Spardose sagt Hallo Einstellungen

[Spardose]

Hi, ich weiß ehrlich gesagt nicht ob ich hier richtig bin. Laut den AGBs sind hier ja nur Lesben willkommen. Das Problem bei mir ist, dass ich mir nicht sicher bin ob ich eine bin.
Aber ich erzähle mal von Anfang an

Ich bin 25 Jahre alt und hatte knapp 1 1/2 Jahre einen Freund. Sex hatten wir nicht, ich wollte auch keinen weil ich mich immer als Asexuell eingestuft habe. Aber auch sonst
habe ich nicht wirklich das gespührt was verliebten angeblich fühlen. Naja seit knapp einem halben Jahr sind wir getrennt. Habe uns die letzten 2 Wochen aber noch mal getroffen
aber mehr als gute Freundschaft wird es nicht sein.
Ich habe dann mal etwas nachgedacht und habe mir Gedanken gemacht, dass ich vielleicht gar nicht Asexuell sondern Homosexuell bin.
Die Frage ist nur, wie kann ich das rausfinden? Nur weil ich nackte Männer schlimmer finde als nackte Frauen und mir keinen Sex vorstellen kann heißt das ja nicht, dass ich
Homosexuell bin. Gibt es eine Möglichkeit dies irgendwie herauszufinden?

Sollten die Admins jetzt so einstufen, dass ich hier nicht hingehören sage ich schon mal Auf Wiedersehen.

[kawa]

Wir weisen dir nicht sofort die Tür, sondern ermöglichen dir hier einen "Orientierungslauf". Zu so viel Offenheit sind wir fähig. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Ein Verstoß gegen unsere AGBs ist allerdings dein Nick. Den müssen wir ändern. Kriegst PM.

[So What]

Hey [wie auch immer du demnächst heißen wirst (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) ]

Ich frage dich mal zurück: Irgendwie musst du ja auf die Idee gekommen sein, dass du vielleicht homosexuell bist - was war denn der Auslöser?
Letztendlich kann man so etwas nicht wissen, bis es mal darauf ankommt, also in deinem Fall, bis du dich einer Frau näherst und sie attraktiv findest... Und du könntest durchaus asexuell sein und dich emotional zu Männern oder Frauen oder wem auch immer hingezogen fühlen, also da sind ja auch diverse Varianten und "Zwischenstufen" möglich.

Ich kann von mir sagen: Ich kam zu der Homosexualität tatsächlich über den "Umweg" der Asexualität (bzw. ich wusste damals gar nicht, dass es dafür ein Wort gibt). Ich hatte zwar Sex und war körperlich durchaus in der Lage, Erregung zu empfinden oder einen Orgasmus zu haben, aber das Ganze war für mich häufiger stressig als angenehm und hat mir emotional nichts gebracht. Ich hatte kaum sexuelle Phantasien und hatte auch nie von Sex geträumt oder so was, ich verstand die ganze Zeit gar nicht, was andere Menschen daran so toll finden, wo es doch einfach nur anstrengend, peinlich und nervtötend ist. Naja, und ich musste erst mal auf die Idee kommen, dass es auch mein gutes Recht ist, die Sache mit dem Sex so zu empfinden und dass ich es auch nicht nötig habe, mich zu rechtfertigen oder zu ändern, dass ich Beziehungen auch ohne Sex führen kann und dass das nichts über meine Persönlichkeit aussagt. Und dann erst habe ich nach und nach festgestellt, dass es doch noch mal am Geschlecht liegt. Ich kam vorher nämlich auch nicht auf die Idee, dass ich mich vielleicht für Frauen interessieren könnte. Ergebnis der ganzen Grübelei und der ganzen Krisen also: Ich bin zwar wirklich nicht so "triebhaft" wie andere Menschen, aber definitiv nicht asexuell, sondern doch eher lesbisch. Es wäre dennoch voll in Ordnung, wenn ich asexuell wäre, das ist mir bis heute sehr wichtig geblieben. Ich kann Männer wie Frauen gleichermaßen lieben, aber ich erlebe körperliche Nähe zu Frauen einfach ganz anders und viel intensiver als die zu Männern, deswegen verbinden und ergänzen sich für mich (anscheinend) nur bei Frauen die Gefühle mit der Sexualität.
Also: Ja, sehr gut möglich, wie du siehst (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

[just1]

Hallo "noch Namenlose" (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Mir ging es ähnlich wie So What. Ich habe mich zwar schon früh zum 1. Mal in eine Frau verliebt, bin aber dennoch mit 16 mit einem Mann zusammen gekommen - verliebt war ich jedoch nie in ihn, aber mit den Jahren habe ich ihn geliebt. Sex war immer ein Problem. Klar, anfangs war irgendwie alles aufregend - nur leider nicht erregend. Wir hatten Sex, jedoch war er mir immer lieber, wenn er zumindest "untenherum" angezogen vor mir stand. Die männliche Anatomie hat mich nie angemacht. Mit der weiblichen konnte ich aber auch nichts anfangen.

Trotz der tiefen Gefühle für die eine Frau, hätte ich keine Ahnung gehabt, was ich mit ihr anstellen soll und hatte auch keinerlei Phantasien.

Erst als ich mich nach 9 Jahren von meinem Freund getrennt hatte, begann ich mich mehr zu öffnen und über meinem Tellerrand mehr zu sehen.
Ich bin auch kein sehr sexueller Mensch, viele andere Dinge stehen bei mir in einer Beziehung in der Wichtigkeit vor Sex. Dennoch ist mir, durch ein kurzes Intermezzo mit einer Freundin, klar geworden, dass ich mich wohl zu 90% bei Frauen sexuell wohlfühle, aber eben manche Männer bis zu einem gewissen Punkt anziehend finde.
Aber wer kann sich da schon so sicher sein? Ich bleibe einfach immer für alles offen und beobachte mich selbst, wie gut ich mich fühle, oder auch nicht.

Also, alles möglich und Verwirrung ist normal (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

[kawa]

Ein Verstoß gegen unsere AGBs ist allerdings dein Nick. Den müssen wir ändern.

Ist erledigt. Der neue Nick lautet: Spardose. Ich habe dahingehend auch den Titel dieses Threads geändert.

[cup of tea]

Hallo Spardose und alle anderen!

Auch ich bin 33 und das, was So What und just1 schreiben, erlebe ich ähnlich. Dachte auch immer, daß ich asexuell sei, aber in letzter Zeit merke ich mehr und mehr, daß ich seit ich sehr jung war, mich immer in Frauen verguckt habe, was ich mir nie eingestanden habe, da ich eigentlich nicht wußte, was "verliebt sein" eigentlich ist. Gut, das Thema mit der Asexualität ist damit nicht erledigt, denn trotzdem leide ich nicht darunter, daß ich nahezu null Erfahrung in dem Bereich habe. Es gibt so wahnsinnig viele mir wesentlich interessanter erscheinende Dinge im Leben.

Was ich sagen wollte: es tut gut, zu lesen, daß es noch mehr Menschen gibt, die so ähnlich empfinden.

[Pirola]

"Spardose" gefällt mir gut als Nick , ist ungewöhnlich und witzig .
Bei mir ist die Entwicklung so , dass ich in meinem Leben sehr viele se*uelle Fantasien hatte ,
die dann in der Umsetzung ganz anders ausfielen , meist enttäuschend .
Aber als ich mich vor gut 10 Jahren näher mit den Erfahrungen se*ualsisierter Ge*alt in meiner
Kindheit auseinandergesetzt habe , begann für mich eine ganz andere Phase , in der es mir
in erster Linie um das bewusste und sinnliche Erleben meines (ganzen) Körpers geht und nicht
etwa nur der primären Ge*lechtsorgane oder so .Was ich dabei immer wieder als anstrengend erlebe ,
ist die Abgrenzung von allem , was Se*ualität anders definiert und wo es meist nur auf den Akt als
Solchen abzielt , wo bestimmt Normen und Ziele vorherrschen , die einen Leistungsdruck ausüben
und mir jegliches Interesse verderben können .
Mittlerweile ist mir mein körperliches Wohlbefinden so wichtig geworden , dass ich eigentlich in allen
Lebensbereichen dafür sorge , dass ich in diesem Bereich keinen Mangel empfinde , dass ich also
z.B. satt werde , nicht friere oder übermässig ins Schwitzen komme , dass ich möglichst schmerzfrei
bin und mich entspannen kann , dass ich gesund bin und meine Sinne offen sind für alle Aussenreize .
Nie hätte ich gedacht , wie umfangreich dieses Erleben sein kann , denn ich bin früher
oft aus meinem Körper ausgestiegen , ohne es zu wissen und war gar nicht richtig präsent .
Insofern ist mir alles , was mit Achtsamkeit zu tun hat , also auch die Begegnung mit anderen
in einer Form , die beiden gut tut , sehr willkommen , und ich würde auch voranstellen ,
dass in der liebevollen Begegnung alles stimmig ist und nicht wie geil die Beteiligten sind ,
wie heftig sie es treiben oder so...

Der Beitrag wurde von Pirola bearbeitet: 04.Apr.2016 - 16:00