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Beitrag
#21
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Liebe Woody,
das klingt alles sehr plausibel und in so mancher Schmerzhaftigkeit sehr nachvollziehbar. Ich vermute, würde eine Frau sich so verhalten (sagen "du bist lesbisch" und sich weiterem Austausch, Reflektieren, Erkunden entziehen) wäre die Partnerschaft auf eine andere und doch ähnliche Art in Schieflage für Dich. Sowohl die Beziehung selbst und ihre Entwicklungen, als auch das Ende zu verarbeiten, sich neu sortieren (im Wortsinn vielleicht) und rückbesinnen - oder auch vorwärts besinnen - das alles steht in besonderem Maß an und ist eingebettet in die Umgebung, die blieb und ist. Kind, Hochschule, Karrierewünsche, strategische zukunftsorientierte Abwägungen, gegenwärtig aktue Entscheidungsbedarfe. Ich empfand den Umbruch, der sich in meinen letzten Jahren in meinem Leben manifestierte, sowohl schmerzhaft, als auch befreiend, verunsichernd und Sicherheiten erst ermöglichend, die Medaillenseiten "allein" und "frei mit mir" wechselten manchmal täglich. Welche Puzzlestücke sind meine, welche gehören nicht zu mir, welche möchte ich zu meinen machen? Ich bin mir nicht so ganz sicher mit diesem Bild der inneren Insel. Eigentlich - so verstehe ich das Leben - sind wir. Wir können gar nicht ohne Landschaft, ohne "Landmassen" sein. Die Bewusstheit darüber, was da ist, wie es von Gezeiten und dem Wind geformt wurde, wo es unter Wanderdünen vergraben ist, wo Riesen ihre Fußabdrücke hinterließen oder eifrige Gärtnerinnen-Hände modellierten, wo es naturbelassen hätte bleiben sollen... Auch: wie fest oder von Vulkanismus ständig umgeformt und uneindeutig in Nebeltälern sind wir? Bin ich? Für meinen Teil empfinde ich das Puzzle gerade als eine Art Landkarte (bei mir, es muss ja nicht für Dich passen). Quasi eine abtraktere, deskriptive Schicht über der Insel. Manchmal wird klar, dass die Karte wie ein Reisekatalog einen schönen Strand verspricht und in der Realität ist es eher felsig, windumtost und rauh dort... Selbstreflektion heißt für mich aktuell desöfteren: die Realität der Insel anzuerkennen und nicht zu versuchen, mehr Strandidyll zu sein, nur weil Strandurlaub so ungemein beliebt ist. (Eigentlich mag ich sogar viel lieber Cliffs of Moher, Atlantikbrausen und -inseln...) Die Karte schreibe ich nicht alleine, jedes Feedback ist Teil davon, jede Interaktion und Kommunikation schlägt sich auf ihr nieder. Manchmal als Vorschlag, der (mir jedenfalls scheinbar) eindeutig eine andere Insel beschreibt. Ich glaube, mit Deinen Sätzen ZITAT Es wird Zeit, dass ich den Fokus auf das was mir wichtig ist lege und nicht auf das, was mir wichtig war und ich verloren habe. Dass ich die Puzzleteile, die teilweise noch verstreut herum liegen einsammle und meinen Weg weiter gehe. hast Du einen guten Punkt gefunden. Eine Landmarke. Ich hab jedenfalls gerade keine Frage mehr für Dich. Herzliche Grüße McLeod |
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Beitrag
#22
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Validating Beiträge: 1.332 Userin seit: 16.02.2006 Userinnen-Nr.: 2.620 ![]() |
Meine insel außerhalb von mir zu suchen... käme mir weniger in den sinn...wenn ich sie in mir nicht finde, wackelt sie vielleicht rum oder steht voll in der brandung und ich finde nur ihren widerhall...aber sie ist sicher in mir der unverletzte kern..so ist mein bild
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Beitrag
#23
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 223 Userin seit: 12.08.2015 Userinnen-Nr.: 9.356 ![]() |
Ich vermute, würde eine Frau sich so verhalten (sagen "du bist lesbisch" und sich weiterem Austausch, Reflektieren, Erkunden entziehen) wäre die Partnerschaft auf eine andere und doch ähnliche Art in Schieflage für Dich. Ein ganz klares Ja an dieser Stelle, denn eine Beziehung ohne gegenseitigen Austausch, ohne Reflexion und Erkundung der jeweiligen und auch gemeinsamen Gefühls- und Gedankenwelt wäre für mich immer in Schieflage. Ich weiß noch nicht, wie sich meine Insel entwickelt und auch meine anderen Themen, ich bin sehr gespannt. Jetzt freue ich mich, dass ich heute eine wichtige Nachricht formuliert habe und ich freue mich, dass im nebenstehenden Fenster bereits eine neue Mail geöffnet ist, für einen wichtigen schriftlichen "Behördengang" den ich seit Wochen in meinem Alltagschaos vor mir hergeschoben habe. Ich danke euch allen von Herzen für diesen Austausch der letzten Tage, die viele Inspiration und auch für die wundervollen Metaphern. Irgendetwas hat sich in mir verändert. |
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Beitrag
#24
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 72 Userin seit: 03.04.2015 Userinnen-Nr.: 9.243 ![]() |
Liebe Woody,
ich bin gerade auf diesen Thread gestossen und habe ich quergelesen. Du hast Deine Insel doch schon gefunden! Du schreibst heute um 10:54 "Dennoch gibt es für mich auch etwas festes, was ich in mir trage. Ich würde es als bewusste Grundwerte und Überzeugungen beschreiben. Ein kleines Bündel davon existiert in mir, unverändert seit vielen Jahren. Ich bestehe nicht darauf, dass sie bleiben, aber ich beobachte, dass sie da sind, egal welchen neuen Anker ich gerade ausgeworfen habe oder welchen neuen Kurs ich segle, wenn ich mich wieder auf die Reise begebe. Jetzt bei dem bewussten Gedanken daran, bin ich sehr dankbar dafür." Das ist sie, Deine Insel :-) Ich habe mich vor vielen Jahren mal mit Katja Riemann unterhalten, unter anderem über ihre Tochter und "Zuhause" und sie hat in dem Gespräch gesagt, Zuhause ist, wo ich bin. Das ist mir sehr nahe gegangen und begleitet mich seitdem. Du bist Dein Zuhause, Deine Insel, in Dir findest Du alles, was Du suchst und auch die Antwort auf Deine Frage, was will ich, eine Frau, einen Mann?? Du schreibst: "Nähe und Zärtlichkeit möchte ich mit einer Frau leben. Das ist kein Gedanke, sondern ein in Worte gefasstes Gefühl, immer wenn ich mit einer Frau zusammen war. Demgegenüber stand das Gefühl mit Männern, dass da irgendwas nicht passt." Lebe es! Ich habe 36 Jahre hetero gelebt und bin jetzt seit 4 Jahren mit meiner Freundin zusammen. Vorher hatte ich, genau wie Du es so wundervoll beschrieben hast, immer dieses Gefühl, nicht stimmig zu sein. Meine Trennung erinnere ich seither wie ein Echt-Werden, ohne dass ich vorher sagen konnte, was mit mir nicht in Ordnung gewesen ist. Es hat einfach nicht gepasst... Ich mag das Wort "lesbisch" nicht! Ich habe immer Schwierigkeiten damit, es auszusprechen, und das liegt nur am Wort, an der Ansammlung von Buchstaben, die ich nicht als schön empfinde. ( es gibt Menschen, die mich als Wortwich*er bezeichnen, passt, klingt aber auch doof!) Alles, was "lesbisch" bedeutet, bin ich und es fühlt sich soo gut an! (An dieser Stelle ein Kompliment an McLeod, Deine Texte sind soo berührend, ich lese sie oft und bin ganz begeistert alleine vom Klang und der Wortwahl (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) ) Und ich kann Dir sagen, ich habe nicht ein einziges Mal seither versucht, zu verbergen, dass ich mit einer Frau zusammen bin, meine Kinder leben ganz offen damit in Schule und Freundeskreis und Ehrenwort, noch nicht ein einziges Mal hat mich / uns irgendjemand schief angeschaut! Nicht hier in unserem schwäbischen Dorf, noch irgendwo anders, wo wir seither gemeinsam aufgekreuzt sind :-) Ich würde mich soo gerne mit Dir zusammen setzen, und ganz viele Stunden reden... Ich kann gar nicht so schnell und viel schreiben, wie mir einfällt... das hier ist nur das drängendste... Deine Insel ist da, in Dir und sie ist stabil und konstant und veränderlich und verlässlich und Du bist ihr Schöpfer, erkunde sie, sie ist wunderschön! Ganz viele liebe Grüße WunderBlume (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) PS: sorry für eventuelle Fehler oder Holperer, ich will nicht korrekturlesen, das kam grade so über mich... |
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Beitrag
#25
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
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Beitrag
#26
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Salzstreuerin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 97 Userin seit: 15.01.2009 Userinnen-Nr.: 6.527 ![]() |
Ich verbinde den Wunsch mit sich selbst in Kontakt zu stehen oder die Theaterbühne mit all ihren Inszenierungen verlassen und authentisch leben zu wollen irgendwie nicht mit einer Insel. Die Vorstellung einer Insel in mir ruft für mich eher ein Gefühl der Unsicherheit hervor. Eine Insel kann überspült werden, ganze Teile können verschwinden, wenn der Sturm von außen kräftig genug ist und das Wasser drumherum nicht mehr als schöne Umrahmung, sondern bedrohlich wirkt. Ich hätte immer Angst bei Gegenwind einen Teil von mir zu verlieren.
Die Wünsche, die bisher beschrieben wurden und die wir auf eine gewisse Art und Weise sicher alle in uns tragen, würde ich für mich anders umschreiben: ich möchte in mir ruhen können. Dazu gehört, dass ich mir auch zugestehe vielleicht nicht immer authentisch sein zu können, vielleicht nicht immer zu wissen wo der Weg hinführt und auch mal auf die Nase zu fallen, ohne jedoch den Halt in sich zu verlieren. Manchmal klappt das, manchmal nicht. Hier eine gewisse Stabilität zu finden, ist meine Wunschvorstellung, weil Unsicherheiten gefühlt werden dürfen, ohne dass das Grundgerüst einzubrechen droht. Vielleicht kann man das als eine Art Düne betrachten, die man auf seine Insel setzt. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 13.05.2025 - 20:47 |