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> Wie konnte das geschehen?
Wind
Beitrag 06.Nov.2015 - 17:44
Beitrag #1


Suppenköchin
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Hallo zusammen (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif)

Mir brennt etwas auf der Seele und es fällt mir wahnsinnig schwer, darüber zu schreiben.

Aber es muss raus, auch wenn ich vielleicht Gefahr laufe, dass einige mich sehr verurteilen werden.

Seit über 20 Jahren bin ich mit meiner Frau zusammen und wir sind sogar verheiratet.

Eines abends hatte ich mich verwählt und da war dann diese Frau am Telefon.
Da war von Anfang an so eine unglaubliche Nähe, so ein unbeschreiblich tiefes und warmes Gefühl, so ein Urvertrauen, wie ich es noch nie erlebt hatte.

Die ganze Nacht haben wir telefoniert und am frühen morgen stand sie dann vor meiner Tür.
Wir hatten uns noch nie gesehen und dennoch fielen wir uns wortlos in die Arme.
Sie nahm mich mit zu sich nach hause und ab diesem Tag waren wir unzertrennlich.

Wir haben uns ein super schönes Leben aufgebaut, mit unseren Hunden ein unschlagbares Team.

Meine Hand hätte ich ins Feuer gelegt, dass nichts und niemand unsere Beziehung gefährden könnte, weil die Liebe so unendlich groß ist.

Ich will es kurz machen: irgendwann trat eine Frau in mein Leben, die mich total in ihren Bann zog.

In meiner Beziehung war eine Krise, war Langeweile, Alltag und Stress eingezogen.
Zärtlichkeiten waren rar und irgendwie hatte alles nur noch funktioniert.
Das Herz, Romantik, ich spürte es nicht mehr.

Am Anfang hatte ich nur eine ganz normale Freundschaft zu dieser Frau aber irgendwann wurde es mehr und ich habe meine Frau betrogen (IMG:style_emoticons/default/sad.gif)

Das ging eine ganze Zeit so und eigentlich schien meine Ehe zerstört.
Meine Frau wusste es und reagierte mit so einer grenzenlosen Liebe, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte.

Wir haben mit ganz viel Reden, mit ganz viel Herz, mit ganz viel Spüren, mit ganz viel Vertrauen und mit all unserer Liebe wieder zueinander gefunden.

Sie hat mir verziehen und trägt mir nichts nach.
Unser gemeinsames Leben ist wieder wunderschön und doch komme ich mit meinem schlechten Gewissen nicht wirklich zurecht.

Meine Frau hat mir verziehen aber ich selber kann es nicht.

Sorry, ich musste das jetzt mal schreiben und meine Tränen laufen lassen.

Liebe Grüße

Wind



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Wind
Beitrag 06.Nov.2015 - 18:19
Beitrag #2


Suppenköchin
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ZITAT(Wind @ 06.Nov.2015 - 17:44) *
Hallo zusammen (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif)

Mir brennt etwas auf der Seele und es fällt mir wahnsinnig schwer, darüber zu schreiben.

Aber es muss raus, auch wenn ich vielleicht Gefahr laufe, dass einige mich sehr verurteilen werden.

Seit über 20 Jahren bin ich mit meiner Frau zusammen und wir sind sogar verheiratet.

Eines abends hatte ich mich verwählt und da war dann diese Frau am Telefon.
Da war von Anfang an so eine unglaubliche Nähe, so ein unbeschreiblich tiefes und warmes Gefühl, so ein Urvertrauen, wie ich es noch nie erlebt hatte.

Die ganze Nacht haben wir telefoniert und am frühen morgen stand sie dann vor meiner Tür.
Wir hatten uns noch nie gesehen und dennoch fielen wir uns wortlos in die Arme.
Sie nahm mich mit zu sich nach hause und ab diesem Tag waren wir unzertrennlich.

Wir haben uns ein super schönes Leben aufgebaut, mit unseren Hunden ein unschlagbares Team.

Meine Hand hätte ich ins Feuer gelegt, dass nichts und niemand unsere Beziehung gefährden könnte, weil die Liebe so unendlich groß ist.

Ich will es kurz machen: irgendwann trat eine Frau in mein Leben, die mich total in ihren Bann zog.

In meiner Beziehung war eine Krise, war Langeweile, Alltag und Stress eingezogen.
Zärtlichkeiten waren rar und irgendwie hatte alles nur noch funktioniert.
Das Herz, Romantik, ich spürte es nicht mehr.

Am Anfang hatte ich nur eine ganz normale Freundschaft zu dieser Frau aber irgendwann wurde es mehr und ich habe meine Frau betrogen (IMG:style_emoticons/default/sad.gif)

Das ging eine ganze Zeit so und eigentlich schien meine Ehe zerstört.
Meine Frau wusste es und reagierte mit so einer grenzenlosen Liebe, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte.

Wir haben mit ganz viel Reden, mit ganz viel Herz, mit ganz viel Spüren, mit ganz viel Vertrauen und mit all unserer Liebe wieder zueinander gefunden.

Sie hat mir verziehen und trägt mir nichts nach.
Unser gemeinsames Leben ist wieder wunderschön und doch komme ich mit meinem schlechten Gewissen nicht wirklich zurecht.

Meine Frau hat mir verziehen aber ich selber kann es nicht.

Sorry, ich musste das jetzt mal schreiben und meine Tränen laufen lassen.

Liebe Grüße

Wind

Ist heute wieder so ein Tag, wo ich an meinem schlechten Gewissen, diesem unerträglichen Schuldgefühl fast zerbreche.

Aber dann wische ich mir meine Tränen weg und weiß, dass meine Frau eine Partnerin verdient hat, die jetzt nicht den Kopf hängen lässt, sondern
da ist. - Für sie, für unseren Hund, für uns und unser Leben.

Wenn sie später heim kommt, dann nehme ich sie in den Arm und sage ihr, dass ich sie wahnsinnig liebe (IMG:style_emoticons/default/knuddel.gif)
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Cassia
Beitrag 06.Nov.2015 - 19:10
Beitrag #3


Naschkatze
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ZITAT(Wind @ 06.Nov.2015 - 17:44) *
In meiner Beziehung war eine Krise, war Langeweile, Alltag und Stress eingezogen.
Zärtlichkeiten waren rar und irgendwie hatte alles nur noch funktioniert.
Das Herz, Romantik, ich spürte es nicht mehr.


Ich glaube, das trifft es ziemlich auf den Punkt. 20 Jahre sind eine sehr lange Zeit und nichts ist gefährlicher als Routine.
Vor Menschen bzw. Paaren, die sich immer wieder neu entdecken, habe ich großen Respekt, aber sie sind selten.
Meistens lernt man sich mit der Zeit so gut kennen, das Worte bei vielen Dingen überflüssig werden - was sich zunächst
toll anhört. Aber irgendwann fängt man an, das gewisse Etwas, das bei jedem anders aussieht, zu vermissen.

Und wenn einem dann auch noch jemand über den Weg läuft ... Kann es sein, dass diese Frau vom Typ her, von ihrer
Persönlichkeit oder was auch immer, eine entfernte Ähnlichkeit mit Deiner Partnerin hat, so wie diese früher, am Anfang
eurer Beziehung war?

Dass Deine Frau Dir verziehen hat, zeigt doch, dass eure Beziehung doch nicht ganz so langweilig und stressig ist, wie
es Dir vorkam - irgendetwas muss da noch sein. Und jetzt ist es an euch, diese kleine Flamme wieder zu einem Feuer
zu entfachen. Manchmal braucht es einen gewissen Anstoß von außen, um sich der wirklich wichtigen Dinge im Leben
wieder bewusst zu werden.

Und was Deine Schuldgefühle angeht: Die nutzen niemandem etwas, auch wenn ich nachvollziehen kann, wie schlimm Du
Dich gerade fühlst. Ein kluger Autor hat mal gesagt: "Wir werden nicht sauberer, wenn wir uns im Dreck wälzen".
Reue ist wichtig, aber sie darf nicht zum Lebensmittelpunkt werden.

Der Beitrag wurde von Cassia bearbeitet: 06.Nov.2015 - 19:45
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plop
Beitrag 07.Nov.2015 - 00:19
Beitrag #4


feministische winterfeste klimperlesbe
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(IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) vielleicht ist das schlechte gewissen in wirklichkeit gut getarnte angst oder sorge ,dass so etwas nochmal passieren könnte-trotz der "riesen"liebe deiner liebsten und eurer beider liebe.....................
ich glaube ,dass ein sich verlieben passieren kann,aber eigentlich auch ein sich entscheiden mit sich bringen müsste/sollte /kann:
entweder für den abechslungsreichen kick-oder für das "althergebrachte" welches als wertvoll genug erachtet wird ,es wieder zu hegen und zu pflegen.
denn das ist eine langdauernde partnerInnenschaft: ein alter schatz,der behütet aber auch geputzt und gewienert werden muss-
immer wieder und immer wieder anders,auf das er immer wieder in andrem licht erstrahlen kann.sicher nicht permanent-aber eben immer wieder.
trotz seiner jährchen,die er schon auf dem buckel hat.
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Wind
Beitrag 07.Nov.2015 - 10:30
Beitrag #5


Suppenköchin
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ZITAT(Cassia @ 06.Nov.2015 - 19:10) *
ZITAT(Wind @ 06.Nov.2015 - 17:44) *
In meiner Beziehung war eine Krise, war Langeweile, Alltag und Stress eingezogen.
Zärtlichkeiten waren rar und irgendwie hatte alles nur noch funktioniert.
Das Herz, Romantik, ich spürte es nicht mehr.


Ich glaube, das trifft es ziemlich auf den Punkt. 20 Jahre sind eine sehr lange Zeit und nichts ist gefährlicher als Routine.
Vor Menschen bzw. Paaren, die sich immer wieder neu entdecken, habe ich großen Respekt, aber sie sind selten.
Meistens lernt man sich mit der Zeit so gut kennen, das Worte bei vielen Dingen überflüssig werden - was sich zunächst
toll anhört. Aber irgendwann fängt man an, das gewisse Etwas, das bei jedem anders aussieht, zu vermissen.

Und wenn einem dann auch noch jemand über den Weg läuft ... Kann es sein, dass diese Frau vom Typ her, von ihrer
Persönlichkeit oder was auch immer, eine entfernte Ähnlichkeit mit Deiner Partnerin hat, so wie diese früher, am Anfang
eurer Beziehung war?

Dass Deine Frau Dir verziehen hat, zeigt doch, dass eure Beziehung doch nicht ganz so langweilig und stressig ist, wie
es Dir vorkam - irgendetwas muss da noch sein. Und jetzt ist es an euch, diese kleine Flamme wieder zu einem Feuer
zu entfachen. Manchmal braucht es einen gewissen Anstoß von außen, um sich der wirklich wichtigen Dinge im Leben
wieder bewusst zu werden.

Und was Deine Schuldgefühle angeht: Die nutzen niemandem etwas, auch wenn ich nachvollziehen kann, wie schlimm Du
Dich gerade fühlst. Ein kluger Autor hat mal gesagt: "Wir werden nicht sauberer, wenn wir uns im Dreck wälzen".
Reue ist wichtig, aber sie darf nicht zum Lebensmittelpunkt werden.

Hallo Cassia,

lieben Dank für Deine Antwort.

Konnte gestern leider nicht mehr schreiben aber das war vielleicht auch ganz gut so.
Wenn die Emotionen so durch kommen, dann ist es bei mir oftmals besser, wenn ich etwas Abstand aufbaue, um dann wieder klarer zu sehen.

Ja, diese Routine hatte sich in meine Ehe tatsächlich eingeschlichen, was keine Rechtfertigung sein soll.
Vieles wurde nicht mehr ausgesprochen, weil es selbstverständlich schien und eine trügerische Sicherheit vermittelte.

Diese andere Frau hatte überhaupt keine Ähnlichkeit mit meiner Partnerin.
Sie sind so grundverschieden, wie es heftiger nicht geht.
Ob mich das wohl so angezogen hat? - Ich weiß es nicht.

Diese kleine Flamme ist wieder zu einem Feuer entfacht und ich weiß und spüre wieder so sehr, wo mein Herz hingehört.

Und was meine Schuldgefühle anbelangt, da muss ich tatsächlich noch etwas daran arbeiten.
Sie holen mich immer wieder ein und ich spüre selber, dass dies nicht der richtige Weg ist.
Reue empfinde ich ganz tief und ehrlich aber alles andere ist schon beinahe etwas selbstzerstörerisch und damit ist keinem geholfen.

Seit wir wieder mehr miteinander reden, Gefühle, Wünsche, Hoffnungen ansprechen, ist vieles wieder erwacht, was sich im Tiefschlaf befand
und ich werde alles tun, um nie wieder in diesen Tiefschlaf zu fallen.

Liebe Grüße

Wind
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Wind
Beitrag 07.Nov.2015 - 10:44
Beitrag #6


Suppenköchin
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ZITAT(plop @ 07.Nov.2015 - 00:19) *
(IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) vielleicht ist das schlechte gewissen in wirklichkeit gut getarnte angst oder sorge ,dass so etwas nochmal passieren könnte-trotz der "riesen"liebe deiner liebsten und eurer beider liebe.....................
ich glaube ,dass ein sich verlieben passieren kann,aber eigentlich auch ein sich entscheiden mit sich bringen müsste/sollte /kann:
entweder für den abechslungsreichen kick-oder für das "althergebrachte" welches als wertvoll genug erachtet wird ,es wieder zu hegen und zu pflegen.
denn das ist eine langdauernde partnerInnenschaft: ein alter schatz,der behütet aber auch geputzt und gewienert werden muss-
immer wieder und immer wieder anders,auf das er immer wieder in andrem licht erstrahlen kann.sicher nicht permanent-aber eben immer wieder.
trotz seiner jährchen,die er schon auf dem buckel hat.

Hallo plop,

auch Dir ganz herzlichen Dank für Deine Antwort.

Hab lange darüber nachgedacht, ob mein schlechtes Gewissen tatsächlich nur eine getarnte Angst vor einer möglichen Wiederholung ist.
Ich glaube nicht, dass ich davor gerade Angst habe aber sicherlich hat sich eine Unsicherheit eingeschlichen.

Ich hätte jeden Eid darauf geschworen, dass ich meine Frau niemals betrügen würde und diese Sicherheit ist mir abhanden gekommen.

Ja, ich habe mich entschieden und nicht nur ich. - Auch meine Frau musste eine Entscheidung treffen, ob sie weiterhin mit mir zusammen sein will.
Wir haben uns füreinander entschieden und wir hegen und pflegen unseren wunderbaren, so unendlich wertvollen Schatz.
Es sind ein paar Kratzer entstanden aber die Schönheit ist nicht verloren gegangen.

Herzliche Grüße

Wind
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Pirola
Beitrag 07.Nov.2015 - 11:03
Beitrag #7


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Wenn ich Folgendes frage , setze ich mich in die Nesseln , doch ich wage es trotzdem :
die andere Frau war eine Freundin , dann sogar eine Affaire . Deine Hauptbeziehung war in der Zeit
ohne Bewegung und Leidenschaft . Sie war quasi auf Eis gelegt . Ist das gut , wenn Du jetzt die andere
Frau so radikal abspaltest und Dich wieder nur voll und ganz auf Deine Frau konzentrierst ?
Damit meine ich die Gefühle von Liebe und Freundinnenschaft , nicht die se*uellen Bedürfnisse .
Ich denke immer , es müsste doch möglich sein , einen freundschaftlichen Kontakt zu einer Dritten aufrecht-
zuerhalten , auch wenn es da mal eine Verliebtheit oder zumindest eine se*uelle Anziehung gab .
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Wind
Beitrag 07.Nov.2015 - 11:37
Beitrag #8


Suppenköchin
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ZITAT(Pirola @ 07.Nov.2015 - 11:03) *
Wenn ich Folgendes frage , setze ich mich in die Nesseln , doch ich wage es trotzdem :
die andere Frau war eine Freundin , dann sogar eine Affaire . Deine Hauptbeziehung war in der Zeit
ohne Bewegung und Leidenschaft . Sie war quasi auf Eis gelegt . Ist das gut , wenn Du jetzt die andere
Frau so radikal abspaltest und Dich wieder nur voll und ganz auf Deine Frau konzentrierst ?
Damit meine ich die Gefühle von Liebe und Freundinnenschaft , nicht die se*uellen Bedürfnisse .
Ich denke immer , es müsste doch möglich sein , einen freundschaftlichen Kontakt zu einer Dritten aufrecht-
zuerhalten , auch wenn es da mal eine Verliebtheit oder zumindest eine se*uelle Anziehung gab .

Hallo Pirola,

Du setzt Dich nicht in die Nesseln und mich darf man so ziemlich alles fragen. - Müßte ja nicht antworten, wenn ich nicht wollte.

Ja, das ist eine radikale Abspaltung und ich habe den Kontakt zu der anderen Frau komplett abgebrochen.

Das lag zum einen sicherlich daran, dass ich mich für meine Frau entschieden habe aber es gab auch noch etliche andere Gründe dafür.

Meine Frau hat mich nie unter Druck gesetzt aber es war auch total klar, dass meine Ehe nur dann noch eine Chance hat, wenn ich mich von der
anderen Frau trenne.
Die Beziehung zu der anderen Frau war über weite Strecken so problembelastet, so voller Streit und Missverständnisse, dass es ohnehin immer
schwieriger wurde.
Dieses anfängliche verliebt sein wurde recht bald durch bittere Realität ersetzt und der Umgang miteinander wurde immer unerträglicher.

Auch ohne meine Frau hätte ich mich getrennt und den Kontakt abgebrochen, weil es uns nicht mehr gut ging damit.

Immer wieder gab es den Versuch, nur noch freundschaftlichen Kontakt zu halten aber das funktionierte einfach nicht.

Ich wollte nie im Streit oder gar im Hass auseinander gehen aber wenn ich jetzt nicht diesen radikalen Schlußstrich gezogen hätte, dann wäre es
so weit gekommen.

Liebe Grüße

Wind

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Pirola
Beitrag 08.Nov.2015 - 10:35
Beitrag #9


Bekennende Urlesbe
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Liebe Wind ,

weil mich Deine Beziehungskonstellation etwas an meine eigene Situation erinnert , würde ich gerne noch
weiter fragen , und Du hast ja nichts dagegen .

Erstmal verstehe ich nicht , warum Du solche Schuldgefühle hast , wenn Du doch diesen radikalen Schlussstrich
gezogen hast und Deine Frau Dir nichts übel nimmt , ihr wieder sehr gut zusammen seid .
Wer verletzt wird , ist doch die andere Frau .
Ich sehe das so , dass es sehr schwer ist , mit einer Verliebtheit neben der Hauptbeziehung umzugehen und dass
es da eh viele Verletzungen und Missverständnisse geben muss, schon alleine , weil die Kapazität und Zeit nicht
ausreicht , diese Krise mit beiden Frauen gleichermassen intensiv zu besprechen .
Du hast die andere Frau doch geliebt . Fehlt sie Dir nicht mehr ? Wie kommst Du selbst mit dem Kontaktabbruch klar ,
auch wenn Du ihn initiiert hast ?

Wie sind die Umstände bei Euch : läuft Dir die andere Frau ab und zu noch über den Weg oder wohnt ihr so weit auseinander ,
dass ihr Euch nicht mehr seht ?

Der Beitrag wurde von Pirola bearbeitet: 08.Nov.2015 - 10:40
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Wind
Beitrag 08.Nov.2015 - 11:04
Beitrag #10


Suppenköchin
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ZITAT(Pirola @ 08.Nov.2015 - 10:35) *
Liebe Wind ,

weil mich Deine Beziehungskonstellation etwas an meine eigene Situation erinnert , würde ich gerne noch
weiter fragen , und Du hast ja nichts dagegen .

Erstmal verstehe ich nicht , warum Du solche Schuldgefühle hast , wenn Du doch diesen radikalen Schlussstrich
gezogen hast und Deine Frau Dir nichts übel nimmt , ihr wieder sehr gut zusammen seid .
Wer verletzt wird , ist doch die andere Frau .
Ich sehe das so , dass es sehr schwer ist , mit einer Verliebtheit neben der Hauptbeziehung umzugehen und dass
es da eh viele Verletzungen und Missverständnisse geben muss, schon alleine , weil die Kapazität und Zeit nicht
ausreicht , diese Krise mit beiden Frauen gleichermassen intensiv zu besprechen .
Du hast die andere Frau doch geliebt . Fehlt sie Dir nicht mehr ? Wie kommst Du selbst mit dem Kontaktabbruch klar ,
auch wenn Du ihn initiiert hast ?

Liebe Pirola,

Du darfst gerne fragen und ich werde versuchen, ganz offen und ehrlich zu antworten.

Diese Schuldgefühle sind unheimlich schwer zu beschreiben.
Zum einen hab ich Schuldgefühle meiner Frau gegenüber, weil ich sie betrogen habe, weil ich ihr sehr weh getan habe, weil ich unsere Ehe aufs
Spiel gesetzt habe.

Zum anderen hab ich aber auch Schuldgefühle dieser anderen Frau gegenüber, weil ich ihr nicht das geben konnte, was sie gebraucht hätte und ich
mit dieser ganzen Situation nicht mehr klar kam.

Als ich diese Frau kennenlernte und es dann irgendwann klar war, dass da mehr zwischen uns ist, hab ich mich immer wieder dagegen gewehrt.
Ich wollte meine Frau nicht betrügen und ich wollte der anderen Frau nicht zumuten, mich teilen zu müssen.
Sie hatte mir immer wieder versichert, dass sie damit kein Problem hätte und irgendwann glaubte ich wohl selbst daran.

Die Probleme, die jetzt zum Kontaktabbruch geführt haben, haben eigentlich nichts mit unserer Beziehung zu tun.
Wir waren schon einige Zeit nicht mehr zusammen und es gab eben diese Versuche, eine Freundschaft aufzubauen.
Allerdings ging das immer wieder schief.

Wann immer wir telefonierten, es artete in Streit aus und wir entfernten uns immer mehr voneinander.

Es gab nichts schönes mehr. - Kein Lachen, keine Unbeschwertheit, nichts gemeinsames.

Sie selber hat diesen Kontaktabbruch jetzt letztendlich auch befürwortet, weil auch sie gespürt hat, dass da nichts mehr zwischen uns ist und
auch Freundschaft nicht mehr möglich ist.

Ja, ich habe diese Frau geliebt, vielleicht anders als meine Partnerin, aber ich habe sie geliebt.
Der Kontaktabbruch tut irrsinnig weh aber er tut nicht annähernd so weh, wie die letzten Monate, wo es nur noch Streit und Verletzungen gab.

Ich denke oft an sie und wünsche ihr von ganzem Herzen alles Liebe und Gute und manchmal glaube ich, dass es besser gewesen wäre,
wenn wir uns nie begegnet wären. - Viel schönes wäre uns entgangen aber auch ganz viel Schmerz wäre uns erspart geblieben.

Und ich glaube, dass mein schlechtes Gewissen sicher auch damit zu tun hat, dass ich anderen Menschen sehr weh getan habe und es nicht
verhindern konnte.

Liebe Grüße

Wind
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McLeod
Beitrag 08.Nov.2015 - 16:28
Beitrag #11


mensch.
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Liebe Wind,

die Vergangenheit ist wie sie ist, mit dem Schönen und dem Schmerzhaft-Schrecklichen. Dein Anliegen, sie wäre nie so geschehen, kann ich gut nachfühlen. Hätte da auch eine Frage, vielleicht magst Du ja...? Gibt es etwas, das für Dich die Gegenwart ein klitzekleines bisschen leichter machen würde?

Liebe Grüße
McLeod
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Wind
Beitrag 08.Nov.2015 - 16:50
Beitrag #12


Suppenköchin
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ZITAT(McLeod @ 08.Nov.2015 - 16:28) *
Liebe Wind,

die Vergangenheit ist wie sie ist, mit dem Schönen und dem Schmerzhaft-Schrecklichen. Dein Anliegen, sie wäre nie so geschehen, kann ich gut nachfühlen. Hätte da auch eine Frage, vielleicht magst Du ja...? Gibt es etwas, das für Dich die Gegenwart ein klitzekleines bisschen leichter machen würde?

Liebe Grüße
McLeod

Liebe McLeod,

Danke, dass Du nachfühlen kannst und Danke für Deine Frage.

Weißt Du, ich will hier nicht den Eindruck vermitteln, dass ich das Opfer bin und Mitleid erhaschen will.

Ich bin mir sehr darüber im Klaren, dass ich in erster Linie anderen weh getan habe und dass ich mich sehr Schuldig gemacht habe.

Trotzdem ist das ganze tatsächlich auch an mir nicht spurlos vorbei gegangen und auch ich habe Verletzungen erfahren müssen.

Ich weiß nicht, was es geben könnte um die Gegenwart etwas leichter zu machen.
Eigentlich ist alles wieder auf einem guten Weg und ich kann wieder mit meiner Frau zusammen in die Zukunft blicken.

Ich muss es nur irgendwie schaffen, mein schlechtes Gewissen abzulegen und aufhören, mich selber zu zerfleischen.
Es ist alles noch sehr frisch und vielleicht braucht es halt einfach auch seine Zeit, um das alles verarbeiten zu können.

Was mir allerdings gerade wirklich gut tut, ist die Tatsache, dass ich hier darüber schreiben kann und mich keiner verurteilt.
Dafür sag ich ganz herzlich Danke.

Liebe Grüße

Wind
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McLeod
Beitrag 08.Nov.2015 - 17:54
Beitrag #13


mensch.
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Liebe Wind,

interessant, dass Du annimmst, was andere hier so denken oder empfinden könnten. Und schön, dass es nach Deiner Beschreibung auf dem Weg ist und alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Du beschreibst weiter, dass Du aufhören möchtest, Dich selbst zu zerfleischen, woran würdest Du merken, dass Du dabei einen Schritt weitergekommen bist? Was wäre dann anders?

Liebe Grüße
McLeod
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PikSieben
Beitrag 08.Nov.2015 - 18:17
Beitrag #14


ausgewilderte Großstadtpflanze
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Liebe Wind,

deine Frau hat dir verziehen. Das ist großartig und ich ziehe meinen Hut davor. Aber hast du schon einmal daran gedacht, dass sie das vielleicht gar nicht unbedingt für dich getan hat? Vielleicht (und in meinen Augen sogar sehr wahrscheinlich) hat sie es auch für sich selbst, vor allem aber für euch und eure Beziehung getan. Nach meinem Empfinden bist du es ihr nun schuldig, diesen Kraftakt ebenfalls auf dich zu nehmen: Verzeih dir! Nicht für dich selbst, sondern tu es für sie und für eure Beziehung!

Schuldgefühle verschwinden nicht, indem man ständig über sie nachgrübelt. Sie nehmen dann nur noch mehr Raum ein. Und du wirst sie auch nicht einfach so per Schalter wegdrücken können, sondern sie werden immer mal wieder hochzukommen versuchen. Für diesen Fall würde ich dir empfehlen, dir ein passendes Ablenkungsgedankenprogramm zu überlegen. Am besten eines, in dem es nicht um dich geht, sondern um deine Frau, um euch, um eure Beziehung oder einfach eure Wohnung: Staubwischen, Aschenbecher leeren, Deko arrangieren, kochen, kleine gemeinsame Ausflüge planen – hilft, denke ich, alles mehr als die Gedanken um sich selbst kreisen zu lassen.

Alles Gute dir und euch!
pik7
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Pirola
Beitrag 09.Nov.2015 - 09:13
Beitrag #15


Bekennende Urlesbe
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Vielleicht hilft auch das Wissen darüber , dass schliesslich eine Beziehung, ein Kontakt zwischen
zwei Menschen immer auf einer Interaktion beruht , so dass ja beide mehr oder weniger verantwortlich
sind für das , was zwischen ihnen geschieht . Schuldgefühle entstehen ja aus dem Gefühl einer
grossen Verantwortlichkeit heraus . Doch trägst wirklich nur Du hier die Verantwortung ?
Zumindest die andere Frau war ja mit ein Teil Eurer vielen Streits . Und frau könnte es auch so
sehen , dass Deine Frau es immerhin mit zugelassen hat , dass in Eurer Beziehung damals kein
frischer Wind wehte und sie nicht mehr ausreichend gepflegt wurde ...
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Wind
Beitrag 09.Nov.2015 - 11:42
Beitrag #16


Suppenköchin
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ZITAT(McLeod @ 08.Nov.2015 - 17:54) *
Liebe Wind,

interessant, dass Du annimmst, was andere hier so denken oder empfinden könnten. Und schön, dass es nach Deiner Beschreibung auf dem Weg ist und alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Du beschreibst weiter, dass Du aufhören möchtest, Dich selbst zu zerfleischen, woran würdest Du merken, dass Du dabei einen Schritt weitergekommen bist? Was wäre dann anders?

Liebe Grüße
McLeod

Liebe McLeod,

ja, ein bisschen Angst hatte ich schon, dass mir hier auch ein paar böse Worte um die Ohren gehauen werden aber auch das hängt halt
vermutlich mit diesem blöden schlechten Gewissen zusammen.

Ein wesentlicher Schritt wäre wohl der, dass ich nicht immer wieder darüber nachdenke, was gelaufen ist und warum ich es zugelassen habe.

Einfach das Vergangene loslassen, wieder etwas zur Ruhe kommen und nicht mehr so unter Strom stehen, das wäre dann wohl anders.

Ich arbeite dran.

Liebe Grüße

Wind
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McLeod
Beitrag 09.Nov.2015 - 11:53
Beitrag #17


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Mit "mich selbst zerfleischen" meinst Du also, dass Du Dir immer wieder dieselbe Frage (warum geschah es?) mit demselben Ergebnis (keine Ahnung!) und demselben Gefühl (ich habe Schuld auf mich geladen.) und derselben Aussicht (diese Schuld ist nicht tilgbar...) stellst?
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Wind
Beitrag 09.Nov.2015 - 11:59
Beitrag #18


Suppenköchin
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ZITAT(PikSieben @ 08.Nov.2015 - 18:17) *
Liebe Wind,

deine Frau hat dir verziehen. Das ist großartig und ich ziehe meinen Hut davor. Aber hast du schon einmal daran gedacht, dass sie das vielleicht gar nicht unbedingt für dich getan hat? Vielleicht (und in meinen Augen sogar sehr wahrscheinlich) hat sie es auch für sich selbst, vor allem aber für euch und eure Beziehung getan. Nach meinem Empfinden bist du es ihr nun schuldig, diesen Kraftakt ebenfalls auf dich zu nehmen: Verzeih dir! Nicht für dich selbst, sondern tu es für sie und für eure Beziehung!

Schuldgefühle verschwinden nicht, indem man ständig über sie nachgrübelt. Sie nehmen dann nur noch mehr Raum ein. Und du wirst sie auch nicht einfach so per Schalter wegdrücken können, sondern sie werden immer mal wieder hochzukommen versuchen. Für diesen Fall würde ich dir empfehlen, dir ein passendes Ablenkungsgedankenprogramm zu überlegen. Am besten eines, in dem es nicht um dich geht, sondern um deine Frau, um euch, um eure Beziehung oder einfach eure Wohnung: Staubwischen, Aschenbecher leeren, Deko arrangieren, kochen, kleine gemeinsame Ausflüge planen – hilft, denke ich, alles mehr als die Gedanken um sich selbst kreisen zu lassen.

Alles Gute dir und euch!
pik7

Liebe PikSieben,

oh ja, dass meine Frau mir verziehen hat, mir nichts vorwirft und alles Geschehene mit ganz viel Liebe zudeckt, davor ziehe ich auch meinen Hut
und ich weiß, dass es auch ganz anders hätte kommen können.
Sie hat es sicherlich nicht nur für mich getan. - In erster Linie für uns.
Immer wieder hatte sie mir gesagt, dass sie mich liebt, dass sie mich braucht, dass sie mich nicht verlieren und um unsere Ehe kämpfen will.
Dass sie keinen Knopf hat, wo sie ihre Liebe zu mir einfach abschalten könne und dass sie nicht im Traum daran denkt, die vielen gemeinsamen Jahre
einfach nur wegzuschmeißen.
Ich hätte das beinahe getan und da überkommt mich schon wieder ein ganz großes Schamgefühl.

Aber Du hast Recht, ich muss lernen, mir selber zu verzeihen, das bin ich ihr wahrlich schuldig.

Ich darf nicht mehr so viel grübeln und mich selber mit tausend Fragen zuballern. - Fragen, wo es ohnehin keine Antwort darauf gibt.

Versuche immer mehr, im Jetzt und Hier zu sein, gut für uns zu sorgen und mit vielen kleinen Dingen unsere Ehe wieder zu pflegen.

Es braucht halt alles seine Zeit und die haben wir.

Ganz herzliche Grüße

Wind
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Wind
Beitrag 09.Nov.2015 - 12:16
Beitrag #19


Suppenköchin
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ZITAT(Pirola @ 09.Nov.2015 - 09:13) *
Vielleicht hilft auch das Wissen darüber , dass schliesslich eine Beziehung, ein Kontakt zwischen
zwei Menschen immer auf einer Interaktion beruht , so dass ja beide mehr oder weniger verantwortlich
sind für das , was zwischen ihnen geschieht . Schuldgefühle entstehen ja aus dem Gefühl einer
grossen Verantwortlichkeit heraus . Doch trägst wirklich nur Du hier die Verantwortung ?
Zumindest die andere Frau war ja mit ein Teil Eurer vielen Streits . Und frau könnte es auch so
sehen , dass Deine Frau es immerhin mit zugelassen hat , dass in Eurer Beziehung damals kein
frischer Wind wehte und sie nicht mehr ausreichend gepflegt wurde ...

Liebe Pirola,

manchmal gelingt mir das, in kleinen Ansätzen, auch so zu sehen.

Versuche mir immer wieder einzureden, dass nie einer alleine Schuld hat, dass jeder seinen Teil zu dieser Situation beigetragen hat.

Wir haben beide unsere Ehe nicht mehr wirklich gepflegt und vieles für viel zu selbstverständlich erachtet.

Und diese andere Frau hätte sich auch nicht in diese Situation begeben müssen, zumal sie wußte, dass ich verheiratet bin.

Ich denke auch, dass nicht ich alleine an allem Schuld habe aber es fühlt sich halt manchmal so an und das muss ich in den Griff bekommen.

Liebe Grüße

Wind




ZITAT(McLeod @ 09.Nov.2015 - 11:53) *
Mit "mich selbst zerfleischen" meinst Du also, dass Du Dir immer wieder dieselbe Frage (warum geschah es?) mit demselben Ergebnis (keine Ahnung!) und demselben Gefühl (ich habe Schuld auf mich geladen.) und derselben Aussicht (diese Schuld ist nicht tilgbar...) stellst?

Ich glaube, das hast Du ziemlich treffend formuliert, obwohl ich schon auch denke, dass die Schuld tilgbar ist.
Würde ich das nicht immer wieder so denken oder erhoffen, dann würde unsere Ehe unter keinem guten Stern mehr stehen.
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McLeod
Beitrag 09.Nov.2015 - 13:30
Beitrag #20


mensch.
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Schön :-) Was tilgt die Schuld dann? Wodurch wird sie getilgt? Wer kann dazu beitragen? Was wäre der erste, kleine und machbare Schritt dafür?


(Kleines Feedback: mir fällt auf, dass Du oft schreibst "das muss ich noch tun", "jenes muss ich noch schaffen"... Mich hat mal eine gute Freundin an so einer Stelle gefragt: "Musst Du nur, oder willst Du auch?")
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