Unterstützung baue und diese auch von ihr bekomme. Klar benötigt sie so momentan mehr Hilfe, aber ich denke das wird sich später mal ausgleichen. Wichtig ist für mich jedenfalls, dass sie immer für mich da ist, wenn ich Hilfe brauche... und das ist sie.

Liebe Grüße,
Scherbenmeer
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Rafaella
Beitrag 20.May.2015 - 15:29
Beitrag #10


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Ich habe eine Frage etwas neben dem Thread. Warum hast du diesen Nick gewählt? Wie du weißt, schafft Sprache Bilder, Bilder, die die Welt, in dem Fall wir, im Zusammenhang mit dir in den Kopf und ins Herz bekommen. Bilder, die auch dich beeinflussen, beeindrucken, beein-drücken können. Ehrlich, wenn ich deinen Nick lese, dann sehe ich einen Raum, der bis kniehoch mit Ton- und Porzellanscherben angefüllt ist, in unschönen Farben, chaotisch, destruktiv. Wollte ich dir rückmelden. Vielleicht ist es dir bewusst, vielleicht auch nicht. Es kommt was hoffnungslos depressives rüber - just my 2 cents. Vielleicht hast du den Nick in bezug auf die Beziehungsprobs gewählt - aber bist du nicht mehr als die (Scherben deiner) Beziehung.

Der Beitrag wurde von Rafaella bearbeitet: 20.May.2015 - 15:32
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Pirola
Beitrag 20.May.2015 - 19:47
Beitrag #11


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Umso konstruktiver und erfreulicher aber das , was Du nun schreibst . Es hört sich überzeugend und stimmig an .
Ich lese aus Deinen Zeilen , dass Du Eure Beziehung sehr kritisch hinterfragst , und trotzdem kommen nun ganz
positive Ergebnisse heraus . Auch wenn es abgedroschen klingt : ich wünsche Euch alles Gute , und macht weiter so . (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif)

Der Beitrag wurde von Pirola bearbeitet: 20.May.2015 - 19:48
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Herzenssache
Beitrag 20.May.2015 - 20:49
Beitrag #12


Suppenköchin
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ZITAT(Pirola @ 20.May.2015 - 20:47) *
Auch wenn es abgedroschen klingt : ich wünsche Euch alles Gute , und macht weiter so . (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif)


Vielen Dank (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) !
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Beitrag 20.May.2015 - 21:51
Beitrag #13


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Hinweis der Strösen:

Auf Anregung hier aus dem Thread hat sich Scherbenmeer einen neuen Nick ausgesucht. Sie heißt von nun an Herzenssache.
(IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
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Rafaella
Beitrag 21.May.2015 - 10:40
Beitrag #14


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(IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif)
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McLeod
Beitrag 01.Jun.2015 - 11:33
Beitrag #15


mensch.
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Hey, Herzenssache...

die Situation ist in der Tat für viele Beziehungen eine ganz schön schwierige. Einerseits ist die Therapie nur für die eine von beiden und für den Therapieerfolg ist es oft wichtig, dass sie die Dinge, die sie so mit der Zeit erkennt und erarbeitet, mit sich selbst ausmacht. Es ist ein Prozess, der nicht einfach ist, der sich windet, der mal stockt. Der vieles vielleicht erklärbar macht, aber selten für Dritte.

Dann ist da die Beziehung, die trotz der Belastung eine gewisse Stabilität hat. Oder manchmal auch genau deswegen. Jedenfalls wird sie sich verändern. Weil eine von beiden sich verändern wird. Mit Ausschlägen in alle möglichen Richtungen. Es wird schwerer, leichter, klarer, abgegrenzter, unerwartet, irritierend, vielleicht verstörend...

Inzwischen empfehlen viele Therapeut.innen deswegen eine begleitende Paartherapie. Einen Raum, in der die andere auf eine sinnvolle Weise teilhaben kann an der Entwicklung. In der beide die Auswirkungen auf das Gemeinsame reflektieren und anschauen und aussprechen. Eine systemische Therapeutin könnte dafür ziemlich gut sein, denke ich. Oder (anfangs begleitete) Zwiegespräche.

Wäre sowas für Dich denkbar?

Liebe Grüße
McLeod
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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 02.05.2025 - 01:16